Alpen-Triathlon

Triathlon-Wettkampf in Schliersee

Der Schliersee Alpentriathlon ist eine Triathlon-Sportveranstaltung, welche zwischen 1988 und 2023 jährlich im Sommer in Schliersee ausgetragen wurde.[1]

Spitzingsee

Organisation Bearbeiten

Dieser Triathlon wurde über die Olympische Distanz ausgetragen – also 1,5 km Schwimmen, 40 km Radfahren und 10 km Laufen. Geschwommen wurde im Schliersee, die Radstrecke führte hinauf auf den 1129 Meter hohen Spitzingsattel und die Laufstrecke rund um den Spitzingsee.

Geschichte Bearbeiten

1988 fand der erste Alpentriathlon am Spitzingsee mit verkürzten Strecken (1 km Schwimmen, 30 km Radfahren und 10 km Laufen) statt. Im Folgejahr 1989 wurde der Bewerb anlässlich des 50-jährigen Jubiläum der Sixtus-Werke ausgetragen. 1995 erhielt die Veranstaltung als Austragungsort des Prestige-Cups erstmals offiziellen Status und 1996 wurde der Alpentriathlon zum Europacup. 2006, 2008, 2009 und 2010 wurden hier durch die Deutsche Triathlon Union (DTU) die Deutschen Meisterschaften auf der Kurzdistanz ausgetragen.

Am 8. September 2012 wurde der Alpentriathlon das 25. Mal ausgetragen.[2][3] 2014 war der Schliersee Alpentriathlon das dritte Rennen der länderübergreifenden Kombinationswertung im Rahmen des AlpenASS – zusammen mit dem Chiemsee Triathlon, dem Trumer Triathlon und dem Trans Vorarlberg Triathlon.[4]

Die Streckenrekorde werden gehalten von Lisa Nordén bei den Frauen (2010: 02:14:17 h) sowie von Michael Raelert bei den Männern (2005: 01:59:28 h).

Im November 2023 wurde bekanntgegeben, dass der Alpen-Triathlon 2024 nicht stattfinden wird.[1]

Veranstalter Bearbeiten

Bis 2013 wurde die Veranstaltung unter Federführung von Andreas Fischer geleitet. Zunächst von 1988 bis 1997 als Sixtus Alpen Triathlon bezeichnet, trug sie von 2005 bis 2007 den Namen Sandoz Alpen-Triathlon, 2008/2009 Hexal Alpen-Triathlon und von 2010 bis 2013 Garmin Alpen-Triathlon. Ab 2014 waren die Sixtus Werke Schliersee wieder Titelsponsor der Veranstaltung, die seitdem Sixtus Schliersee Alpentriathlon hieß.

Veranstaltet wurde der Triathlon nach dem Rückzug Fischers 2014/2015 zunächst von der Eventagentur Wechselszene. Nach der Veranstaltung im Juni 2015 hatte die Comunico GmbH mit Sitz in Bad Tölz den Alpen-Triathlon als Veranstalter übernommen und ein neues Logo entworfen sowie die Homepage zur Veranstaltung neu aufgesetzt.[5] Nach drei Jahren übernahm 2019 PlanB die Veranstaltung.

Triathlon-Bundesliga Bearbeiten

Von 2002 bis 2013 fand am Schliersee jährlich ein Rennen der Triathlon-Bundesliga statt. 2010 und 2012 wurde dort im September das Liga-Finale ausgetragen, ansonsten bildete das Rennen im Juni bzw. Juli je nach Rennkalender die zweite, dritte oder vierte Bundesliga-Station. Im Gegensatz zum eigentlichen Rennen über die Olympische Distanz wurde ein Sprintwettkampf über 750 Meter Schwimmen, 15,5 Kilometer Radfahren und 5 Kilometer Laufen ausgetragen; die Radstrecke war hierbei kürzer, aber eben deutlich steigungsreicher als die bei anderen Sprintrennen normalerweise gefahrenen 20 Kilometer.

Mit dem Wechsel des Veranstalters zum Jahr 2014 zog sich auch die DTU mit den Ligarennen zurück, ab 2014 fand als Ersatz ein Ligarennen im Rahmen der Ironman 70.3 Kraichgau im baden-württembergischen Ubstadt-Weiher statt. 2022 und 2023 kehrte das Rennen am Schliersee nochmal für zwei Jahre in das Programm der Bundesliga zurück.

Siegerliste Bearbeiten

Männer Frauen
Datum/Jahr Erster Platz Zweiter Platz Dritter Platz
25. Juni 2023 Deutschland  Lasse Nygaard Priester Deutschland  Rico Bogen Spanien  Sergio Baxter Cabrera
17. Juli 2022 Ungarn  Mark Devay Deutschland  Jonas Breinlinger Deutschland  Johannes Vogel
21. Juli 2019 Deutschland  Sebastian Neef -3- Deutschland  Thomas Tietz Deutschland  Andreas Lenz
22. Juli 2018 Deutschland  Sebastian Neef -2- Niederlande  Wouter Dijkshoorn Deutschland  Andreas Lenz
16. Juli 2017 Deutschland  Niclas Bock Deutschland  Ralf Preissl Deutschland  Jonas Hoffmann
19. Juni 2016 Deutschland  Sebastian Neef Osterreich  Franz Höfer Deutschland  Jan Bruns
13. Juni 2015 Osterreich  Thomas Steger Deutschland  Tobias Heining Osterreich  Franz Höfer
2. Aug. 2014 Deutschland  Andreas Dreitz Osterreich  Franz Höfer Deutschland  Markus Hörmann
22. Juni 2013 Frankreich  Laurent Vidal -2- Vereinigtes Konigreich  Will Clarke Russland  Ivan Vasiliev
8. Sep. 2012 Frankreich  Laurent Vidal Deutschland  Christian Prochnow Frankreich  Tony Moulai
2. Juli 2011 Vereinigtes Konigreich  Will Clarke Frankreich  Laurent Vidal Deutschland  Patrick Lange
18. Sep. 2010 Deutschland  Steffen Justus Deutschland  Daniel Unger Deutschland  Maik Petzold
20. Juni 2009 Russland  Ivan Vasiliev Deutschland  Thomas Springer Neuseeland  Richie Cunningham
21. Juni 2008 Deutschland  Michael Raelert -2- Sudafrika  Claude Eksteen Neuseeland  Kris Gemmell
16. Juni 2007 Slowakei  Pavel Šimko Deutschland  Faris Al-Sultan Deutschland  Thomas Springer
15. Juli 2006 Deutschland  Daniel Unger Deutschland  Sebastian Dehmer Sudafrika  Hendrik De Villiers
23. Juli 2005 Deutschland  Michael Raelert Sudafrika  Claude Eksteen Australien  Shane Reed
26. Juni 2004 Niederlande  Eric Van der Linden -4- Australien  Shane Reed Vereinigtes Konigreich  Nick Hormann
26. Juli 2003 Spanien  Hektor Llanos Italien  Andrea D’Aquino Deutschland  Faris Al-Sultan
29. Juni 2002 Australien  Craig Cunningham Australien  Shane Reed Sudafrika  Claude Eksteen
4. Aug. 2001 Niederlande  Eric Van der Linden -3- Neuseeland  Bevan Docherty Vereinigtes Konigreich  Simon Lessing
15. Juli 2000 Danemark  Rasmus Henning Neuseeland  Bevan Docherty Schweiz  Dominik Rechsteiner
24. Juli 1999 Deutschland  Lothar Leder Italien  Matteo Mormorunni Schweiz  Markus Keller
1. Aug. 1998 Deutschland  Roland Knoll -3- Schweiz  Christoph Mauch Vereinigtes Konigreich  Timothy Don
2. Aug. 1997 Niederlande  Eric Van der Linden -2- Australien  Ben Bright Schweiz  Christoph Mauch
1996 Niederlande  Eric Van der Linden
5. Aug. 1995 Niederlande  Rob Barel -3- Deutschland  Thomas Hellriegel Deutschland  Harald Schestag
1994 Deutschland  Thomas Hellriegel
1993 Deutschland  Roland Knoll -2-
1992 Niederlande  Rob Barel -2-
1991 Niederlande  Rob Barel
1990 Deutschland  Peter Celba
1989 Deutschland  Roland Knoll
1988 Brasilien  Roger de Moraes
  DM – Deutsche Meisterschaften  
Jahr Erster Platz Zweiter Platz Dritter Platz
2023 Deutschland  Lisa Tertsch -2- Niederlande  Rachel Klamer Deutschland  Tanja Neubert
2022 Deutschland  Lisa Tertsch Niederlande  Rachel Klamer Luxemburg  Eva Daniels
2019 Deutschland  Lisa Marie Wilmsmann Deutschland  Renate Forstner Deutschland  Sonja Herzog
2018 Deutschland  Charlotte Ahrens Deutschland  Renate Forstner Deutschland  Rike Westermann
2017 Deutschland  Renate Forstner -2- Deutschland  Daniela Kleiser Deutschland  Janina Lorenz
2016 Deutschland  Judith Stadler Deutschland  Josephine Merker Deutschland  Alexandra Raddatz
2015 Deutschland  Julia Viellehner Deutschland  Renate Forstner Deutschland  Viola Biberacher
2014 Deutschland  Renate Forstner Tschechien  Eva Potuckova Deutschland  Franziska Scheffler
2013 Deutschland  Anne Haug Deutschland  Franziska Scheffler Italien  Charlotte Bonin
2012 Frankreich  Charlotte Morel Slowenien  Mateja Šimic Deutschland  Kathrin Müller
2011 Tschechien  Radka Vodičková Deutschland  Carina Brechters Deutschland  Natascha Schmitt
2010 Schweden  Lisa Nordén Deutschland  Ricarda Lisk Deutschland  Svenja Bazlen
2009 Deutschland  Christiane Pilz Finnland  Kaisa Lehtonen Deutschland  Anne Haug
2008 Deutschland  Anja Dittmer Tschechien  Radka Vodičková Deutschland  Kathrin Müller
2007 Frankreich  Jeanne Collonge Deutschland  Ina Reinders Deutschland  Kathrin Müller
2006 Deutschland  Ricarda Lisk Tschechien  Vendula Frintová Schweden  Lisa Nordén
2005 Tschechien  Vendula Frintová Schweiz  Sarah Schütz Belgien  Mieke Suys
2004 Vereinigtes Konigreich  Leanda Cave Finnland  Merja Kiwiranta Tschechien  Renata Berková
2003 Spanien  Marina Damlaimcourt Osterreich  Eva Bramböck Belgien  Mieke Suys
2002 Neuseeland  Evelyn Williamson -2- Deutschland  Ines Estedt Deutschland  Anja Heil
2001 Neuseeland  Evelyn Williamson Vereinigtes Konigreich  Leanda Cave Russland  Nina Anisimova
2000 Schweiz  Nicola Spirig Deutschland  Ines Estedt Osterreich  Eva Bramböck
1999 Belgien  Mieke Suys Neuseeland  Jenny Rose Schweiz  Nicola Spirig
1998 Kanada  Lucy Smith Vereinigtes Konigreich  Beth Thomson Deutschland  Brigitte Scheithauer
1997 Vereinigtes Konigreich  Annaleah Emmerson Belgien  Mieke Suys Russland  Nina Anisimova
1996 Schweiz  Natascha Badmann -2-
1995 Schweiz  Natascha Badmann Belgien  Jeannine DeRuysscher Deutschland  Ute Schäfer
1994 Deutschland  Ute Schäfer -2-
1993 Deutschland  Sabine Westhoff
1992 Osterreich  Monika Feuersinger
1991 Deutschland  Ute Schäfer
1990 Deutschland  Brigitte Scheithauer
1989 Deutschland  Mandy Dean
1988 Deutschland  Gabriele Schweiger

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Alpentriathlon am Schliersee hat keine Zukunft mehr. In: tri2b.de. 3. November 2023, abgerufen am 12. Februar 2024.
  2. GARMIN Alpen-Triathlon: Gipfeltreffen der Liga-Elite und Ironmen (Memento vom 6. September 2011 im Internet Archive)
  3. Ergebnisse vom Garmin Alpen-Triathlon 2011
  4. Alpenass
  5. Alpentriathlon: Premiere geglückt (19. Juni 2016)