Geschwister-Scholl-Gymnasium Düsseldorf

Gymnasium in Düsseldorf

Das Geschwister-Scholl-Gymnasium in Düsseldorf ist eines von 17 öffentlichen Gymnasien der Landeshauptstadt. Es befindet sich an der Redinghovenstraße in Bilk unweit des Volksgartens, wo sich ebenfalls das Heinrich-Hertz-Berufskolleg und die Studienseminare für Lehrämter an Schulen befinden.

Geschwister-Scholl-Gymnasium
Schulform Städtisches Gymnasium
Schulnummer 164458
Gründung 1872 (als Höhere Bürgerschule)
Adresse

Redinghovenstraße 41

Ort Düsseldorf
Land Nordrhein-Westfalen
Staat Deutschland
Koordinaten 51° 12′ 18″ N, 6° 47′ 32″ OKoordinaten: 51° 12′ 18″ N, 6° 47′ 32″ O
Träger Stadt Düsseldorf
Schüler etwa 950
Lehrkräfte etwa 70
Leitung Torsten Petter[1]
Website www.gsg-duesseldorf.de

Zahlen, Daten, Fakten Bearbeiten

2009 waren etwa 950 Schüler an dem Gymnasium registriert. Der Lehrkörper bestand im Schuljahr 2009/2010 aus etwa 70 Lehrern.

Geschichte Bearbeiten

 
Ehemalige „Oberrealschule am Fürstenwall“; heutige Lore-Lorentz-Schule, Berufskolleg der Stadt Düsseldorf, 2004

1871 stellte die Stadt Düsseldorf einen Antrag an den preußischen Staat, eine zusätzliche „Bürgerschule“ zu errichten, die Schülern den Erwerb der sogenannten Mittleren Reife ermöglichen sollte. Als Fremdsprache sollte Französisch unterrichtet werden. 1872 nahm diese neue „Höhere Bürgerschule“ in der Düsseldorfer Innenstadt ihren Unterricht auf. Das preußische Kultusministerium hatte zusätzlich den Unterricht in Englisch zur Pflicht gemacht.

Im April 1888 wurde das Gebäude der Schule am Fürstenwall Nr. 100 nach Plänen von Stadtbaumeister Eberhard Westhofen eingeweiht[2] und 1896 zur „lateinlosen Oberrealschule“ erweitert, 1899 die Oberprima eingeführt.[3] Zwischen 1892 und 1900 besuchten bis zu 600 Schüler die Schule per Anno. Einer dieser Schüler war der spätere Schriftsteller Heinrich Spoerl, der in der Feuerzangenbowle die Originalität und Kauzigkeit damaliger Lehrer porträtierte. Im Jahre 1900 legten die ersten Schüler am Fürstenwall ihr Abitur ab. Einer von ihnen war Hugo Henkel.

1942 wurde das Schulgebäude am Fürstenwall von Bomben getroffen und brannte bis auf die Fassaden aus. 1945 begann der Unterricht an der Ellerstraße zusammen mit dem Lessing-Gymnasium im sogenannten Schichtunterricht. 1946 nannte sich die Schule nach den Widerstandskämpfern der Weißen Rose Sophie und Hans Scholl in Geschwister-Scholl-Gymnasium um, um den Schülern und Lehrern Vorbild für politisches Engagement zu sein.

1961 bezog die Schule, in direkter Nachbarschaft zum Volksgarten, das jetzige Gebäude an der Redinghovenstraße.

2012 hatte der Rapper Casper im Rahmen einer Aktion des Radiosenders 1Live einen Auftritt auf dem Schulhof.

Im September 2015 wurden bei einem Einbruch in den Musikraum rund 60 Blasinstrumente im Wert von 50.000 Euro gestohlen.[4]

Von 1989 bis 2019 pflegte das Geschwister-Scholl-Gymnasium einen Schüleraustausch mit der Moskauer Schule Nr. 1234, der 2020 aufgrund der Coronapandemie und dem 2022 begonnenen Russischen Überfall in der Ukraine vorerst ruht.[5]

Schullandheim Hitzenlinde Bearbeiten

 
Das Schullandheim Hitzenlinde in der Nähe von Leutkirch.

Seit 1924 gehört dem Förderverein der Schule das Schullandheim Hitzenlinde. Es liegt im Gebiet der Stadt Leutkirch bei Friesenhofen und die Eschach fließt direkt am Haus vorbei. Wegen der intensiven Nutzung und der engen Bindung an die Schulgemeinde wird es auch „das zweite Haus“ genannt. Mindestens viermal nehmen Schüler im Laufe ihrer Schulzeit an Fahrten in das Heim teil.

1939 wurde die intensive Nutzung des Heimes durch die Schule (damals noch Oberrealschule am Fürstenwall) unterbrochen. Erst 1950 kam es wieder in die schulische Verwaltung der jetzt Geschwister-Scholl-Gymnasium genannten Schule zurück. Die Zähigkeit des Heimleiterpaares Jugel (1928–1958) sicherte in diesen schwierigen Jahren den Erhalt des Hauses. Am 14. September 1953 starb der Gründer des Heimes, Ernst Lüdemann, während eines Heimaufenthaltes auf einer Klassenwanderung.

Prominente ehemalige Schüler Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Programm: Höhere Bürgerschule und Vorschule zu Düsseldorf. 1878/79(1879) – 1886/87(1887) (Digitalisat)
  • Jahresbericht: Höhere Bürgerschule zu Düsseldorf. 1887/88(1888) – 1891/92(1892) (Digitalisat)
  • Jahresbericht: Realschule zu Düsseldorf. 1892/93(1893) – 1894/95(1895) (Digitalisat)
  • Jahresbericht: Städtische Realschule am Fürstenwall zu Düsseldorf. 1895/96(1896) (Digitalisat)
  • Jahresbericht: Städtische Oberrealschule (in der Entwicklung begriffen) zu Düsseldorf. 1896/97(1897) – 1898/99(1899) (Digitalisat)
  • Jahresbericht: Städtische Oberrealschule zu Düsseldorf. 1899/1900(1900) – 1909/10(1910) (Digitalisat)
  • Jahresbericht der Städtischen Oberrealschule am Fürstenwall zu Düsseldorf. 1910/11(1911) – 1914/15(1915) (Digitalisat)

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Impressum und Datenschutz. In: main.gsg-duesseldorf.de. Abgerufen am 10. April 2020.
  2. Ober-Realschule am Fürstenwall, erbaut nach den Plänen von Stadtbaumeister Westhofen in Düsseldorf, 1888, Düsseldorfer Fremdenführer, Sehenswürdigkeiten.
  3. … beschlossen die Stadtverordneten am 14. April 1896, die Realschule an der Fürstenwallstraße zu einer Oberrealschule zu erweitern... Mit beginn des Schuljahrs 1899 erfolgte die Eröffnung der Oberprima., in Bericht über den Stand und die Verwaltung der Gemeinde-Angelegenheiten der Stadt Düsseldorf für den Zeitraum vom 1. April 1899 bis 31. März 1900, S. 49
  4. Blasinstrumente aus Gymnasium gestohlen, RP online 1. Oktober 2015.
  5. Russland | Wir am SCHOLL. Abgerufen am 19. April 2023 (deutsch).
  6. Westdeutsche Zeitung: Erinnerungen an die Zeit am Geschwister-Scholl-Gymnasium. Abgerufen am 13. April 2020.
  7. Westdeutsche Zeitung: Antilopen Gang: Auf der Bühne herrscht Anarchie — in Bilk ist Alltag. Abgerufen am 14. Dezember 2018.
  8. Rüdiger Esch | Electro-Shock at Elektro-Müller | CreativeMornings/DUS. Abgerufen am 9. April 2020.
  9. Rüdiger Esch: Electri_City: Elektronische Musik aus Düsseldorf. Suhrkamp Verlag, 2014, ISBN 978-3-518-73468-1 (google.de [abgerufen am 9. April 2020]).
  10. Rüdiger Esch: Electri_City: Elektronische Musik aus Düsseldorf. Suhrkamp Verlag, 2014, ISBN 978-3-518-73468-1 (google.de [abgerufen am 9. April 2020]).
  11. Katharina Gilles: Zakk feiert in Düsseldorf Geburtsstunde des Punks. 6. Dezember 2018, abgerufen am 9. April 2020.