Ein orthogonales Koordinatensystem ist ein Koordinatensystem, bei dem die Koordinatenlinien überall paarweise orthogonal zueinander sind. Neben den geradlinigen kartesischen Koordinatensystemen gehören dazu viele krummlinige Koordinatensysteme, unter anderem Polarkoordinaten in der euklidischen Ebene und Zylinder- und Kugelkoordinaten im euklidischen Raum.

Ortsvektor in verschiedenen Koordinatensystemen Bearbeiten

 
Kartesisches Koordinatensystem

Der durch einen Ortsvektor beschriebene Punkt kann durch die Koordinaten eines Koordinatensystems ausgedrückt werden, wobei der Bezugspunkt des Ortsvektors normalerweise in den Koordinatenursprung gelegt wird.

Kartesische Koordinaten Bearbeiten

Üblicherweise wird der Ortsvektor in kartesischen Koordinaten in der Form

 

definiert. Daher sind die kartesischen Koordinaten gleichzeitig die Komponenten des Ortsvektors.

Zylinderkoordinaten Bearbeiten

Der Ortsvektor als Funktion von Zylinderkoordinaten ergibt sich durch Umrechnen der Zylinderkoordinaten in die entsprechenden kartesischen Koordinaten zu

 

Hier bezeichnet   den Abstand des Punktes von der  -Achse, der Winkel   wird von der  -Achse in Richtung der  -Achse gezählt.   und   sind also die Polarkoordinaten des orthogonal auf die  - -Ebene projizierten Punktes.

Mathematisch gesehen wird hier die Abbildung (Funktion) betrachtet, die den den Zylinderkoordinaten   die kartesischen Koordinaten   des Ortsvektors zuordnet.

Kugelkoordinaten Bearbeiten

 

Der Ortsvektor als Funktion von Kugelkoordinaten ergibt sich durch Umrechnen der Kugelkoordinaten in die entsprechenden kartesischen Koordinaten zu

 

Hierbei bezeichnet   den Abstand des Punkts vom Ursprung (also die Länge des Ortsvektors), der Winkel   wird in der  - -Ebene von der  -Achse aus in Richtung der  -Achse gemessen, der Winkel   ist der Winkel zwischen der  -Achse und dem Ortsvektor.

Basisvektoren Bearbeiten

Die Basisvektoren in den verschiedenen Koordinatensystemen ergeben sich durch Normierung der partiellen Ableitungen des Ortsvektors nach den jeweiligen Koordinaten. Allgemein ergibt sich der zur Koordinate k gehörende Basisvektor zu

 

Kartesische Koordinaten Bearbeiten

 

Die Basisvektoren  ,   und   sind zueinander orthonormal und bilden in dieser Reihenfolge ein Rechtssystem.

Zylinderkoordinaten Bearbeiten

 

Die Basisvektoren  ,   und   sind zueinander orthonormal und bilden in dieser Reihenfolge ein Rechtssystem.

Kugelkoordinaten Bearbeiten

 

Die Basisvektoren  ,   und   sind zueinander orthonormal und bilden in dieser Reihenfolge ein Rechtssystem.

Wegelement Bearbeiten

Ein Wegelement oder Linienelement   kann als totales Differential   des Ortsvektors dargestellt werden. Allgemein ergibt sich für das vektorielle Wegelement bei Verwendung der Koordinaten  :

 

Mit der obenstehenden Gleichung für die Basisvektoren kann man auch

 

schreiben. Die Beträge der Ableitungen des Ortsvektors   nach den Koordinaten   heißen metrische Koeffizienten

 

Damit kann man das vektorielle Wegelement in der Form

 

darstellen. Für die bisher betrachteten Koordinatensysteme ergeben sich daraus die folgenden Darstellungsformen:

  • Kartesische Koordinaten:
 
  • Zylinderkoordinaten:
 
  • Kugelkoordinaten:
 

Relativistische Koordinaten Bearbeiten

In der speziellen Relativitätstheorie (SRT) werden Raum und Zeit als eine zusammenhängende, vierdimensionale pseudoriemannsche Mannigfaltigkeit, die sogenannte Raumzeit, beschrieben. Ein Punkt auf dieser Mannigfaltigkeit, der durch drei Raumkoordinaten und eine Zeitkoordinate festgelegt wird, wird als Ereignis bezeichnet. Für jeweils zwei Ereignisse kann durch die Minkowski-Metrik ein Linienelement ds definiert werden, das zur Eigenzeit proportional ist:

 

Hierbei bezeichnet   die Minkowski-Metrik und   das Vierervektordifferential.

Einzelnachweise Bearbeiten


Literatur Bearbeiten