Richthof (Velburg)

Ortsteil der Stadt Velburg im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz in Bayern

Richthof ist ein Ortsteil der Stadt Velburg im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz in Bayern.

Richthof
Stadt Velburg
Koordinaten: 49° 16′ N, 11° 38′ OKoordinaten: 49° 16′ 24″ N, 11° 38′ 25″ O
Höhe: 530 m ü. NHN
Einwohner: (1987)
Eingemeindung: 1. Januar 1972
Postleitzahl: 92355
Vorwahl: 09182

Geographische Lage Bearbeiten

Der Ortsteil liegt im Oberpfälzer Jura der Fränkischen Alb auf ca. 530 m über NHN und ist umgeben von Erhebungen bis zu ca. 600 m ü. NHN.

Verkehr Bearbeiten

Die Einöde ist zu erreichen über eine Gemeindeverbindungsstraße vom Velburger Ortsteil Oberweickenhof her.

Ortsnamendeutung Bearbeiten

Richthof bedeutet Hof, der durch Rodungsarbeit entstanden ist (riute, reut = Reutung, Ried).[1]

Geschichte Bearbeiten

Der Richthof gehörte zur bayerischen Herrschaft Helfenberg, die von den Ehrenfelsern 1372/73 an den Pfalzgrafen Rupprecht veräußert wurde. 1772 war er nicht mehr bewohnt; die Grundstücke waren aufgeteilt unter Hofmann aus Oberweickenhof und Mürz aus Oberwiesenacker.[2]

Im Königreich Bayern wurden mit dem zweiten Gemeindeedikt von 1818 Ruralgemeinden gebildet; der öd liegende Richthof gehörte zur Gemeinde Oberwiesenacker. 1830 heißt es, der Richthof sei vor wenigen Jahren neu erbaut worden.[3] 1950 erscheint die Einöde als einer von neun Ortsteilen dieser Gemeinde. Hierbei blieb es bis zur Gebietsreform in Bayern, als die Gemeinde Oberwiesenacker am 1. Januar 1972 in die Stadt Velburg eingemeindet wurde. Seitdem ist Richthof ein amtlich benannter Ortsteil von Velburg.

Einwohner- und Gebäudezahl Bearbeiten

  • 1836: 11 Einwohner, 1 Haus,[4]
  • 1867: 14 Einwohner, 2 Gebäude,[5]
  • 1871: 9 Einwohner, 3 Gebäude, im Jahr 1873 ein Großviehbestand von 2 Pferden und 15 Stück Rindvieh,[6]
  • 1900: 10 Einwohner, 1 Wohngebäude,[7]
  • 1925: 6 Einwohner, 1 Wohngebäude,[8]
  • 1938: 10 Einwohner (Katholiken),[9]
  • 1950: 9 Einwohner, 1 Wohngebäude,[10]
  • 1987: 3 Einwohner, 1 Wohngebäude, 1 Wohnung.[11]

Auch heute ist für das Anwesen mit ca. 5 Gebäuden nur eine Hausnummer vergeben.

Kirchliche Verhältnisse Bearbeiten

Die Einöde gehört seit jeher zur katholischen Pfarrei St. Willibald in Oberwiesenacker im Bistum Eichstätt. Spätestens seit dem 19. Jahrhundert gingen die Kinder des Richthofs dorthin zur Schule; der Lehrer war um 1835 gleichzeitig Mesner.[12][13]

Literatur Bearbeiten

  • Th. D. Popp (Hrsg.): Matrikel des Bissthumes Eichstätt. Eichstätt: Ph. Brönner, 1836
  • Franz Xaver Buchner: Das Bistum Eichstätt. II. Band, Eichstätt: Brönner & Däntler, 1938
  • Manfred Jehle: Parsberg. Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 51, München 1981

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Leonhard Graf: Helfenberg. Die Burg und Herrschaft am Faden der Geschichte der Oberpfalz. Lengenfeld 1875, S. 271
  2. Jehle, S. 495
  3. Jehle, S. 557
  4. Popp, S. 162
  5. Joseph Heyberger: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon, München 1867, Sp. 797
  6. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 980, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  7. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 903-903 (Digitalisat).
  8. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 911 (Digitalisat).
  9. Buchner II
  10. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 787 (Digitalisat).
  11. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 261 (Digitalisat).
  12. Popp, S. 163
  13. Buchner II, S. 312