Das Fahren auf einem Fahrrad ist ein dynamischer Vorgang mit dem Ergebnis, dass ein einspuriges Fahrrad mit seinem auf ihm sitzenden Fahrer nicht umfällt.

Bedingungen dafür sind:[1][2]

  • eine Mindestgeschwindigkeit
  • die Balancierfähigkeit des Radfahrers (er lenkt intuitiv zu der Seite, in die das Rad umzufallen droht).
  • der gyroskopische Effekt (automatisches Einlenken des Vorderrads beim Kippen des Fahrrads).

Das Fahrrad im labilen Gleichgewicht

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Ein Fahrrad berührt den Boden an zwei Stellen – den Auflageflächen der Reifen. Eine auch nur geringe Neigung der senkrecht zur Fahrbahn stehenden Rahmenebene führt beim stehenden Fahrrad zum Umkippen. Sobald der Schwerpunkt nicht mehr über der die Auflageflächen umfassenden und verbindenden Unterstützungsfläche liegt, kippt das Rad um.

Durch abwechselndes starkes Einschlagen des Lenkers kann das Rad etwas um den Radaufstandspunkt des Hinterrads gedreht werden, wodurch sich die Unterstützungsfläche relativ zum Fahrer verschiebt. Dies kommt einer Schwerpunktsverlagerung des Fahrers gleich. Nur geübte Menschen können auf einem stehenden Fahrrad für längere Zeit balancieren ohne abzusteigen. Da diese Probleme beim Geradeausfahren nicht bestehen, muss die Fahrdynamik dafür ausschlaggebend sein.

Das Gleichgewicht während der Fahrt

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Einem Umkippen in eine Richtung während der Fahrt wird dadurch entgegengewirkt, dass der Lenker in die gleiche Richtung ausschlägt, eine kurze Kurve einleitet und das Fahrrad nun durch die Zentrifugalkraft zur anderen Seite aufgerichtet wird. Dabei lässt sich ein Überkippen kaum vermeiden, der Lenker muss wiederum in die andere Richtung gelenkt werden und so weiter.

Eine Geradeausfahrt kommt daher einem kaum merkbaren Pendeln um die Gleichgewichtslage zwischen Kippen und Wiederaufrichten gleich. Bei langsamer Fahrt äußert sich das Pendeln durch starke, abwechselnde Lenkausschläge.

Dass die Erzeugung von Fliehkräften zur Kontrolle des Kippwinkels ausreicht um ein einspuriges Fahrzeug zu steuern, zeigen Versuche mit entsprechenden Rädern[3] aber auch andere einspurige Fahrzeuge, bei denen die Kreiselmomente keine oder eine untergeordnete Rolle spielen, z. B. Velogemel, Monoskibob oder Tretroller. Wichtiger werden die Kreiseleffekte beim Freihändig Fahren, sie tragen aber auch bei normaler Fahrweise zur Stabilisierung des Fahrrads bei.

Kurvenfahrt

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Kurveneinfahrt, Kurvenausfahrt

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Eine Kurve wird nicht direkt durch ein Drehen des Lenkers in die gewünschte Richtung eingeleitet. Radspuren auf Sand oder Schnee zeigen, dass zunächst eine leichte Lenkbewegung in die entgegengesetzte Richtung erfolgt. Schlüge man für eine Linkskurve einfach nach links ein, dann bewegte sich die Auflagefläche des Reifens nach links unter dem Schwerpunkt weg. Dies bewirkt eine Schräglage nach rechts, die im Folgenden durch die Schwerkraft noch verstärkt wird. Um eine Linkskurve zu fahren, ist aber grundsätzlich eine Neigung nach links notwendig, damit das Rad nicht nach außen kippt.

Zur Einleitung einer Rechtskurve muss es aus dem senkrechten Gleichgewicht in eine Schräglage nach rechts gebracht werden. Dies geschieht durch eine kurze Lenkbewegung nach links. Anschließend wird die Schräglage durch Lenkung nach rechts stabilisiert. Damit wird ein neues Gleichgewicht erreicht, in dem das Kippmoment durch die Zentrifugalkraft ausgeglichen wird.

Um die Kurvenfahrt zu beenden muss zunächst etwas mehr eingelenkt werden als es der Querneigung entspricht. Das Moment aus der Fliehkraft wird größer als das Moment der Gewichtskraft wodurch sich das Rad aufrichtet.

Bestimmung des Neigungswinkels

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Zweirad bei stationärer Kurvenfahrt

Eine Kurve kann als Teil einer Kreisbahn betrachtet werden. Legt sich der Fahrer in die Kurve, ist der Neigungswinkel abhängig von Fahrgeschwindigkeit und Kurvenradius. Je schneller die Fahrt und je enger die Kurve, desto größer muss der einzunehmende Neigungswinkel sein. Dieser ist eindeutig bestimmbar: Die Verbindungslinie zwischen Schwerpunkt und Unterstützungsfläche muss nämlich in Richtung der Resultierenden   von Fliehkraft   und Gewichtskraft   verlaufen. Für den Neigungswinkel   zwischen der Resultierenden und der Senkrechten gilt daher:

 

Dabei ist   die Geschwindigkeit,   der Kurvenradius, und   die Schwerebeschleunigung.

Mit dem linearen Einspurmodell lässt sich eine Gleichung für den Zusammenhang zwischen Lenkeinschlag und Bahnkrümmung ableiten:

 

Dabei ist   der Radstand und   der Lenkeinschlag. Für den Neigungswinkel ergibt sich somit:

 

Die Gleichung verdeutlicht auch, warum eine Mindestgeschwindigkeit beim Fahrradfahren erforderlich ist. Bei sehr geringen Geschwindigkeiten müssen bereits kleine Neigungswinkel durch große Lenkeinschläge ausgeglichen werden. Oberhalb der Mindestgeschwindigkeit kann die zum Kreismittelpunkt gerichtete Zentripetalkraft, durch kleinere dosierte Lenkeinschäge aufgebracht werden. Die Haftreibung der Laufräder bestimmt nun den maximalen Neigungswinkel, dessen Überschreitung zum Wegrutschen des Vorderrades und zum Sturz führt. Vor engen Kurven und auf schmierigen, schotterigen oder glattem Untergrund ist also ein Abbremsen notwendig, weil die Reibung sonst nicht ausreicht, die erforderliche Zentripetalkraft aufzubringen.

Der maximale Neigungswinkel wird durch den Haftreibungskoeffizienten   begrenzt:  

Fahrereinfluss bei Kurvenfahrten

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Dem Fahrer ist beim Kurvenfahren die Feinabstimmung überlassen, ohne die eine kontrollierte Fahrt nicht möglich wäre. Beim sportlichen Radfahren (Radrennsport) sind zum erfolgreichen Durchfahren von Kurven weitere Techniken unerlässlich. Beispielsweise muss der Fahrer eine Körperspannung aufbauen, was durch Durchdrücken des fast gestreckten kurvenäußeren Beines (Pedale im tiefsten Punkt) bewirkt wird. Im Mountainbikesport hingegen, wo es eher um schnelle Verlagerung des Körperschwerpunktes aufgrund der Bodenbeschaffenheiten geht, hat sich eine Waagrechtstellung der Pedale als eher zweckmäßig erwiesen.

Überhöhung

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Der Kurvenradius kann erheblich verkleinert werden, wenn die Fahrbahn nicht eben, sondern in Richtung Kurvenmittelpunkt nach unten geneigt ist (Überhöhung). Diese Hilfe machen sich sowohl Cyclo-Cross-Fahrer und Mountainbiker als auch Bahnradfahrer zunutze:

  • Im Cyclocross- und Mountainbike-Sport nutzt man z. B. ausgefurchte Kurven, die hierdurch eine Überhöhung aufweisen, um Kurven schneller zu durchfahren.
  • Im Bahnradsport weisen die Radrennbahnen grundsätzlich in den Kurven Überhöhungen zwischen 30 Grad (lange Freiluft-Zementbahnen mit größerer Haftreibung) und gewöhnlich 45 Grad Überhöhungswinkel auf (in Ausnahmefällen sogar darüber: die nicht mehr existierenden Bahnen in Münster und Frankfurt am Main hatten Überhöhungen von über 55 Grad).

Ausweichmanöver

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Bei Kurven, die im Zuge von kurzen Ausweichmanövern gefahren werden, ist die Technik des Gegenlenkens, um das Kippen einzuleiten, nicht notwendig, wenn der Fahrer anschließend die Fahrt auf der ursprünglichen Fahrlinie fortsetzen möchte. Statt der beschriebenen Technik lenkt der Fahrer das Fahrrad an dem Hindernis vorbei, während sein Körperschwerpunkt sich fast geradeaus weiterbewegt. Demzufolge ist diese Technik auch nur zum Ausweichen vor bodennahen Hindernissen, Schlaglöchern usw. geeignet. Wird sie in der falschen Situation angewandt, führt sie zu schweren Stürzen. Die Entscheidung über die Technik trifft der Fahrer nicht bewusst, sondern in Zehntelsekundenschnelle intuitiv.

Freihändig Fahren

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Bei freihändigem Fahren bewirkt man durch das seitliche Neigen des Körpers eine Lenkbewegung. Je mehr man das Fahrrad neigt, desto mehr Lenkeinschlag wird entstehen, in einem gewissen Rahmen. Freihändiges Fahren ist bei langsamer Fahrt nahezu unmöglich. Erst der weiter unten beschriebene Nachlauf und die Kreiselkräfte ermöglichen dies, indem sie bei einer Radneigung einen kontrollierbaren Lenkeinschlag auslösen und so das Rad wieder in die gerade Fahrlinie zurückbringen, beziehungsweise eine stabile Kurvenfahrt ermöglichen. Kleinere, aber abrupte Höhenunterschiede (Schlaglöcher, Hügelchen bis 1 m Durchmesser) sind allerdings fatal beim freihändigen Fahren und führen in der Regel zum Umfallen des Fahrrads. Ist das Rad nämlich nicht seitlich geneigt, aber die Straße, so wird beim freihändigen Fahren ebenfalls eine Kurve eingeleitet.

Der sich selbst einstellende Lenkeinschlag unterstützt auch das nicht-freihändige Fahren. Im Fall eines Schlaglochs oder einer seitlich schrägen Straße ist er nicht erwünscht. Der Lenker muss dann stärker festgehalten werden.

Wichtige Gründe für die Drehung der Lenkung in die Kipprichtung sind wie gesagt der Nachlauf (die Fahrradgeometrie) und die Präzession (die Kreiselkraft).

Kreiseleffekte – Stabilisation durch Präzession

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Das Vorderrad stellt einen symmetrischen, nutationsfreien Kreisel dar; die Drehimpuls-, Rotations- und Figurenachsen sind identisch. Beim Versuch, auf einem Drehsessel ein solches sich drehendes Vorderrad um die Horizontale zu kippen, stellt man fest, dass sich der Sessel zu drehen anfängt. Um den Effekt allgemein zu formulieren, wird zuerst angenommen, ein solcher Kreisel dreht sich um die Rotationsachse, die z. B. x heißen soll. Er bleibt fortan in Bewegung. Wird er dann im weiteren um eine Senkrechte y etwas gedreht, ohne sonstige Beeinflussung, dreht er sich auch etwas um die z-Achse. Der Effekt heißt Präzession (s. a. Gyroskopischer Effekt bei Zweirädern).

 
Fahrrad mit Koordinaten­achsen
Kippen des Fahrrads bewirkt eine Lenkerdrehung
Lenken des Fahrrads bewirkt eine Kippbewegung

Das Modell kann auf 2 Arten auf das Vorderrad angewendet werden.

  • Angenommen die y-Achse sei die rote Längsachse und die z-Achse die im Bild blaue Vertikalachse. Kippt nun das Rad etwas um die rote Achse, dreht sich das Rad etwas um die blaue Achse. Ein Kippen des Vorderrads und damit des ganzen Fahrrads verursache eine Lenkung, der Lenker dreht sich in die Richtung der Neigung.[4]
  • Wird andererseits angenommen, die y-Achse des Kreisels stimmt mit der blauen Achse des Vorderrads überein und die z-Achse mit der roten, ergibt sich der zweite Zusammenhang. Dreht man mit dem Lenker das rotierende Vorderrad um die blaue Achse, kippt es um die rote Achse. Lenken verursacht das Kippen des Fahrrads in die entgegengesetzte Richtung.

Konstruktionsmerkmale eines Fahrrads, die das Fahren beeinflussen

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Fahrrad: Positiver Nachlauf, Radstand

Nachlauf

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Als Nachlauf wird der Abstand zwischen dem Vorderradaufstandspunkt und dem Punkt, in dem die gedachte Verlängerung der Lenkachse den Boden trifft, dem so genannten Spurpunkt, bezeichnet. Geometrisch festgelegt wird der Nachlauf durch Laufradradius, Steuerkopfwinkel (zwischen Lenkachse und Boden) und der Gabelbiegung (senkrechter Abstand von Nabe zur Lenkachse). Der Name rührt daher, dass das Rad bei Lenkbewegungen dem Spurpunkt „hinterherläuft“. Ist der Nachlauf positiv, so befindet sich der Spurpunkt wie in der Abbildung dargestellt in Fahrtrichtung vor dem Aufsetzpunkt. Die Größe des Nachlaufs liegt meist zwischen fünf und siebeneinhalb Zentimeter.

 
Positiver Nachlauf beim Einkaufswagen.

Der Nachlauf ist wohl die wichtigste bauliche Unterstützung im Bemühen gegen das Umfallen während des Geradeausfahrens. Er wirkt auf folgende Arten:

  1. Die bei Radneigung an der Vorderachse angreifende Schwerkraft des Vorderrades und des Lenkers bewirkt einen Lenkereinschlag in Richtung der Neigung. Dieser Effekt ist gut sichtbar, hält man den Sattel fest und neigt das Rad dreht sich das Vorderrad. Ebenso eindrehend ist das Moment der Radaufstandskraft um die Lenkachse. Beide Effekte nehmen mit dem Kippwinkel zu und unterstützen den Fahrer. Durch den Lenkereinschlag wird eine Kurvenfahrt eingeleitet, bei der die Fliehkraft das Rad aufrichtet.[5]
  2. Die Seitenführungskraft versucht das Rad in Radflucht auszurichten. Anschaulich ist dieser Effekt bei Teewagen oder Einkaufswagen, deren Radachsen nicht unterhalb der Lenkachsen liegen, sodass ein Kräftepaar auftritt. Lagerkraft und Rollwiderstand (Reibung) lassen das Rad auf der Stelle verharren. Bewegt sich z. B. der Einkaufswagen, rotieren die Räder zunächst auf der Stelle. Erst wenn ein positiver Nachlauf erreicht ist, folgt das Rad der Bewegung hinterher.

Dass ein Fahren mit einem negativen Nachlauf nur schwer möglich ist, zeigt das Experiment des Chemikers David E. H. Jones. Er versuchte im Jahr 1970 ein Fahrrad zu konstruieren, das unfahrbar ist. Die meisten entwickelten Radtypen waren jedoch mehr oder weniger trotzdem nutzbar. Erst ein Rad mit negativem Nachlauf war „sehr knifflig“ zu steuern und besaß vernachlässigbare Selbststabilisierung.[6]

Radstand

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Ein Fahrrad mit zwei Laufrädern berührt den Boden in zwei Punkten. Der Abstand dieser Punkte heißt Radstand. Die Reaktion des Fahrrads auf einen Lenkeinschlag ist näherungsweise umgekehrt proportional zum Radstand. Das etwas träge Verhalten von Rädern mit langem Radstand, etwa Tandems, lässt sich hierdurch erklären.

Ein Fahrrad mit weit auseinanderstehenden Laufrädern ist weniger wendig, bleibt aber der Richtung treu. Mit nahe beieinanderstehenden Laufrädern reagiert es stärker auf Lenkbewegungen, dabei stellt sich aber ein eher nervöser Geradeauslauf ein. Seine Wendigkeit wird beim Rennrad genutzt.

Vor allem nicht betont sportlich konstruierte Fahrräder haben einen Radstand von deutlich über einen Meter, ein Tandem gar zwei. In Wettbewerben verwendete Rennräder weisen i. d. R. einen Radstand von 97 bis 100 Zentimeter auf.

Um den Radstand zu messen, misst man den Abstand der Radmittelpunkte (Nabenachsenmittelpunkt) bei geradeaus ausgerichtetem Lenker, die den gleichen Abstandhaben wie die Kontaktpunkte am Boden, sofern Vorder- und Hinterrad den gleichen Radius besitzen.

Laufradgröße und -gewicht

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Je größer im Durchmesser und schwerer die Räder sind, desto größer sind die Kreiselmomente. Bei einem normalen Gebrauchsrad (Laufraddurchmesser 60 cm, Masse 1 kg) sind die Kreiselwirkungen etwa fünfmal so groß wie bei einem Kinderrad (30 cm; 0,4 kg). Korrekterweise hängt das Kreiselmoment natürlich nicht von der Masse des Laufrades, sondern von der Verteilung der Masse im Laufrad (Trägheitsmoment bzgl. der Achse) ab; beispielsweise hat ein Laufrad mit einer „schweren“ Felge ein größeres Kreiselmoment als ein gleich schweres Laufrad mit einer „leichten“ Felge mit einer „schweren“ Nabenschaltung. Konstruiert werden Fahrräder aber eher unter dem Gesichtspunkt des Energiesparens und daher so leicht wie möglich.

Abrollfläche

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Bei Geradeausfahrt entspricht die Form der Abrollfläche der Reifen einem Zylindermantel, bei einer Radneigung einem Kegel. Ein gerollter Kegel kreist um sein spitzes Ende. So ist ein Steuern durch Schräglage möglich, der Effekt ist jedoch gering. Bedeutend ist er, wenn freihändig mit „eingeschlagenem“ oder klemmend schwergängigem Steuerlager gefahren wird. Bei genügender Geschwindigkeit kann mit Hüftknick auf seitlich nicht geneigter Fahrbahn knapp ausreichend gelenkt und damit geradeaus balanciert werden.

Sitzposition

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Verlagert der Fahrer sein Gewicht auf das Hinterrad, sind geringere Lenkkräfte nötig. Dies führt allerdings zu Übersteuern und flatterigem Fahrverhalten aufgrund zu weiter oder zu schneller Richtungskorrekturen. Beugt man sich vor und belastet das Vorderrad, sind größere Lenkkräfte nötig. Man untersteuert und erreicht ein schwankendes Fahrverhalten wegen zu später und geringer Korrekturen.

Als Erfahrungswert gilt, dass ein ausgewogenes Fahrverhalten gewährleistet ist, wenn 55 bis 60 % des Gesamtgewichts von Fahrrad und Fahrer auf dem Hinterrad lasten.

Rahmengröße

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Die optimale Rahmengröße ist ebenfalls entscheidend für das Fahrverhalten. Für jeden Fahrradtyp gibt es hierzu eigene Richtlinien, für die die eigene Schrittlänge zu beachten ist. Zu empfehlen ist bei sportlicher Fahrweise die Wahl eines kleineren, bei tourenorientierter Fahrweise die Wahl eines größeren Rahmens.

Siehe auch

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Literatur

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  • J. Ilundáin-Agurruza u. a. (Hrsg.): Die Philosophie des Radfahrens. Mairisch Verlag, Hamburg 2013, ISBN 978-3-938539-26-2.
  • Michael Klonovsky: Radfahren. dtv-Verlag, 2006, ISBN 3-423-34289-7.
  • Michael Gressmann: Fahrradphysik und Biomechanik. Moby Dick Verlag, Kiel 2002, ISBN 3-89595-023-8.
  • Frank Bollerey: Das Problem des Gleichgewichts beim Fahrradfahren aus physikalischer Sicht. Diplomarbeit. Universität Kassel, 1999.
  • Hans Joachim Schlichting: Zur Gleichgewichtsproblematik beim Fahrradfahren. In: technic-didact. 9/4, 1984, S. 257. (Download 57 kB pdf)
  • Roger Erb: Zum Problem der Stabilität beim Fahrradfahren. In: MNU. 5/54, 2001, S. 279–284. (online)
  • Felix Klein, Arnold Sommerfeld: Über die Theorie des Kreisels. Nachdruck der Erstauflage von 1897, 1898, 1903, 1910. Johnson Repr. u. a., New York u. a. 1965, ISBN 0-384-29720-X.
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Wiktionary: Rad fahren – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Fahrradfahren – Sammlung von Bildern
Wikibooks: Fahrrad fahren lernen – Lern- und Lehrmaterialien

Einzelnachweise

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  1. Für die Balancesteuerung reichte eine einzige Zeile Code. auf: heise.de, 2. November 2012.
  2. Neues Freihand-Fahrrad: Die Masse macht's. In: Spiegel online. 15. April 2011.
  3. J. D. G. Kooijman, A. L. Schwab, J. P. Meijaard, J. M. Papadopoulos, A. Ruina: A Bicycle Can Be Self-Stable Without Gyroscopic or Caster Effects. In: Science. Band 332, Nr. 6027, 2011, S. 339–342, doi:10.1126/science.1201959.,
  4. Die Federung, Fahrwerk und Federung („Warum kippen wir mit einem einspurigen Fahrzeug eigentlich nicht einfach um?“), oelsumpfonline.de, 2004.
  5. Roger Erb: Zum Problem der Stabilität beim Fahrradfahren. In: MNU - Verband zur Förderung des Mint-Unterrichts. Nr. 5/54, 2001, S. 279–284. (online) (PDF 489 KB S. 6–9)
  6. David E. H. Jones: The Stability of the Bicycle. In: Physics Today. 23 (April 1970) S. 34–40. ( PDF (Memento des Originals vom 30. Oktober 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@2Vorlage:Webachiv/IABot/ist-socrates.berkeley.edu, 9 MB, englisch).

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