Großer Preis von Australien 2005

Formel-1-Rennen

Der Große Preis von Australien 2005 (offiziell 2005 Formula 1 Foster’s Australian Grand Prix) fand am 6. März auf dem Albert Park Circuit in Melbourne statt und war das erste Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 2005.

 Großer Preis von Australien 2005
Renndaten
1. von 19 Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 2005
Streckenprofil
Name: 2005 Formula 1 Foster’s Australian Grand Prix
Datum: 6. März 2005
Ort: Melbourne
Kurs: Albert Park Circuit
Länge: 302,271 km in 57 Runden à 5,303 km

Geplant: 307,574 km in 58 Runden à 5,303 km
Wetter: trocken
Zuschauer: ~ 118.200
Pole-Position
Fahrer: Italien Giancarlo Fisichella Frankreich Renault
Zeit: 3:01,460 min
Schnellste Runde
Fahrer: Spanien Fernando Alonso Frankreich Renault
Zeit: 1:25,683 min (Runde 24)
Podium
Erster: Italien Giancarlo Fisichella Frankreich Renault
Zweiter: Brasilien Rubens Barrichello Italien Ferrari
Dritter: Spanien Fernando Alonso Frankreich Renault

Berichte Bearbeiten

Hintergrund Bearbeiten

Nur sieben Fahrer fuhren für das gleiche Team wie in der vorherigen Saison 2004: Michael Schumacher, Rubens Barrichello, Jenson Button, Takuma Satō, Kimi Räikkönen, Fernando Alonso und Felipe Massa.

Olivier Panis, Marc Gene, Ricardo Zonta, Cristiano da Matta, Zsolt Baumgartner, Gianmaria Bruni und Giorgio Pantano fanden kein Cockpit für die Saison oder beendeten ihre Karriere.

Mit Christijan Albers, Tiago Monteiro, Patrick Friesacher und Narain Karthikeyan, dem ersten indischen Formel-1-Fahrer, gab es vier neue Fahrer. Außerdem kehrte Jacques Villeneuve nach etwa einem Jahr Abwesenheit zurück in die Formel 1.

Als amtierender Weltmeister ging Michael Schumacher in die Saison, dieser hatte sich die letzten fünf Jahre in Folge den Titel gesichert.

Mit Michael Schumacher (dreimal) und David Coulthard (zweimal) traten zwei ehemalige Sieger zu diesem Grand Prix an.

Training Bearbeiten

Die letzten sechs Teams der Konstrukteursmeisterschaft 2004 waren berechtigt am Freitag im freien Training ein drittes Auto einzusetzen. Diese Fahrer fuhren am Freitag, traten aber weder im Qualifying noch im Rennen an. Pedro de la Rosa (McLaren-Mercedes), Vitantonio Liuzzi (Red Bull), Zonta (Toyota) und Robert Doornbos (Jordan) nahmen in dieser Funktion an den Freitagstrainings teil.

Im ersten freien Training am Freitag war Liuzzi mit 1:25,967 Minuten der Schnellste vor de la Rosa und Zonta.[1] Das zweite freie Training am Freitag gewann de la Rosa mit 1:25,376 Minuten vor Räikkönen und Nick Heidfeld.[2]

Im dritten freien Training am Samstag war Michael Schumacher mit 1:40,540 Minuten der Schnellste vor Barrichello und Räikkönen.[3] Das vierte und letzte freie Training am Samstag entschied dann Räikkönen mit 1:27,297 Minuten für sich, gefolgt von Alonso und Juan Pablo Montoya.[4]

Qualifikation Bearbeiten

Im ersten Qualifikationsdurchgang am Samstagnachmittag fuhr Giancarlo Fisichella im Renault die beste Rundenzeit. Jarno Trulli und Mark Webber folgten auf den Plätzen 2 und 3. Titelverteidiger Michael Schumacher landete in diesem Durchgang nur auf dem 19. Platz.

Im zweiten Qualifikationsdurchgang am Sonntagvormittag fuhr Mark Webber die schnellste Runde vor Fisichella und Coulthard. Michael Schumacher fuhr in diesem Durchgang gar keine Runde. Nach Addition der Rundenzeiten aus beiden Qualifikationsdurchgängen sicherte sich Fisichella seine zweite Pole-Position mit einer Zeit von 3:01,460 Minuten vor Trulli und Webber.[5][6]

Rennen Bearbeiten

Beim Start sorgte Räikkänen für einen Abbruch, da er sein Auto abwürgte. Während der Finne gezwungen war, aus der Box zu starten, wurde eine neue Einführungsrunde gefahren, die das Rennen um eine Runde verkürzte.

Beim zweiten Start behielten Fisichella und Trulli ihre jeweiligen Positionen, während hinter ihnen der Australier Webber von Coulthard überholt wurde, der einen hervorragenden Start hatte, der es ihm ermöglichte, drei Positionen gutzumachen. In der 16. Runde musste Rookie Albers wegen eines Problems mit seinem Auto aufgeben. Fisichella führte das Rennen weiterhin bis zum ersten Boxenstopp an. Nachdem Fisichella an die Box fuhr, übernahm Barrichello kurzzeitig die Führung, einige Sekunden dahinter folgte Alonso. Die beiden stoppten dann in derselben Runde und ermöglichten so Fisichella, wieder an die Spitze zu gelangen. Allerdings schien der spanische Fahrer mehr Kraftstoff verbraucht zu haben als Barrichello, da er viel langsamer fuhr als der Brasilianer.

Am Ende der 42. Runde hielt Michael Schumacher zum Tanken an und kam vor seinem Landsmann Heidfeld zurück auf die Strecke. In der Whiteford-Kurve schloss sich der Williams-Fahrer dem Ferrari-Fahrer an und versuchte ihn zu überholen, aber Michael Schumacher zwang ihn auf den Rasen. Heidfeld konnte sein Auto nicht mehr kontrollieren und kam mit dem Ferrari in Kontakt, wodurch beide aufgeben mussten. Es war die letzte nennenswerte Aktion des Rennens, welches Fisichella für sich entschied. Barrichello und sein Teamkollegen Alonso folgten. Für Fisichella war es der 2. Sieg in der Formel-1-Weltmeisterschaft. Enttäuschend verlief das Rennen für Trulli, der nach einem perfekten Qualifying aufgrund einer falschen Strategie fast eine halbe Minute von den Punkten entfernt ins Ziel kam. Für Renault war es die erste schnellste Runde als Ingenieur seit dem Großen Preis von Kanada 2003. Die restlichen Punkteplatzierungen belegten Coulthard, Webber, Montoya, Christian Klien und Räikkönen.[7]

In der Fahrerwertung entsprach das Endergebnis dem WM-Stand. In der Konstrukteurswertung führte Renault vor Ferrari und Red Bull.

Meldeliste Bearbeiten

Team Nr. Fahrer Chassis Motor Reifen
Italien  Scuderia Ferrari Marlboro 01 Deutschland  Michael Schumacher Ferrari F2004M Ferrari 3.0 V10 B
02 Brasilien  Rubens Barrichello
Vereinigtes Konigreich  Lucky Strike BAR Honda 03 Vereinigtes Konigreich  Jenson Button BAR 007 Honda 3.0 V10 M
04 Japan  Takuma Satō
Frankreich  Mild Seven Renault F1 Team 05 Spanien  Fernando Alonso Renault R25 Renault 3.0 V10 M
06 Italien  Giancarlo Fisichella
Vereinigtes Konigreich  BMW-Williams F1 Team 07 Australien  Mark Webber Williams FW27 BMW 3.0 V10 M
08 Deutschland  Nick Heidfeld
Vereinigtes Konigreich  West McLaren-Mercedes 09 Finnland  Kimi Räikkönen McLaren MP4-20 Mercedes-Benz 3.0 V10 M
10 Kolumbien  Juan Pablo Montoya
35 Spanien  Pedro de la Rosa[M 1]
Schweiz  Sauber Petronas 11 Kanada  Jacques Villeneuve Sauber C24 Petronas 3.0 V10 M
12 Brasilien  Felipe Massa
Osterreich  Red Bull Racing 14 Vereinigtes Konigreich  David Coulthard Red Bull RB1 Cosworth 3.0 V10 M
15 Osterreich  Christian Klien
37 Italien  Vitantonio Liuzzi[M 1]
Japan  Panasonic Toyota Racing 16 Italien  Jarno Trulli ToyotaTF105 Toyota 3.0 V10 M
17 Deutschland  Ralf Schumacher
38 Brasilien  Ricardo Zonta[M 1]
Vereinigtes Konigreich  Jordan Grand Prix 18 Portugal  Tiago Monteiro Jordan EJ15 Toyota 3.0 V10 B
19 Indien  Narain Karthikeyan
39 Niederlande  Robert Doornbos[M 1]
Italien  Minardi F1 Team 20 Osterreich  Patrick Friesacher Minardi PS04B Cosworth 3.0 V10 B
21 Niederlande  Christijan Albers

Anmerkungen

  1. a b c d Nahm nur am Freitagstraining teil.

Klassifikationen Bearbeiten

Qualifying Bearbeiten

Pos. Fahrer Konstrukteur Q1 Q2 Gesamt Start
01 Italien  Giancarlo Fisichella Frankreich  Renault 1:33,171 1:28,289 3:01,460 01
02 Italien  Jarno Trulli Japan  Toyota 1:35,270 1:29,159 3:04,429 02
03 Australien  Mark Webber Vereinigtes Konigreich  Williams-BMW 1:36,717 1:28,279 3:04,996 03
04 Kanada  Jacques Villeneuve Schweiz  Sauber-Petronas 1:36,984 1:29,862 3:06,846 04
05 Vereinigtes Konigreich  David Coulthard Vereinigtes Konigreich  Red Bull-Cosworth 1:38,320 1:28,892 3:07,212 05
06 Osterreich  Christian Klien Vereinigtes Konigreich  Red Bull-Cosworth 1:37,486 1:29,991 3:07,477 06
07 Deutschland  Nick Heidfeld Vereinigtes Konigreich  Williams-BMW 1:39,717 1:29,413 3:09,130 07
08 Vereinigtes Konigreich  Jenson Button Vereinigtes Konigreich  BAR-Honda 1:41,512 1:30,616 3:12,128 08
09 Kolumbien  Juan Pablo Montoya Vereinigtes Konigreich  McLaren-Mercedes 1:45,325 1:29,320 3:14,645 09
10 Finnland  Kimi Räikkönen Vereinigtes Konigreich  McLaren-Mercedes 1:44,997 1:30,561 3:15,558 10
11 Brasilien  Rubens Barrichello Italien  Ferrari 1:45,481 1:31,341 3:16,822 11
12 Indien  Narain Karthikeyan Vereinigtes Konigreich  Jordan-Toyota 1:44,357 1:32,735 3:17,092 12
13 Spanien  Fernando Alonso Frankreich  Renault 1:47,708 1:29,758 3:17,466 13
14 Portugal  Tiago Monteiro Vereinigtes Konigreich  Jordan-Toyota 1:46,846 1:33,483 3:20,329 14
15 Deutschland  Ralf Schumacher Japan  Toyota 1:51,495 1:31,222 3:22,717 15
16 Osterreich  Patrick Friesacher Italien  Minardi-Cosworth 1:50,864 1:37,499 3:28,363 16
17 Niederlande  Christijan Albers[# 1] Italien  Minardi-Cosworth keine Zeit keine Zeit 17
18 Brasilien  Felipe Massa[# 1] Schweiz  Sauber-Petronas keine Zeit keine Zeit 18
19 Deutschland  Michael Schumacher[# 1] Italien  Ferrari keine Zeit keine Zeit 19
20 Japan  Takuma Satō[# 1] Vereinigtes Konigreich  BAR-Honda keine Zeit keine Zeit 20

Anmerkungen

  1. a b c d Albers, Massa, Michael Schumacher und Satō wurde erlaubt zu starten, da sie im freien Training ausreichend schnell fuhren.

Rennen Bearbeiten

Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Stopps Zeit Start Schnellste Runde
01 Italien  Giancarlo Fisichella Frankreich  Renault 57 2 1:24:17,336 01 1:25,683 (55.)
02 Brasilien  Rubens Barrichello Italien  Ferrari 57 2 + 5,553 11 1:26,233 (54.)
03 Spanien  Fernando Alonso Frankreich  Renault 57 2 + 6,712 13 1:25,683 (24.)
04 Vereinigtes Konigreich  David Coulthard Vereinigtes Konigreich  Red Bull-Cosworth 57 2 + 16,131 05 1:26,690 (40.)
05 Australien  Mark Webber Vereinigtes Konigreich  Williams-BMW 57 2 + 16,908 03 1:26,493 (37.)
06 Kolumbien  Juan Pablo Montoya Vereinigtes Konigreich  McLaren-Mercedes 57 2 + 35,033 09 1:26,393 (41.)
07 Osterreich  Christian Klien Vereinigtes Konigreich  Red Bull-Cosworth 57 2 + 38,997 06 1:26,627 (39.)
08 Finnland  Kimi Räikkönen Vereinigtes Konigreich  McLaren-Mercedes 57 2 + 39,633 10 1:26,255 (55.)
09 Italien  Jarno Trulli Japan  Toyota 57 2 + 1:03,108 02 1:27,116 (56.)
10 Brasilien  Felipe Massa Schweiz  Sauber-Petronas 57 1 + 1:04,393 18 1:26,893 (55.)
11 Vereinigtes Konigreich  Jenson Button Vereinigtes Konigreich  BAR-Honda 57 2 + 1 Runde 08 1:26,260 (55.)
12 Deutschland  Ralf Schumacher Japan  Toyota 56 3 + 1 Runde 15 1:26,536 (56.)
13 Kanada  Jacques Villeneuve Schweiz  Sauber-Petronas 56 2 + 1 Runde 04 1:27,745 (54.)
14 Japan  Takuma Satō Vereinigtes Konigreich  BAR-Honda 55 2 + 2 Runden 20 1:27,877 (36.)
15 Indien  Narain Karthikeyan Vereinigtes Konigreich  Jordan-Toyota 55 2 + 2 Runden 12 1:27,970 (36.)
16 Portugal  Tiago Monteiro Vereinigtes Konigreich  Jordan-Toyota 55 2 + 2 Runden 14 1:28,999 (16.)
17 Osterreich  Patrick Friesacher Italien  Minardi-Cosworth 53 2 + 4 Runden 16 1:32,852 (32.)
Deutschland  Nick Heidfeld Vereinigtes Konigreich  Williams-BMW 42 1 DNF 07 1:26,854 (38.)
Deutschland  Michael Schumacher Italien  Ferrari 42 2 DNF 19 1:26,261 (38.)
Niederlande  Christijan Albers Italien  Minardi-Cosworth 15 0 DNF 17 1:33,144 (11.)

WM-Stände nach dem Rennen Bearbeiten

Die ersten acht des Rennens bekamen 10, 8, 6, 5, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).

Fahrerwertung Bearbeiten

Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
01 Italien  Giancarlo Fisichella Renault 10
02 Brasilien  Rubens Barrichello Ferrari 8
03 Spanien  Fernando Alonso Renault 6
04 Vereinigtes Konigreich  David Coulthard Red Bull-Cosworth 5
05 Australien  Mark Webber Williams-BMW 4
06 Kolumbien  Juan Pablo Montoya McLaren-Mercedes 3
07 Osterreich  Christian Klien Red Bull-Cosworth 2
08 Finnland  Kimi Räikkönen McLaren-Mercedes 1
09 Italien  Jarno Trulli Toyota 0
10 Brasilien  Felipe Massa Sauber-Petronas 0
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
11 Vereinigtes Konigreich  Jenson Button BAR-Honda 0
12 Deutschland  Ralf Schumacher Toyota 0
13 Kanada  Jacques Villeneuve Sauber-Petronas 0
14 Japan  Takuma Satō BAR-Honda 0
15 Indien  Narain Karthikeyan BAR-Honda 0
16 Portugal  Tiago Monteiro Jordan-Toyota 0
17 Osterreich  Patrick Friesacher Minardi-Cosworth 0
Deutschland  Nick Heidfeld Williams-BMW 0
Deutschland  Michael Schumacher Ferrari 0
Niederlande  Christijan Albers Minardi-Cosworth 0

Konstrukteurswertung Bearbeiten

Pos. Konstrukteur Punkte
01 Frankreich  Renault 16
02 Italien  Ferrari 8
03 Vereinigtes Konigreich  Red Bull-Cosworth 7
04 Vereinigtes Konigreich  Williams-BMW 4
05 Vereinigtes Konigreich  McLaren-Mercedes 4
Pos. Konstrukteur Punkte
06 Japan  Toyota 0
07 Schweiz  Sauber-Petronas 0
08 Vereinigtes Konigreich  BAR-Honda 0
09 Vereinigtes Konigreich  Jordan-Toyota 0
10 Italien  Minardi-Cosworth 0

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Großer Preis von Australien 2005 - 1. Freies Training - Formel-1-Datenbank. Abgerufen am 9. August 2023.
  2. Großer Preis von Australien 2005 - 1. Freies Training (2) - Formel-1-Datenbank. Abgerufen am 9. August 2023.
  3. Großer Preis von Australien 2005 - 2. Freies Training - Formel-1-Datenbank. Abgerufen am 9. August 2023.
  4. Großer Preis von Australien 2005 - 2. Freies Training (2) - Formel-1-Datenbank. Abgerufen am 9. August 2023.
  5. Motorsport-Magazin.com: Formel 1 Australien GP 2005 - 1. Qualifying - Ergebnis. Abgerufen am 15. Februar 2023.
  6. Motorsport-Magazin.com: Formel 1 Australien GP 2005 - 2. Qualifying - Ergebnis. Abgerufen am 15. Februar 2023.
  7. Motorsport-Magazin.com: Formel 1 Australien GP 2005 - Rennen - Ergebnis. Abgerufen am 15. Februar 2023.