Christoph Flamm

deutscher Musikwissenschaftler

Christoph Alexander Flamm (* 20. Juli 1968 in Ilshofen) ist ein deutscher Musikwissenschaftler. Er lehrt an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg.

Christoph Flamm studierte Musikwissenschaft, Kunstgeschichte und Germanistik an der Universität Heidelberg und wurde dort bei Herbert Schneider mit einer Arbeit zum russischen Komponisten Nikolai Medtner[1] grundständig promoviert.

In den Jahren 1994–2001 war er wissenschaftlicher Redakteur der Enzyklopädie »Die Musik in Geschichte und Gegenwart« im Bärenreiter-Verlag Kassel, 2001–2004 wissenschaftlicher Angestellter an der Musikgeschichtlichen Abteilung des Deutschen Historischen Instituts in Rom.

Nach einem zweijährigen Stipendium der DFG habilitierte er sich 2007 mit einer Schrift über die italienische Instrumentalmusik im frühen 20. Jahrhundert am Beispiel Ottorino Respighis an der Universität des Saarlandes, an der er bis 2011 als Privatdozent unterrichtete.

Nach einer Vertretungsprofessur 2011/12 an der Universität der Künste Berlin und einer Professur für Angewandte Musikwissenschaft an der Alpen-Adria-Universität in Klagenfurt 2013/2014 nahm er 2014 einen Ruf an die Musikhochschule Lübeck an, an der er bis 2020 Musikwissenschaft unterrichtete. Seit März 2020 ist er Professor am Musikwissenschaftlichen Seminar der Universität Heidelberg.[2]

Christoph Flamm ist Mitglied im wissenschaftlichen Beirat des DHI Rom[3], Mitglied im Editionsbeirat sowie im wissenschaftlichen Beirat der „MGG Online“, stellvertretender Vorsitzender im wissenschaftlichen Beirat der Tschaikowsky-Gesellschaft e.V., Mitglied im Beirat der Gesellschaft für Musikforschung, Sprecher der Kommission für Auslandsstudien der Gesellschaft für Musikforschung und Mitglied der Academia Europaea.

Forschung

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Seine Forschungsinteressen erstrecken sich vorwiegend auf das 19.–21. Jahrhundert, sie gelten besonders der russischen und sowjetischen Musik, der jüngeren italienischen und französischen Musik sowie allgemein der Instrumentalmusik, speziell Klaviermusik sowie der Filmmusik und Medienkunst.

Weitere Schwerpunkte sind die Position der Musik in ihren politischen Kontexten, die Beziehungen und Interaktionen von Musik und anderen Künsten und die kritische Edition musikalischer Werke. Das von ihm 2021 gegründete Centre for Russian, East-Central European and Post-Soviet Music Studies (CRECEPS) lässt wegen der aktuellen politischen Lage seine Aktivitäten ruhen.[4]

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Einzelnachweise

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  1. Nikolai-Medtner-Gesellschaft. Abgerufen am 27. Mai 2024.
  2. Prof. Dr. Christoph Flamm - Musikwissenschaftliches Seminar. In: muwi.uni-heidelberg.de. Abgerufen am 27. Mai 2024.
  3. DHI Rom: Wissenschaftlicher Beirat. Abgerufen am 27. Mai 2024.
  4. CFP: Transcending Nationalism: Music in Russia and East-Central Europe at the Turn of the 19th Century, Virtual, 25-27 Nov 2022. 19. Januar 2022, abgerufen am 27. Mai 2024.