Transports publics genevois

Öffentliches Verkehrsunternehmen in der Schweiz

Die Transports publics genevois (TPG) sind ein öffentliches Verkehrsunternehmen in der Schweiz und fungieren als selbständiger Regiebetrieb des Kantons Genf. Sie betreiben in der Stadt Genf und den benachbarten Gemeinden die 1862 eröffnete Strassenbahn Genf, den 1942 eröffneten Trolleybus Genf sowie diverse Autobus-Linien. Die TPG gingen zum 1. Januar 1977 aus der privaten Vorgängergesellschaft Compagnie Genevoise des Tramways Électriques (CGTE) hervor. Diese wiederum wurde 1899 gegründet und war ein Zusammenschluss der Compagnie générale des tramways suisses (TS) mit der Société genevoise des chemins de fer à voie étroite (VE).

Transports publics genevois
Basisinformationen
Unternehmenssitz Grand-Lancy
Webpräsenz www.tpg.ch
Eigentümer Kanton Genf
Verkehrsverbund Unireso und Léman Pass
Mitarbeiter 1948
Umsatz 434 Mio. CHF
Linien
Spurweite 1000 mm (Meterspur)
Straßenbahn 5
Trolleybus 6
Bus 65
Sonstige Linien 12 Nachtlinien
Anzahl Fahrzeuge
Straßenbahnwagen 103
23 Be 4/6 + Be 4/8
39 Be 6/8
41 Be 6/10
Trolleybusse 104
Omnibusse 226
Sonstige Fahrzeuge 12 Elektrobusse
1 (+3) autonome Elektrobusse
Statistik
Fahrgäste 168 Mio. pro Jahr
Fahrleistung 388,3 Mio. km pro Jahr
Länge Liniennetz
Straßenbahnlinien 21,1 km
Buslinien 363,5 km
Netzplan
Netzplan
Liniennetzplan Genf ab 10. Dezember 2023
Hauptsitz der TPG in Grand-Lancy

Geschichte Bearbeiten

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts besitzt Genf ein ausgedehntes Straßenbahnnetz, welches über drei verschiedene Antriebssystem verfügt: Elektrisch, Dampf und Pferdebahn. Dieses wurde von zwei grossen Unternehmen, der Compagnie générale des tramways suisses (TS) und der Société genevoise des chemins de fer à voie étroite (VE), betrieben.[1]

Am 11. August 1899 wurde die Compagnie genevoise des tramways électriques gegründet. Das Unternehmen verfügt über ein Stammkapital von 5 Millionen Franken. Am 1. Dezember 1900 wurde die TS aufgekauft, einen Monat später auch die VE. Die Modernisierung des Netzes beginnt mit der Umspurung des Netzes der TS auf Meterspur, die Elektrifizierung des alten Netzes der VE und der Kauf von neuen Fahrzeugen.

Nach dem Ersten Weltkrieg begangen die Überlandlinien defizitär zu sein, daraufhin schliesst die CGTE einige Strecken. Der CGTE fehlte das Geld das Netz zu erneuern und auszubauen, deshalb mussten 1938 weitere Strecken auf Busbetrieb umgestellt werden. Während des Zweiten Weltkrieges mussten einige Strecken wieder in Betrieb genommen werden, da es Engpässe beim Benzin für den Busverkehr gab.[1]

Ab den fünfziger Jahren gewinnt der Individualverkehr an Bedeutung und die Straßenbahn wird als störend empfunden. Innerhalb der nächsten zehn Jahre verschwinden alle Straßenbahnlinien bis auf die 12 und die ligne de ceinture (Ringlinie). Auf diese Art wurde auch der Fahrzeugpark grundlegend erneuert. Im Jahr 1969 wurde die Ringlinie auf Busverkehr umgestellt, daraufhin nahm die Fahrgastanzahl weiter ab. Die Linie 12, die einzig verbliebene Linie, verbindet Carouge mit Moillesulaz und befördert ein Viertel aller Fahrgäste der CGTE.[1]

Im Jahr 1971 beantragt ein Bürgerbegehren, dass die CGTE durch den Kanton übernommen wird. Im Jahr 1975 wird dieses Gesetz durch das Volk gewählt und der Grosse Rat beschliesst die Organisation der Transports publics genevois. Am 1. Januar 1977 wurde aus der CGTE die TPG.[1]

Ab 1988, nachdem der Souverän einem Gesetz zum Ausbau des öffentlichen Verkehrs zugestimmt hatte, erlebten die TPG eine Phase der Expansion. Die Modernisierung des Fahrzeugparks (Tram und Bus) bringt weitere Fahrgastzuwächse. Seit dem 1. Januar 2007 erhalten Touristen, die in einem Genfer Hotel untergebracht sind, kostenlos die Geneva Transport Card. Diese gilt für alle öffentlichen Verkehrsmittel in Genf. Das aktuelle Logo der TPG wurde im Frühjahr 2007 eingeführt.

Unireso Bearbeiten

Seit 2001 sind die TPG, mit den SBB und den Mouettes genevoises, Mitglied im Tarifverbund Unireso. Dieser ermöglicht Fahrgästen mit einem Fahrausweis mehrere Verkehrsmittel (Bus, Tram, Zug) zu nutzen.

TOSA Bearbeiten

Seit Anfang 2013 wird an einem Projekt namens TOSA (Trolleybus Optimisation Système Alimentation‚ Trolleybus Optimierungssystem Stromversorgung‘) gearbeitet. Hierbei werden Batteriebusse an einer entsprechend ausgerüsteten Haltestelle innert 15 Sekunden aufgeladen, sodass – anders als bei Trolleybussen – keine Oberleitung benötigt wird. Das Projekt, welches fünf Millionen Franken kostet, wovon 3,3 Millionen von ABB stammen, wurde während des UITP-Kongresses im Mai 2013, in Genf eingeweiht.[2]

Bis März 2014 pendelte ein solcher Bus von der Haltestelle Palexpo zum Flughafen; an beiden Haltestellen befindet sich eine Aufladestation. Der Bus verfügt über einen Stromabnehmer der an der Haltestelle eine Verbindung mit der Ladestation herstellt. Dieser wird kurz vor der Station richtig ausgerichtet, sodass er nur noch in die Stromschiene greifen muss. An der Endhaltestelle lädt sich die Batterie innerhalb von 3 bis 4 Minuten auf, im Betriebshof dauert die komplette Aufladung 30 Minuten.[2] Partner des Projektes sind die TPG, ABB, SIG und Opi.[3] Seit Dezember 2017 wird die Linie 23 als erste Linie mit neuen Batteriebussen betrieben.[4]

Netz Bearbeiten

Die Straßenbahn- und Trolleybuslinien werden von den TPG betrieben.[5] Einige Buslinien werden von anderen Unternehmen betrieben.

 
Straßenbahnnetz

Straßenbahnlinien Bearbeiten

Linie Strecke Betreiber Anzahl Haltestellen
12 Lancy-Bachet, gare – Thônex, Moillesulaz TPG 25
14 Bernex, Vailly – Meyrin, Gravière TPG 30
15 Plan-les-Ouates, ZIPLO – Genève, Nations TPG 23
17 Lancy-Pont-Rouge, gare – Frankreich  Annemasse, Parc Montessuit TPG 26
18 Grand-Lancy, Palettes – Meyrin, CERN TPG 31

Trolleybuslinien Bearbeiten

 
Trolleybusnetz
Linie Strecke Betreiber Anzahl Haltestellen
2 Genève, Plage – Bernex, Cressy TPG 29
3 Grand-Saconnex, Gardiol – Genève, Crêts-de-Champel TPG 25
6 Vernier, village – Genève, Plage TPG 25
7 Genève, Bout-du-Monde – Vernier, Lignon-Tours TPG 26
10 Genève-Aéroport, Terminal – Genève, Rive TPG 19
19 Vernier, village – Onex, cité TPG 31

Buslinien Bearbeiten

 
Busnetz
Linie Strecke Betreiber
1 Thônex, Hôpital Trois-Chêne – Genève, Jardin Botanique TPG
5 Thônex, Vallard – Genève-Aéroport, Terminal TPG
8 Grand-Saconnex, Palexpo – Veyrier, douane TPG
9 Thônex, Belle-Terre-Place-de-l'Araire – Vernier, Lignon-Tours TPG
11 Genève, Jardin Botanique – Genève-Eaux-Vives, gare TPG
20 Veyrier, Tournettes – Bellevue, Valavran TPG
21 Onex, cité – Carouge, Rondeau TPG
22 Genève, Jardin Botanique – Carouge, Rondeau TPG
23 Grand-Saconnex, Aéroport-P47 – Carouge, Tours TPG
25 Thônex, Vallard – Genève, Jardin Botanique TPG
28 Genève-Aéroport, Terminal – Petit-Lancy, Les Esserts Globe Limousines
31 Thônex, Sous-Moulin – Puplinge, Marquis Genève-Tours
32 Thônex, Sous-Moulin – Jussy, Meurets / Jussy, Monniaz Genève-Tours
33 Genève, Rive – Puplinge, Marquis Genève-Tours
34 Chêne-Bougeries, Conches place – Choulex, village Genève-Tours
37 Thônex, Sous-Moulin – Jussy, Lullier Genève-Tours
38 Chêne-Bourg, Place Favre – Hermance, village / Frankreich  Chens-sur-Léman Genève-Tours
39 Vésenaz, Pointe à la Bise – Presinge, village Genève-Tours
41 Carouge, Tours – Veyrier, Petit-Veyrier / Chêne-Bourg, gare-Place Odier
43 Plan-les-Ouates, Bellins – Carouge, Stade de Genève / Onex, Vallet / Bernex, Loëx Hôpital Odier
44 Carouge, Tours – Croix-de-Rozon, douane TPG
45 Carouge, Tours – Troinex, ville TPG
46 Carouge, Stade de Genève – Bardonnex, village TPG
47 Confignon, croisée – Bernex, Lully croisée Odier / Globe Limousines
48 Confignon, croisée – Plan-les-Ouates, Manufactures Odier / Globe Limousines
50 Genève-Aéroport, Terminal – Versoix, Centre sportif TPG
51 Vernier, CO Renard – Genève, Mervelet Globe Limousines
52 Genthod, Les Hauts – Bossy / Frankreich  Versonnex, village Odier
53 Vernier, Parfumerie – Grand-Saconnex, place / Bellevue, Valavran TPG
54 Genève-Aéroport, Terminal – Versoix, Centre sportif TPG
55 Bossy – Chavannes-des-Bois (VD) Odier
56 Genève-Aéroport, Terminal – Meyrin, Hôpital de La Tour TPG
57 Genève-Aéroport, Terminal – ZIMEYSA, gare Globe Limousines
59 Genève-Aéroport, Terminal – Chambésy, Plage du Vengeron Globe Limousines
60 Genève, gare Cornavin – Frankreich  Ferney, mairie / Frankreich  Gex, L'Aiglette RDTA
61 Genève, gare Cornavin – Frankreich  Gex, L'Aiglette RDTA
64 Meyrin, Gravière – Frankreich  Ferney, mairie TPG
66 Genève-Aéroport, Terminal – Frankreich  Ferney, mairie / Frankreich  Thoiry, Centre commercial GEM
67 Genève-Aéroport, Terminal – Frankreich  Crozet, école Globe Limousines
68 Vernier, Blandonnet – Frankreich  Saint-Genis, Jean-Monnet / Frankreich  Thoiry, Centre commercial GEM
69 La Plaine, gare – Frankreich  Challex, La Halle Globe Limousines
70 Confignon, croisée – Satigny, gare Odier / Globe Limousines
71 Meyrin, Hôpital de la Tour – Satigny, gare Globe Limousines
72 Satigny, gare – Satigny – Satigny, gare

(Ringlinie)

Globe Limousines
73 Satigny, gare – ZIMEYSA, gare Globe Limousines
74 Russin, village – La Plaine, gare Globe Limousines
75 La Plaine, gare – Dardagny, château Odier
78 Chancy, douane – La Plaine, gare Globe Limousines
80 Genève, Bel-Air – Frankreich  Saint-Julien-en-Genevois, SNCF GEM
82 Plan-les-Ouates, Tourbillon / Lancy-Bachet, gare – Croix-de-Rozon, douane / Frankreich  Collonges-sous-Salève, marché TPG
83 Bernex, Vailly – Frankreich  Viry, église Globe Limousines
91 Genève, Pointe de la Jonction – Genève, Beau-Séjour Globe Limousines
92 Genève, Place de Neuve – Vieille-Ville – Genève, Place de Neuve

(Ringlinie)

Globe Limousines
A Genève, Rive – Gy, temple TPG
E Genève, Rive – Hermance, village TPG
E+ Genève, gare Cornavin – Hermance, village TPG
G Genève, Rive – Frankreich  Veigy, douane / Frankreich  Veigy, village TPG
G+ Genève, gare Cornavin – Frankreich  Veigy, douane TPG
J Carouge, Stade de Genève – Avusy, village TPG
K Carouge, Stade de Genève – Chancy, douane / Frankreich  Pougny, gare TPG
L Confignon, croisée – Athenaz, école Odier

GEM ist die Abkürzung von Genevois Mobilité und RDTA von Régie départementale des transports de l'Ain.

Fahrzeuge Bearbeiten

Tram Bearbeiten

Trolleybus Bearbeiten

Autobus Bearbeiten

Gelenk- und Standardbusse

  • Mercedes-Benz O 530 G "Citaro": 106-198 (2008–2009), Gelenkbus
  • Mercedes-Benz O 530 G "Citaro": 1101-1187 (2011), Gelenkbus
  • Mercedes-Benz O 530 G "Citaro": 1188-1197 (2013), Gelenkbus
  • Mercedes-Benz O 530 "Citaro": 511-540 (2008)
  • Mercedes-Benz O 530 "Citaro": 541-545 (2010)
  • Hess BGT-N2D elektrisch: 1397 (2013), Batteriebusse, ehemaliges Testfahrzeug TOSA
  • Hess BGT-N2D elektrisch: 1271-1283 (2018), Batteriebusse, Gelenkbusse

Seit Ende 2017 kommen Batteriebusse von Hess nach dem Projekt TOSA auf der Linie 23 zum Einsatz.

ehemalige Gelenk- und Standardbusse

  • Mercedes-Benz O 405: 561-600 (1988/89), ausgemustert 2008-2011
  • Mercedes-Benz O 405 G: 251-298 (1988/89,1991), ausgemustert 2009-2011
  • Mercedes-Benz O 405 GN: 201-221 (1994), ausgemustert im Dezember 2011, einige Fahrzeuge nach Tunesien
  • Mercedes-Benz O 405 GN2: 222-224 (1995), ausgemustert im Dezember 2011
  • Renault R 312: 401-434 (1991), ausgemustert 2008
  • Volvo 7000A: 301-384 (2000/01), ausgemustert 2008, zurück an Volvo
  • Volvo 7000A: 385-390 (2004), an RATP Dev 2008, ausgemustert 2015
  • Van Hool New AGG 300: 101-105 (2004), ausgemustert im Dezember 2018

Weblinks Bearbeiten

Commons: Transports publics genevois – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d Histoire auf tpg.ch
  2. a b DOSSIER DE PRESSE AVRIL 2013, TOSA (Memento vom 29. August 2015 im Internet Archive) (PDF; 543 kB)
  3. Partnership auf tosa2013.com
  4. Voyage inaugural sur la ligne 23: la technologie TOSA prend la route ! In: GE.CH – République et canton de Genève. 5. Dezember 2017 (ge.ch [abgerufen am 18. Juni 2018]).
  5. tpg.ch Horaires

Koordinaten: 46° 10′ 27,9″ N, 6° 7′ 50,3″ O; CH1903: 498991 / 114504