Inversion (Diskrete Mathematik)

Koordinatentransformation zwischen verschiedenen Zahlenfolgen

In der diskreten Mathematik bezeichnet die Inversion eine Koordinatentransformation zwischen verschiedenen Zahlenfolgen. Eine wichtige Klasse dieser Koordinatentransformationen ist die Binomialinversion.

Inversionsformel

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Seien   und   zwei Folgen von Polynomen mit  . Das heißt, die Menge   und die Menge   bilden jeweils eine Basis des Vektorraums aller Polynome vom Grad kleinergleich  . Mit Hilfe der Inversionsformel kann jedes   eindeutig durch   beziehungsweise jedes   eindeutig durch  ausgedrückt werden. Das heißt, es gibt eindeutig bestimmte Koeffizienten   und   mit

 

beziehungsweise mit

 

Die Koeffizienten   und   heißen Zusammenhangskoeffizienten. Setzt man   für  , dann erhält man zwei (unendlich große) Dreiecksmatrizen, die zueinander invers sind. Sei also   und   dann gilt  . Aus diesem Grund gilt für alle Zahlenfolgen   und  :

 

Beispiel

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Über dem Vektorraum der Polynome bis zum Grad n stellen sowohl die Monome   als auch die Polynome   eine Basis dar. Jedes Polynom aus der ersten Folge kann also als Linearkombination der Polynome der zweiten Folge dargestellt werden, und umgekehrt. Die Inversionsformeln dazu lauten

 

und

 

Dies ist ein Beispiel der Binomial-Inversion. Allgemein gilt für alle Familien   und  , dass

 .
  • Martin Aigner: Diskrete Mathematik, 6., korrigierte Auflage, Vieweg, Wiesbaden 2006, ISBN 978-3-8348-0084-8, Kap. 2.3.