Die Chlü (Glarner Bezeichnung) ist ein gut acht Kilometer langer Fluss in den Schweizer Kantonen Schwyz und Glarus, der vom Pragelpass durch das Klöntal fliesst und in den Klöntalersee mündet.

Chlü
Chlön, Klön, Richisauerklön (OL)
Chlü bei Vorauen

Chlü bei Vorauen

Daten
Gewässerkennzahl CH: 2464
Lage Schwyzer Alpen

Schweiz

Flusssystem Rhein
Abfluss über Löntsch → Linth → Limmat → Aare → Rhein → Nordsee
Quellgebiet wenig oberhalb des Pragelpasses
47° 0′ 16″ N, 8° 51′ 45″ O
Quellhöhe ca. 1726 m ü. M.[1]
Mündung in den KlöntalerseeKoordinaten: 47° 1′ 20″ N, 8° 56′ 58″ O; CH1903: 714860 / 209014
47° 1′ 20″ N, 8° 56′ 58″ O
Mündungshöhe 848 m ü. M.[1]
Höhenunterschied ca. 878 m
Sohlgefälle ca. 11 %
Länge 8,3 km[1]
Einzugsgebiet 53,63 km²[2]
Abfluss an der Mündung[2]
AEo: 53,63 km²
MQ
Mq
2,48 m³/s
46,2 l/(s km²)
Linke Nebenflüsse Brüschbach
Rechte Nebenflüsse Rossmatter Chlü
Gemeinden Muotathal, Glarus
Chlü (Schwyzer Alpen)
Chlü (Schwyzer Alpen)
Quelle
Mündung
Schwyzer Alpen
Quelle und Mündung der Chlü

Im Kanton Schwyz wird der Fluss Chlön genannt, im Kanton Glarus sowie bei der Bundesverwaltung Chlü. Der Name erscheint in den schriftlichen Aufzeichnungen erstmals im Talnamen Klontel (Klöntal) im Jahr 1468. Möglicherweise leitet er sich von urkeltischen *klouni- für 'Wiese, Weide' ab und bezeichnete ursprünglich das Tal.[3]

Geographie

Bearbeiten

Die Chlü entspringt auf dem Gebiet des Kantons Schwyz unterhalb des Pragelpasses als Chlön und überquert kurz darauf die Grenze zum Kanton Glarus bei Richisau, wo sie bis zum Zusammenfluss mit der Rossmatterklön den Namen Richisauerklön annimmt.

Gemeinsam fliessen diese beiden als Klön und münden bei Vorauen in den Klöntalersee. Sie verlässt diesen als Löntsch.

Einzugsgebiet

Bearbeiten

Das 53,63 km² grosse Einzugsgebiet der Chlü liegt in den Schwyzer Alpen und wird durch sie über die Löntsch, die Linth, die Limmat, die Aare und den Rhein zur Nordsee entwässert.

Es besteht zu 15,8 % aus bestockter Fläche, zu 34,3 % aus Landwirtschaftsfläche, zu 0,4 % aus Siedlungsfläche und zu 49,5 % aus unproduktiven Flächen.

Die Flächenverteilung

Die mittlere Höhe des Einzugsgebietes beträgt 1825,8 m ü. M., die minimale Höhe liegt bei 852 m ü. M. und die maximale Höhe bei 2901 m ü. M.[4]

Zuflüsse

Bearbeiten
  • Brüschbach (links), 3,9 km, 3,54 km², 0,14 m³/s
  • Schartlirus (links), 1,5 km, 1,0 km²
  • Rossmatterklön (rechts), 7,4 km, 32,62 km², 1,57 m³/s

Hydrologie

Bearbeiten

Bei der Mündung der Chlü in den Klöntalersee beträgt ihre modellierte mittlere Abflussmenge (MQ) 2,48 m³/s. Ihr Abflussregimetyp ist nivo glaciaire[5] und ihre Abflussvariabilität[6] beträgt 17.

Der modellierte monatliche mittlere Abfluss (MQ) der Chlü in m³/s[7]

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. a b c Geoserver der Schweizer Bundesverwaltung (Hinweise)
  2. a b Topographische Einzugsgebiete der Schweizer Gewässer: Teileinzugsgebiete 2 km². Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 9. August 2017; abgerufen am 24. September 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/api3.geo.admin.ch
  3. Albrecht Greule: Deutsches Gewässernamenbuch. Walter de Gruyter, Berlin / Boston 2014, ISBN 978-3-11-057891-1, S. 273, „Klön, die“ (Auszug in der Google-Buchsuche).
  4. Topographische Einzugsgebiete Schweizer Gewässer: Chlü
  5. Martin Pfaundler, Rolf Weingartner, Robert Diezig: „Versteckt hinter den Mittelwerten“ – die Variabilität des Abflussregimes. In: Hydrologie und Wasserbewirtschaftung (HyWa). Jg. 50, Heft 3, 2006, S. 116–123, hier Tabelle auf S. 119 (Download [PDF; 3,2 MB; abgerufen am 31. August 2020]). Abrufbar unter Gesamtes HyWa Heft 3, 2006..
  6. Die Abflussvariabilität beschreibt das Ausmass der Schwankungen des mittleren Abflusses einzelner Jahre um den langjährigen mittleren Abflusswert.
  7. Mittlere Abflüsse und Abflussregimetyp für das Gewässernetz der Schweiz: Chlü, Bundesamt für Umwelt (BAFU)