Giovanni de Pretis

österreichischer Politiker

Giovanni de Pretis (eingedeutscht als Johann de Pretis) (* 30. November 1800 in Cagnò; † 26. März 1872 in Trient) war ein österreichischer Richter und Politiker italienischer Sprache.

Leben Bearbeiten

Giovanni war der Sohn von Antonio de Pretis und katholischer Konfession, Sisinio de Pretis, Edler von Cagnodo war sein Bruder. Giovanni studierte von 1817 bis 1822 Rechtswissenschaften an der Universitäten Innsbruck und Padua und wurde zum Dr. jur. promoviert.

Danach war er von 1822 bis 1825 Praktikant, zunächst am Landes- und Kriminalgericht in Cles und seit 1824 am Landgericht in Malè. Ab 1825 war er Landesgerichtsaktuar in Riva del Garda, dann Adjunkt in Levico und von 1831 bis 1832 Landesgerichtsadjunkt in Cavalese. Zwischen 1832 und 1833 arbeitete er als Amtsverwalter am Landesgericht in Neumarkt (Südtirol) und von 1833 bis 1835 als Landrichter, zuerst in Neumarkt und seit 1834 in Strigno. Von 1835 bis 1843 war er Kollegiatsgerichtsrat in Bozen und von 1843 bis 1850 Appellationsgerichtsrat in Innsbruck. Später war er Oberlandesgerichtsrat in Klagenfurt, bevor er in den Ruhestand versetzt wurde, den er in Trient und Steyr verbrachte.

Politik Bearbeiten

Seit Ende der 1840er Jahre war er Teilnehmer an der italienisch-nationalitalienischen Bewegung in Tirol. So war er unter anderem 1848 Mitverfasser einer Denkschrift über die Abtrennung Südtirols von Deutschtirol. Von 1850 bis 1860 gehörte er dem Bürgerausschuss in Trient an. Im Jahr 1860 wurde er mit Verbannung, Pensionsentzug und Titelaberkennung wegen Teilnahme an revolutionären Umtrieben bestraft.

Vom 23. Mai 1848 bis zum 1. August 1848 vertrat er den Wahlkreis Tirol und Vorarlberg (4. Trient, Mezzolombardo) in der Frankfurter Nationalversammlung. Im Parlament blieb er fraktionslos. Sein Nachfolger in der Nationalversammlung war Carl Esterle.

Zwischen 1848 und 1849 war er auch Abgeordneter im Konstituierenden Reichstag des Kaisertums Österreich und von 1861 bis 1863 im Tiroler Landtag, wo er liberale Positionen vertrat.

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten