Der Pfälzerwald stellt innerhalb des Pfälzisch-Saarländischen Schichtstufenlandes (Großregion 2. Ordnung) eine naturräumliche Großregion 3. Ordnung dar, die nach Süden bis zur Zaberner Steige, also weit in französisches Gebiet hinein, reicht, wo sich der Höhenzug durch die Vogesen fortsetzt. Dessen ungeachtet wird, der Staatsgrenze wegen, der französische Südteil des Naturraumes oft zu den Nordvogesen gerechnet.

Pfälzerwald
Fläche 1 589,4 km² (nur D)[1]
Systematik nach Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands
Großregion 1. Ordnung 07–23 →
Schichtstufenland beiderseits des Oberrheingrabens
Großregion 2. Ordnung 17–19, 26 →
Pfälzisch-Saarländisches Schichtstufenland
Großregion 3. Ordnung 17 →
Pfälzerwald
Naturraumcharakteristik
Landschaftstyp Mittelgebirgsanteil (Buntsandstein) einer Schichtstufenlandschaft
Höchster Gipfel Kalmit (672,6 m)
Geographische Lage
Koordinaten 49° 19′ 8″ N, 8° 4′ 58″ OKoordinaten: 49° 19′ 8″ N, 8° 4′ 58″ O
Pfälzerwald (Westliches Schichtstufenland)
Pfälzerwald (Westliches Schichtstufenland)
Lage der Kalmit als (relativ randständiger) höchster Erhebung des Pfälzerwaldes (17)
Bundesland Rheinland-Pfalz
Staat Deutschland, Frankreich

Die wesentlichsten Gliederungen des Buntsandsteingebirges erfolgten in den 1950er und 1960er Jahren durch die Bundesanstalt für Landeskunde. Darüber hinaus existieren jedoch auch andere Gliederungsansätze.[2] Insbesondere haben sich z. T. andere Namensgebungen durchgesetzt.

Naturräumliche Gliederung nach Uhlig, Pemöller und Fischer Bearbeiten

Der Pfälzerwald stellt nach dem Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands und den Nachfolgepublikationen Blatt 150 Mainz, Blatt 160 Landau und Blatt 169 Rastatt (Harald Uhlig, Adalbert Pemöller, Heinz Fischer) eine naturräumliche Haupteinheitengruppe (zweistellige Kennzahl) dar und gliedert sich wie folgt in Haupteinheiten (dreistellig) und Untereinheiten (Nachkommastellen)[1][3]
(Flächenangaben beziehen sich nur auf die in Deutschland gelegenen Teile[4][5][6])

 
Naturräumliche Gliederung nach Pemöller et al. (Pfälzerwald rot), alternative Gliederung nach Geiger (pink)

Einige bewaldete und montane Teile des Naturparks Pfälzerwald ordnet Pemöller benachbarten Einheiten zu:

Umgekehrt liegt der Otterberger Wald außerhalb des Naturparks – seine Bewaldung wird durch die (ebenfalls außerhalb gelegenen) Sembacher Platten von der Kern-Bewaldung separiert.

Gliederung nach Beeger, Geiger und Reh Bearbeiten

 
Im Zentrum des Pfälzerwaldes: Blick vom Luitpoldturm auf dem Weißenberg nach Osten

Die Gliederung nach Michael Geiger (1987, 1989) richtet sich im Vergleich zu Pemöller weniger nach Einzugsgebieten der Flüsse (siehe oben z. B. 170.2, 170.4. 170.6) und Geologie als vielmehr nach von Westen nach Osten verlaufenden orographischen Trennlinien.

Folgende drei Haupt-Landschaftsteile nennt Geiger (eingerückt dazwischen je die Trennlinien):

Geiger zählt, wie auch Pemöller, den Otterberger Wald mit zum Pfälzerwald, überdies sogar das komplette Kernstadtgebiet Kaiserslauterns. Speziell die Abtrennung des Wasgau begründet er insbesondere durch den geomorphologischen Wechsel der Erhebungen von den Bergrücken des Mittleren Pfälzerwaldes zu kuppigen Einzelbergen.[8]

Integrierende Gliederung Bearbeiten

Einig sind sich Uhlig/Pemöller und Beeger/Geiger in der Abtrennung eines flachwelligeren Nordteils. Indes fällt im Unteren Pfälzerwald nach Pemöller der bis 516 m hohe Leininger Sporn etwas aus dem Rahmen, im Nördlichen Pfälzerwald Geigers zusätzlich der bis um 450 m hohe, praktisch komplett nach Süden zum Hochspeyerbach entwässernde Diemersteiner Wald sowie der äußerste Norden der Haardt. Letzterer erreicht zwar nur noch Höhen um 320 m, jedoch stellt die Lambrechter Verwerfung, die die Haardt nach Westen begrenzt, eine sehr signifikante geologische Trennlinie dar, die sogar auf Satellitenbildern gut erkennbar ist. Ein Indiz für die deutliche Höhenstufe, die der Nordwestteil am Übergang zu Diemersteiner Wald und Leiniger Sporn erfährt ist auch die Trassenführung der A 6, welche beide Sporne flankiert.

Die Bezeichnung Haardtgebirge für den Pfälzerwald hat sich nicht etabliert, ebenso sind einige Unter-Naturräume Pemöllers namentlich bis heute unbekannt. Letztlich sind auch die Übergänge vom tief zertalten, zum Speyerbach entwässernden Osten des Mittelteiles zum eher plateauartigen Holzland recht fließend, so dass eine Grenzziehung hier immer nur unscharf möglich ist.

Um den Leser nicht durch parallel verwendete, einander konträre Bezeichnungen zu verwirren, beziehen sich die Darstellungen in den Artikeln zum Pfälzerwald, insbesondere jene in Karten, auf die folgende Unterteilung (vgl. nebenstehende Karte):

 
Integrierende Gliederung des Pfälzerwaldes;
physisch-naturräumliche Landschaftsnamen und -grenzen in Rot, Hauptlandschaften in Pink

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Emil Meynen, Josef Schmithüsen: Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands. Bundesanstalt für Landeskunde, Remagen/Bad Godesberg 1953–1962 (9 Lieferungen in 8 Büchern, aktualisierte Karte 1:1.000.000 mit Haupteinheiten 1960).
  2. Helmut Beeger u. a.: Die Landschaften von Rheinhessen-Pfalz − Benennung und räumliche Abgrenzung. In: Berichte zur deutschen Landeskunde, Band 63, Heft 2, Trier 1989, S. 327–359
  3. Verschiedene Autoren: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten in Einzelblättern 1:200.000. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1952–1994. → Online-Karten;
    mit einem Stern (*) gekennzeichnete Blätter sind bislang nicht in die Aufstellung eingeflossen.
    • Blatt 150: Mainz (Harald Uhlig 1964; 39 S.)
    • Blatt 160: Landau i. d. Pfalz (Adalbert Pemöller 1969; 47 S.)
    • Blatt 169*: Rastatt (Heinz Fischer 1967; 31 S.)
  4. Kartendienst des Landschaftsinformationssystems der Naturschutzverwaltung Rheinland-Pfalz (LANIS-Karte) (Hinweise)
  5. Naturraumtabelle mit Flächenangaben des Landesamtes für Umwelt, Wasserwirtschaft und Gewerbeaufsicht Rheinland-Pfalz (PDF; 250 kB)
  6. Landschaftssteckbrief der Großlandschaft 17 des Landschaftsinformationssystems der Naturschutzverwaltung Rheinland-Pfalz (Hinweise)
  7. Michael Geiger: Der Pfälzerwald im geographischen Überblick. In: Michael Geiger/Günter Preuß/Karl-Heinz Rothenberger (Hrsg.): Der Pfälzerwald, Porträt einer Landschaft. Verlag Pfälzische Landeskunde, Landau/Pf. 1987, S. 16
  8. Michael Geiger/Günter Preuß/Karl-Heinz Rothenberger (Hrsg.): Der Pfälzerwald, Porträt einer Landschaft. Verlag Pfälzische Landeskunde, Landau/Pf. 1987, S. 10–17
  9. Das Annweiler Felsenland wird, einem Vorschlag von Beeger und Geiger folgend, entlang der südlichen Fortsetzung der Elmsteiner Verwerfung vom Dahner Felsenland abgetrennt
  10. Queich- und Eisbach-Talungen, Reichsburg Trifels
  11. nebst nordöstlichem Sporn zur Madenburg