Brigitte Mohn

deutsche Unternehmerin, Vorsitzende der Deutschen Schlaganfall-Stiftung, Mitglied des Vorstands der Bertelsmann Stiftung

Brigitte Mohn (* 28. Juni 1964 als Brigitte Scholz in Stuttgart-Degerloch) ist eine deutsche Unternehmerin.[1] Sie ist Gesellschafterin der Bertelsmann Verwaltungsgesellschaft und Mitglied der Aufsichtsräte des Konzerns.[2] Außerdem ist Mohn Vorsitzende des Kuratoriums der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe und Mitglied des Vorstandes der Bertelsmann Stiftung für die Bereiche Gesundheit, Kommunales und Zivilgesellschaft.[3][4]

Brigitte Mohn (2016)

Herkunft

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Mohn ist eines von sechs Kindern des 2009 verstorbenen Medienunternehmers und langjährigen Bertelsmann-Vorsitzenden Reinhard Mohn.[5][6] Ihre Mutter Liz Mohn ist unter anderem Vorsitzende der Gesellschafterversammlung der Bertelsmann Verwaltungsgesellschaft sowie stellvertretende Vorsitzende des Vorstandes der Bertelsmann Stiftung.[7]

Im Anschluss an das Abitur 1984 wollte Mohn zunächst Ärztin werden,[8] entschloss sich aber für ein Studium der Politikwissenschaft, Kunstgeschichte und Germanistik an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg, der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster und der Universität Augsburg.[9] 1993 promovierte sie an der privaten Universität Witten/Herdecke.[1] 2001 absolvierte Mohn ein MBA-Studium an der WHU – Otto Beisheim School of Management in Vallendar bei Koblenz sowie der Kellogg School of Management in den Vereinigten Staaten.[10]

Ab 1993 arbeitete Mohn als Lektorin am Institut für Weltwirtschaft in Kiel.[11] Anschließend wechselte sie zur US-amerikanischen Verlagsgruppe Bantam Doubleday Dell nach New York City, wo sie den Bereich „Academic Marketing“ leitete.[12] Außerdem arbeitete sie im Kinderbuchverlag von Random House und in den kanadischen Doubleday-Buchclubs.[13] Von 1997 bis 1998 war Mohn als Unternehmensberaterin bei McKinsey & Company in Hamburg tätig. Anschließend arbeitete sie bis 2000 für die Multimediaagentur Pixelpark in der Schweiz.[9]

In die Stiftungsarbeit stieg Mohn Ende des Jahres 2000 ein.[14] Im Dezember 2001 wurde sie als Vorsitzende des Vorstandes der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe berufen,[1] die ihre Mutter Liz Mohn 1993 gegründet hatte.[15] Die Stiftung setzt sich für eine bessere Prävention und Früherkennung der Krankheit ein.[16] Nachdem sie seit 2002 in der Geschäftsleitung der Bertelsmann Stiftung den Bereich Medizin verantwortet hatte,[13] rückte Mohn Anfang 2005 in den Vorstand auf.[17][18] Sie ist dort für Gesundheit und kommunale sowie zivilgesellschaftliche Themen zuständig.[3] Für ihr soziales Engagement erhielt Mohn den Ehrenpreis für soziales Unternehmertum der Beratungsgesellschaft Ernst & Young sowie den Ethics in Business Award der Internationalen Vereinigung für menschliche Werte (IAHV).[19][20]

2008 rückte sie in die Bertelsmann Verwaltungsgesellschaft auf,[21][22][23] welche die Stimmrechte in der Hauptversammlung von Bertelsmann kontrolliert und wurde zudem Mitglied des Aufsichtsrats, wo sie die sechste Generation der Eigentümerfamilien repräsentiert.[24][25][26] Ihre Berufung sollte insbesondere die Kontinuität der Familie und die Wahrnehmung gesellschaftlicher Verantwortung sicherstellen.[27]

Weitere Mandate

Mohn ist Vorsitzende des Aufsichtsrats des gemeinnützigen Analyse- und Beratungshauses Phineo und Mitglied des Executive Boards der Global Social Impact Investment Steering Group, einem weltweiten Netzwerk zur Förderung von sozialen und ökologischen Investitionen.[28][29] Außerdem gehörte sie von 2002 bis 2020 dem Aufsichtsrat des Gesundheitsdienstleisters Rhön-Klinikum an.[30][31]

Ehrungen

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Veröffentlichungen

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  • Brigitte Mohn: Kommunale Jugendhilfe im Übergang: Analyse ausgewählter Bereiche der Implementation des KJHG. In: Dissertation. Universität Witten/Herdecke, 1993, DNB 943055717.
  • Brigitte Mohn, Monika Kirschner: Risiko Schlaganfall: kompetent vorbeugen, Alarmsignale erkennen, richtig handeln, Folgen vermeiden. Egmont VGS, Köln 2005, ISBN 3-8025-1696-6.
  • Liz Mohn, Brigitte Mohn, Werner Weidenfeld, Johannes Meier: Werte. Was die Gesellschaft zusammenhält. Verlag Bertelsmann Stiftung, Gütersloh 2006, ISBN 3-89204-908-4.
  • Brigitte Mohn: Es gibt Werte, die für mich gesetzt sind. In: Stefanie Unger (Hrsg.): Vertrauen ist gut: Werte in der Krise oder Krise der Werte? Frankfurter Allgemeine Buch, Frankfurt am Main 2010, ISBN 978-3-89981-207-7.
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Commons: Brigitte Mohn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c Brigitte Mohn. In: Internationales Biographisches Archiv. Munzinger, 30. Mai 2017, abgerufen am 20. Juli 2017.
  2. Personalien: Mohn im Bertelsmann-Aufsichtsrat. In: Der Tagesspiegel. 18. Dezember 2007, S. 16.
  3. a b Vorstand. Bertelsmann Stiftung, abgerufen am 20. Juli 2017.
  4. Das Kuratorium der Stiftung. schlaganfall-hilfe.de, abgerufen am 11. April 2023.
  5. Matthew Karnitschnig: Die komplizierte Romanze der Liz Mohn. In: Der Tagesspiegel. 8. Dezember 2003, abgerufen am 20. Juli 2017.
  6. Günther Bähr, Tatjana Meier: Bertelsmann: Szenen einer Ehe. In: Focus. 8. Dezember 2003, S. 188.
  7. Liz Mohn. In: Internationales Biographisches Archiv. Munzinger, 9. Juli 2013, abgerufen am 4. Mai 2018.
  8. Petra Schlitt: Brigitte Mohn: Vom Imperium befreit. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 27. August 2007, abgerufen am 20. Juli 2017.
  9. a b Nina Klöckner: Nicht ohne meine Familie. Die Vielseitige. In: Financial Times Deutschland. 31. Oktober 2007, S. 30.
  10. Jon Christoph Berndt: Bertelsmann-Erbin Brigitte Mohn. Mensch, Marke! In: Handelsblatt. Perspektiven. 17. Oktober 2008, S. 19.
  11. Inga Michler: Bertelsmann und die Familie Mohn. 1. Oktober 2005, S. 11.
  12. Stefan Brams: Die Frühschwimmerin. Brigitte Mohn spricht über ihre Arbeit und ihr Leben. In: Neue Westfälische. 8. April 2004.
  13. a b Dagmar von Taube: Die zweite „Bertelsfrau“. Liz Mohn ist ihr großes Vorbild. In: Welt am Sonntag. 4. August 2002, S. 12 (welt.de [abgerufen am 20. Juli 2017]).
  14. Schön & klug: Die Bertelsfrauen. In: Bunte. 24. April 2003, S. 56.
  15. Pete Smith: Wirksame Strategien gegen den Schlaganfall. In: Ärzte Zeitung. 28. August 2009, abgerufen am 10. Juli 2017.
  16. Stiftung setzt auf Prävention und Aufklärung. In: Frankfurter Neue Presse. 2. Juni 1998, S. 4.
  17. Hans-Peter Siebenhaar: Der langsame Aufstieg von Brigitte Mohn. In: Handelsblatt. 20. Juli 2004, S. 16.
  18. Bertelsmann Stiftung neu organisiert. In: Börsen-Zeitung. 21. Juli 2004, S. 11.
  19. Brigitte Mohn: Einsatz für das Gemeinwohl. In: Handelsblatt. 21. November 2016, S. 53.
  20. Ethics in Business Awards. World Forum for Ethics in Business, abgerufen am 22. April 2018 (englisch).
  21. Bertelsmann: Mehr Macht für die Familie. In: Der Spiegel. 10. Februar 2003, S. 81.
  22. Brigitte Mohn rückt auf. In: Neue Westfälische. 12. Februar 2003.
  23. Reinhard Mohn verzichtet auf seine Stimmrechte. In: Börsen-Zeitung. 2. Juli 1999, S. 13.
  24. Brigitte Mohn zieht in Aufsichtsrat ein. In: Börsen-Zeitung. 18. Dezember 2007, S. 7.
  25. Menschen und Märkte. In: Die Welt. 18. Dezember 2007, S. 20.
  26. Mohn im Aufsichtsrat. In: Hamburger Abendblatt. 18. Dezember 2007, S. 23.
  27. Jörn Krieger: Bertelsmann: Brigitte Mohn im Aufsichtsrat. In: Medienbote. Nr. 821, 2007, S. 6.
  28. Geld ist nicht alles. In: Manager Magazin. 23. August 2013, S. 124.
  29. Global Social Impact Investment Steering Group. Abgerufen am 22. April 2018 (englisch).
  30. Personalien: Wechsel im Rhön-Aufsichtsrat. In: Börsen-Zeitung. 17. Mai 2002, S. 7.
  31. Stefan Kritzer: Münch verlässt Aufsichtsrat von Rhön-Klinikum. In: Main-Post. 20. August 2020, S. 16.
  32. Brigitte Mohn erhält Erika-Pitzer-Preis. In: Süddeutsche Zeitung. 5. September 2018, abgerufen am 14. August 2020 (dpa).