Eigenschaft (u) von Pelczynski

Begriff aus der Mathematik

Die Eigenschaft (u) von Pelczynski ist eine im mathematischen Teilgebiet der Funktionalanalysis betrachtete Eigenschaft von Banachräumen. Sie geht auf den polnischen Mathematiker Aleksander Pełczyński zurück[1] und setzt schwache Cauchy-Folgen und schwach unbedingte Cauchy-Reihen in Beziehung.

Definition Bearbeiten

Ein Banachraum   hat die Eigenschaft (u), falls es zu jeder schwachen Cauchy-Folge   eine schwach unbedingte Cauchy-Reihe   in   gibt, so dass

    in der schwachen Topologie.[2][3]

Jede schwache Cauchy-Folge stimmt also bis auf eine schwache Nullfolge mit der Folge der Partialsummen einer schwach unbedingten Cauchy-Reihe, kurz WUC-Reihe, überein.

Beispiele Bearbeiten

Bedeutung Bearbeiten

Es kann mitunter schwierig sein, von einem Banachraum nachzuweisen, dass er keine unbedingte Basis hat. Das Fehlen der Eigenschaft (u) hat eine sogar noch stärkere Aussage zur Folge. Ein Raum ohne Eigenschaft (u) ist wegen der Vererbung dieser Eigenschaft auf Unterräume nicht einmal isomorph zu einem Unterbanachraum eines Banachraums mit unbedingter Basis. Nach obigen Beispielen gilt das für   und den James-Raum, insbesondere haben diese Räume keine unbedingte Basis.

Auch der Raum L1([0,1]) kann nicht in einen Banachraum mit unbedingter Basis eingebettet werden.[9] Der Beweis dieses Satzes ist aufwändiger, denn da L1([0,1]) als schwach folgenvollständiger Raum[10] die Eigenschaft (u) hat, kann obige Argumentation nicht verwendet werden.

Es bestehen offenbar folgende Implikationen:

  hat eine unbedingte Basis.
  ist isomorph zu einem Unterbanachraum eines Banachraums mit unbedingter Basis.
  hat die Eigenschaft (u).

Die Umkehrungen gelten nicht. Die Räume   haben eine unbedingte Basis, enthalten aber für   Unterräume ohne Basis.[11][12] Daher kann die Umkehrung der ersten Implikation nicht gelten. Das obige Beispiel L1([0,1]) zeigt, dass auch die zweite Implikation nicht umgekehrt werden kann.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. A. Pelczynski: A connection between weakly unconditional convergence and weakly completeness of Banach spaces, Bull. Acad. Polon. Sci. (1958), Band 6, Seiten 251–253
  2. C. D. Aliprantis, O. Burkinshaw: Positive operators, Springer-Verlag, ISBN 978-1-4020-5007-7, Definition 14.6
  3. F. Albiac, N. J. Kalton: Topics in Banach Space Theory: Springer-Verlag (2006), ISBN 978-0-387-28142-1, Definition 3.5.1
  4. F. Albiac, N. J. Kalton: Topics in Banach Space Theory: Springer-Verlag (2006), ISBN 978-0-387-28142-1, Satz 3.5.3
  5. C. D. Aliprantis, O. Burkinshaw: Positive operators, Springer-Verlag, ISBN 978-1-4020-5007-7, Theorem 14.7
  6. F. Albiac, N. J. Kalton: Topics in Banach Space Theory: Springer-Verlag (2006), ISBN 978-0-387-28142-1, Satz 3.5.2
  7. C. D. Aliprantis, O. Burkinshaw: Positive operators, Springer-Verlag, ISBN 978-1-4020-5007-7, Beispiel 14.8
  8. F. Albiac, N. J. Kalton: Topics in Banach Space Theory: Springer-Verlag (2006), ISBN 978-0-387-28142-1, Satz 3.5.4
  9. F. Albiac, N. J. Kalton: Topics in Banach Space Theory: Springer-Verlag (2006), ISBN 978-0-387-28142-1, Theorem 6.3.3
  10. F. Albiac, N. J. Kalton: Topics in Banach Space Theory: Springer-Verlag (2006), ISBN 978-0-387-28142-1, Theorem 5.2.10
  11. A. M. Davie: The approximation problem for Banach spaces, Bull. London Math. Soc. (1973), Band 5, Seiten 261–266
  12. A. Szankowski: Subspaces without the approximation property, Israel J. Math. (1978), Band 30, Seiten 123–129