Adolf Scherer
Adolf Scherer (* 5. Mai 1938 in Priekopa; † 22. Juli 2023 in Saint-Gilles) war ein tschechoslowakischer Fußballspieler karpatendeutscher Herkunft. Er gehörte in den 1950er- und 1960er-Jahren zu den besten Stürmern der Tschechoslowakei, herausragend war vor allem seine Schusstechnik.
Adolf Scherer | ||
Aufnahme aus dem Jahr 1962
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Personalia | ||
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Geburtstag | 5. Mai 1938 | |
Geburtsort | Priekopa, Tschechoslowakei | |
Sterbedatum | 22. Juli 2023 | |
Größe | 179 cm | |
Position | Sturm | |
Herren | ||
Jahre | Station | Spiele (Tore)1 |
1957–1962 | ČH Bratislava | 114 (72) |
1962–1965 | Slovnaft Bratislava | 64 (27) |
1965–1966 | Lokomotíva Košice | 35 | (3)
1967–1968 | VSS Košice | 47 (26) |
1969–1972 | Olympique Nîmes | 65 (23) |
1972 | Strojárne Martin | |
1973–1975 | Olympique Avignonais | |
Nationalmannschaft | ||
Jahre | Auswahl | Spiele (Tore) |
1958–1964 | Tschechoslowakei | 36 (22) |
1 Angegeben sind nur Ligaspiele. |
Karriere
BearbeitenVereine
BearbeitenEr begann bei Lokomotíva Vrútky. 1957 ging er zu ČH Bratislava (Červená hviezda – Roter Stern), mit dem er 1959 tschechoslowakischer Fußballmeister wurde. 1961/62 wurde er mit 24 Treffern Torschützenkönig. 1965 wechselte er zu Lokomotíva Košice, 1967 zu VSS Košice.
1969 bekam er die Möglichkeit, ins Ausland zu wechseln, und ging zu Olympique Nîmes. Nach vier Jahren kehrte er in die Tschechoslowakei zurück und spielte für Strojárne Martin. Dort blieb er es aber nur ein halbes Jahr. Von Olympique Nimes wurde er 1973 zu einem Testspiel eingeladen und blieb anschließend in Frankreich. 1975 beendete Scherer bei Olympique Avignon seine Karriere. In der tschechoslowakischen Liga 1. fotbalová liga schoss Scherer 128 Tore. Wegen seiner Emigration wurde er vom kommunistischen Regime missachtet, seine Leistungen blieben ungewürdigt.
Nationalmannschaft
BearbeitenFür die A-Nationalmannschaft erzielte „Dolfi“ 22 Tore in 36 Länderspielen. Er debütierte als Nationalspieler am 20. September 1958 in Bratislava beim 2:1-Sieg über die Schweizer Nationalmannschaft; mit dem Treffer zum 1:1 in der 41. Minute erzielte er sogleich sein erstes Länderspieltor.
Er zählte zum Aufgebot seines Landes sowohl bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1958 als auch bei der Fußball-Europameisterschaft 1960. Bei der Weltmeisterschaft 1962 in Chile, bei der die Tschechoslowakei Vizeweltmeister wurde, schoss Scherer drei Tore in sechs Spielen, er traf unter anderem im Viertel- und im Halbfinale.
Erfolge
Bearbeiten- IFC-Sieger 1963, 1964
- Tschechoslowakischer Meister 1959 (Diesen Titel beansprucht auch Inter Bratislava für sich.)
Privates und Tod
BearbeitenAm 22. Juli 2023 starb Adolf Scherer im Alter von 85 Jahren in seinem Haus in Saint-Gilles (Gard).[1]
Weblinks
Bearbeiten- Adolf Scherer in der Datenbank von weltfussball.de
- Adolf Scherer in der Datenbank von transfermarkt.de
- Adolf Scherer. In: csfotbal.cz. (tschechisch).
- Adolf Scherer in der Datenbank von National-Football-Teams.com (englisch)
- Norman Jardin: Adolf Scherer : le revers de la médaille. In: ObjectifGard Le Magazine. Heft 3, 3. Februar 2020, S. 62–65 (französisch).
- Ján Mikula: Scherer Dolfi. In: bei encyklopedia.SME.sk. 9. März 2004, archiviert vom am 5. November 2005 (slowakisch).
- Vymazali ho z encyklopedií, přesto je v muzeu. In: idnes.cz. 13. Januar 2005 (tschechisch).
- Roman Brezniak: Adolf Scherer hral s falošnou registračkou. In: sme.sk. 3. Oktober 2018 (slowakisch, Interview mit Adolf Scherer).
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Nîmes Olympique L’ancien joueur Adolf Scherer est décédé. In: ObjectifGard. 22. Juli 2023, abgerufen am 22. Juli 2023 (französisch).
Hral vo finále majstrovstiev sveta. Vo veku 85 rokov zomrel Adolf Scherer. In: sme.sk. 22. Juli 2023, abgerufen am 23. Juli 2023 (slowakisch).
Roman Brezniak: S futbalom začínal v Priekope, jeho gól poslal z Čile domov Maďarov. In: sme.sk. 23. Juli 2023, abgerufen am 23. Juli 2023 (slowakisch).
Personendaten | |
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NAME | Scherer, Adolf |
KURZBESCHREIBUNG | tschechoslowakischer Fußballspieler |
GEBURTSDATUM | 5. Mai 1938 |
GEBURTSORT | Priekopa |
STERBEDATUM | 22. Juli 2023 |