Elgersweier

Stadtteil von Offenburg, Baden-Württemberg, Deutschland

Elgersweier ist ein Ortsteil der Stadt Offenburg im Ortenaukreis in Baden-Württemberg mit 2650 Einwohnern und liegt am Fluss Kinzig.

Elgersweier
Stadt Offenburg
Ehemaliges Gemeindewappen von Elgersweier
Koordinaten: 48° 26′ N, 7° 57′ OKoordinaten: 48° 26′ 26″ N, 7° 56′ 51″ O
Höhe: 159 m ü. NN
Einwohner: 2650
Eingemeindung: 1. Dezember 1971
Postleitzahl: 77656
Vorwahl: 0781
Elgersweier (Baden-Württemberg)
Elgersweier (Baden-Württemberg)

Lage von Elgersweier in Baden-Württemberg

Geographie Bearbeiten

Elgersweier liegt kurz vor dem Eingang in den Schwarzwald in der Kinzigtal-Weitung, die naturräumlich noch zur Oberrheinebene gehört.

Nachbargemeinden Bearbeiten

Die Grenze der Gemarkung verläuft im Norden gegen die Stadt Offenburg, im Osten gegen die Gemeinde Ortenberg, im Süden gegen die Gemarkung des Offenburger Ortsteil Zunsweier und im Westen gegen die Gemeinde Hofweier (Gemeinde Hohberg).[1]

Politik Bearbeiten

Dem Ortschaftsrat Elgersweier gehören zehn Ortschaftsräte an (4 FFW, 3 CDU, 3 SPD). Das Amt des Ortsvorstehers wird von Michael Rais ausgeübt.

Geschichte Bearbeiten

Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort am 3. April 1242 als Ergerswilre. Legenden zufolge wurde hier auch zuerst das berühmte Schwarzwälder Kirschwasser gebrannt. Tatsache ist, dass Elgersweier auch heute noch als Kirschendorf bekannt ist, nicht zuletzt wegen der Narrenzunft „Tscherissisli“ (vgl. frz. „cerise“ = „Kirsche“). Zur Fasent verwandelt sich das Dorf in „Klein Paris“.

Am 1. Dezember 1971 wurde Elgersweier im Zuge der Gemeindereform nach Offenburg eingemeindet.[2]

Wirtschaft Bearbeiten

Der Ort bietet in seinem Industriegebiet ca. 3.500 Arbeitsplätze. Einige namhafte Unternehmen wie Hansgrohe sowie viele KMU-Betriebe aus allen Bereichen sind hier angesiedelt. Nur noch zum Teil auf Elgersweirer Gemarkung aber in unmittelbarem Anschluss an das Industriegebiet Höhe der Bundesstraße 3 entsteht das interkommunale Industrie- und Gewerbegebiet „Hoch 3“, ein Verbund der Gemeinden Offenburg, Hohberg und Schutterwald.

Verkehr Bearbeiten

An Verkehrsinfrastruktur findet sich rund zwei Kilometer entfernt der Regionalflugplatz von Offenburg. Die Bundesstraße 3 und die Bundesstraße 33 führen direkt an Elgersweier vorbei. Die Entfernung zum A5-Anschluss Offenburg Mitte beträgt rund acht Kilometer. Die ursprünglich bis zum Jahr 2010 geplante Realisierung des neuen Autobahnanschlusses Offenburg-Süd von der Bundesstraße 33 in Höhe des Industriegebietes Elgersweier verzögert sich (Stand 2022) weiter[3]. Durch den Ort führt die Kreisstraße 5331.

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

In Elgersweier steht auch das älteste Haus der Ortenau, es stammt aus dem 12. Jahrhundert.

Geschichte der Kirchen in Elgersweier Bearbeiten

Die St.-Markus-Kirche in Elgersweier wurde mehrmals neu errichtet oder erweitert. Wo früher eine Kapelle stand, steht heute die St.-Markus-Kirche. 1761 wurde eine neue Kirche erbaut. 1881 wurde der heutige Westturm an die vorhandene Kirche errichtet. Wegen Platzmangels wurde der Bau vom Jahre 1761 abgerissen und 1957 neu erweitert. Die röm.-kath. Pfarrei St. Markus, Elgersweier, gehört seit dem 1. Januar 2015 zur Seelsorgeeinheit Offenburg. Deren Leiter (und damit auch Pfarrer von St. Markus) ist seit dem 1. Januar 2015 Dekan Matthias Bürkle. Vor Ort im Elgersweierer Pfarrhaus residiert der Diakon als Mitglied des Seelsorgeteams[4].

Im Überblick

  • 1288: In Elgersweier wird erstmals eine Kirche resp. Kapelle mit Standort in der Mitte des heutigen Friedhofes erwähnt.
  • 1677: Zerstörung der Kirche im Krieg durch einen Brand.
  • 1761: Die Kirche wird komplett abgerissen; Bau eines neuen Kirchenschiffes, Platz für Chor und Turm blieb aus Geldmangel frei
  • 1762/63: Kirchturm und Chor wird errichtet
  • 1807: Chor und Turm baufällig
  • 1812: Chor und Turm wird von dem Geld der Gemeinde renoviert
  • 1881: Da die Gemeinde rasch anwuchs, musste die Kirche umgebaut werden. Es wurde der heutige Kirchturm und der jetzt alte Teil der Kirche errichtet.
  • 1957: Der Kirchenbau aus dem 18. Jahrhundert musste endgültig weichen und so wurde in diesem Jahr das heutige Kirchenschiff errichtet.
  • 1962 wurden die Deckenfresken über dem Altar- und Hauptraum von Kunstmaler Manfred A. Schmid aus Freiburg erstellt.
  • 1989: Die Kirche wurde innen renoviert und es gab kleine Veränderungen: ein neuer Altar, die Kommunionbänke verschwanden, die zwei Seitenaltäre wurden geringfügig verändert
  • 2012: Durch Einbau eines Glasabschlusses unter der Empore entstand im hinteren Bereich der Kirche ein Gottesdienstraum für kleinere Gruppen
  • 2013: Sanierung des Kirchturmes: Einbau eines neuen Glockenstuhles; Das Geläut wurde um eine vierte Glocke ergänzt[5]

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Gemarkung Elgersweier (Offenburg) / Baden-Württemberg / Geoindex.io. Abgerufen am 9. April 2024.
  2. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 500.
  3. Schwarzwälder Bote: Neuer A 5-Zubringer: Anschluss Offenburg-Süd wird konkreter. Abgerufen am 22. April 2024.
  4. https://www.bo.de/lokales/offenburg/775-jahre-elgersweier-dem-heiligen-markus-zur-ehr
  5. Gertrude Siefke: Neue Glocke und Kapelle für Werktage. In: badische-zeitung.de. 27. September 2012, abgerufen am 26. Februar 2024.