Charlotte Mærsk

Schiff, Baujahr 2002

Die Charlotte Mærsk ist ein Vollcontainerschiff der Mærsk C-Klasse.

Charlotte Mærsk
Schiffsdaten
Flagge Danemark Dänemark
Schiffstyp Vollcontainerschiff
Klasse Mærsk C-Klasse
Rufzeichen OWLD2
Heimathafen Fredericia
Eigner Mærsk Line
Bauwerft Odense Staalskibsværft
Baunummer L181
Kiellegung 15. Oktober 2001
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 346,98 m (Lüa)
331,54 m (Lpp)
Breite 42,8 m
Seitenhöhe 24,1 m
Tiefgang (max.) 14,93 m
Vermessung 92198 BRZ / 53625 NRZ
 
Besatzung 21
Maschinenanlage
Maschine 1 × Dieselmotor
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat 63.917 kW (86.903 PS)
Höchst­geschwindigkeit 25 kn (46 km/h)
Energie­versorgung 4 × Dieselgenerator
Generator­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat 12.000 kW (16.315 PS)
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 10.9657 tdw
Container 10.457 TEU
Anschlüsse Kühlcontainer 700
Sonstiges
Klassifizierungen American Bureau of Shipping
IMO-Nr. 9245744

Allgemeines Bearbeiten

Das Schiff wurde 2001/2002 als fünftes Schiff der Klasse unter der Baunummer L181 auf der zur A. P. Møller-Mærsk-Gruppe gehörenden Werft Odense Staalskibsværft gebaut. Die Kiellegung des Schiffes erfolgte am 15. Oktober 2001. Abgeliefert wurde es am 22. März 2002.

Technische Daten und Ausstattung Bearbeiten

Das Schiff wird von einem Zwölfzylinder-Dieselmotor von Wärtsilä Sulzer (Typ: 12RTA96C) mit 63.917 kW Leistung angetrieben. Der Motor wirkt auf einen Propeller. Das Schiff ist mit einem Bugstrahlruder ausgerüstet. Für die Stromversorgung an Bord stehen vier Dieselgeneratoren mit jeweils 3000 kW Leistung zur Verfügung.

Die Decksaufbauten befinden sich im hinteren Drittel des Schiffes. Vor dem Deckshaus befinden sich 15 Laderäume, dahinter fünf. Oberhalb der Manöverstation am Heck des Schiffes können weitere Container an Deck geladen werden. An Deck können 17 Container nebeneinander und bis zu acht Lagen übereinander gestaut werden. Für die unteren beiden Lagen befinden sich ab Luke 6 Cellguides an Deck. Vor dem vordersten Laderaum befindet sich ein Wellenbrecher zum Schutz vor überkommendem Wasser.

Das Schiff kann 10.457 TEU laden, darunter 700 Kühlcontainer. Bei einer homogenen Beladung mit 14 t schweren Containern beträgt die Kapazität 6600 TEU.[1] Maersk Line vermarktet das Schiff mit einer Kapazität von 8194 TEU.[2]

Brand im Juli 2010 Bearbeiten

 
Ort der Havarie (Indischer Ozean)
Ort der Havarie

Am Abend des 7. Juli 2010 brach an Bord des Schiffes ein Feuer im Bereich der Deckscontainer auf Luke 6 aus. Das Schiff, das im Liniendienst zwischen Europa und Asien eingesetzt war, befand sich zu diesem Zeitpunkt mit einer 21-köpfigen Besatzung aus Dänemark, der Ukraine, Indien und den Philippinen,[3] in der Malakkastraße auf dem Weg von Port Klang in Malaysia nach Salala in Oman.[4] Das Feuer breitete sich rasch im Bereich der Deckscontainer auf Luke 6 aus. Es wurde zunächst mit Bordmitteln bekämpft.

Am Vormittag des 8. Juli wurde der Versuch unternommen, das Feuer mithilfe eines Löschflugzeuges zu löschen. Dies war jedoch nicht erfolgreich, so dass die Brandbekämpfung an Bord weitergeführt wurde. Im Verlauf des Tages erreichten Hilfsschiffe den Havaristen, so dass das Feuer nun auch von der Wasserseite aus bekämpft werden konnte.

Im Verlaufe des Nachmittags des 8. Juli war das offene Feuer weitgehend gelöscht. Der betroffene Bereich war jedoch sehr heiß und es waren noch Brandnester vorhanden, außerdem brannte es noch innerhalb von Containern. Am Abend des 9. Juli erreichten Brandbekämpfer, die aus den Niederlanden eingeflogen worden waren, das Schiff und übernahmen die weitere Brandbekämpfung an Bord, die in der Folgezeit fortgesetzt wurde.

Am 18. Juli lief das Schiff Tanjung Pelepas in Malaysia an. Hier wurde die Ladung gelöscht und das Schiff auf Schäden untersucht, die anschließend repariert wurden. Bei dem Brand wurden rund 160 Container beschädigt und teilweise zerstört. Die genaue Ursache des Feuers konnte nicht ermittelt werden, es wurde aber angenommen, dass das Feuer in einem an Deck geladenen Container mit Methylethylketonperoxid (UN-Nr. 3015) ausgebrochen war. Das Schiff hatte auf der Luke, die von dem Feuer in erster Linie betroffen war, auch mehrere Container mit Calciumhypochlorit geladen, das als Oxidationsmittel wirkt und schon für mehrere Feuer auf Containerschiffen verantwortlich war.[5]

Die Besatzung des Schiffes erhielt später von der IMO für den Einsatz eine Belobigung.[4][6]

Weblinks Bearbeiten

Commons: Charlotte Mærsk – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Charlotte Maersk, Containership-Info. Abgerufen am 22. August 2018.
  2. Vessels (Memento vom 4. September 2011 im Internet Archive), Maersk Line.
  3. Bombing Charlotte, The Cargo Letter. Abgerufen am 22. August 2018.
  4. a b Charlotte Mærsk – Fire on 7 July 2010, Danish Maritime Accident Investigation Board. Abgerufen am 17. Oktober 2022.
  5. International P&I Issues Calcium Hypochlorite Warning, Maritime Accident Casebook, 28. Mai 2011. Abgerufen am 22. August 2018.
  6. Denmark: Charlotte Mærsk Crew Recieves An International Award for Exceptional Bravery at Sea, World Maritime News, 5. Juli 2011. Abgerufen am 22. August 2018.