Friedrich Wilhelm Elderhorst

deutscher Jurist, Registrator am Oberappellationsgericht Celle und Leiter des Königlichen Landgestüts

Friedrich Wilhelm Elderhorst (geboren vor 1748;[1] gestorben 23. Juni 1789[2] in Celle)[1] war ein deutscher Jurist,[3] königlicher Stallmeister und Leiter des Celler Landgestüts.[4] Er und seine Familie standen in umfangreichem Briefwechsel mit dem Sturm und Drang-Dichter Gottfried August Bürger.[5]

Straßenschild der Elderhorststraße mit Legendentafel an der Ecke Windmühlenstraße in Celle

Leben Bearbeiten

Familie Bearbeiten

Elderhorst hatte mit seiner Ehefrau (geboren um 1725; gestorben 16. März 1791 in Bissendorf) den Sohn und Förster in Völksen im Amt Springe J. C. F. Elderhorst sowie den Juristen und Amtsvogt in Bissendorf Johann Jacob Heinrich Elderhorst (geboren 1749 in Celle; gestorben 13. Juli 1806 in Bissendorf). Letzterer heiratete am 28. August 1778 Anna (Anna Maria Eleonora Leonhart, genannt Antchen; geboren 27. Juni 1755 in Erzen; gestorben 18. April 1825 in Celle), Tochter des Aerzener Amtsmannes Leonhart.[5]

Werdegang Bearbeiten

Friedrich Wilhelm Elderhorst studierte zur Zeit des Kurfürstentums Braunschweig-Lüneburg während der Personalunion zwischen Großbritannien und Hannover Rechtswissenschaften an der Universität Göttingen, an der er 1745 unter Georg Ludwig Böhmer seine in lateinischer Schrift verfasste Dissertation De iuris et facti ignorantia exercitatio ablegte.[3]

In den Jahren 1748 und 1749 arbeitete Elderhorst als Sekretär und Registrator beim Oberappellationsgericht Celle.[1]

Nachdem er zeitweilig als Stallmeister tätig gewesen war,[1] leitete er, als Nachfolger von zwei Vorgängern,[6] ab 1764 für den Rest seines Lebens das Königliche Landgestüt. Seit der Stiftung der Königlichen Landwirthschaftsgesellschaft[4] als freie Genossenschaft im Jahr 1764 unter König Georg III.[7] verfasste Elderhorst in den Nachrichten der Gesellschaft sowie im Hannövrischen Magazin einige Aufsätze und Abhandlungen.[4]

Trotz seiner Aufgaben in Celle soll Elderhorst angeblich im Jahr 1779 in Coppenbrügge gelebt haben.[5]

Nachdem Elderhorst der Melancholie verfallen war, starb er am 23. Juni 1789[4] in Celle.[1] Er wurde ertrunken in der Fuhse gefunden; möglicherweise beging er Suizid.[8]

Elderhorststraße Bearbeiten

Die Elderhorststraße in Celle wurde nach dem ehemaligen Stall- und Landgestütsleiter benannt.[1]

Schriften Bearbeiten

  • De iuris et facti ignorantia exercitatio … praeside Georgio Ludovico Boehmero … auctor Fridericus Wilhelmus Elderhorst. Gottingae 1745.

Literatur Bearbeiten

  • Adolf Strodtmann (Hrsg.): Briefe von und an Gottfried August Bürger. Ein Beitrag zur Literaturgeschichte seiner Zeit: Aus dem Nachlasse Bürger’s und anderen, meist handschriftlichen Quellen herausgegeben von Adolf Strodtmann, Bd. 4: Briefe von 1790-1794, Berlin: Pantel, 1874, S. 300 u.ö.; Google-Books

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d e f RWLE Möller: Elderhorst, Friedrich Wilhelm, in ders.: Celle-Lexikon, S. 59
  2. o. V.: Elderhorst, Friedrich Wilhelm in der Datenbank Niedersächsische Personen (Neueingabe erforderlich) der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek [ohne Datum], zuletzt abgerufen am 13. September 2021
  3. a b Angaben über den Karlsruher Virtuellen Katalog
  4. a b c d Heinrich Wilhelm Rotermund: Elderhorst (Friedrich Wilhelm), in ders.: Das gelehrte Hannover oder Lexicon von Schriftstellern und Schriftstellerinnen, gelehrten Geschäftsmännern und Künstlern, die seit der Reformation in und ausserhalb den sämtlichen zum jetzigen Königreich Hannover gehörigen Provinzen gelebt haben, oder noch leben : aus den glaubwürdigsten Schriftstellern zusammengetragen, Bd. 2, Bremen: Schünemann, 1823, S. 540; Google-Books
  5. a b c Adolf Strodtmann (Hrsg.): Briefe von und an Gottfried August Bürger. Ein Beitrag zur Literaturgeschichte seiner Zeit: Aus dem Nachlasse Bürger's und anderen, meist handschriftlichen Quellen herausgegeben von Adolf Strodtmann, Bd. 4: Briefe von 1790-1794, Berlin: Pantel, 1874, S. 300 u.ö.; Google-Books
  6. Legendentafel unter dem Straßenschild der Elderhorststraße Ecke Windmühlenstraße in Celle
  7. Bernd Polster, RWLE Möller: Celle. Das Stadtbuch, S. 155
  8. Michaela Weber-Herrmann, Stephan Kube: Neuigkeiten / Die Deutschen Landgestüte, Bewahrer des Kulturgutes Pferd / ... Das ist der Titel des neuen Buches über die deutschen Landgestüte, Artikel in der Zeitschrift Auf ein Wort. Vom niedersächsischen Landgestüt Celle, Heft 1 (2018), S. 18–22; hier: S. 20; PDF-Dokument von der Seite landgestuetcelle.de