Benutzer:Scialfa/BSG Motor "Fritz Heckert" Karl-Marx-Stadt

Die BSG Motor Fritz Heckert Karl-Marx-Stadt war eine Betriebssportgemeinschaft in der sächsischen Industriestadt Chemnitz/Karl-Marx-Stadt, die nach ihrem Trägerbetrieb VEB Fritz Heckert Karl-Marx-Stadt benannt war. Die BSG wies 1990 14 Sektionen auf, in der über 3.500 Mitglieder Sport trieben. Am bekannsten war mit Abstand die Sektion Fußball, deren Männermannschaft mehree Jahre in der DDR-Liga., der zweithöchsten Spielklasse im DDR-Fußball, spielte.

Vorgänger Bearbeiten

Wenn man als Vorgänger der BSG Motor die nach Ende des zweiten Weltkrieges neu aufgestellte SG Chemnitz Schloß betrachtet, läßt sich eine Vereinsgeschichte bis 1945 rekonstruieren. Gegründet wurde der Verein 1901 als Reunion Chemnitz. 1914 erfolgte die Umbenennung in FC Hohenzollern. Ab 1919 spielte man als VfB Chemnitz. Im Jahr 1938 erfolgte ein Zusammenschluss mit dem SV Teutonia 1901 Chemnitz, der neue Vereinsname war nun die Sportvereinigung 01 Chemnitz. Nach Kriegsende startete der Verein zunächst unter dem Namen SG Chemnitz Schloß. Mit Einführung der Betriebssportgemeinschaften wurde aus der SG Chemnitz-Schloß zunächst 1949 die BSG Handel und Sozial-Versicherung, nach der Einführung der Sportvereinigungen nach Produktionsprinzip trat man der Sportvereinigung Einheit bei und agierte ab 1951 unter dem Namen BSG Motor Einheit Mitte Chemnitz, ab 1953 BSG Einheit Mitte Karl-Marx-Stadt. Schon die Fußballmannschaft von Einheit spielt ab der Saison 1953/54 in der Bezirksklasse, der zweithöchsten Spielklasse des Bezirkes Karl-Marx-Stadt. 1957 stieg Motor Einheit jedoch dieser Spielklasse ab.

Sektion Fußball der BSG Motor Fritz-Heckert-Karl-Marx-Stadt Bearbeiten

Nachdem der Fußball bei der BSG Einheit Mitte quasi zum Erliegen gekommen war und offensichtlich auch die BSG selbst nur noch ein Schattendasein führte, gab es 1958 einen Trägerwechsel hin zum bekannten Fritz-Heckert-Werk. Postwendend stieg die Fußballer von MFH, so nun das Kürzel, 1959 wieder in die Bezirksklasse auf, wo man bis zum Abstieg in der Saison 62/63 verblieb. In dieser Saison konnte die BSG nur 2 Siege verbuchen und mußte 101 Gegentore hinnehmen. Nun folgte über ein Jahrzehnt sportliche Tristesse, die BSG bewegte sich nur auf Kreisliga-Niveau. Urplötzlich gab es aber ab der Saison 1976/77 wieder drittklassigen Fußball am Stadion an der Kurt-Wieland-Straße. Durch die Einführung einer Nachwuchsoberliga für die Mannschaften der DDR-Oberligisten wurde die entsprechenden II. Mannschaften, die in der Regel die Nachwuchsteams waren, aufgelöst, so auch beim Oberligisten FC Karl-Marx-Stadt, dessen II. Vertretung bis dahin in der Bezirksliga spielte. Der Startplatz wurde nunmehr der BSG Motor Fritz Heckert zugesprochen. Nach einem guten 6. Platz in der Premierensaison erreichte die BSG bereits in der Saison 1977/78 den Bezirksmeistertitel und qualifizierte sich damit für die zweitklassige DDR-Liga. Maßgeblichen Anteil hatten bis dahin bereits die ehemaligen FCK-Spieler Klaus Lienemann, Hartmut Rauschenbach und Karl Krasselt. Nun kam mit Christoph Franke neben 4 ehemaligen FCK-Junioren ein weiterer namhafter Zugang von der Gellertstraße. In ihrer ersten Ligasaison hielten die Heckert-Spieler, wenn auch knapp, die Liga. In der Folge stabilisierte sich die Mannschaft und belegte in den nächsten Spielzeiten teilweise sichere Mittelfeldplätze. In der Ligasaison 83/84, der letzten mit 5 Staffeln, konnte Motor Fritz Heckert nur aufgrund des besseren Torverhältnisses die Klasse halten. Angesichts der für die Saison 1984/85 beschlossenen Neustrukturierung der DDR-Liga die mit einer Straffung von 5 auf zwei Staffeln einherging, waren dies keine guten Vorzeichen. Zudem beendete mit dem langjährigen Mannschaftskapitän Karl Krasselt eine eminent wichtige Stütze der Mannschaft nach Saisonende seine Karriere. Dennoch konnte sich die Heckert-Mannschaft zunächst in der ersten Saison in der nun vergrößerten Staffel behaupten. In der Folgesaison 85/86 konnte die Motor-Elf noch bis zum letzten Spieltag hoffen, ein 0:0 gegen den Mitabstiegskonkurrenten Chemie Ilmenau war dann aber zu wenig. Damit war die BSG Motor Fritz-Heckert nach acht Jahren in der zweithöchsten Spielklasse erstmals wieder abgestiegen. In der Bezirksliga gelang zwar in der Saison 86/87 sofort wieder der Bezirksmeistertitel, in der Aufstiegsrunde zur DDR-Liga blieb die Heckert-Elf gegen die Vertretungen aus Senftenberg, Weida, Gröditz und Meiningen jedoch sieglos und belegte dementsprechend den letzten Platz. In der Saison 87/88 gelang erneut nach hartem Ringen mit der BSG Aufbau dkk Krumhermersdorf der Bezirksmeistertitel. In der Aufstiegsrunde zur DDR-Liga hatte die Heckert-Truppe diesmal mehr Glück. Allerdings lagen die Karl-Marx-Städter hinter Eisleben und Ilmenau auf dem dritten, nicht aufstiegsberechtigten , Tabellenplatz. In einer Art Endspiel wurde zuhause die Ilmenauer Chemie-Elf mit 3:0 bezwungen. Damit stiegen die Heckert-Elf durch das bessere Torverhältnis wieder in die DDR-Liga auf. In der Ligasaion 88/89 machte es die Heckert-Truppe wieder spannend, ihr gelang es erst durch einen Schlußspurt und durch Niederlagen der Mitkonkurrenten, am letzten Spieltag den Nichtabstieg zu sichern. Nach der Wende hieß der Verein Chemnitzer Sportverein 51 Heckert. Am 26. Januar 1996 gründete sich der VfB Chemnitz neu. Im April 2005 fusionierte der VfB mit dem SV Fortuna Furth. Die Fusion der beiden Vereine wurde aus sportlichen sowie finanziellen Gründen nötig.

Bekannte Spieler Bearbeiten

  • Klaus Lienemann 30 Oberligaspiele für den FC Karl-Marx-Stadt, 1976-1981 67 Ligaspiele für MFH
  • Hartmut Rauschenbach 114 Oberligaspiele für den FC Karl-Marx-Stadt, 1978-1984 114 Ligaspiele für MFH
  • Karl Krasselt 16 Oberligaspiele für den FC Karl-Marx-Stadt, 1976-1985 177 Ligaspiele für MFH
  • Christoph Franke 183 Oberligaspiele für den FC Karl-Marx-Stadt, 1978-1981 48 Ligaspiele für MFH
  • Frank Wiedensee 65 Oberligaspiele für den FC Karl-Marx-Stadt, 1979-1981 44 Ligaspiele für MFH
  • Bernd Tipold , 1978-1982 und 1984- 1991 Spieler für MFH/CSV 51
  • Reno Achenbach 8 Oberligaspiele für den FC Karl-Marx-Stadt, 1981/82 und 1985 bis 1991 Spieler für MFH/CSV 51, dabei 98 DDR-Ligaspiele für MFH
  • Stefan Schädlich 28 Oberligaspiele für den FC Karl-Marx-Stadt, 1982-1986 90 Ligaspiele für MFH
  • Jörg Illing 1983-1984 25 Ligaspiele für MFH; danach 125 Oberligaspiele für den FC Karl-Marx-Stadt/CFC
  • Wolfgang Ihle 178 Oberligaspiele für den FC Karl-Marx-Stadt und Dynamo Dresden, 1985-1987 Spieler für MFH
  • Frank Eitemüller 178 Oberligaspiele für den FC Karl-Marx-Stadt, 1985-1991 Spieler für MFH/CSV 51
  • Dietmar Bletsch 56 Oberligaspiele für den FC Karl-Marx-Stadt, 1988-1989 31 Ligaspiele für MFH
  • Danilo Kunze 1988-1992 Spieler bei MFH und CSV 51, später 59 Zweitligaspiele für den CFC und FSV Zwickau
  • Olaf Renn 1988-1990 Spieler bei MFH und CSV 51, später Spieler beim CFC, Fortuna Köln und Energie Cottbus
  • Arnd Spranger 1988/89 19 Ligaspiele bei MFH, später Spieler beim FC Karl-Marx-Stadt/CFC und FSV Zwickau
  • Andreas Müller 238 Oberligapiele für den FC Karl-Marx-Stadt, 1989-1992 Spieler bei MFH und CSV 51