Benutzer:MCMC/Bahnstrecke Mannheim–Karlsruhe

Bahnstrecke Mannheim–Karlsruhe
Strecke der MCMC/Bahnstrecke Mannheim–Karlsruhe
Streckennummer:4020
Kursbuchstrecke (DB):700
Streckenlänge:60,7 km
Stromsystem:15 kV, 16,7 Hz ~
Höchstgeschwindigkeit:200 km/h
Verlauf
0,0 Mannheim Hbf
2,0 Mannheim Fabrikstation
Kurve von Mannheim Rbf
3,4 Mannheim-Neckarau
4,7 Altrip
6,4 Mannheim-Rheinau Hafen
8,0 Mannheim-Rheinau
nach Ketsch (bis 1966)
von Mannheim-Friedrichsfeld und MA Rbf
Strecke von Heidelberg (bis 1967)
13,6 Schwetzingen
14,7 Oftersheim
16,7 Schwetzingen Süd
Anschluss Talhaus (b. 1945 Strecke nach Speyer)
Schnellfahrstrecke von Mannheim
21,7 Hockenheim
Schnellfahrstrecke nach Stuttgart
24,5 Neulußheim
29,4 Kirrlach
29,9 Waghäusel
32,5 Wiesental
Schnellfahrstrecke Mannheim–Stuttgart
34,6 Abzw. Philippsb. Molzau: SFS von MA
Strecke Germersheim–Graben-Neudorf]
nach Germersheim
39,6 Graben-Neudorf
nach Bruchsal
Hardtbahn nach Karlsruhe (bis 1967)
45,5 Friedrichstal (Baden)
50,4 Blankenloch
55,1 Karlsruhe-Hagsfeld
nach Karlsruhe Gbf
60,7 Karlsruhe Hbf

Die Bahnstrecke Mannheim–Karlsruhe ist eine 1870 eröffnete, zweigleisige und elektrifizierte Hauptstrecke in Baden-Württemberg. Sie dient dem internationalen Personenfern- und Güterverkehr sowie dem Personennahverkehr.

Streckenverlauf Bearbeiten

Die Strecke verläuft durchweg innerhalb der Oberrheinischen Tiefebene und weist weder eine nennenswerte Steigung, noch enge Kurven oder größere Kunstbauwerke auf. Von Mannheim aus führt sie zunächst nach Südosten bis Schwetzingen und anschließend in südlicher Richtung bis nach Karlsruhe. Die ursprüngliche Streckenführung zwischen Graben-Neudorf und Karlsruhe führte westlich des Hardtwaldes über Eggenstein, während die heutige Streckenführung östlich des Hardtwaldes über Blankenloch verläuft.

Verknüpfungen mit anderen Eisenbahnstrecken bestehen am Bahnhof Hockenheim sowie am Abzweig Molzau zwischen Wiesental und Graben-Neudorf zur Schnellfahrstrecke Mannheim–Stuttgart sowie am Bahnhof Graben-Neudorf zur Strecke Bruchsal–Germersheim. In Schwetzingen mündet eine Verbindungsstrecke vom Bahnhof Mannheim-Friedrichsfeld ein, die die Verbindung mit dem Rangierbahnhof Mannheim sowie der Main-Neckar-Bahn herstellt. Am Bahnhof Karlsruhe-Hagsfeld zweigt eine Güterzugstrecke zum Karlsruher Güterbahnhof ab. Bis zu ihrer Stilllegung bestand außerdem eine Verbindung in Schwetzingen zur Bahnstrecke Heidelberg–Speyer sowie in Mannheim-Rheinau zur Nebenbahn nach Ketsch.

Die Strecke wurde vor allem im 19. Jahrhundert teilweise als Rheinbahn bezeichnet, da sie in der Nähe des Rheins verläuft.

Geschichte Bearbeiten

Eröffnung und erste Jahre Bearbeiten

 
Bahnhof Schwetzingen (Dezember 2008)

Mit dem Bau der Badischen Hauptbahn von Mannheim nach Basel ab 1840 entstand eine erste Eisenbahnhauptstrecke in der Oberrheinischen Tiefebene, die zusammen mit der Main-Neckar-Bahn eine durchgehende Verbindung von Frankfurt nach Basel und weiter in die Schweiz herstellte. Da die Verknüpfung zwischen Main-Neckar-Bahn und Badischer Hauptbahn in Heidelberg erfolgt war, drohte Mannheim, damals größter und bedeutendster Handels- und Industrieplatz in Baden in eine verkehrstechnische Randlage zu geraten. Als in den 1860er Jahren durch die zunehmende Nachfrage ein Ausbau des Eisenbahnnetzes unumgänglich wurde drängte die Stadt Mannheim die badische Regierung zum Bau einer direkten Strecke von Mannheim nach Süden.

Die Wünsche Mannheims wurden von der badischen Regierung zwiespältig aufgenommen. Zwar erkannte man das Interesse Mannheims an einer direkten Verbindung nach Süden an, allerdings wollte man der badischen Hauptbahn nicht selbst Konkurrenz machen. Letztlich fanden beide Seiten eine Kompromisslösung, die es der Stadt Mannheim erlaubte, sich selbst um eine Konzession für die Strecke zu bewerben und sie in eigener Verantwortung zu erbauen. Mit der Eröffnung der Strecke sollte sie dann zu einem Festpreis in Staatseigentum übergehen. Am 4. August 1870 konnte die Verbindung schließlich in Betrieb genommen werden.

Als recht hinderlich erwies sich von Anfang an die Streckenführung in Karlsruhe. Durch die Einführung der Bahnlinie von Westen in den Karlsruher Hauptbahnhof mussten durchgängige Züge von Mannheim nach Basel in Karlsruhe Kopf machen. Um diesen Missstand zumindest für Güterzüge zu beseitigen, wurde in Karlsruhe ein Verbindungsgleis im Verlauf der heutigen Jollystraße angelegt, das Güterzügen eine direkte Fahrt von Mannheim zum Bahnhof Ettlingen und weiter nach Basel ermöglichte.

Ausbauten und Ergänzungen Bearbeiten

Nach dem Deutsch-Französischen Krieg begannen seitens der Reichsregierung Planungen, das Schienennetz in militärisch-strategischer Sicht zu optimieren. In der Folge entstanden eine Reihe strategischer Bahnen, die Nachschubwege zu den Grenzen sichern sollten. In diesem Rahmen war die Reichsregierung auch bestrebt, eine Eisenbahnstrecke von Baden in das nördliche Elsass zu errichten. Um eine ausreichende Leistungsfähigkeit als militärischer Nachschubweg zu gewährleisten war dazu auch eine Entlastung des Knotenpunktes Karlsruhe erforderlich. In einem Staatsvertrag einigten sich das Großherzogtum Baden und das Deutsche Reich 1892 auf den Bau einer zweigleisigen Strecke von Graben-Neudorf über Blankenloch, Karlsruhe, Durmersheim, Rastatt nach Hagenau mit Fortsetzung nach Zabern. Der Bau beinhaltete auch die Errichtung eines neuen Güter- und Rangierbahnhofs in Karlsruhe. Da der Abschnitt zwischen Graben-Neudorf und Rastatt neben dem strategischen auch einen großen zivilen Nutzen versprach, übernahm Baden den Großteil der Baukosten. Am 1. Mai 1895 konnte die neue Strecke eröffnet werden.

Die neue Strecke zog unmittelbar den gesamten Durchgangsverkehr auf sich, so dass der alte Streckenabschnitt über Eggenstein fortan nur noch dem lokalen Verkehr diente. Noch bis 1967 konnte sich der Personennahverkehr auf diesem Abschnitt halten, anschließend wurde das Teilstück von Graben-Neudorf bis Leopoldshafen stillgelegt, während der Teil zwischen Leopoldshafen und Karlsruhe nur noch einen bescheidenen Güterverkehr aufwies. Ab 1979 integrierte die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft den verbliebenen Abschnitt in ihr Stadtbahnsystem und betreibt die Strecke unter der Bezeichnung Hardtbahn.

Bereits zum 1. Juni 1880 wurde als weitere Ergänzung eine kurze Verbindungsstrecke von Mannheim-Friedrichsfeld nach Schwetzingen eröffnet. Diese verbindet die Main-Neckar-Bahn mit der Strecke Mannheim–Karlsruhe und dient in erster Linie durchgehenden Güterzügen in der Relation Frankfurt–Karlsruhe. Der 1906/1907 eröffnete Rangierbahnhof Mannheim erhielt sowohl eine Anbindung an die Verbindungsstrecke Friedrichsfeld–Schwetzingen als auch eine Anbindung an den Bahnhof Mannheim-Neckarau.

Weitere Entwicklung Bearbeiten

TODO.... Ab hier alter, zu überarbeitender Text

  • Rheingold
  • Elektrifizierung 1. Juni 1958
  • Aufgabe einiger Haltepunkte
  • NBS-Bau, Umtrassierung bei Hockenheim, dreigleisig bei Graben-Neudorf
  • NBS-Eröffnung, Veränderungen, Ertüchtigung für 200km/h


1945–2000 Bearbeiten

In den fünfziger Jahren wurde die Rheinbahn dann – wie alle wichtigen Eisenbahnstrecken in Deutschland – elektrifiziert.

In den Folgejahren wurden mehrere Bahnhöfe, die nicht mehr rentabel gewesen waren, aufgelassen.

 
Überführung am neuen Haltepunkt Neulußheim (Feb. 2004)

Um auf der sehr dicht befahrenen Strecke eine Entlastung herzustellen, wurde die Rheinbahn im Bereich Hockenheim – Graben-Neudorf in die Planungen der Schnellfahrstrecke Mannheim–Stuttgart mit einbezogen. An mehreren Stellen wurden Verbindungen zur bestehenden Strecke vorgesehen und diese teilweise verlegt. Das Teilstück Mannheim–Graben-Neudorf wurde 1987 als erstes Teilstück der Neubaustrecke fertiggestellt.

Der 21 km lange Abschnitt Graben-Neudorf–Karlsruhe, als Verbindungsstück zwischen der 1991 auf ganzer Länge eröffneten Neubaustrecke Mannheim–Stuttgart und der Schnellfahrstrecke Karlsruhe–Basel wurde ab November 1987 für Fahrgeschwindigkeiten von 200 km/h ertüchtigt; neun höhengleiche Bahnübergänge wurden dazu beseitigt[1].

Seither nehmen die Fernzüge auf der Rheinbahn ihren Weg nördlich von Graben-Neudorf über diese Strecke. Im Personenverkehr kamen während dieser Zeit hauptsächlich Silberlinge zum Einsatz, die mit Elektroloks der Baureihe 141 bespannt waren.

1997 wurde der Mitte der achtziger Jahre aufgelassene Bahnhof Karlsruhe-Hagsfeld in Zusammenhang mit Eröffnung der Strecke Karlsruhe-Blankenloch der Stadtbahn Karlsruhe reaktiviert. Seither dient er als Umsteigepunkt zwischen Stadt- und Regionalbahn (Linien R 2 und S 2 im KVV).

 
RegionalExpress Mainz–Karlsruhe in Graben-Neudorf (Sept. 2005)

2000–heute Bearbeiten

Seit 2000 fahren im Zwei-Stunden-Takt Regionalexpresse von Karlsruhe über Speyer, Ludwigshafen und Worms nach Mainz. Von Karlsruhe bis nach Graben-Neudorf verkehren die Züge hierbei auf der Rheinbahn. Zum Einsatz kommen auf dieser Linie Neigetechnik-Dieseltriebwagen der Baureihe 612. Pannen und Probleme hatten die Einführung der RE-Linie Karlsruhe-Mainz, die bereits einige Jahre zuvor hätte erfolgen sollen, verzögert.

Die Strecke soll in das Netz der Rhein-Neckar-S-Bahn aufgenommen werden. Bereits 2004 wurde ein Vorlaufbetrieb eingerichtet mit S-Bahn-Wagen (Baureihe ET 425), in die aufgrund der niedrigen Bahnsteige eine zusätzliche Trittstufe eingebaut wurde. Mit Aufnahme des regulären S-Bahn-Betriebes werden alle Unterwegsbahnhöfe modernisiert und dann werden diese Trittstufen auch wieder ausgebaut. Ebenso sollen auch neue Haltepunkte entstehen, z. B. Graben-Neudorf Süd.

Auf der ehemaligen Trasse durch die Karlsruher Nordstadt wurde 2006 eine Straßenbahnlinie eröffnet.

Betrieb Bearbeiten

Personenfernverkehr Bearbeiten

IC/EC/ICE ein bis zwei ZP pro Stunde 22-29 Minuten Reisezeit, befahren im Nordabschnitt die SFS

Personennahverkehr Bearbeiten

S-Bahn-Vorlaufbetrieb mit BR425. Halbstundentakt MA-Waghäusel, südlich davon Stundentakt. RE-Züge Mainz-Germersheim-GN-Karlsruhe im 2-Studentakt mit BR612

Güterverkehr Bearbeiten

nimmt größten Teil des Güterverkehrs Richtung Schweiz auf, dadurch sehr hohe Zugdichte im GV.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Rheinbahn (Baden) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Jahresrückblick 1988. In: Die Bundesbahn 1/1989, S.62