Albert Hirsch (Elmshorn)

Konservenfabrikant und letzter Vorsteher der Elmshorner jüdischen Gemeinde
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Begründung: Eines von vielen tragischen Schicksalen, aber keine Darstellung enzyklopädischer Relevanz Lutheraner (Diskussion) 21:09, 24. Jul. 2024 (CEST)

Albert Hirsch (24. September 1878 in Mogilno, Posen – 1. Dezember 1941) war ein Elmshorner Konservenfabrikant und letzter Vorsteher der Elmshorner jüdischen Gemeinde.

Seine Eltern waren der Fleischermeister Wilhelm Hirsch und Ernstine, geb. Baszynska.

Am 15. November 1919 heiratet er in Elmshorn die Witwe Gertrud, geb. Schmerl (– 16. September 1938), die ihren Sohn Horst Karlik mit in die Ehe brachte. Die Familie lebte in der Lornsenstr. 35. Am 16. Oktober 1920 wurde der gemeinsame Sohn Heinz-Walter geboren. Horst wanderte vor 1938 nach Peru aus.

Nach Gertruds Tod führte Frieda Dieseldorff seinen Haushalt. Er berichtete Freunden: „.. Frida ist seine rechte Hand und hat sie dadurch große Vergünstigungen daß sie einen Mischsohn hat und 1 arischen Sohn, bekommt eine Kleiderkarte, mehr Lebensmittel auf Karte, braucht auch den Judenstern nicht zu tragen und kann in jedes Geschäft gehen und kommt es Albert zugute.“[1]

Albert Hirsch kam 1919 nach seiner Dienstzeit im Ersten Weltkrieg nach Elmshorn, wo er zu Beginn der dreißiger Jahre seine „Holsteinische Konservenfabrik" einrichtete.[2] Im Winter 1930 berichtet das Landwirtschaftlich Wochenblatt für Schleswig-Holstein: „Rote Beete sind augenblicklich unverkäuflich. Die gleiche Ansicht teilt unser Kollege Albert Hirsch, der in diesem Winter zum ersten Male Rote Beete verarbeitet und sich gleich 1200 Ztr. aufgesackt hat. Nach unserer langjährigen Erfahrungen wird er damit auch zum weitaus größten Teil sitzen bleiben troß vieler regelmäßiger Reklame. Einige unserer Kollegen in Ottensen resp . Bahrenfeld sizen mit noch weit größeren Mengen fest.“[3]

Mit Beginn des Nationalsozialismus begann der Niedergang der Fabrik. 1938 wurde die Fabrik arisiert und Wilhelm Bull übernahm sie. Am 9. November wurden er und sein Sohn für einige Tage ins KL Sachsenhausen verbracht.
Die Commerzbank in Elmshorn führte die Anteile, die er an der Berliner Kraft und Licht AG hielt, an die Preußische Staatsbank ab. Dafür erhielt die Bank eine Provision in Höhe von 1,2 Prozent der Wertanteile zu Lasten Hirschs.[4]

Heinz-Walter Hirsch wanderte wie sein Stiefbruder im Februar 1939 nach Lima aus, wo er mit seiner amerik. Frau Frances Elizabeth den erfolgreichen Auto-Importhandel Auto-Hirsch S.A.[5] gründete und heute in Florida lebt.

Zurück blieb Albert Hirsch, der letzte Vorsteher der kleinen Gemeinde. Die Nationalsozialisten erpressten von ihm noch am 5. September 1940 die Vereinbarung, dass künftig keine Beisetzungen mehr auf dem jüdischen Friedhof stattfinden sollten.

Im November 1941 erhielt er seinen Deportationsbescheid nach Riga. Am 1. Dezember erhängte er sich auf dem Ohlsdorfer Friedhof, wo seine Frau Gertrud beerdigt liegt.

In Elmshorn ist eine Straße nach ihm benannt.

Literatur

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  • Harald Kirschninck: Was können uns die Gräber erzählen?: Biografien und GeschichtenS. 185f (Online)
  • Harald Kirschninck: Juden in Elmshorn
  • Harald Kirschninck: Die Geschichte der Juden in Elmshorn
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Einzelnachweise

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  1. https://books.google.de/books?id=g_eODwAAQBAJ&pg=PA275
  2. Zeitschrift der Gesellschaft für Schleswig-Holstein-Lauenburgische Geschichte, Bände 121-122; S. 256
  3. https://books.google.de/books?id=a9lEAAAAYAAJ&q=albert+hirsch+elmshorn
  4. Sven Hamann: "Jeder Käufer sucht möglichst günstig zu kaufen"; S. 296 (Online)
  5. Auto Hirsch S. A., Avda. España 261, Lima; Tel. 40398; Home: Los Castaños 205, San Isidro; Tel. 23310 - - lt. Anglo-American directory of Peru - Seite 67; 1964