61. Internationale Sechstagefahrt

Endurosport

Die 61. Internationale Sechstagefahrt war die Mannschaftsweltmeisterschaft im Endurosport und fand vom 8. bis 13. September 1986 im italienischen San Pellegrino Terme sowie den Bergamasker Alpen statt. Die Nationalmannschaften des Gastgebers Italien gewannen zum vierten Mal die World Trophy und zum ersten Mal die Junior World Trophy.

San Pellegrino Terme, Start- und Zielort der einzelnen Etappen

Wettkampf Bearbeiten

Organisation Bearbeiten

Der Wettbewerb zum achten Mal in Italien und nach der 43. Internationalen Sechstagefahrt (1968) zum zweiten Mal in San Pellegrino Terme statt.

Für den Wettkampf waren 423 Fahrer von 24 Motorsportverbänden der FIM gemeldet. Um die World und Junior World Trophy fuhren Mannschaften aus 18 bzw. 13 Nationen. Zudem waren 20 Fabrik- und 57 Club-Mannschaften am Start.

DDR, BRD, Österreich und die Schweiz nahmen an World Trophy teil. DDR und BRD stellten zudem jeweils eine Mannschaft für die Junior World Trophy. Überdies nahmen sieben bundesdeutsche, drei österreichische und einer Schweizer Clubmannschaft teil.

In den sechs Fahrtagen waren insgesamt 1.211,5 Kilometer Strecke zu absolvieren. Die Sonderprüfungen an den ersten fünf Fahrtagen waren täglich eine Beschleunigungsprüfung über 200 Meter auf Asphalt, zwei Motocrossprüfungen sowie eine Geländeprüfung.

1. Tag Bearbeiten

Die erste Tagesetappe waren zwei identische Runden über insgesamt 280 Kilometer. Das Wetter war niederschlagsfrei.

In der World Trophy führte Italien vor Tschechoslowakei und der Mannschaft Schwedens. Auf Platz 4 und 5 folgten die Teams der BRD bzw. der DDR.

In der Junior World Trophy führte Italien vor der DDR und der Mannschaft der Tschechoslowakei.

2. Tag Bearbeiten

Die zweite Tagesetappe umfasste zwei identische Runden, die Gesamtlänge betrug 208 Kilometer. In der zweiten Tageshälfte setzte starker Gewitterregen ein. Mit dem Argument, dass dadurch eine Bergauffahrt unbefahrbar wurde, ließ der Fahrtleiter diesen Abschnitt in der zweiten Runde, etwa ab passieren der ersten Hälfte des Teilnehmerfeldes, nicht mehr befahren und die folgenden Fahrer wurden umgeleitet. In der abendlichen Jurysitzung wurde entschieden, die gesamte zweite Runde nicht zu werten.

In der World Trophy führte weiter Italien vor der Tschechoslowakei und der Mannschaft BRD. Das Team der DDR lag auf dem 6. Platz.

In der Junior World Trophy führte unverändert Italien vor der DDR und der Mannschaft der Tschechoslowakei.

3. Tag Bearbeiten

Am dritten Tag waren wieder in zwei identischen Runden insgesamt 188 Kilometer zu fahren. Das Wetter war niederschlagsfrei. Da der Streckenuntergrund der vorgesehenen Motocrossprüfung vom Regen des Vortags noch zu stark aufgeweicht war, wurde von der Fahrtleitung entschieden, diese nicht befahren.

4. Tag Bearbeiten

Am vierten Tag waren nach einer Anfahrtsstrecke von rund 38 Kilometern zwei identische Runden mit insgesamt rund 157 Kilometern zu absolvieren, danach ging es die gleichen 38 Kilometer zurück zum Ausgangspunkt. Da an einer Auffahrt zu viele Fahrer auf Vorausfahrende aufgelaufen waren, kam es zu dichtem Gedränge. Wieder wurde ein Teil des Fahrerfeldes umgeleitet und in der abendlichen Jurysitzung dieser Abschnitt aus der Wertung genommen.

5. Tag Bearbeiten

Die Strecke des fünften Fahrtags war quasi identisch des Vortags, nur die zwei identischen Runden wurden in entgegengesetzter Richtung befahren.

6. Tag Bearbeiten

Am letzten Fahrtag waren 64,5 Kilometer Strecke im Gelände zu fahren. Das Abschluss-Motocrossrennen als letzte Sonderprüfung fand in Foppolo statt. Das Wetter war niederschlagsfrei.

Endergebnisse Bearbeiten

World Trophy Bearbeiten

Platz Team Punkte
1. Italien  Italien 553,05
2. Schweden  Schweden 1.065,60
3. Tschechoslowakei  Tschechoslowakei 1.130,48
4. Deutschland Bundesrepublik  BR Deutschland 1.382,09
5. Deutschland Demokratische Republik 1949  Deutsche Demokratische Republik 1.481,31
6. Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten 1.569,82
7. Frankreich  Frankreich 2.363,22
8. Polen 1944  Polen 2.571,79
9. Spanien  Spanien 2.758,89
10. Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich 3.084,00
11. Niederlande  Niederlande 6.953,91
12. Osterreich  Österreich 10.278,04
13. Kanada  Kanada 11.451,90
14. Belgien  Belgien 12.545,83
15. Schweiz  Schweiz 48.836,62
16. San Marino  San Marino 94.671,41
17. Australien  Australien 98.390,43
18. Finnland  Finnland 213.777,40

Junior World Trophy Bearbeiten

Platz Team Punkte
1. Italien  Italien 237,74
2. Deutschland Demokratische Republik 1949  Deutsche Demokratische Republik 1.134,90
3. Tschechoslowakei  Tschechoslowakei 1.390,84
4. Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich 1.866,35
5. Frankreich  Frankreich 2.008,03
6. Deutschland Bundesrepublik  BR Deutschland 2.012,57
7. Finnland  Finnland 2.204,47
8. Spanien  Spanien 3.724,22
9. Schweiz  Schweiz 3.847,66
10. Niederlande  Niederlande 8.129,10
11. Australien  Australien 8.266,31
12. Mexiko  Mexiko 73.244,08
13. Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten 76.808,78

Club-Mannschaften Bearbeiten

Platz Team Punkte
1. Italien  Club B 242,24
2. Italien  Club A 482,71
3. Italien  Bergamo IPA I 795,94
4. Italien  Costa Volpino 939,71
5. Spanien  RFME I 1.225,92

Fabrik-Mannschaften Bearbeiten

Platz Team Punkte
1. Italien  Farioli-KTM II 134,79
2. Italien  Farioli-KTM I 343,37
3. Schweden  Husqvarna I 391,64
4. Tschechoslowakei  Jawa I 422,17
5. Schweden  Husqvarna II 673,96
6. Deutschland Demokratische Republik 1949  MZ I 674,97
7. Deutschland Demokratische Republik 1949  MZ II 687,77
000 
9. Deutschland Demokratische Republik 1949 Polen 1944  Simson I 771,30

Einzelwertung Bearbeiten

Klasse Starter Ausfall/Disqualifikation Klassensieger (Motorrad) Punkte
bis 80 cm³ (Zweitakt) 24 3 Italien  Stefano Passeri (KTM 80) 13,17
bis 125 cm³ (Zweitakt) 69 10 Italien  Franco Gualdi (Cagiva 125) 19,32
bis 250 cm³ (Zweitakt) 135 13 Italien  Giorgio Grasso (KTM 250) 27,95
bis 500 cm³ (Zweitakt) 105 9 Schweden  Svenerik Jönsson (Husqvarna 500) 25,70
über 500 cm³ (Viertakt) 46 10 Italien  Guglielmo Andreini (Husqvarna +500) 26,01
Gesamt 379 45

Teilnehmer Bearbeiten

Staat World-Trophy-Team Junior-World-Trophy-Team Club-Teams
Australien  Australien Jeff Dawson (Cagiva 125)
Richard Nielsen (Yamaha 250)
Michael Ford (Kawasaki 200)
Reece Yarnold (Honda 250)
Pelle Ganqvist (KTM 350)
Lloyd Spencer (Honda 600 4T)
Malcolm Hall (Accossato 80)
Andrew Suthcliffe (Husqvarna 125)
Danny Perkin (KTM 350)
Gavin McLeod (Honda 350)
ACCA Club Team 1
ACCA Club Team 2
Belgien  Belgien Michel Vandommele (Honda 125)
Thierry Godfroid (Kawasaki 125)
Serge Butil (Puch 250)
Joel Renard (Kram-It 250)
Jean-Marc Blanchy (Kawasaki 500)
Bernard Laduron (Husqvarna +500 4T)
Chile  Chile Team Club
Deutschland Bundesrepublik  BR Deutschland Harald Strößenreuther (KTM 500)
Reemy Janssen (KTM 250)
Manfred Rossel (KTM 500)
Bernd Theuring (KTM 250)
Richard Spitznagel (KTM +500 4T)
Joachim Sauer (KTM 125)
Stefan Bernard (KTM 250)
Andreas Holz (Honda 500)
Holger Herbertz (Maico 500)
Hans-Friedrich Fischer (Honda 125)
ADAC Freiburg
ADAC Karlsruhe
ADAC Kiel
ADAC Köln
ADAC München 1
ADAC München 2
ADAC Stuttgart
Deutschland Demokratische Republik 1949  Deutsche Demokratische Republik Jens Thalmann (Simson 80)
Rolf Hübler (Simson 125)
Harald Sturm (MZ 250)
Uwe Weber (MZ250)
Jens Scheffler (MZ 500)
Reinhard Klädtke (MZ 500)
Andreas Cyffka (MZ 500)
Mike Heydenreich (MZ 250)
Jens Grüner (MZ 250)
Udo Grellmann (MZ 500)
Finnland  Finnland Jukka Jokinen (KTM 125)
Jari Harala (Husqvarna 250)
Juha Laaksonen (Yamaha 250)
Simo Penttilä (Husqvarna 250)
Jukka Jarvinen (Husqvarna 400)
Antti Juho Kemppainen (Husqvarna 510 4T)
Juha Pekka Leino (Yamaha 125)
Jarmo Honkanen (Yamaha 125)
Pekka Viljakainen (Husqvarna 250)
Jouni Sauren (Husqvarna 250)
Frankreich  Frankreich Daniel Chabanette (KTM 125)
Gilles Lalay (Honda 249)
Thierry Charbonnier (Yamaha 250)
Stéphane Peterhansel (Husqvarna 500)
Marc Morales (KTM 350 4T)
Jean-Paul Charles (Husqvarna +500 4T)
Pascal Poyard (Aprilia 125)
Alain Olivier (Husqvarna 250)
Jean-Pierre Raymond (Husqvarna 250)
Laurent Pidoux (Husqvarna 500)
Moto Club Brioude
Moto Club Languedoc
Moto Club Lozerien
Irland  Irland ARDS Club Team
Temple Club Team
Italien  Italien Angelo Signorelli (KTM 125)
Renato Pegurri (KTM 125)
Tullio Pellegrinelli (Kram-It 250)
Gianangelo Croci (KTM 500)
Guglielmo Andreini (Husqvarna 500 4T)
Edi Orioli (Honda 500 4T)
Stefano Passeri (KTM 80)
Enrico Zuffa (KTM 125)
Paolo Fellegara (KTM 250)
Giorgio Grasso (KTM 250)
Club Team A
Club Team B
Club Team C
M.C. BG IPA 1
M.C. BG IPA 2
M.C. Costa Volpino
M.C. Collina M.
M.C. Contessa GE
M.C. Gilera C. Arcore
M.C. Grifone
M.C. Initimano N. Noseda
M.C. La Marca Trevigiana
M.C. Morena
M.C. Pino Medeot
M.C. R. Alberti
M.C. Sanremo
M.C. Sebino Autocamuna
M.C. Sicilia
M.C. Trail D. Bertolottica
Kanada  Kanada Lawrence Hacking (Yamaha 125)
Walter Short (Can-Am 250)
Paul Andratio (Husqvarna 400)
Blair Sharpless (Can-Am 280)
Guy Perret (Honda 500)
Jerry Nilsson (Husqvarna 510 4T)
Oshawa Competition Club
Mexiko  Mexiko Michael Goeters (Husqvarna 250)
Fernando Galvan (Husqvarna 400)
Gilberto Trejo (Husqvarna 400)
Gerardo Peniche (Husqvarna 400)
Niederlande  Niederlande Carol Mulder (Husqvarna 125)
Henk Seppenwoolde (Puch-Frigerio 250)
Gerard Jimmink (Husqvarna 500)
Geert Jan Hazebroek (Honda 500)
Simon Schram (Honda 500 4T)
Arjan Brouwer (KTM 500 4T)
Wilhelm Palthe (KTM 250)
Bob Wester (Husqvarna 250)
Jan de Vos (Husqvarna 250)
André Pullen (KTM 500)
MC de Scheve Schoevers
Osterreich  Österreich Hubert Trattner (KTM 125)
Wolfgang Zeitler (KTM 250)
Hans Danzinger (KTM 250)
Friedrich Pelz (KTM 500)
Peter Neurauter (KTM 500)
Reinhard Lehnert (KTM 600 4T)
ARBO Mattighofen
ÖAMTC 1
ÖAMTC 2
Polen 1944  Polen Zbigniew Przybyla (Simson 80)
Piotr Kasparek (Simson 125)
Ryzard Gazcewski (Simson 125)
Ryzard Augustyn (Jawa 250)
Stanislaw Olszewski (Jawa 250)
Zbigniew Banasik (Jawa 360)
San Marino  San Marino Giuseppe Zorzi (Valenti 80)
Fabio Stolfi (TM 80)
Luigi Gallina (KTM 125)
Stefano Bernardi (KTM 250)
Corrado Biordi (Yamaha 500)
Emilio Cappa (KTM 500)
Schweden  Schweden Mikael Nilsson (Husqvarna 125)
Dick Wicksell (Husqvarna 250)
Kent Karlsson (Husqvarna 250)
Per Grönberg (Husqvarna 250)
Svenerik Jönsson (Husqvarna 500)
Thomas Gustavsson (Husqvarna 500 4T)
Tomas Coster (Husqvarna 250)
Hakan Hagman (KTM 250)
Joakim Johansson (Husqvarna 250)
Mikael Björklund (Husqvarna 500)
FMCK Skövde
SMI MK Sweden
Team Sweden
Schweiz  Schweiz Christoph Attiger (KTM 125)
Fritz Hausmann (KTM 250)
Bertrand Favre (KTM 250)
Walter Kalberer (KTM 400)
Celso Gorraro (KTM 350)
Urs Huber (KTM 600)
Club Team
Spanien  Spanien Josep Vila Roca (Accossato 80)
Carlos Mas (Yamaha 250)
Guillermo Moreno (Maico 500)
Jordi Riera (KTM 500)
Fernando Gil (Husqvarna 500)
Valentin Fargas (Husqvarna +500 4T)
Francisco Rubio (Rieju 80)
Jordi Girona (Alfer 250)
Oscar Gallardo (KTM 250)
David Colom (KTM 500)
MC Catalunya
RFME 1
RFME 2
Tschechoslowakei  Tschechoslowakei Vaclav Kroupa (Jawa 125)
Libor Podmol (Jawa 250)
Jiři Císař (Jawa 250)
Zdeněk Bělský (Jawa 500)
Emil Čunderlík (Jawa 500)
Jozef Chovančík (Jawa 560 4T)
Jan Hrehor (Jawa 250)
Vladimir Bus (Jawa 250)
Radek Stodůlka (Jawa 500)
Vaclav Formanek (Jawa 500)
Dukla Praha
Svazarm Praha
Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten Charles Halcomb (Cagiva 125)
Chuck Miller (Honda 250)
Geoff Ballard (Can-Am 500)
Dave Bertram (Husqvarna 500)
Fritz Kadlec (Husqvarna 500)
Larry Roeseler (Husqvarna +500 4T)
Randy Hawkins (Husqvarna 250)
Kurt Hough (Honda 250)
Fred Hoess (Husqvarna 250)
Jeff Russell (Husqvarna 500)
Bent Wheels M.C.
Columbia Enduro Riders
East Cost Anduro Association
Merced Dirt Riders
Owensboro M.C.
Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich Nigel Finmigan (Honda 125)
Alan Bates (Suzuki 250)
Paul Fairbrother (KTM 250)
Dougie Kerr (Husqvarna 500)
Geraint Jones (Husqvarna 500)
Les Howes (KTM +500 4T)
Paul Edmondson (Honda 80)
Ady Smith (Honda 250)
Aled Williams (Husqvarna 250)
Wyn Hughes (Husqvarna 500)
ACU Club Team
MC Army MCA
MC Camel Vale
MC Wales Team A
MC Wales Team B
MC Welsh Trail Riders

Literatur Bearbeiten

  • Hans-Dietrich Baumann: 61. Internationale Sechstagefahrt in San Pellegrino Terme. In: Allgemeiner Deutscher Motorsport-Verband (Hrsg.): Illustrierter Motorsport. 36. Jahrgang, Heft 10. Sportverlag Berlin, 1986, ISSN 0442-3054, S. 222–225.

Trivia Bearbeiten

Alle vier Mannschaftswettbewerbe (World Trophy, Junior World Trophy, Club- und Fabrikmannschaft) wurden von Mannschaften aus dem Gastgeberland Italien gewonnen.

Weblinks Bearbeiten