Jessik (kasachisch Есік, russisch Есик; bis 1993 Issyk/Иссык) ist eine Stadt im Gebiet Almaty in Kasachstan am Fuße des Transili-Alatau.

Jessik
Есік (kas.) | Есик (rus.)
Basisdaten
Staat: Kasachstan
Oblys: Almaty
Audan: Jengbekschiqasaq
Gegründet: 1858
 
Koordinaten: 43° 21′ N, 77° 27′ OKoordinaten: 43° 21′ 0″ N, 77° 27′ 0″ O
Höhe: 1.214 m
 
Fläche: 25,8 km²
Einwohner: 41.348 (1. Jan. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 1.603 Einwohner je km²
 
Telefonvorwahl: (+7) 72775
Postleitzahl: 040400–040403
Kfz-Kennzeichen: 05 (alt: B, V)
KATO-Code: 194020100
Gemeindeart: Stadt
Lage in Kasachstan
Jessik (Kasachstan)
Jessik (Kasachstan)
Fluss Jessik
Moschee und Fluss Jessik

Geografie Bearbeiten

Jessik liegt am Fluss Jessik, einem linken Nebenfluss des Ili. Die Stadt befindet sich 52 km östlich von Almaty, der ehemaligen Hauptstadt von Kasachstan. Jessik ist Verwaltungszentrum des Kreises Jengbekschiqasaq.

Geschichte Bearbeiten

Nach der Gründung der Festung Wernoje wurde von den örtlichen Behörden die Gründung mehrerer Kosakendörfer rund um Wernoje beschlossen, um die Ostgrenzen des Russischen Reiches zu stärken. Die Stadt wurde ursprünglich 1858 als Staniza Nadeschdinskaja (Надеждинская) gegründet. Ab 1918 hieß der Ort Issyk.

Zu Sowjetzeiten war der Ort eine der wohlhabendsten Siedlungen der Kasachischen SSR. Es gab eine Bäckerei und eine Molkerei, die den gesamten Bezirk Jengbekschiqasaq mit Brot und Milchprodukten versorgte, eine Obst- und Gemüsefabrik, eine Textil- und Bekleidungsfabrik und eine Fabrik für Gummiprodukte. In der Umgebung der Stadt entwickelten sich Viehzucht und Landwirtschaft. Auf den Feldern wurden unter anderem Weizen, Mais, Kartoffeln angepflanzt; an den Berghängen wurden Apfelbaumplantagen angelegt. Der Wein vom örtlichen Weingut war in der ganzen Sowjetunion bekannt.[2]

Am 7. Juli 1963 wurde Issyk von einer Schlammlawine getroffen. In den frühen Morgenstunden war der Erdwall gebrochen, der das Wasser des Issyk-Sees zurückhielt. Infolgedessen ergossen sich sechs Millionen Tonnen Schlamm und Gesteinsmassen ins Tal und verwüsteten den Ort. In den sowjetischen Medien wurde das Unglück zunächst verschwiegen, erst mehr als zwei Wochen später am 25. Juli erschien ein Bericht darüber in einer Regionalzeitung. In Issyk wurden mehrere hundert Häuser zerstört, die genaue Anzahl an Todesopfern ist bis heute unbekannt. Schätzungen reichen von einhundert bis hin zu 1000 Toten. Der Issyk-See war komplett verschwunden.[2][3]

1968 erhielt Issyk die Stadtrechte. Am 4. Mai 1993 wurde die Transkription des Stadtnamens von der russischen Schreibweise Issyk zur kasachischen Schreibweise Jessik geändert.[2]

Bevölkerung Bearbeiten

Bei der Volkszählung 1999 hatte Jessik 31.254 Einwohner. Die Volkszählung 2009 ergab für den Ort eine Einwohnerzahl von 34.355. Bei der letzten Volkszählung 2021 lebten in Jessik 41.018 Menschen. Die Fortschreibung der Bevölkerungszahl ergab zum 1. Januar 2023 eine Einwohnerzahl von 41.348.

Einwohnerentwicklung[4]
1939 1959 1970 1979 1989 1999 2009 2021
7.161 11.147 21.600 25.209 26.955 31.254 34.355 41.018
Anmerkung: Volkszählungsergebnisse

Söhne und Töchter der Stadt Bearbeiten

Siehe auch Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Численность населения Республики Казахстан в разрезе областей, городов, районов, районных центров и поселков на 1 января 2023 года. (Excel; 109 KB) new.stat.gov.kz, abgerufen am 12. März 2023 (russisch).
  2. a b c Маленькая родина: Город Иссык (Есик), abgerufen am 27. April 2020 (russisch).
  3. 50 лет назад перестало существовать озеро Иссык. azattyq.org, abgerufen am 27. April 2020 (russisch).
  4. Kazakhstan: Cities and towns. pop-stat.mashke.org, abgerufen am 5. August 2019 (englisch).