Blue Wave Harmony

Fracht- und Passagierfähre der britischen P&O Ferries

Die Blue Wave Harmony ist eine 1991 als European Seaway in Dienst gestellte Fracht- und Passagierfähre des indischen Unternehmens Blue Wave, die seit 2023 zwischen El Salvador und Costa Rica im Einsatz steht. Zuvor wurde das Schiff bis 2020 auf der Strecke von Dover nach Calais von P&O Ferries eingesetzt.

Blue Wave Harmony
Als European Seaway in Calais, Dezember 2011
Als European Seaway in Calais, Dezember 2011
Schiffsdaten
Flagge Panama Panama
andere Schiffsnamen
  • European Seaway (1990–2021)
  • Sea Anatolia (2021–2023)
Schiffstyp Fähre
Klasse Super-European-Klasse[1]
Rufzeichen 5BEJ5
Heimathafen Panama
Reederei Blue Wave
Bauwerft Schichau Seebeck, Bremerhaven
Baunummer 1075
Kiellegung 15. Oktober 1990
Stapellauf 20. April 1991
Übernahme 2. Oktober 1991
Indienststellung 7. Oktober 1991
Verbleib in Fahrt
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 179,7 m (Lüa)
Breite 28,28 m
Tiefgang (max.) 6,25 m
Vermessung 22.986 BRZ
Maschinenanlage
Maschine 4 × Sulzer-Jugoturbina-8ZA-40-S-Dieselmotoren
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat 21.120 kW (28.715 PS)
Höchst­geschwindigkeit 21 kn (39 km/h)
Propeller 2
Transportkapazitäten
laufende Spurmeter 1.925 m
Zugelassene Passagierzahl 220
Sonstiges
Registrier­nummern IMO-Nr. 9007283

Geschichte Bearbeiten

Die European Seaway wurde am 15. Oktober 1990 unter der Baunummer 1075 bei Schichau Seebeck in Bremerhaven auf Kiel gelegt und am 20. April 1991 vom Stapel gelassen. Nach der Übernahme durch P&O am 2. Oktober 1991 wurde das Schiff am 7. Oktober auf der Strecke von Dover nach Zeebrugge in Dienst gestellt.

Von März 1998 bis Oktober 2002 wurde die European Seaway gemeinsam von P&O und der Stena Line bereedert. Im Dezember 2002 wechselte das Schiff auf die Strecke von Dover nach Calais.

Im Januar 2004 wurde die European Seaway in Falmouth aufgelegt. Ab Juni 2004 lag das Schiff ungenutzt in Birkenhead, ehe es ab Januar 2005 wieder auf der Strecke von Dover nach Calais im Einsatz war. Von Oktober bis November 2011 wurde die European Seaway erneut aufgelegt, diesmal in Tilbury.

Von März bis Oktober 2012 wurde das Schiff als schwimmende Unterkunft für Arbeiter einer Windkraftanlage in Skegness an Centrica Renewable Energy verchartert. Am 22. Dezember 2012 nahm es wieder den Dienst von Dover nach Calais auf. Von August 2014 bis März 2015 wurde die European Seaway abermals für denselben Zweck verchartert und diesmal vor Helgoland eingesetzt. Seit dem 20. Juli 2015 war sie wieder im Dienst von Dover nach Calais.

Aufgrund der COVID-19-Pandemie wurde die European Seaway im Mai 2020 ausgemustert und in Tilbury aufgelegt. Anfang Oktober 2020 gab P&O Ferries bekannt, das Schiff nicht wieder in Dienst zu stellen, sondern zum Verkauf anzubieten.[2]

Im Dezember 2021 wurde das Schiff an ein Unternehmen aus Lettland verkauft und in Sea Anatolia umbenannt, neuer Heimathafen wurde Panama.[3] Nach der Überführung in die Türkei erfolgten Reparatur- und Umbaumaßnahmen in Yalova und Tuzla. Vorgesehen war ein Einsatz zwischen der Ukraine und der Türkei, welcher aufgrund des Ukraine-Krieges jedoch nicht zustande kam. Am 6. April 2023 kaufte das indische Unternehmen Blue Wave das Schiff und nannte es in Blue Wave Harmony um. Das Schiff bedient die Strecke La Unión (El Salvador) – Caldera (Costa Rica).[4]

Schwesterschiffe Bearbeiten

Die European Seaway ist das einzige von insgesamt vier Schwesterschiffen, das nicht zu einer Autofähre umgebaut wurde. Die anderen drei Schiffe sind die Pride of Canterbury, Pride of Kent und Pride of Burgundy.

Weblinks Bearbeiten

Commons: IMO 9007295 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. https://www.niferry.co.uk/po-ferries-sells-dover-calais-ferry-for-recycling/
  2. Steven Tarbox: Unions Hit Out at P&O Ferries Plans. In: NIFerrySite. 7. Oktober 2020, abgerufen am 9. Oktober 2020.
  3. M/S EUROPEAN SEAWAY (1991). Abgerufen am 11. Oktober 2023.
  4. MV Blue Wave Harmony (ex European Seaway) – Past and Present. In: Dover Ferry Photos. 30. April 2012, abgerufen am 11. Oktober 2023 (britisches Englisch).