John M. Hayes

US-amerikanischer Wissenschaftler bei der Woods Hole Oceanographic Institution, Hochschullehrer und Mitglied der Royal Society

John Michael Hayes (* 6. September 1940 in Seattle; † 3. Februar 2017 in Berkeley)[1] war ein US-amerikanischer Wissenschaftler bei der Woods Hole Oceanographic Institution in Woods Hole,[2][3][4] Hochschullehrer und Mitglied der Royal Society.[5]

John M. Hayes beim Aufnahmetag der Royal Society im Juli 2016

Leben Bearbeiten

Hayes besuchte die Iowa State University und schloss das Studium der Chemie 1962 mit dem Bachelor of Science ab. Anschließend studierte er Analytische Chemie am Massachusetts Institute of Technology und erlangte 1966 den Ph.D. für seine Arbeit über die Analyse organischer Bestandteile terrestrischer und extraterrestrischer Proben mittels Massenspektrometrie, Doktorvater war Klaus Biemann.[5][6]

Hayes führte Messungen über die Verteilung von Kohlenstoff-Isotopen in Lipiden durch. Dies war die Grundlage für die Durchführung neuer Studien über die Verbreitungswege des Kohlenstoffs, sowohl in früheren als auch in heutigen Naturräumen.[7][8][9][10]

Da die Entstehung organischer Materie auch die Produktion von Sauerstoff oder eines anderen Oxidationsmittels erfordert, konnten aus Hayes Studien über den Kohlenstoffzyklus[11] auch Rückschlüsse auf die globale Entwicklung der Umwelt und den Zeitpunkt evolutionärer Ereignisse wie der Entstehung von Pflanzen, die Photosynthese betreiben, gezogen werden.[5]

Hayes war 26 Jahre lang Professor für Chemie und Geologie an der Indiana University Bloomington, ehe er an die Woods Hole Oceanographic Institution wechselte.[5] Außerdem lehrte er an der Harvard University, der University of California, Los Angeles und der University of California, Berkeley.[1]

Hayes starb am 3. Februar 2017 im Alter von 76 Jahren in seinem Haus in Berkeley an Lungenfibrose.[12]

Auszeichnungen und Ehrungen Bearbeiten

Zusammen mit Geoffrey Eglinton wurde Hayes 1997 mit dem Urey Award der European Association of Geochemistry geehrt.[5] Hayes wurde 1998 zum Mitglied der National Academy of Sciences der Vereinigten Staaten und der American Academy of Arts and Sciences gewählt und erhielt im selben Jahr den Alfred-Treibs-Award und 2002 den V. M. Goldschmidt Award der Geochemical Society. 2016 wurde er zum Mitglied der Royal Society gewählt.[5]

Seit 2019 vergibt die Abteilung für organische Geochemie der Geochemical Society jährlich einen Preis in Hayes Namen an einen Wissenschaftler in der Mitte seiner Karriere, der Erkenntnisse aus mehreren Forschungsbereichen zusammengeführt und damit einen Fortschritt für die biogeochemische Wissenschaft erreicht hat.[13]

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Curriculum Vitae: John Michael Hayes, born 6 September 1940. whoi.edu, archiviert vom Original am 23. Mai 2016;.
  2. People Finder: John Hayes, Scientist Emeritus. whoi.edu, archiviert vom Original am 23. Mai 2016;.
  3. John M. Hayes, Kai-Uwe Hinrichs, Sean P. Sylva, Peter G. Brewer, Edward F. DeLong: Methane-consuming archaebacteria in marine sediments. In: Nature. 398. Jahrgang, Nr. 6730, 1999, S. 802–805, doi:10.1038/19751, PMID 10235261.
  4. Publikationen von John M. Hayes bei Scopus
  5. a b c d e f Anon: Dr John Hayes ForMemRS. Royal Society, 2016, archiviert vom Original am 29. April 2016; (englisch). Einer oder mehrere der vorigen Sätze enthalten Text von der Website royalsociety.org, auf der gilt:

    “All text published under the heading 'Biography' on Fellow profile pages is available under Creative Commons Attribution 4.0 International License.”

    „Der gesamte Text, der unter der Überschrift „Biografie“ auf den Profilseiten der Mitglieder veröffentlicht wurde, ist unter der Creative Commons Attribution 4.0 International Lizenz verfügbar.“

    Royal Society Terms, conditions and policies. Abgerufen am 9. Oktober 2023 (englisch).
  6. John Michael Hayes: Techniques for high resolution mass spectrometric analysis of organic constituents of terrestrial and extraterrestrial samples. Massachusetts Institute of Technology, 1966. OCLC 18679992 ProQuest 302307231
  7. D. S. Kelley: A Serpentinite-Hosted Ecosystem: The Lost City Hydrothermal Field. In: Science. 307. Jahrgang, Nr. 5714, 2005, S. 1428–1434, doi:10.1126/science.1102556, PMID 15746419.
  8. John M. Hayes: Fractionation of Carbon and Hydrogen Isotopes in Biosynthetic Processes. In: Reviews in Mineralogy and Geochemistry. 43. Jahrgang, Nr. 1, 2001, S. 225–277, doi:10.2138/gsrmg.43.1.225.
  9. John M. Hayes, Harald Strauss, Alan J. Kaufman: The abundance of ¹³C in marine organic matter and isotopic fractionation in the global biogeochemical cycle of carbon during the past 800 Ma. In: Chemical Geology. 161. Jahrgang, Nr. 1–3, 1999, S. 103–125, doi:10.1016/S0009-2541(99)00083-2.
  10. J.M. Hayes, Katherine H. Freeman, Brian N. Popp, Christopher H. Hoham: Compound-specific isotopic analyses: A novel tool for reconstruction of ancient biogeochemical processes. In: Organic Geochemistry. 16. Jahrgang, Nr. 4–6, 1990, S. 1115–1128, doi:10.1016/0146-6380(90)90147-R, PMID 11540919.
  11. John M Hayes, Jacob R Waldbauer: The carbon cycle and associated redox processes through time. In: Philosophical Transactions of the Royal Society B: Biological Sciences. 361. Jahrgang, Nr. 1470, 2006, S. 931–950, doi:10.1098/rstb.2006.1840, PMID 16754608, PMC 1578725 (freier Volltext).
  12. John Hayes: Woods Hole Oceanographic Institution. In: Obituary. Woods Hole Oceanographic Institution, 6. Februar 2017, archiviert vom Original am 11. Februar 2017; abgerufen am 8. Februar 2017.
  13. John M. Hayes Award. In: Geochemical Society.