Wolpertshausen

Gemeinde in Deutschland
(Weitergeleitet von Hopfach)

Wolpertshausen ist eine Gemeinde im Landkreis Schwäbisch Hall im fränkisch geprägten Nordosten Baden-Württembergs.

Wappen Deutschlandkarte
Wolpertshausen
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Wolpertshausen hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 10′ N, 9° 51′ OKoordinaten: 49° 10′ N, 9° 51′ O
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Stuttgart
Landkreis: Schwäbisch Hall
Höhe: 439 m ü. NHN
Fläche: 27,42 km2
Einwohner: 2425 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 88 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 74549, 74532Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/PLZ enthält Text
Vorwahlen: 07904, 07906, 07907Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen: SHA, BK, CR
Gemeindeschlüssel: 08 1 27 099
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Haller Straße 15
74549 Wolpertshausen
Website: www.wolpertshausen.de
Bürgermeister: Jürgen Silberzahn
Lage der Gemeinde Wolpertshausen im Landkreis Schwäbisch Hall
KarteBayernHohenlohekreisLandkreis HeilbronnMain-Tauber-KreisNeckar-Odenwald-KreisOstalbkreisRems-Murr-KreisBlaufeldenBraunsbachBühlertannBühlerzellBühlerzellCrailsheimFichtenauFichtenbergFrankenhardtGaildorfGerabronnIlshofenIlshofenKirchberg an der JagstKreßbergLangenburgMainhardtMichelbach an der BilzMichelfeldOberrotObersontheimRosengarten (Landkreis Schwäbisch Hall)Rot am SeeSatteldorfSchrozbergSchwäbisch HallStimpfachSulzbach-LaufenUntermünkheimVellbergWallhausen (Württemberg)Wolpertshausen
Karte
Die Allerheiligen-Kapelle in Unterscheffach

Geographie

Bearbeiten

Geographische Lage

Bearbeiten

Wolpertshausen liegt etwa 12 km nordöstlich der Kreisstadt Schwäbisch Hall. Die Ortsteile Unterscheffach, Hopfach und Cröffelbach liegen im tief in den Muschelkalk eingeschnittenen Bühlertal. Alle anderen Teilorte liegen wie Wolpertshausen auf der so genannten Ilshofener Ebene. Die Ortschaft Hohenberg liegt in Höhenlage (Südausrichtung), oberhalb des Bühlertals. Der Blick reicht über die Ortschaft Cröffelbach, das Bühlertal bis hin zu der höchsten Erhebung des Stadtgebietes der Kreisstadt Schwäbisch Hall, dem Einkorn. Nach Westen hin ist der Ausblick zu den Waldenburger Bergen frei. Der Norden erlaubt einen Blick über das Grimmbachtal bis weit hinter Langenburg.

Nachbargemeinden

Bearbeiten

Die Gemeinde grenzt im Osten und Südosten an die Stadt Ilshofen, im Südwesten an die Kreisstadt Schwäbisch Hall, im Westen an Braunsbach und im Norden an die Obersteinacher Gemeindeexklave von Ilshofen sowie an die Stadt Gerabronn.

Gemeindegliederung

Bearbeiten

Zur Gemeinde Wolpertshausen gehören elf Dörfer, Weiler und Höfe; das Dorf Wolpertshausen, die Weiler Cröffelbach, Haßfelden, Hörlebach, Hohenberg, Hopfach, Reinsberg, Rudelsdorf und Unterscheffach und die Höfe Heide und Landturm sowie die abgegangenen Ortschaften Argersdorf[2], Atzmannsdorf[3], Burg der Alten von Altenberg[4], Hertlinsdorf, Hofstetten, Otterbachhof[5] und Walmerstal.[6]

Flächenaufteilung

Bearbeiten

Nach Daten des Statistischen Landesamtes, Stand 2014.[7]

Geschichte

Bearbeiten

Zur Zeit des alten Reichs

Bearbeiten

Bei Unterscheffach liegen Grabenreste der abgegangenen Wasserburg Unterscheffach. Vier weitere Burgställe abgegangener Burgen liegen auf Bergspornen rechts über dem Bühlertal von links der Heinlesklinge über Unterscheffach bis zum Eichelberg nördlich von Hopfach.

Im Hochmittelalter gehörte Wolpertshausen überwiegend wie auch der Weiler Cröffelbach zur Burg Bielriet.

1469 brannte Jörg von Rosenberg den Ort Wolpertshausen nieder.

In der frühen Neuzeit unterstand Wolpertshausen mit Ausnahme eines Lehenshofes der Reichsstadt Hall und gehörte zum Amt Bühler des hällischen Landterritoriums.

Seit württembergischer Zeit

Bearbeiten

Nach Auflösung der Reichsstadt und Übernahme der Haller Landgebiete 1802 fiel der Ort an das Herzogtum bzw. seit 1806 Königreich Württemberg. 1808 kam Wolpertshausen vom Oberamt Vellberg zum Oberamt Hall. Bei der Kreisreform während der NS-Zeit in Württemberg gelangte Wolpertshausen 1938 zum alten Landkreis Schwäbisch Hall.

Bei der Besetzung Württembergs 1945 durch die 7. US-Armee wurden bei Kampfhandlungen im Zuge der Schlacht um Crailsheim 94 Gebäude in Wolpertshausen zerstört. Die danach errichteten Neubauten sind meist an einem steinsichtigen Sockel aus Muschelkalk-Werksteinen in Höhe des Erdgeschosses zu erkennen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg lag der Ort in der Amerikanischen Besatzungszone und gehörte somit zum neu gegründeten Land Württemberg-Baden, das 1952 im jetzigen Bundesland Baden-Württemberg aufging.

In der Zeit der Gemeindereform während der 1970er Jahre blieb die Gemeinde Wolpertshausen unverändert erhalten.

Religion

Bearbeiten

Seit der Reformation im 16. Jahrhundert ist Wolpertshausen überwiegend evangelisch geprägt. Der Ort gehört zur Kirchengemeinde Reinsberg im Kirchenbezirk Schwäbisch Hall.

Gemeinderat

Bearbeiten

Der Gemeinderat in Wolpertshausen hat 12 Mitglieder. Er besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt.

Die Kommunalwahl am 9. Juni 2024 führte zu folgendem Endergebnis.[8] Die Wahlbeteiligung betrug 65,82 Prozent.

Liste Stimmen Sitze
Liste Eins 43,25 % 5
Wir für Wolpertshausen 56,75 % 7

Bürgermeister

Bearbeiten

Von 1962 bis 1990 war Kuno Haberkern der Bürgermeister.[9] Sein Nachfolger, Diplom-Verwaltungswirt Jürgen Silberzahn, wurde 1990 erstmals gewählt und 1998, 2006, 2014 (99,2 %) und 2022 (85,75 %) wiedergewählt.[10]

Sehenswürdigkeiten

Bearbeiten
  • Bei Hörlebach steht noch ein Landturm der Haller Landheeg an einem ehemaligen Straßendurchlass nach Norden (heutige L 1042).
  • Die kleine Allerheiligenkapelle in Unterscheffach ist eines der ältesten Kirchengebäude der Umgegend.

Naturdenkmäler

Bearbeiten
  • Zahlreiche Dolinen finden sich auf Haßfelder Gemarkung und östlich von Reinsberg dem Taleinschnitt der Schmerach zu.
  • Etwa einen halben Kilometer östlich von Rudelsdorf verschwindet der Hegenbach in einer Doline. Die Talung setzt sich östlich am Weiler vorbei fort und beherbergt weiter talab den zur Schmerach fließenden Urtelbach. Weitere Dolinen liegen im südlichen Gemeindeteil östlich von Reinsberg dem Schmerachtaleinschnitt zu.

Wirtschaft und Infrastruktur

Bearbeiten

Wolpertshausen hat einen Kilometer nordöstlich des Hauptortes Anschluss an die A 6 (Anschlussstelle Wolpertshausen/Ilshofen). Die L 2218 CrailsheimSchwäbisch Hall durchquert diesen auf der Alttrasse der B 14 in westlicher Richtung. Den hier etwa 150 Meter tiefen Einschnitt des Bühlertals überwindet die Straße anschließend auf den sogenannten Cröffelbacher Steigen.

Ansässige Unternehmen

Bearbeiten

Die Bäuerliche Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall AG, die das Schwäbisch-Hällische Landschwein vermarktet, hat ihren Sitz in Wolpertshausen.[11]

Güde, Anbieter von Maschinen und Werkzeugen, erkennbar am blauen Anstrich, ist hier beheimatet.[12]

Ehrenbürger

Bearbeiten
  • Kuno Haberkern (1925–2013), Bürgermeister

Sonstiges

Bearbeiten

Literatur

Bearbeiten
  • „TK25“: Topographische Karte 1:25.000 Baden-Württemberg Nord, im Einzelblattschnitt die Karten Nr. 6824 Schwäbisch Hall und Nr. 6825 Ilshofen.
  • Wolpertshausen. In: Rudolf Moser (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Hall (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 23). Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart / Tübingen 1847, S. 317–325 (Volltext [Wikisource]).
Bearbeiten
Commons: Wolpertshausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise und Anmerkungen

Bearbeiten
  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2023 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
  2. Die TK25 hat einen Eintrag dieses Namens wenig nordwestlich der K 2569 Reinsberg–Rudelsdorf.
  3. Die TK25 hat einen Eintrag dieses Namens unmittelbar westlich des heutigen Einzelgehöfts am Hörlebacher Landturm.
  4. Die TK25 hat einen Eintrag „ehem. Burg“ an der Spornspitze zwischen dem Altenberger Grimmbach im Norden und dem Haßfelder Grimmbach im Süden, die beide wenig nacheinander westwärts in den Grimmbach münden.
  5. Das hat einen Texteintrag Otterbachhof zwischen Wolpertshausen im Nordosten und Hopfach im Südwesten auf dem den Eichelberg im Westen mit der Waldinsel Heimat im Osten verbindenden Hügelrücken, der im Norden zur obere Klinge des Cröffelbachs abfällt.
    Der Layer Liegenschaft und Gewässer auf nennt das dortige Gewann Otterbachshof und zeigt nahebei zwei landwirtschaftliche Gebäude, das größere am Rand der Cröffelbachklinge sogar mit Hausnummer.
  6. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band IV: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverbände Franken und Ostwürttemberg. Kohlhammer, Stuttgart 1980, ISBN 3-17-005708-1. S. 500–502.
  7. Fläche seit 1988 nach tatsächlicher Nutzung für Wolpertshausen. Statistisches Landesamt.
  8. Wahlinformationen des Kommunalen Rechenzentrums Stuttgart
  9. swp.de (Memento des Originals vom 1. Dezember 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.swp.de
  10. swp.de (Memento des Originals vom 23. März 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.swp.de
  11. Website der Erzeugergemeinschaft.
  12. Güde Maschinen und Werkzeuge für den Heim- und Handwerker