Georg Wipler (geboren am 4. Mai 1912 in Kattowitz; gestorben nach 1992) war ein deutscher Politiker (CDU) der DDR.

Georg Wipler wurde als Sohn eines Handwerkers in Kattowitz geboren. Nach dem Besuch der Volks- und Mittelschule absolvierte er von 1927 bis 1930 eine kaufmännische Lehre. Von 1930 bis 1939 arbeitete er als Ein- und Verkäufer sowie als Abteilungsleiter. Von 1939 bis 1940 war er selbständiger Kaufmann in Kattowitz. Am 1. Dezember 1940 wurde er in die NSDAP aufgenommen (Mitgliedsnummer 7.854.423).[1] Während des Zweiten Weltkrieges leistete er Kriegsdienst in der Wehrmacht, zuletzt als Obergefreiter.

Nach seiner Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft ging er in die Sowjetische Besatzungszone und arbeitete von 1947 bis 1949 als Angestellter. Er wurde 1949 Mitglied der CDU und 1950 Kreissekretär der CDU in Burg, dann dort Kreisvorsitzender der CDU. Bereits am 5. September 1950 war Wipler GI der Stasi unter dem Namen „Graf“.[2] 1951 wurde er zum stellvertretenden Landrat in Burg bestellt und 1952 zum stellvertretenden Vorsitzenden des Rates des Kreises Burg. Von 1952 bis 1959 war er Abgeordneter des Bezirkstages Magdeburg und von 1953 bis 1959 stellvertretender Vorsitzender des CDU-Bezirksverbandes Magdeburg. Ab 1960 fungierte er zunächst als stellvertretender Vorsitzender und von Mai 1960 bis September 1968 als Vorsitzender des Bezirksverbandes Gera der CDU. Von 1960 bis 1972 gehörte er dem CDU-Hauptvorstand als Nachfolgekandidat an. Ab 1960 war er auch Vorsitzender der Arbeitsgruppe „Christliche Kreise“ beim Bezirksausschuss Gera der Nationalen Front[3] und ab Oktober 1963 Abgeordneter des Bezirkstages Gera.[4] Nach seiner Ablösung als Bezirksvorsitzender wurde er 1968 Mitarbeiter des Sekretariats des Hauptvorstandes der CDU.[5]

Von 1969 bis 1977 war er Sekretär des Arbeitsausschusses der Berliner Konferenz katholischer Christen aus europäischen Staaten.[6] Anschließend ging er in Rente, war aber weiterhin als ehrenamtlicher Vorsitzender der Berliner CDU-Ortsgruppe Pankow-Nord tätig.[7] Außerdem betätigte er sich bis 1990 als Nachlasspfleger.[8] Wipler lebte zuletzt in Berlin-Pankow.[9]

Ehrungen

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Literatur

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  • Wipler, Georg. In: Bundesministerium für Gesamtdeutsche Fragen (Hrsg.): SBZ-Biographie. Ein biographisches Nachschlagebuch über die sowjetische Besatzungszone, Zusammengestellt vom Untersuchungsausschuß Freiheitlicher Juristen. Deutscher Bundes-Verlag, Bonn 1964, S. 387.
  • Wipler, Georg. In: Walter Habel: Wer ist wer? Band 14. Arani, Berlin 1965, S. 372.
  • 15 Jahre DDR. 15 Jahre Mitarbeit der Christlich-Demokratischen Union. Hrsg. Christlich-Demokratische Union Deutschlands. Verlag Union, Berlin 1964, S. 293 ff.
  • Günther Buch: Namen und Daten wichtiger Personen der DDR. 2., überarbeitete und erweiterte Auflage. Dietz, Berlin (West)/Bonn 1979, ISBN 3-8012-0034-5, S. 355.
  • Andreas Herbst (Hrsg.), Winfried Ranke, Jürgen Winkler: So funktionierte die DDR. Band 3: Lexikon der Funktionäre (= rororo-Handbuch. Bd. 6350). Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1994, ISBN 3-499-16350-0, S. 373.
  • Wipler, Georg. In: Gabriele Baumgartner, Dieter Hebig (Hrsg.): Biographisches Handbuch der SBZ/DDR. 1945–1990. Band 2: Maassen – Zylla. K. G. Saur, München 1997, ISBN 3-598-11177-0, S. 1016.
  • Olaf Kappelt: Braunbuch DDR – Nazis in der DDR. 2. Auf., Berlin 2000, S. 572.

Archivalien

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Einzelnachweise

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  1. SBZ-Biographie.
  2. Bernd Schäfer: Die Kirchenpolitik der Ost-CDU und die katholische Kirche in der SBZ/DDR, S. 160.
  3. Gemeinsame Verantwortung. In: Neue Zeit, 3. August 1968, S. 5.
  4. Kandidaten für den Bezirkstag Gera vorgestellt. In: Neue Zeit, 11. Oktober 1963, S. 2.
  5. Nachfolgekandidaten des Hauptvorstandes. In: Neue Zeit, 6. Oktober 1968, S. 3.
  6. Glückwünsche der CDU für Georg Wipler. In: Neue Zeit, 4. Mai 1987, S. 2.
  7. Otto Hartmut Fuchs auf der Jahreshauptversammlung der Berliner CDU-Ortsgruppe Pankow-Nord. In: Neue Zeit, 31. März 1976, S. 1.
  8. Erbenaufruf. In: Berliner Zeitung, 5. Mai 1990, S. 6.
  9. Wir gratulieren: Georg Wipler in Berlin zum 80. Geburtstag. In: Berliner Zeitung, 4. Mai 1992, S. 13.