Die Fiat C.29 war ein Rennflugzeug des italienischen Flugzeugherstellers Fiat Aviazione aus dem Jahr 1929.

Fiat C.29
Fiat C.29
Typ Rennflugzeug
Entwurfsland

Italien 1861 Königreich Italien

Hersteller Fiat Aviazione
Erstflug 1929
Stückzahl 3

Geschichte Bearbeiten

Der Flugkonstrukteur Celestino Rosatelli entwickelte die C.29 für die Schneider Trophy 1929. Insgesamt wurden drei Wasserflugzeuge gebaut. Zwei gingen bereits bei der Erprobung am Gardasee verloren. Bei dem Unfall am 16. Juli 1929 wurde der Pilot Francesco Agello verletzt von seinen Mechanikern aus dem Wasser gerettet. Die dritte C.29 mit der Seriennummer 130bis wurde zum Rennen nach Calshot am Solent mitgenommen und dort gezeigt, aber nicht geflogen.[1] Der Kapitän des italienischen Teams bemängelte das Reglement, das die robusteren britischen Flugzeuge bevorteilte.

„[…] there are many irksome conditions in the rules which make it impossible to put the fastest machines in the race. The machines have to pass so many tests which are irrelevant to their speed.“

Mario Bernasconi: Aviation, October 19, 1929[2]

Die italienische Mannschaft erreichte am 6. und 7. September 1929 mit den Macchi M.52 und M.67 die Plätze 2, 5 und 6. Der erste Platz ging an den britischen Piloten Richard „Henry“ Waghorn auf einer Supermarine S.6.[3]

Konstruktion Bearbeiten

Die Fiat C.29 wurde im Vergleich zu anderen Rennflugzeugen als sehr klein beschrieben.[4] Das Cockpit war – im Gegensatz zu allen anderen Flugzeugen im Wettbewerb – mit einer Cockpithaube vollständig geschlossen.[5]

Das Seitenleitwerk wurde zumindest beim dritten Flugzeug deutlich nach unten vergrößert, um den Stabilitätsproblemen um die Hochachse zu begegnen.[6]

Das Triebwerk Fiat AS.5 flog ausschließlich in den drei gebauten C.29. Der V-12-Motor war relativ zu zeitgenössischen Motoren klein und leicht.[5] Er erreichte seine Höchstleistung bei 3200 min−1.[7]

Technische Daten Bearbeiten

 
Fiat C.29, erste Ausführung
Kenngröße Daten
Besatzung 1
Höchstgeschwindigkeit (projektiert) 400 mph (ca. 640 km/h)[8]
Landegeschwindigkeit 130 mph (ca. 210 km/h)[2]
Triebwerk ein 12-Zylinder-V-Motor Fiat AS.5 (1000 PS, bis zu 1200 PS im Rennen)[1]

Erhaltenes Flugzeug Bearbeiten

Ein Flugzeug mit der Seriennummer 130bis ist im italienischen Luftfahrtmuseum Vigna di Valle ausgestellt.[6]

Siehe auch Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Fiat C.29 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Great Britain’s Competitors and some notes on Calshot. In: Flight, August 22, 1929. Flight, S. 907, abgerufen am 19. Oktober 2023 (englisch).
  2. a b Aviation's British Correspondent: The Future of the Schneider Trophy Contest. In: Aviation. Aviation Week, 19. Oktober 1929, S. 791, abgerufen am 15. November 2023 (englisch): „The Italians realized that to fly the little Fiat with its landing speed of 130 m.p.h. was a physical impossibility in our waters.“
  3. Schneider Cup races. In: The History of Air Racing. Society of Air Racing Historians, abgerufen am 22. Oktober 2023 (englisch).
  4. Ron Dick: The Schneider Trophy. In: Air & Space Magazine. Smithsonian Magazine, 31. Mai 1988, abgerufen am 15. November 2023 (englisch): „The Fiat C29 was an orthodox racing seaplane, but very small, having been built to take advantage of the firm’s new lightweight AS5 engine.“
  5. a b Editorial Comment. The Schneider Trophy Contest. In: Flight, September 6, 1929. Flight, S. 932, abgerufen am 25. Oktober 2023 (englisch): „The little Fiat machine, smaller even than the Gloster-Napier VI, it is said, although this seems almost impossible, has a Fiat engine of the 12-cylinder Vee type. The machine is orthodox in its general design, except for the “conning tower” type of windscreen, which, when closed totally, covers the pilot's head. The wing area is very small, and the Fiat is reported to have a tremendously high take-off speed.“
  6. a b Fiat C-29. In: Museo storico dell'Aeronautica Militare. Ministero della Difesa, archiviert vom Original am 20. Juli 2018; abgerufen am 23. Oktober 2023 (italienisch).
  7. Kimble D. McCutcheon: Selected Early Engines. Fiat. Aircraft Engine Historical Society, 22. Juni 2022, abgerufen am 22. Oktober 2023 (englisch): „AS.5, developed for the 1929 Schneider Trophy Race“
  8. Aviation's British Correspondent: The Schneider Contest in Retrospect. In: Aviation. Aviation Week, 19. Oktober 1929, S. 669, abgerufen am 15. November 2023 (englisch).