Casimir Conradi

deutscher Theologe und theologisch-philosophischer Schriftsteller

Philipp Casimir Conradi (* 19. September 1784 in Wonsheim; † 21. August 1849 in Dexheim) war ein vom Idealismus (Junghegelianismus) beeinflusster Pfarrer und theologisch-philosophischer Schriftsteller.

Leben Bearbeiten

Casimir Conradi war ein Sohn des evangelischen Pfarrers Johann Christian Conradi (1742–1796)[1][2][3] zu Wonsheim, seine Mutter war Anna Catharina geb. Guntersheimer (* 1758). Nach dem Tod des Vaters kam er zu seinem Großvater Johann Valentin Guntersheimer (1720–1810),[4] der Pfarrer im Waldböckelheim und Inspektor (Superintendent) des reformierten Lokalkonsistoriums Sobernheim war. Conradi besuchte die oberen Klassen des Reformierten Gymnasiums in Kreuznach. Die Schule musste um 1799 nach Einziehung der Schulgüter durch den französischen Staat ihren offiziellen Lehrbetrieb einstellen und wurde danach von ehemaligen Lehrern im Privatunterricht weitergeführt.[5]

„Philipp Kasimir Konradin von Wonsheim, der Theologie Befliessenen“[6] immatrikulierte sich am 28. Mai 1803 an der Universität Heidelberg. Er wurde dort vor allem von Carl Daub und Friedrich Creuzer beeinflusst. Am 9. November 1804 bezog er die Universität Würzburg, wo er Friedrich Wilhelm Joseph Schelling und Heinrich Eberhard Gottlob Paulus hörte. Zum Studienabschluss kehrte Conradi noch einmal nach Heidelberg zurück.

Conradi wurde nach dem Studium 1809 „Pasteur“ und Lehrer in Frei-Laubersheim (Consistoire local de l'Église réformée de Sprendlingen) im Département du Mont-Tonnerre.[7] 1811–1815 war er reformierter Pfarrer in Oppenheim und Dienheim und seit Mai 1815 in Dexheim[8] und Schwabsburg. Mit seinem reformierten Kollegen in Nierstein Johann Paul Wallot (1777–1824)[9] arbeitete Conradi eng zusammen. Am 19. August 1817 appellierten die neun Pfarrer Johann Jakob Mathias (1785–1863) zu Sprendlingen (ref.), Georg Wehsarg (1781–1868) zu Planig (luth.), Karl Philipp Schönfeld (* um 1782; † 1848) zu Wöllstein (luth.), Heinrich Julius Balbier (1779–1821) zu Wöllstein (ref.), Conradi zu Dexheim (ref.), Georg Christian Fitting (1792–1873) zu Oppenheim (ref.), Heinrich Wilhelm Dilg (1770–1857) zu Selzen (ref.), Wallot zu Nierstein (ref.) und Friedrich Ludwig Wundt (1787–1842)[10] zu Wonsheim (ref.) mit einem Scheiben an ihre hessischen Kollegen, die bislang getrennten reformierten und lutherischen Gemeinden anlässlich des 300. Reformationsjubiläums zu vereinigen.[11] Nach der Einführung der Kirchenunion 1822 im Großherzogtum Hessen wurden in der Pfarrei Dexheim 1824 alle Evangelischen aus Dexheim und Schwabsburg zusammengefasst.[12] 1833 wurde Conradi Mitglied der Bezirks-Schulkommission des Kantons Oppenheim.

Casimir Conradi amtierte mehrmals als Dekan des Dekanats Oppenheim. Er scheint um 1835/36 vorübergehend in Nierstein gewohnt zu haben.[13] Der dortige Pfarrer Johann Jakob Christ (* 1782; † um 1857)[14] war verschiedentlich auffällig und wurde 1842 suspendiert, 1845 entlassen.[15] Später lebte Conradi wieder in Dexheim.[16] Da er an einer organisch bedingten Sprechstörung litt, ließ er sich ab 1836 beim Predigen in Dexheim von Vikaren vertreten, so 1848–1850 von Franz Joseph Helfrich (1806–1886) aus Viernheim, der bis zu seinem Übertritt zur evangelischen Kirche 1835 katholischer Pfarrer in Burgholzhausen vor der Höhe gewesen war und ein Exponent der Erweckungsbewegung in Rheinhessen wurde.[17] Im Sommer 1836 reiste Conradi in Begleitung zweier Töchter zum Kuren nach Kreuznach; er wohnte zur Pension bei seinem Kollegen Johann Friedrich Kremer (1789–1857), dem Pfarrer von Waldböckelheim.[13]

Aus seinem Pfarramt heraus veröffentlichte Conradi eine Reihe von philosophisch-theologischen Abhandlungen, die im zeitgenössischen akademischen Diskurs rezipiert wurden. Zwischen den religionskritischen Linkshegelianern (David Friedrich Strauß, Ludwig Feuerbach, Bruno Bauer, Edgar Bauer) und der konservativen hegelianischen Rechten (Carl Friedrich Göschel, Georg Andreas Gabler, Hermann Friedrich Wilhelm Hinrichs, Johann Eduard Erdmann) vertrat Casimir Conradi wie Ludwig Noack, Philipp Konrad Marheineke, Wilhelm Vatke, Julius Schaller, Immanuel Hermann Fichte oder Karl Rosenkranz eine mittlere Position.[18] In einer Sammelrezension der 1841 erschienenen Schriften von Kasimir Conradi (Kritik der christlichen Dogmen), David Friedrich Strauß (Die christliche Glaubenslehre in ihrer geschichtlichen Entwicklung und im Kampf mit der modernen Wissenschaft dargestellt) und Ludwig Feuerbach (Das Wesen des Christenthums) heißt es:

„Dieses nämlich ist der Fortschritt des kritischen Geschäfts in den drei Schriften: während die erste nur das kirchliche Dogma oder auch nur … dessen unmittelbare Wahrheit bestreiten will, … bekämpft die zweite das Evangelium selbst, die dritte sogar die Religion, und wer weiss was noch sonst.“

In seiner letzten größeren Arbeit Autorität und Gewissensfreiheit, die abschnittsweise in zwei von Noack herausgegebenen Zeitschriften veröffentlicht wurde, konzentrierte sich Conradi 1848 auf eine sozialethische bzw. staatsphilosophische Fragestellung und beschäftigte sich unter anderem mit dem Verhältnis von Autokratie und Demokratie. Kurz vor seinem Tod beteiligte er sich noch an der von Ludwig Noack – damals in Oppenheim wohnhaft – herausgegebenen überkonfessionellen Freien allgemeinen Kirchenzeitung „als Organ für die demokratische Entwicklung des religiös-kirchlichen Gedankens und Lebens in Deutschland“.[20] Weitere Unterstützer des Projekts waren der Rabbinatsassistent Abraham Jakob Adler (1811–1856) aus Worms,[21] Andreas Frederik Beck (1816–1861)[22] in Kopenhagen, Eduard Duller in Darmstadt, Robert Haas (1806–1862)[23][24] in Frankfurt am Main, Wilhelm Nagel in Bremen, Christian Gottfried Daniel Nees von Esenbeck in Breslau, Karl Christian Planck in Tübingen, Alexis Schmidt in Berlin, Ludwig Seeger in Stuttgart, Albert Schwegler in Tübingen, der deutsch-katholische Prediger Eduard Georg Schröter in Worms und Carl Zschiesche (1807–1869)[25] in Halberstadt.

1848 wurde Conradi in die Kommission gewählt, die im Auftrag von Großherzog Ludwig III. von Hessen-Darmstadt unter dem Vorsitz von Prälat Karl Zimmermann im Frühjahr 1849 den Entwurf einer Synodal- und Presbyterial-Verfassung für die evangelische Kirche des Großherzogtums Hessen vorlegte. Das Projekt einer hessischen Kirchenordnung kam jedoch mit dem Ende der Revolution 1848/49 zunächst zum Erliegen.[26]

Casimir Conradi starb 9 Wochen nach seinem Sohn Otto an einem Herzinfarkt, als er aufgrund einer Beschwerde des Dexheimer Bürgermeisters[27] von der großherzoglichen Regierung in Darmstadt zu einer Stellungnahme aufgefordert wurde.[28] Er wurde in Nierstein neben seinem früheren Amtsbruder Johann Paul Wallot beigesetzt.

Familie Bearbeiten

Casimir Conradi heiratete am 28. August 1815 Katharine Juliana Gießling (Güssling; Giessen) (1792–1866), Tochter von Georg Otto Gyßling (1747–1831) aus Epfenbach, Pfarrer von Roxheim, und (⚭ 1787) Magdalena Philippina Amalie Abegg (* 1759; † nach 1792) aus Roxheim, einer Schwester von Johann Friedrich Abegg und Johann Wilhelm Abegg (1768–1806). Das Ehepaar hatte 6 Söhne und 3 Töchter,[13] von denen 1849 noch 2 Söhne und 1 Tochter lebten, alle geboren in Dexheim:

  1. Katharina Amalia Conradi (* 1823),
  2. Julius Friedrich Conradi (* 1825; † nach 1898), 1842 und erneut 1846 immatrikuliert in Gießen, Promotion zum Dr. med. am 31. Juli 1848,[29] Arzt in Wöllstein, 1898 wurde sein Doktordiplom zum 50-jährigen Jubiläum der Promotion erneuert,
  3. Otto Christian Conradi (1826–1849), 1845 als Student der Rechte immatrikuliert in Heidelberg, danach in Gießen, 1848 erneut in Heidelberg,
  4. Henriette Louise Conradi (* 1828),
  5. Franz Conrad Conradi (* 1830; † jung),
  6. Julius Albinus (Alwin) Conradi, (* 1831; † nach 1864), Ölporträt im Heimatmuseum Dexheim,[30] verheiratet mit Elisabetha Lindenstruth (* 1834; † nach 1864) aus Wörrstadt,
  7. Louise Antonie Conradi (*/† 1834),
  8. NN. († jung),
  9. NN. († jung).

Quellen Bearbeiten

  • Conradi an Hegel – 5. IV. 1831. In: Georg Wilhelm Friedrich Hegel: Sämtliche Werke, Bd. XXIX Briefe von und an Hegel, Bd. 3 1823–1831. (Philosophische Bibliothek 237), hrsg. von Johannes Hoffmeister. 3. Aufl. Felix Meiner, Hamburg 1969, Nr. 674, S. 337f und 467

Werke Bearbeiten

  • Evangelisch christlicher Katechismus, zunächst zum Gebrauch für seine Katechumenen. Kupferberg, Mainz 1823
    • 2. Aufl. Kunze, Worms 1828
  • Selbstbewußtseyn und Offenbarung, oder Entwickelung des religiösen Bewußtseyns. Florian Kupferberg, Mainz 1831 (Google-Books)
  • (Exegetische Abhandlung über Jes 6). In: Jakob Sengler (Hrsg.): Religiöse Zeitschrift für das katholische Deutschland, als Fortsetzung der Kirchenzeitung für das katholische Deutschland 2 (1833)[31]
  • Rezension von Gustav Ferdinand Bockshammer:[32] Offenbarung und Theologie, ein wissenschaftlicher Versuch. Stuttgart 1822. In: Jakob Sengler (Hrsg.): Religiöse Zeitschrift für das katholische Deutschland, als Fortsetzung der Kirchenzeitung für das katholische Deutschland 2 (1833), S. 166–183
  • Unsterblichkeit und ewiges Leben. Versuch einer Entwickelung des Unsterblichkeitbegriffs der menschlichen Seele. Florian Kupferberg, Mainz 1837[33] (Google-Books)
  • Ueber die Präexistenz Christi, oder die Voraussetzung der menschlichen Persönlichkeit. In: Zeitschrift für Philosophie und spekulative Theologie 3/2 (1838), S. 348–403
    • (erweiteter Separatdruck) Christus in der Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft. Drei Abhandlungen, als Beiträge zur richtigen Fassung des Begriffes der Persönlichkeit. Florian Kupferberg, Mainz 1839 (Google-Books)
  • Kritik der christlichen Dogmen, nach Anleitung des apostolischen Symbolums. Duncker und Humblot, Berlin 1841 (Google-Books)
  • Autorität und Gewissensfreiheit in ihrem gegenseitigen Verhältniss (in 10 Lieferungen:)[34] 1. Begriff und Wesen dieses Verhältnisses / 2. Autorität und Gewissensfreiheit in der Familie und ihr Verhältniss zu einander. / 3. Autorität und persönliche Freiheit im Staatsleben. In: Ludwig Noack (Hrsg.): Jahrbücher für Wissenschaft und Leben = Jahrbücher für speculative Philosophie 3 (1848), S. 193–210, 291–306, 391–410 und 487–506 (Google-Books); (Fortsetzung nach Einstellung des Erscheinens der Jahrbücher:) Ueber das gegenseitige Verhältniß von Freiheit und Autorität im religiösen und kirchlichen Leben / Autorität und Freiheit in ihren gegenseitigen Verhältnissen im Christenthume / u. a. In: Ludwig Noack (Hrsg.): Freie allgemeine Kirchenzeitung. Organ für die demokratische Entwicklung des religiös-kirchlichen Gedankens und Lebens in Deutschland 1 (1849), Hefte 7, 8, 28, 33, 37 und 38.[35]

Literatur Bearbeiten

  • Wilhelm Bernhard Mönnich: (Rezension) Philosophie 2. Unsterblichkeit und ewiges Leben. In: Morgenblatt für gebildete Leser (1838). Cotta, Stuttgart / Tübingen 1838, S. 205f (Google-Books)
  • Karl Rosenkranz: Kritische Erläuterungen des Hegel'schen Systems. Bornträger, Königsberg 1840, S. 251–259 (Google-Books)
  • Christian Hermann Weisse: Die philosophische Literatur der Gegenwart. Zweiter Artikel. In: Zeitschrift für Philosophie und spekulative Theologie. Neue Folge 3/1 (1841), S. 103–150; 4/1 (1841), S. 95–130 und 231–270, bes. 4/1 (1841), S. 235–244 (Google-Books)
  • Heinrich Eduard Scriba (Hrsg.): Biographisch-literärisches Lexikon der Schriftsteller des Großherzogthums Hessen im ersten Viertel des 19. Jahrhunderts, Bd. II Die Schriftsteller des Jahres 1843. Jonghaus, Darmstadt 1843, S. 129–131 (Google-Books)
  • Amand Saintes: Kritische Geschichte des Rationalismus in Deutschland, von seinem Anfange bis auf unsere Zeit, hrsg. von Christian Gotthilf Ficker. Gebhardt und Reisland, Leipzig 1847, S. 532–535 (Google-Books)
  • Nekrolog des verstorbenen evangelischen Pfarrers zu Dexheim und Dekans des Dekanats Oppenheim Casimir Conradi. In: Allgemeine Kirchenzeitung 28 (1849), S. 1134–1136 (Google-Books)
  • Kasimir Conradi. In: Neuer Nekrolog der Deutschen 27/2 (1849). Voigt, Weimar 1851, Nr. 195, S. 660f (Google-Books)
  • Isaak August Dorner: Entwicklungsgeschichte der Lehre von der Person Christi, Bd. II. 2. Aufl. Gustav Schlawitz, Berlin 1853, S. 1089–1096, 1135, 1138, 1141, 1143, 1149–1153 und 1178 (Google-Books)
  • Ludwig Noack: Drei holländische Preisaufgaben in der chemischen Küche der Philosophie. In: Deutsche Jahrbücher für Politik und Literatur 7 (1863), S. 231–266, bes. S. 250–253 und 260 (Google-Books)
  • Johann Eduard Erdmann: Grundriss der Geschichte der Philosophie, Bd. II Philosophie der Neuzeit. 2. Aufl. Wilhelm Hertz, Berlin 1870, S. 647f, 652f, 655, 668f und 673 (Google-Books)
  • Eduard AlbertiCasimir Conradi. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 4, Duncker & Humblot, Leipzig 1876, S. 441.
  • Heinrich Steitz: Pfarrer Franz Joseph Helferich (1806–1881) und die Erweckungspredigt in Hessen. In: Alzeyer Geschichtsblätter 23 (1988), S. 53–112, bes. S. 72 und 104
  • Peter Cornehl: Die Zukunft der Versöhnung. Eschatologie und Emanzipation in der Aufklärung, bei Hegel und in der Hegelschen Schule. Vandenhoeck & Ruprecht. Göttingen 1971, S. 186, 282 und 291 (Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München)

Weblinks Bearbeiten

  • Eduard Alberti: Conradi, Casimir. In: Allgemeine Deutsche Biographie 4 (1876), S. 441 [Online-Version]; deutsche-biographie.de

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Aus Albig (1755 konfirmiert, 1761 immatrikuliert in Heidelberg, 1769 ordiniert), Sohn des Pfarrers Johann Jacob Conradi (1694–1761) aus Kreuznach (1712 immatrikuliert in Herborn), und seiner Frau Anna Maria Magdalena († 1784), Enkel von Johann Georg Conradi (1656–1727) aus Herborn, der 1694 als Pfarrer von Bosenheim in Kreuznach wohnte; vgl. Wilhelm Diehl (Hrsg.): Pfarrer- und Schulmeisterbuch für die Provinz Rheinhessen und die kurpfälzischen Pfarreien der Provinz Starkenburg. Darmstadt 1928, S. 168, 277 und 298 (Digitalisat des Landesbibliothekszentrums Rheinland-Pfalz).
  2. Johann Christian Conradis Paten waren Johannes Conradi (* um 1710/15; † 1744/56) aus Herborn, 1741 Immatrikulation und Promotion zum Dr. jur. utr. in Harderwijk, Kandidat zu Bredevoort, und Johann Christian Simon (* um 1698/1700; † um 1756), Pfarrer zu Flomborn, und ihre Ehefrauen.
  3. Zu seinem Bruder Johann Philipp Peter Conradi (1749–1814) vgl. Klaus Napp-Zinn: Johannes Eller of Wonsheim, Germany: In: The Eller Chronicles 7 (1993), S. 86–125, bes. S. 118–123 (Digitalisat; abgerufen am 22. Januar 2019).
  4. Aus Heidelberg, 1737 immatrikuliert, 1740/41 examiniert in Heidelberg.
  5. Vgl. Heinrich Eduard Scriba (Hrsg.): Biographisch-literärisches Lexikon der Schriftsteller des Großherzogthums Hessen im ersten Viertel des 19. Jahrhunderts, Bd. II. Jonghaus, Darmstadt 1843, S. 129–131, bes. S. 129.
  6. Gustav Toepke (Hrsg.): Die Matrikel der Universität Heidelberg, Bd. IV Von 1704–1807. Carl Winter, Heidelberg 1903, S. 380 (Digitalisat der Universitätsbibliothek Heidelberg).
  7. Vgl. M. A. D. G. (Hrsg.): Almanach des Protestans de l'Empire François pour l'an de grâce 1810. 3. Jg., Librairie Protestante / Bretin, Paris 1810, S. 108 (Google-Books).
  8. In Dexheim amtierte 1676–1678 Johann Conradi (1644–1695) aus Rheydt im Herzogtum Jülich-Berg als Pfarrer, 1662 immatrikuliert in Duisburg, 1667 in Leiden, ab 1678 in Münster bei Bingen, 1679 Interimspfarrer zu Wonsheim, vielleicht ein Verwandter Casimir Conradis; vgl. Wilhelm Diehl (Hrsg.): Pfarrer- und Schulmeisterbuch für die Provinz Rheinhessen und die kurpfälzischen Pfarreien der Provinz Starkenburg. Darmstadt 1928, S. 98.
  9. Aus Oppenheim, Sohn eines Kaufmanns, seit 1808 Pfarrer in Nierstein. Die Hugenotten-Familie Wallot (Valot) stammte aus Arles in Südfrankreich und war seit etwa 1650 in Oppenheim ansässig.
  10. Aus Büchenbeuren bzw. ab 1789 Sprendlingen; Sohn von Pfarrer Johann Paul Wundt († um 1805), 1803 am selben Tag wie Conradi immatrikuliert in Heidelberg, verheiratet mit Philippina Conradi (1786–1858), einer Schwester von Casimir Conradi; vgl. Frankfurter Journal Nr. 37 vom 12. Februar 1858, S. 4.
  11. Vgl. Heinrich Bechtolsheimer, Julius Reinhard Dieterich, Kurt Strecker: Festschrift der Provinz Rheinhessen zur Hundertjahrfeier 1816–1916. J. Diemer, 1916, S. 124.
  12. Vgl. Wilhelm Diehl (Hrsg.): Pfarrer- und Schulmeisterbuch für die Provinz Rheinhessen und die kurpfälzischen Pfarreien der Provinz Starkenburg. Darmstadt 1928, S. 39f und 48.
  13. a b c Vgl. Soolbäder zu Creuznach, Saison von 1836. Henß, Kreuznach 1836, Scan 14, 23, 32 und 40: „Bei Herrn Pfarrer Kremer. Herr Pfarrer Conradi und Frl. Tochter von Nierstein. Fräulein Conradi aus Dexheim.“; Cur-Listen vom 24. Juli – 9. Oktober 1836 (Digitalisat des Landesbibliothekszentrums Rheinland-Pfalz).
  14. Besuchte das Gymnasium in Grünstadt; Pflege der sechs Kinder des entlassenen verstorbenen Pfarrers Christ, 1857; Landesarchiv Speyer (Bestand U 178 Gemeindearchiv Nierstein, Kirchenangelegenheiten, Sachakte 2104); Disziplinarverfahren gegen Pfarrer Jacob Christ in Nierstein, Pfarrverweser Jacob Jung, Entlassung von Pfarrer Christ aus dem Dienst, Ableben u. a., 1828–1857; Zentralarchiv der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau Darmstadt (Oberkonsistorium Darmstadt, Geistliche Gerichtsbarkeit, Nr. 147).
  15. Vgl. Regest (Kriegsverlust) Ministerial-Akten betreffend Beschwerde gegen Pfarrer Jak. Christ zu Nierstein wegen seines Verhaltens in Schulangelegenheiten und seine Bestrafung, 1828–1829; Hessisches Staatsarchiv Darmstadt (Bestand E 5 C Kirchenangelegenheiten und Religionswesen, Vernichteter Bestand Pfarrei-Angelegenheiten); Der Katholik; eine religiöse Zeitschrift zur Belehrung und Warnung 22 (1842), Beilage VIII, S. lxxi (Google-Books).
  16. Vgl. Vorwort zu Kritik der christlichen Dogmen. Duncker und Humblot, Berlin 1841, S. xii, u. a.
  17. Heinrich Steitz: Geschichte der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau. Trautvetter & Fischer, Marburg 1977, S, 354–358 u. ö.
  18. Vgl. Friedrich Ueberweg, Traugott Konstantin Oesterreich: Grundriss der Geschichte der Philosophie, Bd. IV. 12. Aufl. Mittler, Berlin 1923, S. 200f, u. a.
  19. Ludwig Friedrich Otto Baumgarten-Crusius: Theologie (Rezensionsartikel). In: Neue Jenaische Allgemeine Literatur-Zeitung 1/1–3 (1842), S. 1–11, bes. S. 2 (Digitalisat der Universitätsbibliothek Jena).
  20. Vgl. Beilage No. 7 zur Allgemeine Schulzeitung, 1848 (Google-Books); Allgemeiner Anzeiger, Nr. 314, vom 29. November 1848, Sp. 4311f (Google-Books).
  21. Pseudonym: „Akibon“; Sohn des Wormser Rabbiners Isaac Adler (1753–1822), Bruder des Rabbiners Samuel Adler (1809–1891).
  22. Aus Skarum auf Mors, auch Friedrich Beck; Studium in Kopenhagen, 1839 Promotion in Kiel zum Lic. theol., Linkshegelianer, Pfarrer; vgl. K. Brian Söderquist: Andreas Frederik Beck: A Good Dialectician and a Bad Reader. In: Jon Stewart (Hrsg.): Kierkegaard and his Danish Contemporaries, Bd. I Philosophy, Politics and Social Theory. (Kierkegaard research 7,1). Ashgate, Farnham 2009, S. 1–12.
  23. Aus Dickschied; Pfarrer in Dotzheim bei Wiesbaden und Haiger, legte 1848 sein Pfarramt nieder, Redakteur des Deutsch-Nassauischen Volksblatts in Dillenburg; Verfasser der Schrift Das Staatsbürgerrecht der Juden, vom Standpunkte der innern Politik beleuchtet. Karl Körner, Frankfurt am Main 1837, die sich für die Emanzipation aussprach.
  24. Zu ihm vgl. Michael Knoche: Volksliteratur und Volksschriftenvereine im Vormärz. (Archiv für Geschichte des Buchwesens 27). Weisbecker, Frankfurt a. M. 1986, S. 36–44 (Google-Books; eingeschränkte Vorschau).
  25. Pfarrer in Dößel, seit 1847 Oberprediger an St. Martini in Halberstadt.
  26. Vgl. Heinrich Steitz: Geschichte der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau. Trautvetter & Fischer, Marburg 1977, S. 362f.
  27. Regest (Kriegsverlust) Ministerial-Akten betreffend Vorstellung des Bürgermeisters und Consorten zu Dexheim wegen der kirchlichen Zustände daselbst und Beschwerde gegen Pfarrer Conradi, 1849; Hessisches Staatsarchiv Darmstadt (Bestand E 5 C Kirchenangelegenheiten und Religionswesen, Vernichteter Bestand Pfarrei-Angelegenheiten).
  28. Vgl. Nekrolog des verstorbenen evangelischen Pfarrers zu Dexheim und Dekans des Dekanats Oppenheim Casimir Conradi. In: Allgemeine Kirchenzeitung 28 (1849), S. 1134–1136, bes. S. 1135f.
  29. Julius Friedrich Conradi: Ueber die Lage und Grösze der Brustorgane, der Leber und Milz beim gesunden Manne und ihre Bestimmung durch die Percussion. Keller, Gießen 1848 (Google-Books).
  30. Vgl. Eröffnungsfeier des Heimatmuseums des Dexheimer-Geschichtsvereins e. V. am 22. Mai 2016 (online bei www.regionalgeschichte.net).
  31. Vgl. Heinrich Eduard Scriba (Hrsg.): Biographisch-literärisches Lexikon der Schriftsteller des Großherzogthums Hessen im ersten Viertel des 19. Jahrhunderts, Bd. II. Jonghaus, Darmstadt 1843, S. 129–131, bes. S. 130f
  32. Edmund von Pfleiderer: Gustav Ferdinand Bockshammer. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 2, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 791 f.
  33. Rezenzionsartikel o. V. In: Johann Baptist Friedreich, Gustav Blumröder (Hrsg.): Blätter für Psychiatrie 3 (1838), S. 78f (Digitalisat im Internet Archive).
  34. Kritische Rezension in o. V.: Kirchliche Weltschau – Rundschau – Trau Schau Wem. In: Anton Günther, Johann Emanuel Veith (Hrsg.): Lydia, Philosophisches Jahrbuch 2 (1850), S. 230–408, bes. S. 233f, 265, 277–337 (Google-Books).
  35. Vgl. Jakob Zukrigl: Die Nothwendigkeit der christlichen Offenbarungsmoral und ihr philosophischer Standpunkt. Laupp, Tübingen 1850, S. 78, 81, 83–85, 88, 90–94 und 97.