Adele aus der Ohe

deutsche Pianistin und Komponistin

Adele aus der Ohe (geboren am 11. Februar 1861 in Hannover[1]; gestorben am 7. oder 8. Dezember 1937 in Berlin) war eine deutsche Pianistin und Komponistin.

Adele aus der Ohe

Leben Bearbeiten

Bereits als Siebenjährige trat aus der Ohe in öffentlichen Klaviervorführungen auf[2]; ein Klavierkonzert Beethovens, das sie im Jahr 1874 als Zehnjährige gab, wurde von Kritikern gelobt. Von 1872 bis 1876 lernte sie bei Theodor und Franz Kullak an der Neuen Akademie der Tonkunst in Berlin Klavier, von 1877 bis 1884 bei Franz Liszt in Weimar. Mit ihrer Schwester Mathilde als Reisebegleitung spielte sie in ganz Europa.

Am 23. Dezember 1886 gab sie ihr Debüt in den USA und spielte in der Steinway Hall in New York Liszts 1. Klavierkonzert, dies war der Auftakt zu ihrer ersten US-Tournee bis Anfang 1887; in den Folgejahren unternahm sie meist im Winter weitere Tourneen dort und blieb teilweise auch längerfristig dort. So trat sie auch im Mai 1891 bei der Eröffnung der Carnegie Hall auf und spielte unter Leitung von Tschaikowski dessen 1. Klavierkonzert.[3] Auch bei Tschaikowskis letztem Konzert in St. Petersburg 1893 spielte sie dieses Stück.

Von 1895 bis 1906 komponierte aus der Ohe die große Mehrzahl ihrer eigenen Werke für das Klavier, aber auch mehrere Gesangsstücke, die bei Ries&Erler in Berlin und G. Schirmer Inc. in New York verlegt wurden. Nach dem Tod ihrer Schwester Mathilde 1906 verlagerte aus der Ohe ihren Lebensmittelpunkt wieder nach Deutschland, wo sie sich in Berlin niederließ. Sie wurde 1907 zur königlich-preußischen Hofpianistin ernannt (1900 war sie bereits zur großherzoglichen-sächsischen und 1905 zur herzoglich-anhaltischen Hofpianistin ernannt worden)[2], und gab weiterhin Konzerte und unterrichtete ausgesuchte Schüler.

Literatur Bearbeiten

  • Kadja Grönke: Ohe, Adele aus der. In: Europäische Instrumentalistinnen des 18. und 19. Jahrhunderts. Sophie-Drinker-Institut, Hamburg 2013
  • LaWayne Leno: The untold story of Adele aus der Ohe. From a Liszt student to a virtuoso. Beavers Pond Press, Edina 2012, ISBN 978-1-59298-464-0
  • Silke Wenzel: Artikel „Adele aus der Ohe“. In: MUGI. Musikvermittlung und Genderforschung: Lexikon und multimediale Präsentationen, hg. von Beatrix Borchard und Nina Noeske, Hochschule für Musik und Theater Hamburg, 2003ff. Stand vom 9. Januar 2008.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Adele aus der Ohe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Oft wird der 11. Dezember 1864 als Geburtsdatum angegeben. Der Eintrag im Kirchenbuch in Hannover ist jedoch laut Leno (S. 261) vom 11. Februar 1861.
  2. a b Ursula Köhler-Lutterbeck; Monika Siedentopf: Lexikon der 1000 Frauen, Bonn 2000, S. 264 f. ISBN 3-8012-0276-3
  3. Isolde Weiermüller-Backes: Lebenslauf von Adele aus der Ohe auf klassika.info