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F. E. Hunsche, 1970

Friedrich Ernst Hunsche (* 1. September 1905 in Lienen; † 13. August 1994 in Isernhagen) war ein deutscher Autor in hochdeutscher und plattdeutscher Sprache im Tecklenburger Land. Obwohl sehr bodenständig, pflegte der Sprachforscher, Genealoge, Heimatforscher und Archivar dennoch intensive Kontakte zu Menschen in aller Welt und arbeitete als Autodidakt bis ins hohe Alter.


Friedrich Ernst Hunsche wurde in Lienen geboren und wuchs auf den elterlichen Bauernhof in Lienen-Meckelwege auf. Nach dem Besuch der Volksschule begann er 1920 zunächst eine Lehre als Schlosser, beendete diese jedoch aus gesundheitlichen Gründen nicht. Unterstützt von seinen Eltern entdeckte er bald sein Interesse und seine Liebe zum Schreiben und für die Naturwissenschaften. Ab 1922 besuchte er die Gewerbeschule, von 1923 bis 1924 einen Fernkurs am Deutschen Technikum.

Von 1927 bis 1928 war Hunsche Hospitant beim Germanisten und Volkskundler Friedrich von der Leyen an der Universität Köln, danach lebte er als freier Schriftsteller in Lienen. Ab 1940 arbeitete er als Angestellter im Arbeitsamt in Lengerich, nach 1946 wiederum als freier Schriftsteller in Lengerich, Brochterbeck und Ibbenbüren. Von 1960 bis 1979 war er außerdem Bibliothekar, Museumsleiter und Kreisarchivar in Tecklenburg.

 
Grabstein von F. E. Hunsche und Frau Frieda, 2007

Ab 1993 bis zu seinem Tode 1994 lebte er mit seiner Ehefrau Frieda Elisabeth Hunsche, geb. Sudhaus, in Isernhagen. Die gebürtige Brasilianerin überlebte ihren Ehemann nur um wenige Monate, beide sind auf dem Hauptfriedhof in Ibbenbüren beerdigt.

Auszeichnungen

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Leistungen

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Gedicht 1981

Friedrich Ernst Hunsche interessierte sich schon früh für Naturwissenschaften und Literatur und schrieb mit 13 Jahren erste Märchen und Gedichte. Er baute in diesem Alter auch seinen ersten Fotoapparat, die erhaltenen Bilder zeigen die Menschen in seiner Umgebung in ausgezeichneter Qualität.

Das Schwergewicht seiner Aktivitäten lag aber auf schriftstellerischem Gebiet. Im Laufe seines erfüllten Lebens schrieb er zahlreiche Gedichte und Aphorismen; einen Teil davon veröffentlichte er in Gedichtbänden - teilweise handschriftlich. Ferner schrieb er Hörspiele und Dramen, einige davon wurden auch aufgeführt.

Bekannt wurde Friedrich Ernst Hunsche unter anderem durch die Sammlung und Veröffentlichung von Sagen und Geschichten aus seiner westfälischen Heimat, sowie durch heimatgeschichtliche und genealogische Arbeiten und Bücher. Für zahlreiche sorgfältig recherchierte Bücher und Dokumentationen über den Kreis Tecklenburg und dessen Gemeinden zeichnet er als Autor oder Mitautor verantwortlich. Ferner arbeitete er an Bildbänden des Tecklenburger Landes mit.

Eine weitere wichtige Seite seiner Arbeit war der Dokumentation und dem Erhalt der plattdeutschen Sprache Westfalens, insbesondere des Tecklenburger Landes, gewidmet. Er hielt dazu Vorträge, seine Arbeiten auf diesem Gebiet umfassen ein Wörterbuch, eine Grammatik sowie zahlreiche Geschichten und Gedichte. Hunsches plattdeutschen Geschichten sind in zehn Bänden bei Schöningh erschienen. Friedrich E. Hunsche interessierte sich auch für die Geheimsprache der Tödden und schrieb Gedichte in Esperanto.

Er betrieb intensiv und mit großer Akribie Ahnenforschung und dokumentierte die Auswanderung aus dem Kreis Steinfurt nach Nord- und Südamerika auf der Grundlage von Archiven nahezu vollständig. Als vorbildlich gilt sein Buch "Unsere Ahnen, Geschichte der Familien Hunsche aus Westfalen." Zahlreichen Menschen aus dem In- und Ausland konnte er durch seine umfassenden Kenntnisse und durch seine große Hilfsbereitschaft helfen, ihre Vorfahren zu entdecken. Hierzu hat er mit allen wichtigen nationalen und internationalen genealogischen Instituten zusammen gearbeitet.

Neben zahlreichen Zeitungs- und Zeitschriftenartikeln verfasste er über 40 Bücher, entweder als Verfasser oder als Mitarbeiter.

Seine Arbeit als Schriftsteller, Heimatforscher, Genealoge und Sprachforscher hat er in zahlreichen Büchern zusammengestellt; die Geschichte des Kreises Tecklenburg (jetzt Kreis Steinfurt) ist durch seine gründlichen Arbeiten geprägt worden. Sein Nachlass mit umfangreichen Karteien, unveröffentlichten Manuskripten und Dokumentationen wird zur Zeit in Lengerich aufgearbeitet und katalogisiert. Er wird der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

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Literatur

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