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Horgen
Horgner/Werkstatt 2 (Kanton Zürich)
Horgner/Werkstatt 2 (Kanton Zürich)
Daten
Betriebsstellenart Bahnhof
Bauform Durchgangsbahnhof
Perrongleise 2
Abkürzung HG
IBNR 8503204
Eröffnung 1873 (NOB)
Architektonische Daten
Baustil Stationsgebäude 2. Klasse
Architekt J. F. Wanner / H. Gmelin
Lage
Stadt/Gemeinde Horgen
Kanton Zürich
Staat Schweiz
Koordinaten 687665 / 235170Koordinaten: 47° 15′ 42″ N, 8° 35′ 49″ O; CH1903: 687665 / 235170
Höhe (SO) 408,7 m ü. M.
Eisenbahnstrecken Bahnstrecken bei Horgen
Liste der Bahnhöfe in der Schweiz

Der Bahnhof Horgen ist ein Durchgangsbahnhof in Horgen im Schweizer Kanton Zürich. Er wird von den SBB betrieben und von zwei Tages- und einer Nachtlinie der S-Bahn Zürich bedient. Der Bahnhof wurde 1873 von der Nordostbahn im Zusammenhang mit dem Bau der linksufrigen Zürichseebahn gebaut und am 18. September 1875 eröffnet.

Geschichte Bearbeiten

 
SBB Historic - VGB GEM 2001-008 Horgen-Situationsplan-1874

47°15'35.4"N 8°36'07.0"E In den 1850er Jahren wurden im Raum Horgen ein grössere Zahl von Eisenbahnprojekten studiert, neben der Linksufrigen Zürichseebahn mit dem Trasseeverlauf bergseits der reformierten Kirche auch zwei Varianten der Gotthardlinie. Für diese wurden ebenfalls zwei Variante für eine Kehrschleife und drei Varianten für einen Zimmerbertunnel ins Sihltal geprüft.[1]

 
Der Güterschuppen und der Bahnhof nach den Absenkungen
 
Die Absenkungen beim Bahnhof

Konkret wurden die Pläne dann mit dem Konzessionsgesuch der Schweizerische Nordostbahn vom 24. Mai 1856, das vom Kantonsrat am 3. Juli 1857 für die Linksufrige Zürichseelinie bis Richterswil bewilligt wurde.[2] Die Nordostbahn entschied sich für einen Streckenverlauf der sich von der Bahnstation Oberrieden zum See absenkt und meist unmittelbar am Seeufer bis Richterswil folgt. Zu Standortfrage des Bahnhofs Horgen kamen Käpfnach das zu der Zeit mit dem boomenden Bergwerk vom Bahnverlad profitieren hätte oder ein Standort näher am Ort Horgen in Betracht. Gewählt wurde das, für das Trassee neu im See aufgeschüttete, Gelände östlich der «Alten Kanzlei». Die Aufschüttungen waren nicht stabil, schon am 9. Februar 1875 versank eine Stück, der für das Bahnprojekt erstellte Ufermauer, auf einer Länge von 135 Metern im See. Es zeigten sich am 20. September 1875 – zwei Tage nach der Einweihung – beim damaligen Dampfschiffsteg Risse. Drei Gleise der Station mit 6500 Quadratmetern aufgeschüttetem Land verschwanden am gleichen Tag im See. Das Toilettenhäuschen folgte einige Tage später und die Absenkungen von einem Meter zogen den Güterschuppen und Bahnhof derart in Mitleidenschaft, dass sie abgebrochen werden musste.[3]

 
SBB Historic - VGB GEM 2001-008 Horgen-Situationsplan-1887

Die Nordostbahn sah sich gezwungen den Bahnhof etwa 400 Meter Richtung Zürich zu verlegen. Bis zum Neubau des Aufnahmegebäudes in den 1880eHistoric - F 116 00001 233 - Horgen.tif|SBB Historic - F 116 00001 233 - Horgen SBB Historic - F 122 00501 002 - Horgen Stationsgebaeude r Jahren diente das Hotel «Meierhof» diesem Zweck.


11.1957



Bahnbetrieb Bearbeiten

Zwei Tage nach Aufnahme des fahrplanmässigen Betriebs versank in Horgen das Bahntrassee im Zürichsee. Der Bahnbetrieb Zürich–Horgen und ab Richterswil (später ab Wädenswil) nach Glarus wurde mit einem Bahnersatz per Dampfschiff ergänzt, was die Fahrzeit auf drei Stunden verlängerte.


Der weitere Ausbau erfolgte schrittweise. So war die Strecke bei Käpfnach bereits vor dem 26. Juni 1924 elektrifiziert. Der Doppelspurausbau erfolgte etwas später.[4]

 
ETH-BIB-Horgen-LBS H1-008974
 
ETH-BIB-Horgen-LBS H1-009898
 
ETH-BIB-Horgen-LBS H1-013989

Gleisumbau -5 Mittelperron

11.1957 Gleisumbau -5 Mittelperron


Architektur Bearbeiten

Das Aufnahmegebäude, das WC-Häuschen und der Güterschuppen wurden 1979 unter Denkmalschutz gestellt und 1988 bis 1990 umfassend renoviert. Der Bahnhof erhielt den «Brunel Award Madrid» für den «schönsten renovierten mittelgrossen Bahnhof in Europa».

Ausbau Bearbeiten

Bahnbetrieb Bearbeiten

Zwei Tage nach Aufnahme des fahrplanmässigen Betriebs versank in Horgen das Bahntrassee im Zürichsee. Der Bahnbetrieb Zürich–Horgen und ab Richterswil (später ab Wädenswil) nach Glarus wurde mit einem Bahnersatz per Dampfschiff ergänzt, was die Fahrzeit auf drei Stunden verlängerte.

S-Bahn Zürich Bearbeiten

Seit Einführung der S-Bahn Zürich wird der Bahnhof Horgen praktisch ausschliesslich von S-Bahn-Zügen bedient. Sie nutzt nur die beiden Durchgangsgeleise 3 und 4 mit dem mittig angeordneten Bahnsteig. Die Zuglinien

des Zürcher Verkehrsverbunds (ZVV) halten im Bahnhof Horgen.

Er wird auch von den Buslinien 121, 131, 132, 133, 134, 136, 137, 145, 150, 155, und Nachtbussen N25, N26 angefahren.[5]

Auszeichnungen Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Horgen railway station – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Horgen: Eisenbahnprojekte. Staatsarchiv des Kantons Zürich, abgerufen am 13. April 2024.
  2. OS 10 (S. 433-447) Beschluß betreffend Ertheilung einer Konzession für eine Eisenbahn von Zürich längs des linken Seeufers bis zur Kantonsgrenze bei Richtersweil., 1857.07.03. Staatsarchiv des Kantons Zürich, abgerufen am 20. März 2024.
  3. Walter Bernet: Zum Auftakt eine Katastrophe – Die Geschichte der linksufrigen Eisenbahn. In: NZZ.ch. 11. Januar 2014, abgerufen am 28. März 2014.
  4. Walter Mittelholzer: In der Mitte: Sägerei Suter, im Hintergrund: Seestrasse, oben rechts: Restaurant Schweizerbund. In: ETH Zürich e-pics. 26. Juni 1924, doi:10.3932/ethz-a-000490019.
  5. ZVV Haltestellenfahrplan - Horgen. Abgerufen am 16. März 2024.