Benutzer:Magadan/Jüdisches Leben in Frankfurt am Main

Frankfurt am Main ist Heimat einer der ältesten und größten jüdischen Gemeinschaften in Deutschland. Die Anfänge der Gemeinde liegen im Dunkel der Geschichte. In der frühen Neuzeit lebte hier die größte jüdische Gemeinde Deutschlands. Von 1462 bis 1796 waren die Frankfurter Juden zu einem Leben im Ghetto, der bekannten Frankfurter Judengasse, gezwungen. Durch Pogrome und Vertreibungen wurde das Gemeindeleben 1241, 1349, 1612 und schließlich durch den Holocaust der Nazis mehrmals nahezu ausgelöscht. Durch Zuzug auswärtiger Juden, häufig aufgrund dortiger Verfolgung, konnte die Gemeinde jeweils wiedererrichtet werden. Im 19. und dem frühen 20. Jahrhundert gehörten viele jüdische Frankfurter zu den angesehensten Persönlichkeiten der Stadt. 1933 lebten rund 28.000 Juden in Frankfurt, von denen über 11.000 während des Naziregimes ermordet wurden. 1989 zählte die Frankfurter Gemeinde etwa 4.500 Mitglieder, heute sind es etwa 7.200. Die Jüdische Gemeinde Frankfurt ist nach der Berliner die zweitgrößte in Deutschland.

Geschichte

Die Anfänge der Frankfurter Gemeinde

Juden gehörten wahrscheinlich bereits zu den ersten Bewohnern Frankfurts. Ihre erste urkundliche Erwähnung stammt vom 18. Januar 1074: Heinrich IV. bewilligte den Bürgern und Juden von Worms und anderen Orten, darunter auch Frankfurt, gewisse Privilegien wie den Erlass von Zollgebühren. Achtzig Jahre später wird die jüdische Gemeinde Frankfurts in der Handschrift „Eben ha Eser“ des Rabbis Elieser ben Nathan aus Mainz erwähnt, der zwischen 1145 und 1152 starb. Die Gemeinde war damals wahrscheinlich noch sehr klein. Bis zum Spätmittelalter lebten die Frankfurter Juden in der heutigen Altstadt, im wesentlichen im Viertel zwischen Bartholomäuskirche, Fahrgasse und Main. In diesem Viertel, einer der besten Gegenden der Stadt, spielte sich auch das politische Leben ab: Hier befanden sich das Rathaus, die Münze, die Häuser der Färber und der Lohgerber - das Komphaus und der Loher- oder Lower-Hof - sowie ein Hof des Erzbischofs von Mainz. In Frankfurt genossen die Juden größere Bewegungsfreiheit als in anderen Städten des Reichs. Sie durften sich überall in der Stadt niederlassen. Umgekehrt lebten auch viele Nichtjuden im Judenviertel.

Die „Judenschlacht“ von 1241

Im Mai 1241 fielen die meisten Frankfurter Juden einem Pogrom zum Opfer, dem nur wenige durch Annahme der Taufe entgingen. Die wenigen erhaltenen Quellen aus dieser Zeit ergeben nur ein unvollständiges Bild der Vorgänge, die als „Frankfurter Judenschlacht“ bezeichnet wurden. Auslöser der Gewaltakte waren eskalierende Streitigkeiten um eine jüdisch-christliche Ehe und um die Zwangstaufe.

Nach den Annalen der Erfurter Dominikaner kamen im Verlauf der Ausschreitungen nur wenige Christen, aber 180 Juden um. 24 Juden, darunter angeblich auch ein Gemeindevorsteher, entgingen dem drohenden Tod nur, indem sie sich taufen ließen. Die Synagoge wurde geplündert und zerstört und die Torarollen zerrissen. Anschließend breitete sich ein Feuer aus, das fast die Hälfte der Stadt erfasste.

Der Pogrom geschah, obwohl alle Juden im Reich seit 1236 durch das Privilegienrecht Kaiser Friedrichs II. geschützt waren. Sie waren darin zu Kammerknechten des Kaisers erklärt worden, und hatten Steuern direkt an ihn zu entrichten. Zudem unterstand Frankfurt damals noch einem königlichen Schultheißen, der dem Gericht vorstand und das städtische Militär befehligte. Warum er oder die den Staufern ergebenen Ministerialen die Juden nicht schützten, ist nicht bekannt. Dass die Kämpfe mehr als einen Tag dauerten und ein stark befestigter Turm erstürmt wurde, auf den sich 70 Juden geflüchtet hatten, weist jedenfalls auf die Beteiligung bewaffneter Kräfte hin. Ein jüdisches Klagelied berichtet von Bogenschützen, die die Rabbiner und ihre Schüler in den beiden Lehrhäusern angriffen. Auch dies ist ein Hinweis darauf, dass es sich bei der „Judenschlacht“ um eine organisierte Aktion handelte und nicht um ein spontanes Massaker der städtischen Bevölkerung.

Welche Täter für die „Judenschlacht“ verantwortlich waren, lässt sich angesichts der unsicheren Quellenlage nur vermuten. Ob Ordensleute des Dominikanerklosters, die sich im päpstlichen Auftrag dem Kampf gegen Häresien widmeten, daran beteiligt waren, ist fraglich. Vermutet wurde auch eine Verwicklung des Mainzer Erzbischofs Siegfried III., der sich Ende April 1241 mit dem Kölner Erzbischof Konrad von Hochstaden gegen die Staufer verbündet hatte und den Bau des Frankfurter Dominikanerklosters unterstützte. Einige Quellen legen nahe, dass der Pogrom antistaufische Hintergründe hatte, zweifelsfrei belegen lassen sich diese jedoch nicht.

Friedrich II. ordnete eine Untersuchung an, die mehrere Jahre dauerte. 1246 gewährte König Konrad IV. im Auftrag seines Vaters den Frankfurtern in einer Urkunde Verzeihung für die „Judenschlacht“ und verzichtete auf Schadensersatz, da die Bürger den Pogrom „eher aus Nachlässigkeit denn aus Vorsätzlichkeit“ hätten geschehen lassen. Diese Amnestie wird als Ausdruck der schwachen politischen Situation der Staufer in Frankfurt gewertet: Der Verzicht auf eine Verfolgung des Pogroms an ihren Schutzbefohlenen sollte ihnen möglicherweise die Unterstützung durch die Bürgerschaft sichern.

Die Vernichtung der jüdischen Gemeinde 1349

Im 14. Jahrhundert erreichte Frankfurt unter den Kaisern Ludwig dem Bayern und Karl IV. die Anerkennung als Freie Reichsstadt. Die Regierungsgewalt hatte nun der von Patriziern dominierte Rat inne.

Um die Mitte des 14. Jahrhunderts kam es erneut zu Gewaltakten gegen die Frankfurter Juden. Kaiser Ludwig zog verschiedene Mitglieder der Gemeinde wegen angeblicher Verbrechen vor Gericht. Die Juden gerieten in Panik und eine Anzahl von ihnen floh aus der Stadt. Dem Kaiser entgingen damit Einkünfte, die ihm das Judenregal, das Herrschaftsrecht über die Juden, bis dahin gesichert hatte. Er hielt sich schadlos, indem er Häuser und Besitzungen der geflohenen Juden einzog und sie der Stadt Frankfurt verkaufte. Rückkehrer durften nach dem Willen des Kaisers mit dem Frankfurter Rat über den Preis für die Rückgabe ihres konfiszierten Eigentums verhandeln. Von dieser Möglichkeit machten einige zuvor geflohene Juden Gebrauch.

Im Juni 1349 verpfändete Kaiser Karl IV. für 15 200 Pfund Heller das Judenregal der Stadt Frankfurt, so dass die Juden rechtlich gesehen von kaiserlichen Kammerknechten zu Untertanen des Rates wurden. Gleichwohl behielten sich die römisch-deutschen Kaiser bis zum Ende des Alten Reiches Schutzrechte über die Frankfurter Judengemeinde vor.

Die Herrschaftsrechte des Rats über die Juden erstreckten sich auf die Personen, ihr Gut, das sie innerhalb und außerhalb Frankfurts besaßen, ihre Höfe, Häuser nebst Friedhof und Synagoge mit allen Nutzen und Diensten, und dies solange, bis der Kaiser selbst oder einer seiner Nachfolger die Rechte wieder einlösen würde. Als verhängnisvoll erwies sich ein Passus, den Kaiser und Rat angesichts der sich häufenden Pogrome während der seit 1348 grassierenden Pestepidemie in die Urkunde hatten einfügen lassen. Er besagte, dass der Kaiser die Stadt nicht dafür zur Verantwortung ziehen werde, falls die Juden „von Todes wegen abgingen oder verdürben oder erschlagen würden“. Das Eigentum getöteter Juden solle an die Stadt fallen.

Nur zwei Wochen nachdem der Kaiser die Stadt verlassen hatte, am 24. Juli 1349, wurden alle Frankfurter Juden erschlagen oder in ihren Häusern verbrannt. Die Zahl der Opfer ist nicht genau bekannt, sie wird auf etwa 60 geschätzt. In der älteren Literatur werden durchweg Geißler, eine Schar umherziehender religiöser Fanatiker und Bußprediger, für die Tat verantwortlich gemacht. Bereits an anderen Orten hatten sie Pogrome verübt, weil sie den Juden die Schuld an der Pest gaben. Insgesamt wurden damals allein in Deutschland etwa 300 jüdische Gemeinden vernichtet.

Gegen die Urheberschaft der Geißler spricht aber zum einen die oben zitierten Bestimmungen der Urkunde Karls IV. sowie die Tatsache, dass die Pest in Frankfurt erst im Herbst 1349 ausbrach. Nach neueren Forschungen handelte es sich bei dem Mordüberfall womöglich nicht um einen spontanen Aufruhr, sondern um ein von langer Hand vorbereitetes Massaker. Die Ermordung der Juden lag im wirtschaftlichen Interesse einiger Patrizier und Zunftmeister, die sich auf diese Weise ihrer Schulden entledigen und ungehindert den frei gewordenen jüdischen Besitz aneignen konnten. Der Pfarrkirchhof der Bartholomäuskirche beispielsweise wurde um Flächen erweitert, auf denen Hofstätten der Juden gelegen hatten.

Die Neugründung der Gemeinde

Seit 1360 siedelten sich wieder Juden in Frankfurt an, nachdem ein kaiserliches Privileg die Neugründung einer Gemeinde ermöglicht hatte. Gegen Ende des 14. Jahrhunderts war die Gemeinde bereits wieder so groß, dass sie an der Stelle der alten zerstörten Synagoge eine neue errichten konnte. In ihr begingen die Juden nicht nur den Gottesdienst, sondern leisteten auch gerichtliche Eide, schlossen Geschäfte ab und nahmen Erlasse des Kaisers oder des Rates entgegen. Nach dem Gottesdienst mahnte der Rabbiner rückständige Steuern an und verhängte den Bann über Gemeindemitglieder, die sich strafbar gemacht hatten. Als bei Ausgrabungen die Fundamente der Synagoge freigelegt wurden, entdeckte man einen 5,6 Quadratmeter großen Raum, der so tief war, dass er bis zum Grundwasserspiegel gereicht haben könnte. Daher handelte es sich bei ihm vermutlich um eine Mikwe. Die größte Liegenschaft der damaligen jüdischen Gemeinde war der seit ca. 1270 genutzte Friedhof, der erstmals in einer Kaufurkunde von 1300 erwähnt wird. Vor der 1333 von Kaiser Ludwig dem Bayern gestatteten zweiten Stadterweiterung lag er noch außerhalb der Stadt. Er grenzte an den Kustodiengarten des Bartholomäusstiftes und war frühzeitig mit Mauern umgeben worden. Als Frankfurt sich 1349 für Günther von Schwarzburg als König erklärt hatte und einen Angriff von dessen Gegenkönig Karl IV. erwartete, wurden um die Altstadt und den Judenfriedhof elf Erker angebracht. Auch im großen Städtekrieg von 1388 wurde der jüdische Friedhof in Verteidigungszustand gebracht.

Die Judenstättigkeit

Bis 1349 waren Frankfurts Juden in die städtischen Bürgerlisten eingetragen worden. Die zweite Gemeinde, die sich nach 1360 wieder bildete, hatte einen anderen rechtlichen Status. Jedes ihrer Mitglieder musste einzeln einen Schutzvertrag mit dem Rat abschließen, worin Aufenthaltsdauer, regelmäßig zu leistende Abgaben und zu beachtende Vorschriften geregelt waren. 1424 wurden alle einzelnen Regelungen vom Rat erstmals in der Juden stedikeit zusammengefasst und von da an jährlich in der Synagoge verlesen. Schon die erste Stättigkeit von 1424 zeigt deutliche Tendenzen, Juden vom Grundbesitz auszuschließen.

Krise und Wiederaufstieg der Gemeinde im 15. Jahrhundert

Frankfurt hatte im 14. Jahrhundert noch keine ausgeprägte kaufmännische Oberschicht. Trotz der Messe, die bereits existierte, war der Warenhandel in Frankfurt weit weniger ausgeprägt als in anderen deutschen Städten. Daher betätigten sich viele Frankfurter Juden wirtschaftlich im Kreditgeschäft mit Handwerkern, Bauern und Adligen vorwiegend aus der näheren Umgebung, aber auch aus Frankfurt. Ein Nebenprodukt der Geldleihe war der Verkauf verfallener Pfänder. Dazu kam der Kleinhandel mit Pferden, Wein, Getreide, aber auch Tuchen, Kleidern und Schmuck. Der Umfang dieser Geschäfte war nicht bedeutend. Gemessen an den Summen der Königssteuern, welche die Frankfurter Juden entrichteten, lag die Wirtschaftskraft ihrer Gemeinde noch bis Mitte des 15. Jahrhunderts weit hinter der der Nürnberger, Erfurter, Mainzer oder Regensburger Juden zurück.

Seit Ende des 14. Jahrhunderts waren die Frankfurter Juden zunehmenden Beschränkungen ausgesetzt: 1386 verbot der Rat ihnen die Anstellung christlicher Dienstmägde und Ammen. Zudem legte er genau fest, wieviele Dienstboten jeder jüdische Haushalt halten durfte. Ein allgemeiner Judenschuldenerlass Kaiser Wenzels enteignete die Juden faktisch zugunsten ihrer Schuldner. Gleichzeitig versuchte der Rat durch eine rigide Steuerpolitik das Wachstum der jüdischen Gemeinde zurückzudrängen. Zwischen 1412 und 1416 sank die Zahl der jüdischen Haushalte von ca. 27 auf ca. vier. 1422 verweigerte der Rat unter Berufung auf seine Privilegien die Einziehung einer von Kaiser Sigismund den Juden auferlegten Ketzersteuer, woraufhin die Frankfurter Juden mit der Reichsacht belegt wurden und die Stadt verlassen mussten. Erst 1424 konnten sie zurückkehren, nachdem der Kaiser die Frankfurter Rechtsposition anerkannt hatte.

Im Jahr 1416 erreichte die Zahl der jüdischen Haushalte einen Tiefstand. Danach aber wuchs sie kontinuierlich an und in der zweiten Jahrhunderthälfte erbrachten die Frankfurter Juden ein erhebliches Steueraufkommen. Nach der Vertreibung der Juden aus den Städten Trier 1418, Wien 1420, Köln 1424, Augsburg 1438, Breslau 1453, Magdeburg 1493, Nürnberg 1499 und Regensburg 1519 nahm auch Frankfurts Bedeutung als Finanzplatz allmählich zu. Denn nicht wenige der Ausgewiesenen zogen in die Stadt am Main, deren Rat aber nur den finanzkräftigsten der Vertriebenen die Niederlassung erlaubte.

Im Laufe des 15. Jahrhunderts wurden auf Drängen der Handwerkszünfte, die sich immer mehr einer ernstzunehmenden Konkurrenz ausgesetzt sahen, der Geld- und Warenhandel der Juden Beschränkungen unterworfen. Als König Maximilian 1497 die Judengemeinden in 17 Reichsstädten zu einer Steuer für seinen Italienfeldzug veranlagte, zahlte Worms die höchste Summe, die Frankfurter Gemeinde schon die zweithöchste.

Das Ghetto

Der Fettmilch-Aufstand

Aufhebung des Ghettozwangs

Die Frankfurter Juden im 19. und frühen 20. Jahrhundert

Der Nationalsozialismus in Frankfurt

Jüdisches Leben in Frankfurt nach 1945

Jüdische Einrichtungen in Frankfurt

Synagogen

Es ist nicht bekannt, wieviele Synagogen es im ersten Judenviertel südlich des Doms je gab. Der Pogrom von 1241 mündete in einen großen Stadtbrand, und auch 1349 wurde die Frankfurter Synagoge zerstört und musste Ende des 14. Jh. durch einen Neubau ersetzt werden.

Nach dem erzwungenen Umzug ins Ghetto 1462 wurde dort eine neue Synagoge errichtet. Dieser Bauplatz blieb fast ein halben Jahrtausend lang der Mittelpunkt des geistlichen jüdischen Lebens in Frankfurt. Die erste Synagoge an dieser Stelle wurde beim Großen Judenbrand im Januar 1711 zerstört. Bereits im September desselben Jahres konnte der auf den Grundmauern des alten errichtete Neubau eingeweiht werden.

Nach der Spaltung der jüdischen Gemeinde in einen liberalen und einen orthodoxen Flügel betrieb ersterer das Projekt eines Synagogenneubaus. 1854 wurde die alte Synagoge abgerissen, um Platz für einen repräsentativen neue Hauptsynagoge zu schaffen, die 1860 übergeben werden konnte. Diese neue Synagoge wurde am 9. November 1938 vom SA-Mob niedergebrannt, die Ruinen im Januar 1939 abgerissen.

Die orthodoxen Gemeindemitglieder ließen 1881/82 weniger 100 Meter weiter südlich, am ehemaligen Judenmarkt und heutigen Börneplatz, eine eigene Synagoge errichten, die Börneplatzsynagoge. Sie wurde in der gleichen Nacht wie die Hauptsynagoge zerstört und kurz daruf abgerissen. Das gleiche Schicksal erlitt die 1907 erbaute orthodoxe Synagoge an der Friedberger Anlage. Die 1910 erbaute Westendsynagoge in der Freiherr-vom-Stein-Straße überlebte als einzige große Frankfurter Synagoge die Zeit des Naziregimes und den Zweiten Weltkrieg. Sie wurde 1994 restauriert und dient der heutigen Gemeinde als Hauptsynagoge.

Neben der Westendsynagoge gibt es heute noch drei weitere Synagogen in Frankfurt.

Jüdische Friedhöfe

Sonstige Einrichtungen

Jüdisches Museum Frankfurt

Das Jüdische Museum Frankfurt im Rothschildpalais am Untermainkai zeigt Geschichte und Kultur der jüdischen Gemeinden in Frankfurt am Main vom 12. bis zum 20. Jahrhundert. Das Museum wurde am 9. November 1988, dem 50. Jahrestag des Novemberpogroms von 1938, eröffnet. Zu den Einrichtungen gehören die Börnegalerie, das Oskar und Emilie Schindler-Lernzentrum, das Ludwig-Meidner-Archiv, die Kommission zur Erforschung der Geschichte der Frankfurter Juden sowie eine Bibliothek und Mediathek.

Die Dependance des Jüdischen Museums, das Museum Judengasse am Börneplatz, wurde über einigen 1987 dort ausgegrabenen Hausfundamenten der Frankfurter Judengasse erbaut, des 1462 eingerichteten Ghettos. Das Museum dokumentiert die Geschichte der Judengasse bis zur faktischen Aufhebung des Ghettozwanges 1796. Reste der Grundmauern der ehemaligen Börneplatzsynagoge sind in das Museum integriert.

Bekannte jüdische Frankfurter

Weitere Informationen

Wikipedia

Literatur

  • Fritz Backhaus (Hrsg.): „Und groß war bei der Tochter Jehudas Jammer und Klage...":die Ermordung der Frankfurter Juden im Jahre 1241. Band 1 der Schriftenreihe des Jüdischen Museums Frankfurt am Main. Sigmaringen 1995, Thorbecke-Verlag, ISBN 3-7995-2315-4
  • Fritz Backhaus, Gisela Engel, Robert Liberles, Margarete Schlüter (Hrsg.): Die Frankfurter Judengasse. Jüdisches Leben in der Frühen Neuzeit. Band 9 der Schriftenreihe des Jüdischen Museums Frankfurt am Main. Frankfurt am Main 2006. Societäts-Verlag, ISBN 3-7973-0927-9
  • Amos Elon: Der erste Rothschild. Biographie eines Frankfurter Juden, Reinbek 1999 ISBN 3-4996-0889-8
  • Frankfurter Historische Kommission (Hrg.): Frankfurt am Main – Die Geschichte der Stadt in neun Beiträgen. Sigmaringen 1991. Jan Thorbecke Verlag, ISBN 3-7995-4158-6
  • Walter Gerteis: Das unbekannte Frankfurt. Neue Folge. Frankfurt am Main 1961. Verlag Frankfurter Bücher
  • Egon Wamers, Markus Grossbach: Die Judengasse in Frankfurt am Main. Ergebnisse der archäologischen Untersuchungen am Börneplatz, Thorbecke-Verlag, Stuttgart 2000, ISBN 3-7995-2325-1
  • Eugen Mayer: Die Frankfurter Juden, Frankfurt am Main 1966, Waldemar Kramer Verlag
  • Michael Best (Hrsg.): Der Frankfurter Börneplatz. Zur Archäologie eines politischen Konflikts, Frankfurt am Main : Fischer-Taschenbuch-Verlag, 1988, ISBN: 3-596-24418-8
  • Isidor Kracauer, Geschichte der Juden in Frankfurt a. M. (1150-1824). 2 Bände, Frankfurt a. M. 1925/1927
  • Joseph Hahn: Josif Ometz (zeitgenössische Darstellung der Ereignisse; Hahn war Chronist der Frankfurter Jüdischen Gemeinde zur Zeit des Fettmilch-Aufstandes)
  • Horst Karasek, Der Fedtmilch-Aufstand oder Wie die Frankfurter 1612/14 ihrem Rat einheizten Berlin 1979
  • Rainer Koch, 1612-1616. Der Fettmilchaufstand. Sozialer Sprengstoff in der Bürgerschaft, in: Archiv für Frankfurts Geschichte und Kunst 63 (1997) S. 59-79
  • J. Kracauer, Die Juden Frankfurts im Fettmilch'schen Aufstand 1612-1618 (Zeitschrift für die Geschichte der Juden in Deutschland) Braunschweig, H. 2/1890, S. 127-169; H. 3/1890, S. 319-365 und H. 1/1892, S. 1-26
  • Robert Brandt, Olaf Cunitz, Jan Ermel, Michael Graf, Der Fettmilchaufstand. Bürgerunruhen und Judenfeindschaft in Frankfurt am Main 1612-1616, Frankfurt am Main 1996
  • Grözinger (Hrsg.), Jüdische Kultur in Frankfurt am Main, Harrassowitz Verlag, Wiesbaden 1997, ISBN 3-447-03962-0

Weblinks

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