Zlattnik (polnisch Złotniki, 1936–1945 Goldenau) ist eine Ortschaft in Oberschlesien. Zlattnik liegt in der Gemeinde Proskau (Prószków) im Powiat Opolski (Kreis Oppeln) in der polnischen Woiwodschaft Oppeln.

Zlattnik
Złotniki
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Zlattnik Złotniki (Polen)
Zlattnik
Złotniki (Polen)
Zlattnik
Złotniki
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Oppeln
Powiat: Oppeln
Gmina: Proskau
Geographische Lage: 50° 36′ N, 17° 48′ OKoordinaten: 50° 36′ 0″ N, 17° 48′ 0″ O
Höhe: 175–190 m n.p.m.
Einwohner: 501 (31. März 2011[1])
Postleitzahl: 46-060
Telefonvorwahl: (+48) 77
Kfz-Kennzeichen: OPO
Wirtschaft und Verkehr
Straße: DW 414 PrudnikOpole
Nächster int. Flughafen: Katowice



Geographie Bearbeiten

 
Ul. Opolska in Richtung Chrzumczütz
 
Ul. Parkowa mit zweisprachigen Ortsschild
 
Gefallenendenkmal für die beiden Weltkriege an der ul. Opolska

Geographische Lage Bearbeiten

Das Straßendorf Zlattnik liegt drei Kilometer nordöstlich vom Gemeindesitz Proskau und neun Kilometer südlich von der Kreisstadt und Woiwodschaftshauptstadt Opole (Oppeln). Zlattnik liegt in der Nizina Śląska (Schlesischen Tiefebene) innerhalb der Równina Opolska (Oppelner Ebene). Durch den Ort verläuft die Woiwodschaftsstraße 414.

Nachbarorte Bearbeiten

Nachbarorte von Zlattnik sind im Norden Chrzumczütz, im Osten Chrzowitz, Boguschütz und Zlönitz, im Süden Proskau und im Westen Neuhammer.

Geschichte Bearbeiten

Das Dorf Zlattnik wurde das erste Mal in einer Urkunde des Oppelner Herzog Wladislau I. vom 30. November 1260 als Zlotnici erwähnt, in der die beiden Dörfer Zlattnik und Zlönitz der Kirchgemeinde in Chrzumczütz zugesprochen werden.[2]

Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 fiel Zlattnik mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen. 1784 zählt das Dorf zwei Vorwerke, 25 Bauern, acht Gärtner und 180 Einwohner.[3]

1814 wurde das Dorf durch einen Großbrand fast vollständig zerstört. Nach der Neuorganisation der Provinz Schlesien gehörte die Landgemeinde Zlattnik ab 1816 zum Landkreis Oppeln im Regierungsbezirk Oppeln. 1845 zählte das Dorf wiederum 60 Wohnhäuser, drei Handwerkerbetriebe sowie ein Schulhaus.[4] 1855 lebten 422 Menschen im Ort. 1865 hatte der Ort einen Erbscholzen, einen Kretschmer, drei Bauern, 24 Halbbauern, sieben Gärtner, 20 Häusler und neun Einlieger. Die Bewohner waren nach Chrzumczütz eingepfarrt und eingeschult.[5] 1874 wurde der Amtsbezirk Schloss Proskau gegründet, welcher die Landgemeinden Chrzumczütz, Neuhammer, Proskau, Wilhelmsberg und Zlattnik und die Gutsbezirke Proskau Domäne und Zlattnik Domäne umfasste.[6] 1885 zählte der Ort 510 Einwohner.[7]

Während der Volksabstimmung in Oberschlesien 1921 stimmten 174 Menschen für die Eingliederung nach Polen sowie 178 für einen Verbleib im Deutschen Reich[8]. Zlattnik verblieb beim Deutschen Reich. 1933 lebten im Ort 636 Einwohner. Am 12. September 1935 wurde der Ortsname in Goldenau O.S. umbenannt. 1939 hatte der Ort 642 Einwohner. Bis 1945 befand sich Chrzumczütz im Landkreis Oppeln.[9]

1945 kam der bisher deutsche Ort unter polnische Verwaltung und wurde in Złotniki umbenannt und der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen. 1950 kam der Ort zur Woiwodschaft Oppeln. 1999 kam der Ort zum wiedergegründeten Powiat Opolski. Am 30. April 2010 erhielt das Dorf zusätzlich den amtlichen deutschen Ortsnamen Zlattnik.

Sehenswertes Bearbeiten

  • Das Schulgebäude entstand 1840 und wurde 1912 erweitert. Heute beherbergt es einen Kindergarten sowie die Grundschule Szkolno-Przedszkolny im. Pisarzy Slaskich[10]
  • Alters Feuerwehrhaus
  • Kapelle an der ul. Opolska von 1885 mit einer Statue der Jungfrau Maria
  • Liebeskapelle von 1898
  • Gefallenendenkmal für die beiden Weltkriege an der ul. Opolska

Vereine Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Zlattnik – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. GUS 2011: Ludność w miejscowościach statystycznych według ekonomicznych grup wieku (polnisch), 31. März 2011, abgerufen am 4. Januar 2019
  2. Geschichte von Zlattnik
  3. Johann Ernst Tramp: Beyträge zur Beschreibung von Schlesien, Band 3, Brieg 1784, S. 87
  4. Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845
  5. Vgl. Felix Triest: Topographisches Handbuch von Oberschlesien, Breslau 1865
  6. Territorial Amtsbezirk Schloss Proskau
  7. AGOFF Kreis Oppeln
  8. Landsmannschaft der Oberschlesier (Memento vom 24. Januar 2017 im Internet Archive)
  9. Michael Rademacher: Stadt und Landkreis Oppeln (poln. Opole). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  10. Geschichte der Schule in Zlattnik