36. Internationale Sechstagefahrt

Die 36. Internationale Sechstagefahrt war ein Motorrad-Geländesportwettbewerb, der vom 2. bis 7. Oktober 1961 im walisischen Llandrindod Wells sowie der näheren Umgebung stattfand. Die Nationalmannschaft der BRD konnte zum dritten Mal die World Trophy gewinnen. Die Silbervase ging zum neunten Mal an die Tschechoslowakei.

Wettkampf Bearbeiten

Organisation Bearbeiten

Die Veranstaltung fand bereits zum siebten Mal in Llandrindod Wells statt, nachdem bereits die 15. (1933), 19. (1937), 20. (1938), 24. (1949), 25. (1950) und 29. Internationale Sechstagefahrt (1954) hier ausgetragen wurden.

Für den Wettkampf waren 330 Fahrer von 17 Motorsportverbänden der FIM gemeldet. Aus der DDR waren insgesamt 14 Fahrer gemeldet: Eine Mannschaft für die World Trophy (6 Fahrer), eine Mannschaft für die Silbervase (4 Fahrer) sowie 4 Einzelfahrer. Aufgrund der seit 1961 geltenden Düsseldorfer Beschlüsse war es DDR-Sportlern verwehrt, an der Veranstaltung teilzunehmen. – Das Allied Travel Office (welches für die Ausstellung befristeter Reisedokumente für Reisen von Bürgern der DDR in Staaten, die die DDR nicht völkerrechtlich anerkannten, zuständig war) erteilte allen keine Einreisegenehmigung ins Vereinigte Königreich.

Um die World Trophy fuhren Mannschaften aus acht Nationen. Zudem waren 16 Silbervasen-, 26 Fabrik- und 23 Club-Mannschaften am Start.

Die BRD nahm an der World Trophy sowie mit zwei Silbervasenmannschaften teil. Österreich war mit einer World-Trophy-, die Schweiz mit einer Silbervasenmannschaft am Start. Zudem nahmen sieben bundesdeutsche Clubmannschaften teil.

1. Tag Bearbeiten

Von den 300 gemeldeten Fahrern nahmen 271 den Wettkampf auf.

Die erste Tagesetappe führte über 215 mi (346 km) und enthielt an Sonderprüfungen eine Beschleunigungs- sowie eine Bremsprüfung.

Nach dem ersten Fahrtag führte in der World Trophy das Team der BRD vor Italien und der Tschechoslowakei. Das österreichische Team lag auf dem 5. Platz.

In der Silbervasenwertung führte das die A-Mannschaft der BRD vor Italien und der B-Mannschaft der Tschechoslowakei. Die B-Mannschaft der BRD belegte Platz 7, die Schweizer Mannschaft Platz 14.

15 Fahrer schieden aus dem Wettbewerb aus.

2. Tag Bearbeiten

Am zweiten Tag waren 280,5 mi (451 km) sowie eine Gelände- und eine Bergprüfung zu absolvieren.

Die World Trophy führte das Team der BRD vor Italien und Schweden an. Das österreichische Team lag weiter auf dem 6. Platz.

In der Silbervasenwertung führte die B-Mannschaft der BRD vor Italien und der B-Mannschaft der Tschechoslowakei. Die A-Mannschaft der BRD belegte Platz 7, die Schweizer Mannschaft den 13. Platz.

17 Fahrer schieden aus dem Wettbewerb aus.

3. Tag Bearbeiten

Am dritten Tag wurde die die Strecke des Vortags in umgekehrter Richtung gefahren. An Sonderprüfungen waren eine Berg- und eine Geländeprüfung zu absolvieren.

In der World Trophy führte weiter das Team der BRD vor Schweden und der Tschechoslowakei. Die österreichische Mannschaft belegte Platz 5.

Die Silbervasenwertung führte die B-Mannschaft der BRD vor der B- und A-Mannschaft der Tschechoslowakei an. Die A-Mannschaft der BRD lag auf dem 10., die Schweizer Mannschaft auf dem 11. Platz.

21 Fahrer schieden aus dem Wettbewerb aus.

4. Tag Bearbeiten

Die vierte Tagesetappe war 230 mi (370 km) lang. Eine der beiden Sonderprüfungen war eine Geländeprüfung.

Am Ende des vierten Fahrtags führte in der World Trophy weiter unverändert das Team der BRD vor der Tschechoslowakei und Italien. Das österreichische Team verbesserte sich auf den 4. Platz.

In der Silbervasenwertung führte die B- vor der A-Mannschaft der Tschechoslowakei und der B-Mannschaft Großbritanniens. Die A-Mannschaft der BRD belegte Platz 8. In der bis dahin führenden B-Mannschaft der BRD schied Herbert Schek aus, das Team belegte den 10. Platz. Die Schweizer Mannschaft belegte Platz 11. In letzterer schied R. Wyss aus.

16 Fahrer schieden aus dem Wettbewerb aus.

5. Tag Bearbeiten

Es war die Strecke des Vortags in entgegengesetzter Richtung zu fahren. Die Sonderprüfungen waren eine kombinierte Beschleunigungs- und Bremsprüfung sowie eine Bergprüfung.

Die Zwischenstände nach dem fünften Fahrtag: In der World Trophy führte weiter die Mannschaft der BRD vor der Tschechoslowakei und Italien. Die österreichische Mannschaft lag auf dem 4. Platz.

In der Silbervasenwertung führte unverändert die B- vor der A-Mannschaft der Tschechoslowakei und der B-Mannschaft Großbritanniens. Die A- und B-Mannschaft der BRD lagen auf dem 7. bzw. 9. Platz. Die Schweizer Mannschaft belegte Platz 11.

13 Fahrer schieden aus dem Wettbewerb aus.

6. Tag Bearbeiten

Am letzten Tag wurde eine kurze Etappe über 82 mi (132 km) gefahren. Das Abschlussrennen (Geschwindigkeitstest) als letzte Sonderprüfung fand auf dem Shobdon Airfield statt. Der dort eingerichtete Rundkurs hatte eine Länge von 2,8 Kilometern. Je nach Klasse hatten die Fahrer eine bestimmte Rundenzahl (siehe Tabelle) innerhalb einer Stunde zu absolvieren.

Klasse 50 cm³ 75 cm³ 100 cm³ 125 cm³ 175 cm³ 250 cm³ 350 cm³ 500 cm³ 750 cm³ 1000 cm³
Rundenzahl 18 21 23 24 28 29 30 31 31 31

Vier Fahrer schieden aus dem Wettbewerb aus. Von 271 am ersten Tag gestarteten Fahrern erreichten 185 das Ziel.

Endergebnisse Bearbeiten

World Trophy Bearbeiten

Platz Team Strafpunkte Gut-Punkte
1. Deutschland Bundesrepublik  BR Deutschland 0 3710,35
2. Italien  Italien 2 3735,41
3. Osterreich  Österreich 18 3602,08
4. Tschechoslowakei  Tschechoslowakei 100 3632,94
5. Polen 1944  Polen 416 3197,50
6. Sowjetunion 1955  Sowjetunion 417 3244,41
7. Schweden  Schweden 526,9 3429,34
8. Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich 1459 2541,65

Silbervase Bearbeiten

Platz Team Strafpunkte Gut-Punkte
1. Tschechoslowakei  Tschechoslowakei (B-Mannschaft) 0 2525,55
2. Tschechoslowakei  Tschechoslowakei (A-Mannschaft) 0 2513,63
3. Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich (B-Mannschaft) 0 2442,43
4. Finnland  Finnland 0 2411,36
5. Italien  Italien 1 2518,27
6. Deutschland Bundesrepublik  BR Deutschland (A-Mannschaft) 47 2442,98
7. Sowjetunion 1955  Sowjetunion (B-Mannschaft) 48 2333,54
8. Niederlande  Niederlande (A-Mannschaft) 61 2275,30
9. Deutschland Bundesrepublik  BR Deutschland (B-Mannschaft) 300 2357,05
10. Schweiz  Schweiz 385,07 2083,32
11. Schweden  Schweden 401 2007,65
12. Sowjetunion 1955  Sowjetunion (A-Mannschaft) 421,57 2134,13
13. Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich (A-Mannschaft) 500 2051,11
14. Polen 1944  Polen 1118 1582,65
15. Niederlande  Niederlande (B-Mannschaft) 1139 1545,25
16. Belgien  Belgien 1148 1376,89

Clubmannschaften Bearbeiten

Platz Team Strafpunkte Gut-Punkte
1. Deutschland Bundesrepublik  ADAC Gau Württemberg 0 1774,61
2. Tschechoslowakei  Dukla Praha 0 1807,07
3. Deutschland Bundesrepublik  ADAC Gau Hansa 12 1709,89
4. Tschechoslowakei  Ústřední Automoklub ČSSR 13 1797,95
5. Deutschland Bundesrepublik  ADAC Gau Nordbayern (B) 31 1714,06
6. Deutschland Bundesrepublik  ADAC Gau Nordbayern (A) 43,67 1673,90
7. Vereinigtes Konigreich  Sunbeam MCC (D) 143 1592,60
8. Deutschland Bundesrepublik  ADAC Gau Südbayern 239 1677,20
9. Vereinigtes Konigreich  Sunbeam MCC (B) 241 1514,20
10. Vereinigtes Konigreich  Knock MC & CC Ltd. 348 1405,48
11. Vereinigtes Konigreich  Civil Service Motoring Association (A) 354,10 1490,18
12. Deutschland Bundesrepublik  ADAC Gau Nordrhein 425 1386,13
13. Vereinigte Staaten  United States MC 427 1367,02
14. Vereinigtes Konigreich  Ramsey & DMC & CC 478,28 1388,09
15. Vereinigtes Konigreich  Sunbeam MCC (A) 491 1275,06
16. Vereinigtes Konigreich  Rhayader MC & LCC 525 1350,56
17. Deutschland Bundesrepublik  DMV Landesgruppe Franken 536 1360,30
18. Vereinigtes Konigreich  Wst Middlesex Amateur 647 1167,60
19. Vereinigtes Konigreich  Bury & DMC 675 1244,87
20. Vereinigtes Konigreich  Sunbeam MCC (C) 818 1271,83
21. Vereinigtes Konigreich  West Leeds MC 917,06 946,23
22. Vereinigtes Konigreich  Civil Service Motoring Association (B) 959,03 896,25
23. Vereinigtes Konigreich  Newport & Gwent MC 1700 344,36

Fabrikmannschaften Bearbeiten

Platz Team Strafpunkte Gut-Punkte
1. Italien  Moto Guzzi (B) 0 1832,97
2. Deutschland Bundesrepublik  Kreidler (B) 0 1843,09
3. Deutschland Bundesrepublik  Hercules 0 1855,32
4. Finnland  Jawa 0 1869,64
5. Tschechoslowakei  ČZ (B) 0 1884,62
6. Tschechoslowakei  Jawa (B) 0 1892,43
7. Tschechoslowakei  ČZ (A) 0 1920,35
8. Italien  Capriolo-Aeromere (B) 0 1924,98
9. Italien  Moto Guzzi (A) 3 1819,44
10. Deutschland Bundesrepublik  Kreidler (A) 3 1925,06
11. Deutschland Bundesrepublik  Maico 7 1742,95
12. Polen 1944  Junak 14 1723,50
13. Sowjetunion 1955  Korowski-Fabrik 15 1753,63
14. Sowjetunion 1955  Ijewski (A) 17 1753,87
15. Deutschland Bundesrepublik  Zündapp (A) 40 1849,53
16. Tschechoslowakei  Jawa (A) 100 1761,16
17. Sowjetunion 1955  Ijewski (B) 210 1668,95
18. Deutschland Bundesrepublik  Zündapp (B) 300 1486,56
19. Polen 1944  SHL (A) 368 1517,14
20. Deutschland Bundesrepublik  Gritzner 400 1265,64
21. Italien  Capriolo-Aeromere (A) 400 1511,17
22. Polen 1944  WSK 543 1473,49
23. Sowjetunion 1955  Ijewski (C) 608 1415,41
24. Polen 1944  SHL (B) 645 1162,81
25. Belgien  Jawa 908 907,97
26. Polen 1944  WFM 1100 857,94

Literatur Bearbeiten

  • Willi Wieczorek: Nach 28 Jahren: Wieder Trophysieg in England. In: ADAC (Hrsg.): ADAC Motorwelt. ADAC-Verlag GmbH München, 1961, ISSN 0007-2842, S. 846–849, 892–893.

Weblinks Bearbeiten