Guttenberger Hammer
Guttenberger Hammer (früher auch Eisenhammer genannt[2]) ist ein Gemeindeteil des Marktes Grafengehaig im Landkreis Kulmbach (Oberfranken, Bayern).[3]
Guttenberger Hammer Markt Grafengehaig
| |
---|---|
Koordinaten: | 50° 11′ N, 11° 35′ O |
Höhe: | 457 m ü. NHN |
Einwohner: | 6 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 95356 |
Vorwahl: | 09255 |
Geografie
BearbeitenDer Weiler liegt im tief eingeschnittenen Tal des Großen Rehbachs und des Kleinen Rehbachs, der dort als linker Zufluss mündet. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt zur Kleinrehmühle (0,4 km östlich). Ein Wirtschaftsweg führt zur Hübnersmühle (0,6 km südwestlich).[4]
Geschichte
BearbeitenGegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Guttenberger Hammer aus einem Eisen- und Zähnhammer mit zwei Eisensteinbergwerken. Das Hochgericht übte das Burggericht Guttenberg aus. Es hatte ggf. an das bambergische Centamt Marktschorgast auszuliefern. Die Grundherrschaft oblag dem Burggericht Guttenberg.[5]
Mit dem Gemeindeedikt wurde Guttenberger Hammer dem 1812 gebildeten Steuerdistrikt Guttenberg und der Gemeinde Weidmes zugewiesen.[6] Am 1. Januar 1972 wurde Weidmes im Zuge der Gebietsreform in Bayern in die Gemeinde Grafengehaig eingegliedert.
Ehemalige Baudenkmäler
Bearbeiten- Haus Nr. 2: Zweigeschossiges, verputzt massives Halbwalmdachhaus, drei zu fünf Achsen; stichbogige Fenster- und Türrahmungen aus Sandstein, der Haustürsturz ist mit „Georg Krumpholz 1854“ bezeichnet, seitlich befinden sich Zierpilaster.[7]
- Haus Nr. 3: Nebengebäude zu Haus Nr. 2. Eingeschossiges Wohnstallhaus, verputzt massiv, mit Halbwalmdach über profiliertem, hölzernen Traufgesims; stichbogige Fenster- und Türrahmungen, der Sturz der Haustür ist mit „Georg Krumpholz 1815“ bezeichnet.[7]
- Eisenbergwerk. In der baulich unbedeutenden Hammerhütte, dem letzten in Betrieb befindlichen Eisenhammer des Frankenwaldes, befand sich bis 1947 eine durch ein Wasserrad getriebene, historisch wertvolle alte Hammereinrichtung.[7]
Einwohnerentwicklung
BearbeitenJahr | 1818 | 1819 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Einwohner | 14 | 8 | 12 | 16 | 27 | 26 | 21 | 22 | 12 | 6 | |
Häuser[8] | 2 | 2 | 3 | 3 | 4 | 4 | 3 | ||||
Quelle | [6] | [2] | [9] | [10] | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [1] |
Religion
BearbeitenDie Protestanten gehören zur Pfarrei Zum Heiligen Geist (Grafengehaig), die Katholiken waren ursprünglich nach Mariä Heimsuchung in Mariaweiher gepfarrt[5] und kamen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zur Pfarrei St. Jakobus der Jüngere (Guttenberg).[14]
Literatur
Bearbeiten- Erich Freiherr von Guttenberg, Hanns Hubert Hofmann: Stadtsteinach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 3). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1953, DNB 451738985 (Digitalisat).
- Otto Knopf: Thüringer Schiefergebirge, Frankenwald, Obermainisches Bruchschollenland : Lexikon. Ackermann-Verlag, Hof 1993, ISBN 3-929364-08-5, Sp. 194.
- Karl-Ludwig Lippert: Landkreis Stadtsteinach (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 20). Deutscher Kunstverlag, München 1964, DNB 453135242, S. 38.
Weblinks
Bearbeiten- Guttenberger Hammer in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 9. Mai 2023.
- Guttenberger Hammer in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 4. August 2021.
- Guttenberger Hammer im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 4. August 2021.
Fußnoten
Bearbeiten- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 313 (Digitalisat).
- ↑ a b A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, OCLC 165644543, S. 23 (Digitalisat). Dort als Eisenhammer aufgelistet.
- ↑ Gemeinde Grafengehaig, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 26. August 2023.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 26. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ a b Erich Freiherr von Guttenberg, Hanns Hubert Hofmann: Stadtsteinach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 3). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1953, DNB 451738985, S. 73 (Digitalisat).
- ↑ a b Erich Freiherr von Guttenberg, Hanns Hubert Hofmann: Stadtsteinach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 3). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1953, DNB 451738985, S. 140-140 (Digitalisat).
- ↑ a b c K.-L. Lippert: Landkreis Stadtsteinach, S. 38. Der Denkmalschutz ist mittlerweile aufgehoben, das Objekt evtl. abgerissen.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 942, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1118, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1063 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1116 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1152 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 996 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 732 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 160 (Digitalisat).