Dernbach (Adelsgeschlecht)

Adelsgeschlecht

Herren von Dernbach treten seit dem frühen 13. Jahrhundert an verschiedenen Orten im rechtsrheinischen Gebiet auf, u. a. im Raum Montabaur, in der Herborner Mark, sowie im Raum Gießen (Burg Vetzberg). Ob sie und wie sie gegebenenfalls miteinander verwandt waren, ist nicht bekannt.

Familienwappen derer von Dernbach
Familienwappen derer von Dernbach gen. Graul mit silbernen Schindeln

Das Westerwälder Geschlecht, aus der Ministerialität hervorgegangen, stand lange im Dienst ihrer alteingesessenen edelfreien Herrschaften, namentlich den Herren von Isenburg und Sayn, die ihre Stammburgen im Raum um Bendorf hatten.

Das Geschlecht im mittelhessischen Gebiet diente den Landgrafen von Thüringen/Hessen bzw. den Grafen von Gleiberg (Grafschaft Gleiberg).

Geschichte Bearbeiten

Das Geschlecht im Westerwald Bearbeiten

 
Wappen Dernbach (Westerwald)

Aus dem Ritter- und Adelsgeschlecht derer von Dernbach bei Montabaur wird zuerst 1213 „Gerardo de Derenbach“ genannt, und zwar im Zusammenhang mit einer Zahlung Heinrich I. von Isenburgs, der auf seiner Burg Grenzau residierte. Letztere wurde um 1213 erbaut, während die Burg Dernbach schon aus der Zeit um 1200 stammte und als Wasserburg der damals im Westerwald häufigsten Form des einzelnen festen Hofes entsprach. Sie war ein Lehen des Landesherrn Erzbischof Theoderich II. von Wied, dem die „Ritter von Dernbach,“ darunter ein „Ritter Mantho“, ab 1217 mit dem Pferde dienten.[1] Der um diese Zeit als Besitzer zweier Höfe in Heiligenroth erwähnte „Gerho von Dernbach“ ist sicher mit dem erstgenannten Gerardo (Gerhard) identisch, sodass erst mit „Cunradus de Derenbach“, Rektor von Nordhofen (1259/79), ein weiteres Mitglied der Ministerialenfamilie von Dernbach, „die mit ihrer namensgebenden Wasserburg Lehnsleute der Erzbischöfe von Trier waren“, urkundlich nachgewiesen ist.[2] „Jutta de Derenbach“ lebte als Nonne im Kloster Dirstein bei Diez/Lahn ebenfalls noch im 13. Jahrhundert. Im 14. Jahrhundert setzen dann die Eheleute „Gerhard“ (1364 verstorben) und „Gutgin von Dernbach“ die Linie fort. Ihre Söhne „Gerhard“ (vermutlich 1374 verstorben) und „Philipp von Dernbach“ (1393 verstorben) sind schließlich die letzten des niederadeligen Geschlechts, das mit seinem Wappenschild auf die Herkunft als Ministerialen des Hauses Isenburg verweist. Ihre Burg hatte Dietrich von Grenzau/Isenburg bereits 1380 von Philipp gekauft. Sie ist – nach grundlegender Erneuerung im 19. Jahrhundert – heute in Privatbesitz.[3]

Es gab noch weitere Geschlechter, die sich von Dernbach nannten, u. a. in Kirchen an der Sieg. Hier gab es zwei Adelsgeschlechter (z. B. „Rost von Dernbach“) die sich so nannten, hatten aber unterschiedliche Wappen, was ihre Eigenständigkeit betont. Diese Geschlechter starben vermutlich mit „Herrmann von Dernbach“ aus, der 1492 letztmals genannt wird.[4]

Das Geschlecht in Hessen Bearbeiten

 

1226 taucht ein „Conrad von Dernbach“ auf der Burg Vetzberg (Vogtsburg der Grafen von Gleiberg/Merenberg) bei Gießen auf.[5] Vermutlich war er Vasall der Herren von Merenberg. Er gilt als Ahnherr der Dernbacher in Hessen. Vom hessischen Zweig, die sich mal „von Dernbach“, mal „von Voitsberg“ nannten, sind fünf Geschlechter bekannt, und zwar: „von und zu Dernbach“ (siehe Wappen: schwarze Waldkleeblätter -bzw. Seeblätter oder Veilchenblätter ist unklar-, im Dreipas in goldenem Feld), „Wolf von Dernbach“ (silberne Blätter wie vor in blau mit Schindeln), „Krieg von Derbach/Vetzber“g und „Holzappel von Vetzberg“ (silberne Blätter wie vor in blau mit Stern bzw. Krone), „Rode von Dernbach“ (goldene Blätter wie vor in blau mit und ohne Stern), „von Dernbach gen. Graul“ (goldene Blätter wie vor in blau mit silbernen Schindeln). Es gab noch weitere Linien, die aber früh ausstarben, mit Beinamen wie, „Ruchschade“ (Minnesänger), „Mul“, „Kolb“, „Scheze“ und „Hulsbach“.

Nahezu 100 Jahre dauerte eine kriegerische Auseinandersetzung, die Dernbacher Fehde, gegen die aufstrebenden Grafen von Nassau, die 1333 beendet wurde. 1325/27 wurde der Sitz der Herren von Dernbach, die Burg Alt-Dernbach, zerstört. Zusammen mit den Herren von Bicken errichteten sie danach bis 1350 die Burg Neu-Dernbach in der Gemeinde Bad Endbach, Landkreis Marburg-Biedenkopf / Hessen. Von 1350 bis 1748 waren die Landgrafen von Hessen ihre Lehensherren. Nach dem Aussterben der Familie 1748 zog Landgraf Ludwig VIII. Dernbach als heimgefallenes Lehen ein und wandelte es in eine Domäne um.[6]

 
Neuer Gutshof der Staatsdomäne Dernbach 1764, im Hintergrund die Burgruine

„Peter von Dernbach gen. Graul“ verkaufte 1540 die ihm gehörende Hälfte des Burgsitzes Dernbach an den Landgrafen und zog nach Wiesenfeld (Burgwald) zu seinem Verwandten, dem hessischen Stiftsvogt „Philipp von Dernbach“. Zu seinen Nachkommen gehören Balthasar von Dernbach gen. Graul, Fürstabt von Fulda und Peter Philipp von Dernbach gen. Graul, Fürstbischof von Bamberg und Würzburg und die „Reichsgrafen von Dernbach.“

Der letzte Bewohner des Burgsitzes in Dernbach (Ldkrs. Marburg-Biedenkopf), „Peter Philipp Friedrich von und zu Dernbach“, starb am 2. Januar 1729 nach einem Sturz vom Pferd. Mit „Friedrich Ludwig Christian von Dernbach“, Hauptmann der Garde in Kassel, starb 1748 der letzte hessen-darmstädtische Lehnberechtigte aus der evangelischen Linie. Landgraf Ludwig VIII. von Hessen-Darmstadt zog danach die Burg und die zugehörigen Ländereien (die gesamte Gemarkung Dernbach umfassend) als erledigtes Lehen ein, wandelte es in eine Staatsdomäne um und ließ 1750 ein neues Gutshaus erbauen.

Der kurhessische katholische, freiherrliche Zweig erlosch mit „Theresa Freifrau von Schorlemer geb. Freiin von Dernbach“ am 1. November 1965 in Weilburg.[7]

Kein Schloss

Eine Zeichnung von J. Bayrer aus dem Jahr 1764 zeigt den Neubau (aus dem Jahr 1750) des Verwalterhauses mit Nebengebäuden der Domäne Dernbach. Diese Darstellung wird fälschlich oft als Schlossbau Dernbach bezeichnet. In Dernbach gab es nie ein Schloss. Die Herren von und zu Dernbach wohnten in Gebäuden des Gutshofes außerhalb der Burg. Schon 1570 galt die Burg als zerfallen.

Hessische Dernbacher als Burgmannen in Montabaur Bearbeiten

1429 werden Johann und Heidrich von Dernbach, Brüder, als Burgmannen in Montabaur erwähnt. Johann von Dernbach tritt 1466 als Burgmann in Montabaur auf. Im gleichen Jahr weist er seiner Frau Demund sein Trierer Burglehen zu Montabaur als Witwengut zu. Johanns Bruder Heidenreich wird 1456 und 1467 in Montabaur genannt. Die Herren von und zu Dernbach besaßen seit 1520 in Bottenhorn (Gemeinde Bad Endbach) zwei Höfe als kurtrierisches Burglehen von Montabaur.

Gab es unbekannte verwandtschaftliche Beziehungen zu dem Geschlecht der Dernbacher auf dem Westerwald oder warum traten hessische Dernbacher in den Dienst des Bischofs von Trier?

Tötung des Ketzerrichters Bearbeiten

Angehörige des Adelsgeschlechtes von Dernbach erschlugen am 30. Juli 1233 in der Nähe von Marburg (bei Beltershausen) den Beichtvater der Hl. Elisabeth und Ketzerrichter (Inquisitor) Konrad von Marburg und seine Begleiter. Sie waren entweder selbst von Konrad der Häresie verdächtigt worden oder standen in Verbindung zu anderen Verdächtigen, sehr wahrscheinlich zum Grafen Heinrich III. von Sayn, der zu Unrecht der Ketzerei angeklagt war. Der Anschlag, zu dem sich die Ritter freimütig bekannten, wurde allerdings von einem außerordentlichen Gericht nicht mit der im Mittelalter üblichen Härte bestraft, sondern mit einer eher symbolischen „Buße“ geahndet, was de facto einen Freispruch bedeutete. Aus welchem Geschlecht die Attentäter (Herren von Dernbach/Westerwald – naheliegend wegen ihrer Nähe zum Grafenhaus Sayn – oder Herren von Dernbach/Hessen) stammten ist unklar.[8]

Wappen Bearbeiten

Wappen der von Dernbach im Westerwald Bearbeiten

 
Wappen: von und zu Dernbach nach Siebmachers Wappenbuch von 1605
 
Wappen: von Dernbach gen. Graul nach Siebmachers Wappenbuch von 1605
 
Wappen der Grafen von Dernbach nach Siebmachers Wappenbuch von 1701

Das Wappen derer von Dernbach bei Montabaur ist seit dem 14. Jahrhundert urkundlich bekannt, und zwar aus dem Balduineum (Wappenbuch) des Erzbischofs Balduin von Trier, Graf von Lützelburg. Es zeigt zwei rote und einen schwarzen Balken auf Silber und verweist damit auf die Herkunft des niederadeligen Rittergeschlechts als Ministerialen der Herren von Isenburg. Die Farben der Balken stehen für die von den Brüdern Rembold (Rot) und Gerlach (Schwarz) von Isenburg gegründeten Hauptstämme des bedeutendsten Adelsgeschlechtes im Westerwald. Schildform (umgekehrter gotischer Bogen) und Balkenornamentik sind den beiden Stammwappen des Hauses Isenburg entlehnt, deren Balken die Eisenbeschläge ihrer Schilde symbolisieren und zugleich den Anfang ihres Geschlechternamens (Ysen = Eisen). Das Wappen des „Gerardo de Derenbach“ ist heute das Gemeindewappen von Dernbach (Westerwald).[9]

Wappen der von Dernbach in Hessen Bearbeiten

Der Wappenschild der Stammlinie von und zu Dernbach (Burg Neu-Dernbach)[10][11] zeigt in gold, worin sich drei schwarze Herzen (?) in Form eines Kleeblatts (Veilchenblattes), mit den Spitzen zusammenlaufend, befinden; über demselben ruhen zwei Turnierhelme, wovon der der rechte (wird immer vom Wappenträger aus gesehen) einen, zwischen zwei goldenen Fähnlein sitzenden, silbernen Schwan zeigt, der linke ein weiß ausgeschlagenes schwarzes mit zwei Pfauenschwänzen bestecktes Barret (Turnierhut). Die Helmdecken sind innen golden, außen schwarz.

 
Wappen des Heydenreich von Dernbach im Wetzlarer Dom

Das Wappen mit den zwei Helmen (Wappenvereinigung) entstand vermutlich, nachdem die Erbin der Wetzlarer Linie mit den Pfauenwedeln (Nachkommin des „Heydenreich von Dernbach“, dessen Epitaph im Wetzlarer Dom steht) in die Stammlinie mit dem Schwanenhals eingeheiratet hatte. Dieses Wappen führte auch die Fuldaer katholische Linie der Freiherren von Dernbach.

Der Wappenschild der von Dernbach gen. Graul: „Kleeblatt ohne Stiel“ oder „mit den Spitzen ins Schächerkreuz gestellte Seeblätter“ auch „Drei Herzen im Dreipass gestellt, mit den Spitzen aneinanderstoßend“, in gold/schwarz oder blau/gold mit Schindeln. Der blaue Grund mit silbernen Schindeln ist erstmals 1323 belegt durch „Heidinrich von Dernbach“. Das Schildbild in Blau drei deichselförmig zusammengestellte goldene Seeblätter, begleitet von silbernen Schindeln. Der gekrönte Helm, mit geschlossenem Flug, als Träger des Wappenbildes.[12]

Ob es ursprünglich drei Seeblätter, drei Veilchenblätter, drei Herzen oder doch drei Waldkleeblätter waren, ist unklar.[13]

Grafen von Dernbach Bearbeiten

Auf „Graf Johann von Dernbach“ dürfte das „Allianzwappen“ zurückgehen. Geviert und geteilt mit Herzschild; in Feld 1 und 4 vorne in silber/weiß drei durchbrochene schwarze Rauten (2:1), hinten in silber/weiß ein halber schwarzer Adler. In Feld 2 und 3 in blau einen silbernen Schrägrechtsbalken, belegt mit drei blauen Ringen (Wappen der Echter von Mespelbrunn). Der Herzschild das Dernbach-Wappen. Auf dem gekrönten Helm links, mit schwarz-silbernen Decken ein schwarzer Adler-Flug, Mitte gekrönter Helm, verkürzte blau silberne Decken, offener blauer Flug als Träger des Wappenbildes und rechts gekrönter Helm mit blau-silbernen Decken zwei wie der Schild bezeichnete blaue Büffelhörner.

Stammlisten Bearbeiten

Die mangelhafte, oft fehlerhafte, Quellenlage betrifft den gesamten Zeitraum der Familienzweige. Gesicherte Daten sind urkundlich genannt, Geburts- und Sterbedaten o. g. Zeiträume jedoch oft ungesichert und nach höchstmöglicher Wahrscheinlichkeit der oft abweichenden Datenquellen unter Vorbehalt zu betrachten. Genealogische Details, sogar die Zuordnung von Mitgliedern des Hauses, bleiben ungeklärt.

Dernbach (Westerwald) Bearbeiten

  1. Gerhard von Dernbach, 1213, Dernbach, Westerwald (Burg Dernbach (Dernbach))
  2. Mantho von Dernbach, 1235, (Burg Dernbach (Dernbach))
  3. Cunradus (Konrad) von Dernbach, 1259–79, Rektor in Nordhofen, Westerwald
  4. Jutta von Dernbach, 13. Jhdt., Kloster Dierstein, Diez/Lahn
  5. Gerhard von Dernbach, um 1364 verstorben, (Burg Dernbach (Dernbach))
  6. Gutgin von Dernbach, (Ehefrau), 14. Jhdt., (Burg Dernbach (Dernbach))
  7. Gerhard von Dernbach, Sohn, um 1374 verstorben, (Burg Dernbach (Dernbach))
  8. Philipp von Dernbach, Bruder, um 1393 verstorben, (Burg Dernbach (Dernbach))

Dernbach (Hessen) Bearbeiten

  1. Conrad von Dernbach, 1226, Burg Vetzberg bei Gießen (Hessischer Adel)
  2. Arnold von Dernbach, um 1281 (Rheinischer Adel)[14]
    1. Andreas von Dernbach, um 1352
      1. Cuno von Dernbach, (Burg Neu-Dernbach, bei Bad Endbach) 1354, 1372, 1386 und 1390 erwähnt, ⚭ Margaretha, Gräfin von Solms, T.d. Grafen Bernhard von Solms u.d. Irmgard, Gräfin von der Lippe.
        1. Bernhard von Dernbach, 1394 erwähnt
          1. Erwein von Dernbach, 1419 Kanoniker in Stift St. Alban vor Mainz
          2. Hanns von Dernbach, 1419 Kanoniker in Stift St. Alban vor Mainz
          3. Goswin von Dernbach, 1423 erwähnt
          4. Elsa von Dernbach, ⚭ Gerhard von Kaldeborn
        2. Otto von Dernbach, 1394, 1400 erwähnt,
        3. Heinrich von Dernbach, 1400 erwähnt, Begründer der jüngeren Linie
      2. Weigand von Dernbach, † 15. September 1399 Domdechant zu Mainz im Martinsdom begraben.

Dernbach (Jüngere Linie) Bearbeiten

  1. Heinrich von Dernbach, 1400 erwähnt
    1. Friedrich von Dernbach, 1429 erwähnt
    2. Volpert von Dernbach, 1429 erwähnt
      1. Johannes von Dernbach, um 1455 ⚭ Margaretha von Schwalbach, T.d. Andreas von Schwalbach
        1. Erwein von Dernbach, um 1480 ⚭ Magdalena von Bicken
          1. Conrad von Dernbach, um 1510 ⚭ Maria von Meysenbug, T.d. Hans von Meysenbug u.d. Dorothea von Weitershausen
            1. Conegunda (Kunigunda) von Dernbach, ⚭ Samson von Uttenheim, 1540 erwähnt
            2. Heinrich von Dernbach, ⚭ Elisabeth von Doringenberg, T.d. Friedrich von Doringenberg und Anna von Lairbach
              1. Johann von Dernbach, ⚭ Anna von Berlepsch, T.d. Philip von Berlepsch u.d. Anna von Guttenberg
                1. Maria von Dernbach, ⚭ Johann von Hertinghausen
              2. Johann Albrecht von Dernbach, ⚭ Anna Maria von Rückershausen, T.d. NN von Rückershausen u.d. Regina von Buttlar
                1. Walther von Dernbach, Meister des Kapitels Kloster Fulda
          2. Heinrich von Dernbach, ⚭ Sibylla von Berlepsch-Wildungen.
            1. Johann Albrecht von Dernbach, ⚭ Veronica von Gottfarth, T.d. Friedrich von Gottfarth bei Meisenbuch
              1. Johann Daniel von Dernbach, Mitglied des Rates des Fürsten von Sachsen-Weimar ⚭ 1672 Agnes von Bünau, T.d. Rudolph von Bünau zu Drösig-Teschen u.d. Elisabetha von Schweinsberg
                1. Georg Heinrich von Dernbach, um 1700
        2. Bernhold von Dernbach
    3. Anna von Dernbach, ⚭ Conrad von Trohe.

Dernbach genannt Graul (Grauel) Bearbeiten

  1. Heidenrich von Dernbach, 1323, siegelte bereits mit dem Wappen, das Schindeln trägt, dem Wappen der Grauel, Begründer der Linie
  2. Otto von Dernbach, 1394, 1400 erwähnt
    1. Lutz von Dernbach, * um 1429, ⚭ 1451 Cunegunda (Kunigunde) von der Rabenau
      1. Hermann von Dernbach, 1442 erwähnt
        1. Valentin von Dernbach, 1475, 1486 erwähnt
      2. Lutz von Dernbach, 1452 erwähnt
      3. Hans von Dernbach, 1441 erwähnt, 1465 Dekan St. Alban (Mainz)
      4. Heinrich von Dernbach, * um 1450, ⚭ 1470 Johanna Friederica von Scheuernschloss, T.d. Philipp von Scheuernschloss u.d. Helena von Hohenstein
        1. Hans von Dernbach, genannt Graul, ⚭ 1492 Elisabetha Riedesel von Eisenbach, T.d. Herman Riedesel von Eisenbach u.d. Catharina von Hatzfeld
          1. Philipp von Dernbach, ⚭ 1523 Margaretha von Schleyer, T.d. Friedrich von Schleyer u.d. Margaretha von Honfels.
            1. Petrus von Dernbach, Amtmann zu Rockenstuhl, ⚭ 1560 Clara Clauer zu Wohra (Schwester des Wilhelm Hartmann von Klauer zu Wohra, Fürstabt von Fulda 1568–1570), T.d. Peter Klauer zu Wohra u.d. Anna von Wahlen
              1. Otto von Dernbach, Hochfürstlich Fuldaischer Rat und Hofmarschall, unverheiratet.
              2. Ida von Dernbach, ⚭ Philipp von Urff
              3. Hans Georg von Dernbach, † jung
              4. Johanna von Dernbach, ⚭ Georg von Weitershausen
              5. Wilhelm von Dernbach, Ritter des Deutschen Ordens, Komtur der Kapfenburg und 1579–1588 Komtur in Öttingen
              6. Melchior von Dernbach, kaiserlicher Rat, Hofmarschall in Fulda, Richter am Amt Brückenau und Rockenstuhl, ⚭ Anna Catharina Schutzbar genannt Milchling, T.d. Philipp Schutzbar gen. Milchling und der Catharina von Harstall
                1. Balthasar Joachim von Dernbach, * 1601, Hofrat in Würzburg
                2. Maria Margaretha von Dernbach, ⚭ 1603 Rudolph Wilhelm von Rumrod.
                3. Clara Catharina von Dernbach, * 1604, Nonne in Mainz
                4. Anna Elisabeth von Dernbach, * 1606, † jung
                5. Hans Conrad von Dernbach, * 1607, † jung
                6. Anna Margaretha von Dernbach, * 1608, † jung
                7. Ernst Georg von Dernbach, * 1609 Domherr in Bamberg und Würzburg
                8. Otto Wilhelm von Dernbach, Hochfürstlich-Würzburgischer Rat bei Würzburg, Oberamtmann zu Arnstein, * 1611, † 1670, ⚭ Anna Catharina Magdalena Echter von Mespelbrunn, T.d. Philipp Christoph Echter von Mespelbrunn u.d. Margareta von Bicken.
                  1. Johann Otto von Dernbach, Domherr zu Würzburg, resignierte und wurde kaiserlicher Kammerherr und Geheimer Rat in Wien, erblicher Hofmarschall des Herzogtums Franken, erhielt die Herrschaft Wiesenthaid und wurde 1680 von Kaiser Leopold in den Grafenstand (Reichsgraf) erhoben und 1681 als Graf von Franken eingeführt, † 29. Mai 1697 als der letzte seiner Linie. 1⚭ Anna Maria Voit von Rieneck, † 1690 (kinderlos) T.d. Christoph Voit von Rieneck u.d. Maria Amalia von Erthal und Witwe des Adolph Georg Fuchs von Dornheim; 2⚭ 16. April 1691 Maria Catharina von Lengheim, † 18. April 1695, T.d. Grafen Johann Andreas von Lengheim und der Maria Helena von Maschwander; 3⚭ 1695 Maria Eleonore von Hatzfeld, * 1679, † 1718 T.d. Grafen Heinrich von Hatzfeld u.d. Catharina Elisabetha von Schönborn; Maria Eleonora von Hatzfeld ⚭ um 1700 Rudolf Franz Erwein von Schönborn
                    1. Johann Joseph Anton von Dernbach, * 8. Februar 1692, † 1693
                    2. Maria Catharina von Dernbach, * † 1693
                    3. Maria Charlotta von Dernbach, * † 1696
                  2. Philipp Wilhelm, Domherr in Bamberg und Würzburg, † 25. August 1685 in Wien
                  3. Johann Balthasar von Dernbach, Freiherr † jung
                  4. Melchior Philipp von Dernbach, Freiherr † jung
                  5. Anna Maria von Dernbach, ⚭ 1676 Georg Philipp Kottwitz von Aulenbach, * 28. April 1653, Hofrat zu Würzburg, Oberamtmann zu Volkach
                9. Caspar Melchior von Dernbach, * 1605, ⚭ Anna Dorothea von Rumrod, T.d. Johann Heinrich von Rumrod
                  1. Otto Heinrich von Dernbach, Domherr in Würzburg, Kapuziner
                  2. Johann Friedrich von Dernbach, Domherr in Würzburg.
                  3. Caspar Friedrich von Dernbach, ⚭ Francisca von Buseck, T.d. Ulrich Eberhard von Buseck u.d. Anna Catharina Kaute von Buseck
                10. Anna Lucia von Dernbach, * 1612, † 1614
                11. Eleonora Maria von Dernbach, * 1614
                12. Maria Sidonia von Dernbach, * 1615
                13. Hermann Heinrich von Dernbach, * 1617, † 1644
                14. Peter Philipp Graf von Dernbach, * 1. Juli 1619 in Geisa, Rhön; am 21. März 1672 Bischof Bamberg, 27. Mai 1675 Bischof von Würzburg, † 22. April 1683, beigesetzt auf der Festung Marienberg
              7. Balthasar von Dernbach, (1548–1606) Abt von Fulda 1570–1606, † 16. März 1606.
              8. Caspar von Dernbach, † jung
              9. Margaretha von Dernbach, † 16. Mai 1613 in Prag Konventualin, ⚭ 7. Juli 1576 in Neuhof b. Fulda m. Freiherr Leopold von Stralendorff * um 1540, † 4. September 1626 Heiligenstadt[15] Reichsvizekanzler
            2. Magdalena von Dernbach, 1⚭ Heinrich Albrecht von Trohe, 2⚭ Johann Caspar von Rückershausen
            3. Heinrich von Dernbach
            4. Catharina von Dernbach, ⚭ Heinrich von Nordeck zu Rabenau
            5. Valentin von Dernbach, 1492 erwähnt
          2. Heidenreich von Dernbach, 1461 erwähnt
          3. Eberhard von Dernbach, 1429 erwähnt, † 1451
          4. Weigand von Dernbach, in der Kathedrale von Mainz, 1417, 1427, 1429 und 1436 erwähnt.

Freiherren von Dernbach Bearbeiten

  1. Urban Rheinhardt von Dernbach, * 1705, † 1756, Hessen-Kasseler Oberst in Rheinfels, ohne Kinder
  2. Ulrich Maximilian von Dernbach * 12. Juli 1739, † 22. Februar 1800, fuldischer Geheimer Rat und Oberst des oberrheinischen Kreisregiments Pfalz-Zweibrücken, ⚭ Maria Anna von Mairhofen
    1. Heinrich Christian Franz Constantin Maria von Dernbach * 28. Juli 1771 in Fulda, trat 1788 in württembergische Militärdienste und wurde im Jahre 1813, nachdem er mit einem kleinen Rest der württembergischen Truppen aus Russland zurückkehrte als Generalmajor in den Ruhestand versetzt; er starb 1834[16] ⚭ 11. Oktober 1811 Luise Christiane von Knapp, T. eines württembergischen Oberregierungsrats * 3. Mai 1798.
    2. Lothar Marianus Constantinus von Dernbach * 21. Mai 1781, fürstlich-hessischer Rat
      1. Ludwig Heinrich Georg von Dernbach * 14. März 1823 in Fulda, † 2. August 1888 in Bad Nauheim
        1. Wilhelm August Ludwig Freiherr von Dernbach * 25. Mai 1862 in Hersfeld, † 4. September 1889 in New York (Long Island)
          1. Ludwig Philipp Adolf Heinrich Freiherr von Dernbach * 23. März 1888 in Frankfurt, † 30. September 1909 in Frankfurt (letzter seines Stammes)
          2. Therese Freiin von Dernbach, verh. von Schorlemer, * 1. Dezember 1885 in Frankfurt, † 1. November 1965 in Weilburg, letzte Desizendentin der des Geschlechtes.

Literatur Bearbeiten

  • Helmut Gensicke: Dernbach und die Dernbacher, Heimatkalender 1962 des Kreises Neuwied, S. 43–45.
  • Horst W. Müller: Dernbach und die „von Dernbach“. Hinterländer Geschichtsblätter, Nr. 3 und Nr. 4, 2005, sowie Nr. 1 und Nr. 2, 2006, Mitteilungsblatt des Hinterländer Geschichtsvereins e.V., Biedenkopf.
  • Johann Gottfried Biedermann, Jean-Baptiste Malou: Genealogie der Hohen Grafen-Häuser im Fränckischen Cräyse Welche aus denen bewährtesten Urkunden, Kauff-, Lehen- und Heyraths-Briefen, gesammleten Grab-Schrifften und eingeholten genauen Nachrichten von innen beschriebenen Hohen Häusern in gegenwärtige Ordnung verfasset, und richtig zusammen getragen worden. Erster Theil, Erlangen, Bey Johann Adam Stein und Gabriel Nicolaus Raste, Universitäts-Buchhändler, 1745

Weblinks Bearbeiten

Commons: Dernbach Familie – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Kurze Geschichte der Stadt und Burg Montabaur: aus dem Nachlasse des J[oseph] Kehrein / Josef Kehrein. Von Juvenalis Montanus, Görres, Koblenz 1901, S. 11.
  2. Thomas Bohn: Gräfin Mechthild von Sayn (1200/03 - 1285); eine Studie zur rheinischen Geschichte und Kultur. 2002, S. 435.
  3. Marianne Pöller: Chronik von Dernbach. 1976/77, S. 102.
  4. Helmut Gensicke: Dernbach und die Dernbacher. In: Heimatkalender 1962 des Kreises Neuwied. S. 43–45.
  5. Horst W. Müller: Dernbach und die „von Dernbach“. Hinterländer Geschichtsblätter, Nr. 3 und Nr. 4, 2005, sowie Nr. 1 und Nr. 2, 2006, Mitteilungsblatt des Hinterländer Geschichtsvereins e.V., Biedenkopf
  6. Rudolf Knappe: Mittelalterliche Burgen in Hessen. 800 Burgen, Burgruinen und Burgstätten. 3. Auflage. Wartberg-Verlag, Gudensberg-Gleichen 2000, ISBN 3-86134-228-6.
  7. Horst W. Müller: Dernbach und die ‚von Dernbach‘. In: Hinterländer Geschichtsblätter. Biedenkopf, Nr. 3, Oktober 2005, Nr. 4, Dezember 2005, Nr. 1, März 2006 und Nr. 2, Juni 2006.
  8. Balthasar Kaltner: Konrad von Marburg und die Inquisition in Deutschland. Verlag von F. Tempski, Prag 1882, S. 159.
  9. Marianne Pöller: Chronik von Dernbach. Eigenverlag, 1976/77, S. 125–129, 193–205.
  10. Fr. Cast: Historisches und genealogisches Adelsbuch des Königreichs Württemberg. Stuttgart 1839, S. 416.
  11. Konrad Tyroff: Wappenbuch des gesammten Adels im Königreich Württemberg.1. Band, Nürnberg 1844 S. 147.
  12. Bernhard Peter: Wappen von Dernbach genannt Grauel. (welt-der-wappen.de).
  13. H.-J. von Brockhusen: Ritter vom Kleeblatt. In: Heimatbeilage. Nr. 48 der Marburger Presse. 26. Juli 1950.
  14. Johann Gottfried Biedermann: Genealogie der Hohen Grafen Häuser im Fränckischen Cräyse. Erlangen 1745.
  15. „Stralendorff, Leopold Freiherr von“. Hessische Biografie. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  16. Otto von Alberti, Friedrich Frh. von Gasiberg-Schöckingen, Theodor Schön, Adolf Stattmann: Württembergisches Adels- und Wappenbuch. Nachdruck, Bauer und Raspe, Neustadt 1975, ISBN 3-87947-105-3, S. 123.