Benutzer:Frisia Orientalis/Spiekerooger Knüppelkrieg

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Der so genannte Spiekerooger Knüppelkrieg war ein bewaffneter Konflikt auf Spiekeroog und im Land Wursten, der im Jahr 1813 während der Kontinentalsperre gegen England stattfand.

Geschichtlicher Verlauf Bearbeiten

 
Der Aufstand unter Anton Biehl (Spielszene aus dem Theaterstück Spiekerooger Knüppelkrieg)

Seit 1806 gehörte Ostfriesland dem Königreich Holland an, ein Satellitenstaat des napoleonischen Frankreichs. Im Jahr 1810 wurde es als Département Ems-Oriental Teil des französischen Staatsgebiets im französischen Kaiserreichs. Darunter litt unter anderem die Bevölkerung an der Küsten und auf den Inseln, denn die verhängte Kontinentalsperre von 1806 behinderte sowohl die Fischerei als auch den Seehandel. Sie zwang die Küstenbewohner zu Abgaben. Die Folge waren vermehrte Volksaufstände gegen die Besatzer an der Küste.

Die Franzosisen errichteten bis 1813 auf den Nachbarinseln Borkum, Juist, Norderney, Baltrum, Langeoog und Wangerooge Schanzen als Festungsanlagen gegen Anlandungsversuche der Engländer von der See aus.[1] Anders als beispielsweise auf Norderney gingen die Insulaner und die Wurster gegen die Besatzer vor. Die Widerstandsgruppe Der schwarze Fisch unter Führung des aus Dingen (heute Imsum) stammenden Freiheitskämpfers Anton Biehl (1788–1835)[2] wollte ihr Land von den Franzosen zurückerobern. Sie hatten sich mit Forken und Knüppeln bewaffnet, um die Schanze auf Spiekeroog zu stürmen. Der Aufstand der Bevölkerung liegt im unmittelbaren Zusammenhang mit dem Spruch Eala Frya Fresena (Lever dot as Slav) der das Freiheitsrecht der Friesen anspricht. Im Jahr 1813 fand ebenfalls ein Bauernaufstand unter der Leitung von Anton Biehl statt. Diesmal in der Lüneburger Heide und in den Elbmarschen. Die Bauern beriefen sich auf Hermann den Cherusker und Widukind, um gegen den Feind anzugehen. Dabei nutzten sie einen Angriff des russischen Generals Friedrich Karl von Tettenborn auf an der Niederelbe stationierte französische Truppen.[3]

Der Plan der Stürmung der Spiekerooger Schanze misslang jedoch, da die Gruppe verraten wurde. Den Aufständischen gelang die Flucht auf die unter britischer Herrschaft stehende Hochseeinsel Helgoland.

Theaterstück Bearbeiten

Am 1. September 2011 wurde zum 200. Jahrestag der Geschehnisse eine Theaterinszenierung auf Spiekeroog uraufgeführt. Die Theatergruppe Das letzte Kleinod recherchierte den Ablauf in diversen Archiven und setzte die Geschehnisse in insgesamt acht Aufführungen in Szene. Weitere Aufführungen fanden an Originalschauplätzen in Wremen bei Bremerhaven und auf Spiekeroog statt. Das Projekt wurde unter anderem durch das Nordseebad und die Gemeinde Spiekeroog sowie mit Mitteln der Ostfriesischen Landschaft, der Klosterkammer Hannover, des Landschaftsverbands Stade und des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur finanziert.[4][5]

Quellen Bearbeiten

Siehe auch Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Albert Clarence Schwarting: Die Verwaltungsorganisation Nordwestdeutschlands während der französischen Besatzungszeit, 1811-13. Gerhard Stalling Verlag, Oldenburg 1936, S. 66.
  2. Hartmut Bickelmann: Bremerhavener Persönlichkeiten aus vier Jahrhunderten. Hrsg.: Stadarchiv Bremen. Bremen 203, S. 38.
  3. Günther Franz: Geschichte des deutschen Bauernstandes vom frühen Mittelalter bis zum 19. Jahrhundert. Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart 1970, ISBN 978-3-8001-3024-5, S. 255.
  4. Gemeinde Spiekeroog (Hrsg.): Knüppelkrieg auf Spiekeroog. 2011 (spiekeroog.de (Memento vom 26. Juni 2017 im Internet Archive) [PDF; 327 kB]).
  5. Knüppelkrieg (2011) Theater über die Franzosenzeit an der Nordseeküste. In: Das letzte Kleinod. Archiviert vom Original am 22. Juni 2012; abgerufen am 8. Januar 2012.

Kategorie:Spiekeroog Kategorie:Niedersächsische Geschichte Kategorie:Bewaffneter Konflikt