Justin Francis Rigali

US-amerikanischer Geistlicher, Erzbischof von Philadelphia und Kardinal

Justin Francis Kardinal Rigali (* 19. April 1935 in Los Angeles, USA) ist ein US-amerikanischer Geistlicher und emeritierter Erzbischof von Philadelphia. Von 1985 bis 1989 leitete er die Päpstliche Diplomatenakademie in Rom.

Justin Francis Kardinal Rigali
Wappen von Justin Francis Kardinal Rigali

Leben Bearbeiten

Justin Francis Rigali wurde als jüngstes von sieben Kindern von Henry Alphonsus Rigali und seiner Frau Frances Irene geb. White geboren. Zwei seiner Geschwister haben eine kirchliche Laufbahn eingeschlagen. Seine Schwester Charlotte trat den Schwestern des Heiligen Josefs bei, sein Bruder Nobert den Jesuiten.[1]

Rigali empfing am 25. April 1961 durch James Francis Kardinal McIntyre in Los Angeles das Sakrament der Priesterweihe. In diesem Jahr begann er sein Studium des Kanonischen Rechts an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom, das er 1964 mit dem Doktorat abschloss.

Im November 1964 trat er in die englischsprachige Abteilung des Staatssekretariats ein. 1966 bis 1970 stand er im Dienst der Apostolischen Nuntiatur in Madagaskar. Am 11. Juli 1967 erhielt er von Papst Paul VI. den Titel Ehrenkaplan Seiner Heiligkeit. 1970 wurde er Direktor der englischsprachigen Abteilung des Staatssekretariats und Übersetzer des Papstes, den er auf mehreren Reisen begleitete. Von 1972 bis 1973 war er Professor an der Päpstlichen Diplomatenakademie. Am 19. April 1980 verlieh ihm Papst Johannes Paul II. den Titel Ehrenprälat Seiner Heiligkeit.[2]

Auch auf einigen Pastoralreisen Johannes’ Pauls II. war Rigali dabei, darunter auch bei den Reisen in die USA 1979 und 1987.

Am 8. Juni 1985 wurde er zum Titularerzbischof von Volsinium und zum Präsidenten der Päpstlichen Diplomatenakademie ernannt und empfing am 14. September desselben Jahres durch Papst Johannes Paul II. die Bischofsweihe; Mitkonsekratoren waren Erzbischof Eduardo Martínez Somalo, damaliger Offizial im Staatssekretariat, und Erzbischof Achille Silvestrini. Bis 1990 hatte er mehrere weitere Ämter an der römischen Kurie inne, darunter das des Sekretärs der Kongregation für die Bischöfe und des Sekretärs des Kardinalskollegiums.

Er wurde am 25. Januar 1994 durch Johannes Paul II. zum Erzbischof von St. Louis ernannt und empfing den Papst 1999 auf dessen Reise nach St. Louis.

Am 15. Juli 2003 wurde Rigali zum Erzbischof von Philadelphia ernannt[3] und am 21. Oktober desselben Jahres als Kardinalpriester mit der Titelkirche Santa Prisca in das Kardinalskollegium aufgenommen.[4] Die Besitzergreifung seiner Titelkirche folgte am 9. Mai 2004.[5] Am 24. November 2003 wurde er zum Mitglied der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung und der Güterverwaltung des Apostolischen Stuhls[6], sowie am 26. September 2007 der Kongregation für die Bischöfe[7] ernannt. Nach dem Tod des Papstes nahm er am Konklave 2005 teil.

Am 19. Juli 2011 nahm Papst Benedikt XVI. sein aus Altersgründen vorgebrachtes Rücktrittsgesuch an.[8] Als sein Nachfolger wurde Charles Joseph Chaput benannt.

Kardinal Rigali nahm nach dem Rücktritt Benedikts XVI. am Konklave 2013 teil, in dem Papst Franziskus gewählt wurde. Am 16. Dezember 2013 schied er aus der Bischofskongregation aus.[9] Im August 2014 nahm der frühere Erzbischof von St. Louis als Vertreter des Papstes an den Feierlichkeiten zum 250-jährigen Bestehen der Stadt teil. Kardinal Rigali lebt in Knoxville in der Residenz der dortigen Bischöfe.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Justin Francis Rigali – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Cardinal Justin Francis Rigali. Biography. Erzbistum Philadelphia, Mai 2010, archiviert vom Original am 14. Juni 2011; abgerufen am 22. Dezember 2016 (englisch).
  2. Annuario Pontificio per l’anno 1982. Città del Vaticano 1982, S. 1940.
  3. Rinuncia dell’Arcivescovo Metropolita di Philadelphia (U.S.A.) e nomina del successore. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 19. Juli 2003, abgerufen am 24. Januar 2023 (italienisch).
  4. IX Concistoro ordinario pubblico per la creazione di trentuno nuovi Cardinali (di cui uno "in pectore"): Assegnazione dei titoli o delle diaconie. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 21. Oktober 2003, abgerufen am 1. November 2023 (italienisch).
  5. Avviso dell’Ufficio delle Celebrazioni Liturgiche. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 4. Mai 2004, abgerufen am 1. November 2023 (italienisch).
  6. Nomina di Membri dei Dicasteri della Curia Romana. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 24. November 2003, abgerufen am 24. Januar 2023 (italienisch).
  7. Nomina di Membro della Congregazione per i Vescovi. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 26. September 2007, abgerufen am 24. Januar 2023 (italienisch).
  8. Rinuncia dell’Arcivescovo Metropolita di Philadelphia (U.S.A.) e Nomina del Successore. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 19. Juli 2011, abgerufen am 26. Juni 2015 (italienisch).
  9. Jesse Bogan: Pope Francis removes former St. Louis Archbishop Burke from Congregation of Bishops, St. Louis Post-Dispatch, 16. Dezember 2013
VorgängerAmtNachfolger
Cesare ZacchiPräsident der Päpstlichen Diplomatenakademie
1985–1989
Karl-Josef Rauber
Giovanni Battista ReSekretär der Kongregation für die Bischöfe
1989–1994
Jorge María Mejía
John Lawrence MayErzbischof von St. Louis
1994–2003
Raymond Leo Burke
Daniel William Kucera  Großprior der Statthalterei USA NORTHERN des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem
1996–2003
Raymond Leo Burke
Anthony Joseph Kardinal BevilacquaErzbischof von Philadelphia
2003–2011
Charles Joseph Chaput OFMCap