Auf alten Gemälden sind häufig Frauen als Spielerin von Tasteninstrumenten dargestellt, die meist anonym blieben. In England war die frühe Virginalkunst („Jungfrauenklavier“) sehr verbreitet. In der französischen Clavecinkunst waren ganze Familiendynastien (männlich/weiblich) erfolgreich. (Couperin, Jacquet, La Guerre, ...)[1]. In Wien gab es eine weibliche Pianistinnen-Schule.[2]

  • Bei den historischen, namentlich bekannten Tastenspielerinnen (bis Mitte/Ende des 18. Jahrhunderts) sind Cembalo, Clavichord oder Orgel oft nicht zu unterscheiden (Beispiel: Aleotti).
  • Die Spielerinnen der besaiteten Tasteninstrument späterer Epochen arbeiteten mit immer mehr von den Organistinnen zu unterscheidender manueller Klanggestaltung. Der anderen Spieltechnik wegen sind Organistinnen hier nicht gelistet.
  • Die Instrumente der aufgeführten Pianistinnen bis Ende des 18. Jh. sind die besaiteten Tasteninstrumente: gezupft wie das Cembalo, berührt (durch Tangente), wie das Clavichord, oder als letztes das Hammerklavier.

In der Zeit der Romantik entwickelte sich die Klviervirtuosität am Flügel (Liszt). Frauen, die besonders virtuos spielten, gestand man in Berichten manchmal „männliches Können“ zu. Einige wurden hervorragende Lehrerinnen und bildeten Schulen aus.(L) Von Clara Schumann weiß man das schon lange, von anderen erst seit der Literatur von Steegmann/Rieger und Schweitzer, z.B. Ilona Kabus.

Viele der Genannten waren auch schöpferisch tätig, indem sie komponierten (K): Vittoria Raffaella Aleotti I, Élisabeth Jacquet de La Guerre, Josepha Barbara Auernhammer D/Ö, Hélène de Montgeroult F, Marie Bigot ? F, Olivia Dussek? Bö, Maria Szymanowska Po, Fanny Hensel D, Josephine Caroline Lang D, Clara Schumann D, Sophie Menter ? D, Cécile Chaminade F, Mary Wurm, Doris Hays, Teresa Carreno, Adelina de Lara, Ilse Fromme-Michaels,

Im 21. Jahrhundert hat sich die Szene verdeutlicht: Spätestens seit YouTube verbieten sich, z. B. bei Martha Argerich und den folgenden Pianistinnen, Vergleiche mit „männlicher Kunst“ als alleiniges Gütesigel.

  • Nicht aufgeführt sind Spezialistinnen eigens für ausschließlich Klavierkammermusik für mehrere Hände an einem Klavier sowie Duos an zwei Klavieren.

15. Jh.: Anonym (Bilder)

16./17. Jahrhundert:

17./18. Jh:

19. Jh.:

19./20. Jh.:

21. Jh.::


Name Zeit Nationalität Instrument Schülerin von Komponistin Pädagogin Dirigentin
Vittoria Raffaella Aleotti 1545–nach 1646 Italien Orgel, Cembalo Claudio Pasquini Komponistin Dirigentin
Élisabeth Jacquet de La Guerre 1665–1729 Frankreich Cembalo Vater, Onkel Komponistin Cembalo, Opern Padagogin Dirigentin

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Name Zeit Nationalität Schülerin von Komponistin Pädagogin Dirigentin
Clara Schumann 1819 deutsch Vater Friedrich Wieck ja ja

Einzelnachweise

  1. Siehe "Parnass"
  2. ...

Literatur

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  • Lexikon der Instrumentalistinnen, Sophie Drinker Institut
  • Französische Clavecinistinnen (Couperin) MGG usw.ja
  • Claudia Schweitzer: Klavierlehrerin
  • Titon du Tillet: Le Parnasse francois
  • Monica Steegmann und Eva Rieger: Frauen mit Flügel. Lebensberichte berühmter Pianistinnen. Von Clara Schumann bis Clara Haskil. Insel Taschenbuch, Frankfurt a. M. und Leipzig 1996, ISBN 3-458-33414-9.
  • Eva Weissweiler Komponistinnen 1999
  • Wiener Pianistinnen (wo?)

SchülerInnenkreis von Clara Schumann

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KlavierschülerInnen siehe MUGI Clara Schumann: Rezeption [9]

Der KomponistInnenkreis um Nadia Boulanger

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Germaine TailleferrePriaulx RainierMarguerite Monnot (1903–1961)•Marta Ptaszyńska (1943), Grażyna Bacewicz und Thea Musgrave