Oiraten

historische westmongolische Ethnie
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Die Oiraten sind westmongolische Stämme, die zu Zeiten Dschingis Khans weite Teile Zentralasiens kontrollierten, vom 15. bis zum 17. Jahrhundert die Stammeskonföderation Dörben Oirat bildeten und 1640 das Dsungarische Khanat gründeten, das ab 1757 wieder zerfiel. Die Gebiete der Oiraten wurden danach vom chinesischen Qing-Reich und von Russland erobert.

Verbreitung mongolischer Sprachen, 2011. Oiratisch ist in Brauntönen gehalten.

Die Oiraten wurden oft auch Dsungaren genannt. Gelegentlich wechselt die Umschrift des Wortes Oiraten zu „Oyraten“.

Zusammensetzung

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Die Hauptstämme der Oiraten waren die Chorosen, Dürbeten, Torguten und Choschuten; sie lebten ursprünglich südlich des Altaigebirges. Der nach Westen abgewanderte Teil wird heute als Kalmücken bezeichnet. Kleinere Stämme waren Khoid, Bayad, Myangad, Zachtschin und Baatud.

  • Dürbeten (Dörböd, mongolisch: Дөрвөд/Dörwöd) zogen ab 1600 in das Gebiet zwischen Mittel-Kasachstan und dem Balchaschsee.
  • Chorosen (Choros, mongolisch: Цорос) zogen ab 1600 in ein Gebiet östlich der Dürbeten, vom Balchaschsee bis etwa Ürümqi. Zu ihnen zählen auch die Olot (mongolisch: Өөлд/Ööld). Sie werden seit dem 17. Jahrhundert in anderen Sprachen auch als Dsungaren bezeichnet; daraus leitet sich der Gebietsname Dsungarei im heutigen China ab.
  • Torguten (Torghuud, mongolisch: Торгууд/Torguud) zogen ab 1600 weit in den Westen durch das südliche Sibirien erst in Richtung Ural, um sich ab 1632 an der unteren Wolga niederzulassen.
  • Choschuten (mongolisch: Хошууд/Choschuud) zogen ab 1600 nach Osten, in den Norden Tibets und verbündeten sich mit den Dalai-Lamas.

In diesen weit ausgedehnten Gebieten lebten weit zahlreichere, aber unterworfene Tibeter, Uiguren, Kirgisen und Kasachen. In der Geschichte Kasachstans wird die Zeit der der oiratischen Herrschaft als zweite Mongolenzeit oder als „Großes Unglück“ bezeichnet. Die Oiraten bildeten kein einheitliches Reich – die Stammes-Konföderation Dörben Oirat war in den 1630er Jahren zerfallen – und jeder Stammesfürst agierte selbstständig.

Überblick

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Die später zu den Oiraten gehörenden Stämme sind etwa seit 1200 südlich des Altaigebirges nachweisbar, wurden dort von Dschingis Khan unterworfen und beteiligten sich an der mongolischen Expansion im 13. Jahrhundert. Nach dem Rückzug der Mongolen aus China 1368 lebten sie wieder in der Umgebung des Altai. Dort bildeten sie eine Stammes-Konföderation, Dörben Oirat. Es folgte eine lange Phase von Konflikten zwischen den verschiedenen mongolischen Stammesverbänden um die Vorherrschaft, bei denen die Oiraten zeitweilig unter Esen Tayishi (1439/40–55) zur dominierenden Macht wurden. Später wurden sie von den Khalkha-Mongolen unter Dayan Khan geschlagen. In der Folgezeit von 1600 bis 1630 wanderte die Mehrheit der Oiraten aus ihrer alten Heimat aus.

Ab 1640 vereinte das Dsungarische Khanat die Oiraten, expandierte und führte Kriege mit den Nachbarn. Dies nutzte die chinesische Armee 1715–24 zur Expansion nach Westen: das Choschuten-Khanat wurde beseitigt, die südlichen Teile des Hochlandes von Tibet wurden zum chinesischen Protektorat unter den Dalai Lamas, die Dsungaren mussten sich 1720 aus dem westlichen Tibet zurückziehen, schließlich wurde das Dsungarische Khanat ab 1745 von China im Osten und von den Kasachen im Westen besiegt. Die Oiraten aus dem heutigen Kasachstan flüchteten entweder nach Osten in die nun chinesisch beherrschte Dsungarei oder zu den westlichen Kalmücken. Durch diese Ereignisse wurden die Kalmücken im Westen räumlich etwa 2000 Kilometer weit von den übrigen Oiraten im Osten getrennt.

Anfang 1771 beschloss eine Mehrheit der Kalmücken, ins alte Siedlungsgebiet am Altai zurückzukehren. Bis 1786 zogen sie gegen den Widerstand der Kasachen unter starken Verlusten durch Kasachstan, nur 66.000 von über 169.000 Menschen erreichten den Fluss Ili.

Anfänge

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Die später zu den Oiraten gehörenden Stämme lebten um 1200 am oberen Jenissei von Jagd und Weidewirtschaft. Bei der Bildung des Mongolischen Reiches 1206 unterwarf sich ein einstiger Verbündeter des Jamukha Gurkhan, der Oirate Hutuha Beki, dem Dschingis Khan und half diesem in mehreren Kämpfen und Verhandlungen bei der Befriedung der Wald- und Hirtenvölker in der Taiga bis hin zum Irtysch (1207–1208). Dschingis Khan verheiratete zum Dank zwei Prinzessinnen mit zwei Söhnen Hutuhas, darunter seine Tochter Kökögän. Hutuhas Herrschaftsgebiet wurde zwar Dschötschi, Dschingis Khans Sohn, unterstellt, konnte aber seine Eigenständigkeit halten.

In der Folge hatten die Oiratenfürsten aufgrund der Heiratsbeziehungen einen besonderen Status unter den „Mongolen“, den sie nur mit einem Dutzend Familien teilten. Trotzdem blieben auch die Oiraten von der mongolischen Heeresorganisation nicht verschont, um 1337/38 vermerkt man zum Beispiel einen oiratischen Truppenteil im Iran, der schon fast hundert Jahre vorher dorthin gekommen war.

Aufstieg von Dörben Oirat

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Das Ming-Reich und das 'Khanat der Oiraten'='Khanate of the Oirat, 1415

Nach dem Ende der Yuan-Dynastie und dem Abzug der Mongolen aus China 1368 lebten Westmongolen wieder als Pferdezüchter am Altai. Dort bildeten sie eine Stammes-Konföderation aus den vier Hauptstämmen, die Dörben Oirat genannt wurde und bis 1636 bestand. Die Angehörigen dieser Konföderation wurden als Oiraten von mongolisch Oirad (oiratisch/kalmückisch Öörd) bezeichnet. Eine andere Bezeichnung „Dsungaren“ von mongolisch: Dschüün Ghar („linker Flügel“) bezeichnete ursprünglich alle Oiraten, wurde aber seit dem 17. Jahrhundert in anderen Sprachen nur noch für den Teilstamm der Chorosen verwendet. Eine weitere Alternativbezeichnung „Kalmücken“ ist bereits seit dem 14. Jahrhundert nachweisbar. Daraus entwickelte sich der russische Name kalmyk, der sich später als Begriff für die weit im Westen lebenden Gruppen etablierte.

Dörben Oirat spielte in den schwer zu entwirrenden Konflikten (u. a. Tod des Mongolen-Khans Elbeg) kurz nach 1400 eine führende Rolle in der Mongolei. So setzte der Oiratenführer Batula (auch: Mahamu) beispielsweise den Khan Delbeg (reg. 1411–1414/15) in sein Amt ein. Batulas Machtentfaltung war aber dem Ming-Kaiser Yongle ein Dorn im Auge, so dass er 1414 gegen ihn zu Felde zog. Batula (Mahamu) floh zur Tula, wo er getötet wurde.

Den Aufstieg der Oiraten erschütterte das nur kurz. Sein Sohn Toghan und dessen Sohn Esen Taiji behaupteten einen Einflussbereich vom Ili (wo man mehrmals erfolgreich gegen die Tschagatai-Khane zu Felde zog) bis an die Grenze Chinas. Bei den Dschingisiden verblieb kaum mehr als die nominelle Herrschaft über die Mongolei und schon Toghan Taiji soll versucht haben, sich kurz vor seinem Tod 1439 selbst zum Khan zu machen.

 
Reste des Mongolenreiches (braun gefärbt) vor 1500.
Grüne Schrift: Nachfolgestaaten, alle inzwischen turksprachig und (außer dem Khanat Sibir) auch islamisiert.
Blaue Schrift: Mongolische Stammesverbände, darunter 'Dörben Oirat'='Four Oirats'.
Schwarze Schrift: andere Staaten und Völker.

Im Jahr 1449 gelang Esen Taiji die Gefangennahme des Ming-Kaisers Zhengtong nach einem Sieg bei Tumu (Tumukrise). Er konnte seinen Erfolg aber nicht weiter ausnutzen und musste sich mit einem Lösegeld begnügen. Danach forderte Esen Taiji den nominellen Mongolen-Khan Toyto Bugha (seinen Schwager, reg. 1439–1452) auf, seine Nachfolge zugunsten der Oiraten zu regeln. Der weigerte sich, bezahlte aber schließlich den Stammeskrieg mit seinem Leben, so dass sich Esen Taiji (obwohl kein Dschingiside) nun selbst zum Khan machte. Aber schon 1455 beseitigten ihn die Oiraten in einer inneren Auseinandersetzung.

Esen Taijis Nachfolger war gemäß dem Tarik-i-Rashidi sein Sohn Amasandji. Aber die Oiraten scheinen zu dieser Zeit trotz äußerer Erfolge (großer Sieg über die Usbeken 1456/57, ein weiterer über den Tschagatei-Khan Yunus) den familiären beziehungsweise den inneren Zusammenhalt verloren zu haben.

Niedergang von Dörben Oirat

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1468 besiegte die Streitmacht der Nördlichen Yuan (vgl. Manduchai) unerwartet die Oiraten, die unter verschiedenen Anführern in mehrere Richtungen auseinanderzogen. Ab 1480 drängten die Ostmongolen unter Manduchai und Batu-Möngke Dayan Khan die Oiraten nach Westen; unter Dayan Khan erneuerte sich die Dschingisiden-Herrschaft der Nördlichen Yuan, die die Vorherrschaft unter den Mongolen errangen.

Eine Reihe von Niederlagen gegen die Mongolenfürsten (Altan Khan von den Tümed 1552 ff., Abdai Khan von den Khalka 1577 ff.) stellte die Oiratenstämme Ende des 16. Jahrhunderts vor die Alternative der Unterwerfung oder Abwanderung. Viele ihrer Anführer lebten zu dieser Zeit am Irtysch verstreut, und ca. 1603 durchstreiften ihre Spähtruppes bereits das Land bis zum Khanat Chiwa am Aral-See. Interne Streitigkeiten bei den Mongolenfürsten gaben den Oiraten im frühen 17. Jahrhundert zwar noch einmal Luft, und sie konnten sich 1606, 1623 und 1628/9 siegreich gegen die Khalka behaupten, aber die Abwanderung war unumkehrbar geworden.

Die Oiraten-Allianz machte mehrere Versuche, den inneren Frieden zu wahren. So beriefen die Fürsten 1616/7 und 1640 große Versammlungen ein, beschlossen ein gemeinsames Vorgehen gegen die Khalka oder erließen Verordnungen, erreichten aber keine bleibende Zusammenarbeit unter den beteiligten Stämmen. Zum Beispiel brach 1625 unter den Oiraten ein Stammeskonflikt aus: ihr nominelles Oberhaupt Baibagas (gest. ca. 1630), der Tayishi der Choschuten wurde von seinem Bruder Chokur besiegt. Die anderen Führer suchten im Interesse der Einheit zunächst zu vermitteln, vernichteten aber schließlich Chokurs Gruppe am Ural-Fluss (1630).

Die Stämme ab 1600

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Die Oiraten bestanden (im Wesentlichen) aus vier Stämmen: Dürbeten (Dörböd), Chorosen (Dsungaren, Jüün Ghar[1]), Choschuten (Khoshuud) und Torguten (Torghuud). Mitunter werden noch die von den Dürbeten abhängigen Khoit erwähnt. Die Fürsten der vier Stämme beriefen sich zum Teil auf eine unterschiedliche Herkunft. Zwar waren die Anführer der Chorosen, Dürbeten und Khoit alle verwandt, und ihr Clanname war Khoros, aber die Führer der Choschuten beriefen sich auf die Abstammung von Dschötschi Qasar, einem Bruder Dschingis Khans, und die Torguten-Führer sogar auf die alten Kerait-Khane.

  • Die Torguten zogen unter Khu Urluk (1616–1643) ab 1610 durch ganz Zentralasien bis hin zur Wolgamündung und verschoben eine Zeitlang das Machtgleichgewicht in Osteuropa. Erst 1771 zog ein Teil ins Iligebiet zurück. Die Torguten, vor allem die, die damals an der Wolgamündung zurückblieben, sind besser unter dem Namen Kalmücken („Rest“) bekannt.[2]
  • Ihnen folgten die Dürbeten unter Dalay († 1637), Dayan Ombo u. a., und ebenso eine eigenständige Choschuten-Gruppe unter Khundelen († 1648) und seinem Neffen Ablay († 1672). Sie wird in Sibirien bzw. am Ural vermerkt und agierte dort wiederholt mit den Dürbeten gegen die Torguten und andere Nachbarn.
  • Die Choschuten breiteten sich unter Guschri Khan († 1655/56) hauptsächlich als Verbündete der Gelben Kirche in Tibet aus, bis sie diese Machtstellung 1717 wieder verloren und 1723 an China angeschlossen wurden.

Um 1615 nahmen die Oiraten den tibetischen Buddhismus an, so dass selbst die Torguten-Aristokratie im Westen buddhistisch wurde und ihre Söhne in Klöster bzw. bis nach Tibet schickte. Zum Beispiel pilgerte der Torguten-Prinz Daichin zweimal nach Tibet. Auch studierte Zaya Pandita (1599–1662), ein Adoptivsohn des Choschuten-Taijis Baibagas ab 1616 in Tibet und verbreitete nach seiner Rückkehr 1639 durch seine Reisen den Buddhismus unter den Stämmen.

Dsungarisches Khanat

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Ausbreitung des Dsungarenreiches (grün) von West-Tibet bis zum Uralfluss auf einer französischen Karte 1720. Nordwestlich ist auch das „Camp de l'Ajuku Chan“ (=„Camp des Ayuki“) eingezeichnet.

Die innen- und außenpolitischen Umstände führten 1640 im Treffen am Imil-Fluss zu einer Neuformierung: Khungtaidschi Batur gründete einen neuen Oiratenstaat – das Dsungarische Khanat – und führte seine Horde 1643 in das Ili-Gebiet (Siebenstromland). Diese Oiratengruppe wurde fortan auch als Dsungaren bezeichnet und beanspruchte damals die Oberhoheit über die anderen Gruppen. Sein Sohn Galdan besetzte Kaschgarien und wandte dann seine Aufmerksamkeit auf die innermongolischen Gebiete und ihre Oberherren, die Qing-Dynastie – doch hier scheiterte er. Im Jahr 1696 blieben die Truppen des Qing-Kaisers Kangxi (1661–1722) an der Tula bei Zuunmod siegreich, Galdans Frau fiel und der Khan beging wohl Selbstmord.

Die Oiratenzeit war aber noch nicht zu Ende. Galdans verfeindeter Neffe Tsewangrabtan kam an die Macht, hielt mit China zunächst Frieden und griff stattdessen ab 1698 die Kasachen unter Tauke an. Im Jahr 1717 erschien Tsewangrabtans Armee in Lhasa (Tibet), wo er den Regenten Lhabzang von den Choschuten tötete. Dies löste 1720 einen siegreichen Einmarsch der Qing-Armee in Tibet aus. Eine weitere Qing-Armee marschierte gegen die Dsungarei und siegte bei Ürümqi (1720), so dass Tsewangrabtan 1724 Frieden schließen musste. Die Dsungaren blieben aber 1720 gegen die besser bewaffneten Russen bei Zaisan erfolgreich.

Tsewangrabtan konzentrierte sich hauptsächlich auf die Nachbarn im Westen. Die Kasachen hatten besonders darunter zu leiden. Mit der Niederlage der Kasachen 1718 am Fluss Ajagus (am Balchaschsee) beginnt dort die Zeit des „Großen Unglücks“. Aber auch seine Beziehungen zu den Torghuten des Khan Ayuki (reg. 1670–1724) waren nicht die besten – dort endete eine politische Heirat im Konflikt.

 
Chinesisches Gemälde der Schlacht von Oloi-Dschalatu 1756, der endgültigen Niederlage der Dsungaren gegen die chinesische Armee.

Unter Tsewangrabtans Sohn Galdan Tsereng (1727–1745) setzte sich dessen Politik fort, danach kam es zu inneren Streitigkeiten. 1754 hatten die Qing-Dynastie den Khoit-Fürsten Amarsanaa als Herrscher eingesetzt, der sich aber mit Unterstützung sämtlicher Stämme gegen sie wendete; er wurde besiegt und starb im Exil in Tobolsk. Dabei bzw. danach richteten die Chinesen zur Verhinderung neuer Aufstände ein Massaker unter den Dsungaren an, die Opferzahlen liegen im sechsstelligen Bereich (1757/8).[3]

Nach dem Khanat

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Das Ili-Gebiet beziehungsweise das ganze heutige Xinjiang gehört seitdem zu China. Der Begriff Dsungaren (d. h. linker Flügel) wurde künftig von der chinesischen Historienschreibung in Ölöten bzw. Olöten geändert beziehungsweise seine Benutzung verboten. Auch in Europa verwendete man die chinesische Bezeichnung für das Dschungarenreich.[4]

Noch heute existieren verstreute oiratische Ethnien und unterschiedliche Dialekte einer oiratischen Sprache. Von den Sprechern leben über 200.000 in der westlichen Mongolei, 210.000 in China und 140.000 in der Kalmückischen Republik.[5]

Oiratenfürsten

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  • Batula oder auch: Mahamu ca. 1399–1415/16
  • Toghan Taiji 1415/16–1439/40
  • Esen Taiji 1439/40–1455
  • Amasandji bzw. Usi-Temur 1456–af.1469
  • Arkhan Taishi af.1469–1487
  • Usi-Temur Hamag Taishi 1487–1502

Jüün Ghar bzw. Dsungaren:

Khoshuud bzw. Qoshoten in Tibet:

Torghuud bzw. Kalmücken an der Wolga:

Ungenauerweise wurden bzw. werden die Begriffe Oiraten und Oiroten gelegentlich synonym verwendet. Mit dem geschichtlichen Begriff Oiroten wurde sowjetamtlich ein Teil der Einwohner der heutigen russischen Teilrepublik Altai bezeichnet (1922 bis 1948 Oirotisches Autonomes Gebiet, Hauptort Gorno-Altaisk). Die Sowjets bezeichneten nur die altaiischen Stämme als Oiroten, nicht die Dsungaren oder Kalmyken. Die Altaier waren bis zuletzt Untertanen der Dsungaren, ohne selbst Westmongolen zu sein.

Einzelnachweise

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  1. Der Begriff Jüün Ghar, d. h. „linker Flügel“ soll zunächst im 17. Jh. für alle Oiratenstämme gegolten haben und sich später auf den Stamm der Khoros bzw. Ölöt beschränkt haben. Vgl. R. Grousset: Empire of the Steppes, S. 520; M. Weiers: Geschichte der Mongolen, S. 185, 210.
  2. Der Begriff wurde bereits seit dem 14. Jahrhundert von islamischen Historikern für die Oiraten verwendet und später von den Russen für an der Wolga siedelnde Splittergruppen der Oiraten übernommen. Vgl. M. Weiers: Geschichte der Mongolen, S. 165, 185.
  3. Laut K. Kollmar-Paulenz: Die Mongolen, S. 95 rechnen zeitgenössische chinesische Quellen vor, dass von den etwa 600.000 Dschungaren 30 % ermordet wurden, 20 % zu den Russen und Kasachen flohen und 40 % an den Blattern starben.
  4. Siehe G. W. Leibniz: Der Briefwechsel mit den Jesuiten in China. Meiner, Hamburg 2006, S. 464f., ISBN 3-7873-1623-X.
  5. J. O. Svantesson, A. Tsendina u. a.: The Phonology of Mongolian. Oxford 2005, S. 147–149, ISBN 0-19-926017-6.

Siehe auch

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Literatur

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  • Qôijûngjabû (确精扎布 Quejingzhabu) u. a. (Hrsg.): Ôirad ayalgû û uge helelge yin materiyal (卫拉特方言话语材料 Weilate fangyan huayu cailiao) Sprachmaterial des Oiratischen Dialekts. 内蒙古人民出版社 Nei Menggu renmin chubanshe (Volksverlag der Inneren Mongolei), 呼和浩特 Hohhot 1986/1987. (zweisprachig Mongolisch-Chinesisch, Oiratisch in IPA).
  • Michael Weiers (Hrsg.): Die Mongolen – Beiträge zu ihrer Geschichte. Darmstadt 1986, ISBN 3-534-03579-8.
  • Grousset: Empire of the Steppes. Rutgers Univ. Press, New Brunswick NJ 2000, ISBN 0-8135-0627-1.
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