Albert von Seckendorff

deutscher Marineoffizier, zuletzt Vizeadmiral, Diplomat und Hofmarschall Prinz Heinrichs von Preußen

Albert Evan Edwin Reinhold Freiherr von Seckendorff (* 11. März 1849 in Ebersdorf; † 28. Juni 1921 auf Schloss Brand, bei Marktredwitz) war ein deutscher Vizeadmiral, Diplomat sowie Hofmarschall des Prinzen Heinrich von Preußen.

Albert von Seckendorff

Leben Bearbeiten

Seine Frau war Julia Freifrau von Seckendorff. Sein Bruder war General der Infanterie Adolf von Seckendorff.

1890 wies Otto von Bismarck den deutschen Vize-Konsul in Tianjin, Seckendorff an, gemeinsam mit dem Gesandten für „eine geeignete Einwirkung“ zugunsten der AG Vulcan Stettin einzutreten. Seckendorf ließ sich von Li Hongzhang über den Entscheidungsprozess am chinesischen Hof der Qing-Dynastie berichten und sprach sich bei Vizekönig Liu Kungyi Nanyang für die AG Vulcan Stettin aus.[1]

Zwischen seinem Aufenthalt in Shantou und Tianjin erwarb Seckendorff 1890 Schloss Brand von Johanna von Voß, geborene Freiin von Beust.[2] und ließ es in der Folgezeit umgestalten.[2]

Am 7. Mai 1888 wurde Seckendorff zunächst mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Hofmarschalls des Prinzen Heinrich von Preußen beauftragt. Es erfolgte schließlich am 13. November 1888 seine Ernennung zum Hofmarschall. Diese Position sollte er bis zum Ende der Monarchie in Deutschland bis 5. November 1918 innehaben. Anfang 1902 begleitete Seckendorff Heinrich von Preußen (1862–1929) auf einem Staatsbesuch in die USA.[3] Im Jahre 1912 war er Geschäftsträger des Konsulats des Deutschen Reiches in Tanger/Marokko. 1913 und 1915 erhielt von Seckendorff bei diplomatischen Missionen Audienzen bei Sun Yat-sen.[4]

Vom 31. Juli 1914 bis 24. Januar 1918 wurde er zeitgleich zur Verfügung des Oberbefehlshabers der Ostseestreitkräfte gestellt.

Auszeichnungen Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Dermot Bradley (Hrsg.), Hans H. Hildebrand, Ernest Henriot: Deutschlands Admirale 1849–1945. Die militärischen Werdegänge der See-, Ingenieur-, Sanitäts-, Waffen- und Verwaltungsoffiziere im Admiralsrang. Band 3: P–Z. Biblio Verlag. Osnabrück 1990, ISBN 3-7648-2482-4.
  • Liste der Mitglieder der Balley Brandenburg des Ritterlichen Ordens St. Johannis vom Spital zu Jerusalem 1905, Julius Sittenfeld, Berlin 1905, S. 36 ff.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Chunxiao Jing, Mit Barbaren gegen Barbaren. Die chinesische Selbststärkungsbewegung und das deutsche Rüstungsgeschäft im späten 19. Jahrhundert.
  2. a b Person und Familie Albert Freiherr von Seckendorff (Memento vom 11. Dezember 2015 im Internet Archive)
  3. The New York Times, January 18, 1902, KAISER'S YACHT SAILS TO-DAY.; Names of More Officers Who Will Accompany Prince Henry -- Latter to Bring Invitation to Yachtsmen.PLANS FOR PRINCE HENRY
  4. 覲見使節名單如下 (Memento vom 7. Juli 2012 im Webarchiv archive.today)
  5. Andreas Steen, Deutsch-chinesische Beziehungen 1911–1927: Vom Kolonialismus zur "Gleichberechtigung", books.google.deS. 64.
  6. a b c d e f g h i j k l m n o p q r Rangliste der Kaiserlich Deutschen Marine. Hrsg.: Marinekabinett. E.S. Mittler & Sohn. Berlin 1918, S. 5.
VorgängerAmtNachfolger
Deutscher Vizekonsul in Shantou
1883–1886
Deutscher und spanischer Konsul in Tianjin
1890–1897
Rudolf Eiswaldt
Werner von BergenGesandter des Deutschen Reichs in Caracas
1908
von Rhomberg
Friedrich RosenGesandter des Deutschen Reichs in Tanger
1912
Otto Günther von Wesendonck