Freudenricht

Ortsteil der Stadt Velburg

Freudenricht ist ein Ortsteil der Stadt Velburg im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz in Bayern.

Freudenricht
Stadt Velburg
Koordinaten: 49° 13′ N, 11° 43′ OKoordinaten: 49° 13′ 11″ N, 11° 42′ 50″ O
Höhe: 532 m ü. NHN
Einwohner: 49 (25. Mai 1987)
Eingemeindung: 1. Januar 1972
Postleitzahl: 92355
Vorwahl: 09182
Freudenricht aus westlicher Richtung
Freudenricht aus westlicher Richtung

Geographische Lage Bearbeiten

Das Kirchdorf liegt im Oberpfälzer Jura der Fränkischen Alb auf 532 m über NHN etwa 1 km vom Truppenübungsplatz Hohenfels entfernt am südwestlichen Rand einer bis auf 627 m ü. NHN ansteigenden bewaldeten Erhebung.

Verkehr Bearbeiten

Freudenricht liegt an der Staatsstraße 2251, von der im Westen des Ortes die Kreisstraße NM 36 abzweigt.

Geschichte Bearbeiten

Die erste Erwähnung Freundenrichts dürfte diejenige in der Güterbeschreibung des Benediktinerklosters Kastl sein, die um 1325 angelegt wurde; das Kloster besaß zu dieser Zeit zu Freitelnrivt eine Hube. Seit 1390 hatte mit dem Schottenkloster St. Jakob zu Regensburg ein weiteres Koster Besitz in Fridelrewt, nämlich zwei Höfe, die von einem Maier bewirtschaftet wurden.[1] 1472 ist Freudenricht im Zusammenhang mit dem Zehentverkauf von Haug von Parsberg an drei Velburger genannt.[2] 1562 erwarb Georg Hektor Wiesbeck, der im Vorjahr die Herrschaft Velburg übernommen hatte, einen Hof zu Freudenricht.[3] Um 1600 verfügte dort das Amt Velburg unter den Wiesbecken über 2 Höfe und einige kleinere Güter.[4] Am Ende des Alten Reiches, um 1800, bestand Freudenricht unter dem Amt Velburg aus 6 Anwesen, nämlich aus 3 ganzen Höfen der Untertanen Märckhl, Ettenhardter und Lauthenschlager, 2 Viertelhöfen der Untertanen Schön sowie 1 „Häusl“; hinzu kam das gemeindliche Hirtenhaus.[5]

Im neuen Königreich Bayern (1806) wurden zunächst Steuerdistrikte aus jeweils mehreren Orten gebildet. Dem Steuerdistrikt Ronsolden im Landgericht Parsberg gehörten neben dem Dorf Ronsolden die beiden Weiler Freudenricht und Pathal an.[6] Mit dem zweiten Gemeindeedikt von 1818 wurde daraus unter Einbeziehung des Dorfes Raisch eine Ruralgemeinde.[7] Die Gemeinde erfuhr noch Zugänge und Abgänge, bis sie im Zuge der Gebietsreform in Bayern am 1. Januar 1972 in die Stadt Velburg eingemeindet wurde. Seitdem ist Freundenricht ein amtlich anerkannter Ortsteil von Velburg.

Die Kinder gingen spätestens seit dem 19. Jahrhundert in den Pfarrort Klapfenberg, der zuletzt ebenfalls zur Gemeinde Ronsolden gehörte, zur Schule. Der dortige Lehrer war um 1835 gleichzeitig Organist und Mesner.[8]

Einwohner- und Gebäudezahl Bearbeiten

  • 1836 56 Einwohner, 8 Häuser ,[9]
  • 1867 61 Einwohner, 25 Gebäude, 1 Kirche,[10]
  • 1871 55 Einwohner, 20 Gebäude, im Jahr 1873 einen Großviehbestand von 2 Pferden und 48 Stück Rindvieh,[11]
  • 1900 51 Einwohner, 7 Wohngebäude,[12]
  • 1925 50 Einwohner, 7 Wohngebäude,[13]
  • 1938 52 Einwohner (Katholiken),[14]
  • 1950 43 Einwohner, 7 Wohngebäude,[15]
  • 1987 49 Einwohner, 10 Wohngebäude, 14 Wohnungen.[16]

Heute besteht das Dorf aus 17 Anwesen und der Kirche.

 
Die Filialkirche St. Leonhard

Kirchliche Verhältnisse Bearbeiten

Freudenricht ist seit altersher ein Filialdorf der katholischen Pfarrei Klapfenberg im Bistum Eichstätt. 1554 wurde unter Pfalz-Neuburg die Reformation eingeführt; die Rekatholisierung erfolgte 1618.[17] Den jeweiligen Glaubenswechsel mussten alle Untertanen vollziehen. 1750 wurde die Filialkirche St. Leonhard vergrößert neu gebaut und im Jahr darauf benediziert. Im Glockendachreiter mit Zwiebelhaube hingen noch 100 Jahre später zwei Glocken von 1837.[18] Die Kirche gilt als Baudenkmal.[19]

Literatur Bearbeiten

  • Manfred Jehle: Parsberg. Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 51, München 1981
  • Franz Xaver Buchner: Das Bistum Eichstätt. II. Band, Eichstätt: Brönner & Däntler, 1938

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Jehle, S. 41, 240 f.
  2. Buchner II, S. 47; Jehle, S. 228
  3. Jehle, S. 255
  4. Jehle, S. 262
  5. Jehle, S. 483
  6. Jehle, S. 535
  7. Jehle, S. 544, 559
  8. Th. D. Popp (Hrsg.): Matrikel des Bissthumes Eichstätt, Eichstätt: Ph. Brönner, 1836, S. 97
  9. Popp, S. 97
  10. Joseph Heyberger: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon, München 1867, Sp. 798
  11. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 981, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  12. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 904 (Digitalisat).
  13. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 912 (Digitalisat).
  14. Buchner II, S. 50
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 789 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 260 (Digitalisat).
  17. Buchner II, S. 48
  18. Buchner II, S. 49, 51
  19. Sixtus Lampl und Otto Braasch: Denkmäler in Bayern, Band III: Oberpfalz. Ensembles, Baudenkmäler, Archäologische Geländedenkmäler, München: R. Oldenbourg Verlag, 1986, S. 162