Cicely Tyson
Cicely Tyson (* 19. Dezember 1924 in New York City, New York) ist eine US-amerikanische Film- und Theaterschauspielerin sowie ehemaliges Fotomodell. Im Jahr 2018 erhielt sie den Ehrenoscar für ihr Lebenswerk.

LebenBearbeiten
Cicely Tyson, deren Eltern aus Nevis in die Vereinigten Staaten eingewandert waren, wuchs in einem religiös geprägten Elternhaus in Harlem auf und wurde bereits als junge Frau von Ebony entdeckt, einer Fachzeitschrift, in der ausschließlich afroamerikanische Frauen abgebildet werden. Im Dezember 1959 konnte Tyson für das Stück Jolly's Progress an den Broadway verpflichtet werden, was für sie ein Sprungbrett in die Welt der Schauspielerei bedeutete. Um sich finanziell über Wasser halten zu können, arbeitete sie in dieser frühen Phase als Sekretärin.
Ihre Filmkarriere, die Mitte der 1950er Jahre begann, war zunächst nur auf Gastauftritte in Fernsehserien beschränkt. Ihre erste Hauptrolle war die der Sekretärin Jane Foster in der zwischen 1963 und 1964 entstandenen Serie East Side/West Side. Gastrollen hatte sie unter anderem 1970 in Kobra, übernehmen Sie und im selben Jahr in Rauchende Colts. 1973 wurde sie für ihre Darstellung in dem Filmdrama Sounder für den Oscar in der Kategorie Beste Hauptdarstellerin und zusätzlich für den Golden Globe Award nominiert. Ab Ende der 1970er Jahre intensivierte sie ihre Arbeit im Bereich der Spiel- und Fernsehfilme. Zu einem Markenzeichen wurden starke Charakterrollen.
Ihr ist ein Stern am Hollywood Walk of Fame gewidmet. Im November 2018 erhielt sie den Ehrenoscar für ihr Lebenswerk.[1]
PrivatlebenBearbeiten
Tyson war eine enge Freundin des US-Komikers Bill Cosby. In dessen Haus gab sie am 26. November 1981 dem Musiker Miles Davis das Ja-Wort; die Ehe wurde jedoch 1988 wieder geschieden.[2]
Tyson lebt heute in Atlanta (Georgia). Ihr zu Ehren wurde in East Orange (New Jersey) die Cicely Tyson High School of Performing and Fine arts gegründet. Sie selbst hat keine Kinder; ihre Nichte ist die ebenfalls für einen Golden Globe nominierte Schauspielerin Cathy Tyson.
Filmografie (Auswahl)Bearbeiten
- 1951: Frontiers of Faith (Fernsehserie, eine Episode)
- 1959: Wenig Chancen für morgen (Odds Against Tomorrow)
- 1959: Der Zorn des Gerechten (The Last Angry Man)
- 1963–1964: East Side/West Side (Fernsehserie, 25 Episoden)
- 1967: Die Stunde der Komödianten (The Comedians)
- 1968: Das Herz ist ein einsamer Jäger (The Heart Is a Lonely Hunter)
- 1972: Das Jahr ohne Vater (Sounder)
- 1974: Die Geschichte der Jane Pittman (The Autobiography of Miss Jane Pittman; Fernsehfilm)
- 1976: Der blaue Vogel (The Blue Bird)
- 1977: Roots (Fernsehserie, Episoden 1x01–1x02)
- 1977: Wilma Rudolph, die schwarze Gazelle (Wilma, Fernsehfilm)
- 1979: Airport ’80 – Die Concorde (Concord: Airport '79)
- 1981: Bustin’Loose – Einmal und nie wieder (Bustin’Loose)
- 1990: Der Brief an den Weihnachtsmann (The Kid Who Loved Christmas, Fernsehfilm)
- 1991: Grüne Tomaten (Fried Green Tomatoas at the Whistlestop Cafe)
- 1997: Harlem, N.Y.C. – Der Preis der Macht (Hoodlum)
- 1997: Ms. Scrooge – Ein wundervoller Engel (Ms. Scrooge)
- 1999: Erdbeben-Inferno: Wenn die Welt untergeht (Aftershock: Earthquake in New York)
- 2002: The Rosa Parks Story (Fernsehfilm)
- 2005: Winn-Dixie – Mein zotteliger Freund (Because of Winn-Dixie)
- 2005: Das verrückte Tagebuch (Diary of a Mad Black Woman)
- 2006: Das verrückte Familienfest (Madea’s Family Reunion)
- 2009: Law & Order: Special Victims Unit (Fernsehserie, Episode 10x17)
- 2010: Auch Liebe macht mal Ferien 2 (Why Did I Get Married Too?)
- 2011: The Help
- 2012: Alex Cross
- 2013: Das Haus der Dämonen 2 (The Haunting in Connecticut 2: Ghosts of Georgia)
- 2014: The Trip to Bountiful (Fernsehfilm)
- 2015–2020: How to Get Away with Murder (Fernsehserie, 10 Episoden)
- 2016: House of Cards (Fernsehserie, 3 Episoden)
- 2017: Last Flag Flying
- 2020: A Fall from Grace
- 2020: Cherish the Day (Fernsehserie, 5 Episoden)
AuszeichnungenBearbeiten
Cicely Tyson gewann im Laufe ihrer Karriere 19 Film- und Fernsehpreise und wurde für 20 weitere nominiert, unter anderem auch für den Schauspielpreis Tony Award. Noch im Alter von 95 Jahren wurde sie für einen Emmy Award nominiert.
- 1972: National Board of Review Award/Beste Hauptdarstellerin, für: Sounder
- 1973: Oscar-Nominierung, Beste Hauptdarstellerin für: Sounder
- 1973: Golden Globe Award-Nominierung, Beste Hauptdarstellerin – Drama für: Sounder
- 1975: Nominierung bei den britischen Society of Film and Television Arts Awards, Beste Hauptdarstellerin für: Die Geschichte der Jane Pittman (The Autobiography of Miss Jane Pittman)
- 2010: Spingarn Medal
- 2013: Tony Award als beste Schauspielerin für: The Trip to Bountiful
- 2014: Ehrendoktorat der Columbia University
- 2014: Emmy Award-Nominierung als Beste Hauptdarstellerin in einer Miniserie oder einem Fernsehfilm für: A Trip to Bountiful
- 2015: Kennedy-Preis für ihr Lebenswerk
- 2016: Auszeichnung mit der Presidential Medal of Freedom durch Präsident Barack Obama[3]
- 2018: Ehrenoscar für ihr Lebenswerk[4]
- 2020: Aufnahme in die Television Hall of Fame
WeblinksBearbeiten
- Cicely Tyson in der Internet Movie Database (englisch)
- Cicely Tyson in der Internet Broadway Database (englisch)
- Cicely Tyson in der Internet Off-Broadway Database (englisch)
- Cicely Tyson in der Deutschen Synchronkartei
EinzelnachweiseBearbeiten
- ↑ Oscars bei YouTube: Cicely Tyson receives an Honorary Oscar at the 2018 Governors Awards. Abgerufen am 24. Dezember 2018.
- ↑ Eintrag bei filmreference.com
- ↑ The White House: President Obama Names Recipients of the Presidential Medal of Freedom. 16. November 2016, abgerufen am 22. November 2016 (englisch).
- ↑ Hollywood - Ehren-Oscars für Lalo Schifrin und Cicely Tyson. In: Deutschlandfunk. (deutschlandfunk.de [abgerufen am 7. September 2018]).
Personendaten | |
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NAME | Tyson, Cicely |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanische Schauspielerin und ehemaliges Fotomodel |
GEBURTSDATUM | 19. Dezember 1924 |
GEBURTSORT | New York City, New York, Vereinigte Staaten |