Alois Obermeier

deutscher SS-Angehöriger und KZ-Funktionär

Alois Obermeier (* 10. April 1901 in Achdorf; † 10. Juni 1969 in Landshut) war ein deutscher SS-Angehöriger, der in Konzentrationslagern eingesetzt war.

Leben und Tätigkeit

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Obermeier wurde als unehelicher Sohn der Maria Obermeier geboren. Um 1927 wurde Obermeier Mitglied der NSDAP (Mitgliedsnummer 64.542). Um 1931 trat er in die Schutzstaffel (SS) ein (SS-Nummer 1.885).

Obermeier war von 1933 bis 1936 im Konzentrationslager Dachau tätig. Dort war er Führer einer Hundertschaft der Wachmannschaft.

In einem erhalten gebliebenen Häftlingsbericht wird über Misshandlungen, die Obermeier Gefangenen im Krankenrevier des Lagers zufügte, berichtet. Dort heißt es u. a. „[Obermeier] teilte an Kranke Ohrfeigen und Fußtritte aus.“[1] Im November 1936 siedelte er von Dachau nach Frankenberg/Sachsen über.

Vor dem Zweiten Weltkrieg wurde Obermeier in der SS nacheinander zum Sturmführer (1. Januar 1934), Obersturmführer (10. März 1935), Hauptsturmführer (13. September 1936) und Sturmbannführer (11. September 1938) befördert. In der Waffen-SS erreichte er 1943 den Rang eines Sturmbannführers der Reserve.

Später war Obermeier im KZ Gusen, einem Außenlager von Mauthausen, tätig. Am 3. Juli 1947 wurde er in einem Nebenverfahren zum Mauthausen-Hauptprozess zu einer zehnjährigen Haftstrafe verurteilt, weil er in Gusen als Bataillonskommandeur Exekutionen befehligt hatte.[2][3]

Einzelnachweise

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  1. Klaus Drobisch/Günther Wieland: System der NS-Konzentrationslager 1933–1939, S. 207.
  2. Tomaz Jardim: The Mauthausen Trial. American Military Justice in Germany, 2012, S. 203.
  3. The Mauthausen Concentration Camp Complex: World War II and Postwar Records, 2008, S. 191.