Wietersdorf

Ortschaft in der Gemeinde Klein St. Paul im Bezirk Sankt Veit an der Glan in Kärnten

Wietersdorf (slowenisch Vetrinje[1] und Vitodraža ves[2]) ist eine Ortschaft in der Gemeinde Klein St. Paul im Bezirk Sankt Veit an der Glan in Kärnten. Die Ortschaft hat 26 Einwohner (Stand 1. Jänner 2023[3]). Vor 1973 verlief eine Gemeindegrenze durch den Ort. Das Ortsbild wird vom Wietersdorfer Zementwerk beherrscht.

Wietersdorf (Siedlung)
Ortschaft
Wietersdorf (Österreich)
Wietersdorf (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Sankt Veit an der Glan (SV), Kärnten
Gerichtsbezirk Sankt Veit an der Glan
Pol. Gemeinde Klein St. Paul  (KG Wietersdorf, KG Ober St. Paul, KG Wieting)
Koordinaten 46° 51′ 2″ N, 14° 32′ 2″ OKoordinaten: 46° 51′ 2″ N, 14° 32′ 2″ Of1
Höhe 650 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft 26 (1. Jän. 2023)
Gebäudestand 16 (1. Jän. 2011f1)
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 01443
Bild
Werk Wietersdorfer
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; KAGIS
26
Werksmuseum Wietersdorf

Lage Bearbeiten

Die Ortschaft liegt im Görtschitztal, nördlich des Gemeindehauptorts Klein Sankt Paul. Zu ihr gehören Häuser im Norden der Katastralgemeinde Ober St. Paul, alle Häuser in der Katastralgemeinde Wietersdorf sowie die südlichsten Häuser in der Katastralgemeinde Wieting. In der Ortschaft werden folgende Hofnamen geführt: Mühlbauer (Nr. 14), Görtschitzhube (Nr. 35), Villa Waldheim (Nr. 37), Liegl (Nr. 41), Untere Herle (Nr. 42).

Geschichte Bearbeiten

Die Gegend ist schon lange besiedelt; 1932 wurde oberhalb des Steinbruchs ein spätbronzezeitliches Schmuckstück entdeckt.[4] Der Ort wurde Ende des 12. Jahrhunderts als Wedratsdorf genannt. Der Ortsname leitet sich wohl von einem alten Personennamen ab und wurde später etwas an den des Nachbarortes Wieting angepasst.[5]

Der Ortskern des im 19. Jahrhundert bestehenden Dorfs lag etwa dort, wo sich heute die Haupteinfahrt zum Zementwerk befindet. Der nördliche Teil des Orts lag in der Steuergemeinde Wieting und gehörte in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zum Steuerbezirk Wieting, ab Mitte des 19. Jahrhunderts zur Gemeinde Wieting. Der südliche Teil des Orts lag in der Steuergemeinde Wietersdorf und gehörte in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zum Steuerbezirk Eberstein, ab Mitte des 19. Jahrhunderts zur Gemeinde Klein Sankt Paul. 1893 wurde das Zementwerk gegründet. Seit der Gemeindestrukturreform 1973 gehört der gesamte Ort zur Gemeinde Klein Sankt Paul. Seit die Ortschaft Ober St. Paul aufgelassen wurde, werden einige Häuser im nördlichen Bereich der Katastralgemeinde Ober St. Paul zur Ortschaft Wietersdorf gezählt.

Bevölkerungsentwicklung Bearbeiten

Für die Ortschaft ermittelte man folgende Einwohnerzahlen:

  • 1869: 7 Häuser, 39 Einwohner
    davon in Gemeinde Klein St. Paul: 2 Häuser, 12 Einwohner; in Gemeinde Wieting: 5 Häuser, 27 Einwohner[6]
  • 1880: 5 Häuser, 32 Einwohner
    davon in Gemeinde Klein St. Paul: 2 Häuser, 13 Einwohner; in Gemeinde Wieting: 3 Häuser, 19 Einwohner[1]
  • 1890: 6 Häuser, 29 Einwohner
    davon in Gemeinde Klein St. Paul: 2 Häuser, 8 Einwohner; in Gemeinde Wieting: 4 Häuser, 21 Einwohner[7]
  • 1900: 10 Häuser, 74 Einwohner
    davon in Gemeinde Klein St. Paul: 5 Häuser, 45 Einwohner; in Gemeinde Wieting: 5 Häuser, 29 Einwohner[8]
  • 1910: 11 Häuser, 106 Einwohner
    davon in Gemeinde Klein St. Paul: 6 Häuser, 75 Einwohner; in Gemeinde Wieting: 5 Häuser, 31 Einwohner[9]
  • 1923: 13 Häuser, 109 Einwohner
    davon in Gemeinde Klein St. Paul: 9 Häuser, 90 Einwohner; in Gemeinde Wieting: 4 Häuser, 19 Einwohner[10]
  • 1934: 86 Einwohner
    davon in Gemeinde Klein St. Paul: 62 Einwohner; in Gemeinde Wieting: 24 Einwohner[11]
  • 1961: 19 Häuser, 134 Einwohner
    davon in Gemeinde Klein St. Paul: 16 Häuser, 125 Einwohner; in Gemeinde Wieting: 3 Häuser, 19 Einwohner[12]
  • 2001: 16 Gebäude (davon 8 mit Hauptwohnsitz) mit 21 Wohnungen und 17 Haushalten; 57 Einwohner und 5 Nebenwohnsitzfälle
    davon 2 Häuser mit 6 Einwohnern auf dem Gebiet der ehemaligen Gemeinde Wieting[13]
  • 2011: 16 Gebäude, 31 Einwohner[14]

In der Ortschaft gibt es 3 Arbeitsstätten (Stand 2011;[14] 2001: 3[13]) und 4 land- und forstwirtschaftliche Betriebe (Stand 2001)[13].

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b K. K. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss der im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder nach den Ergebnissen der Volkszählung vom 31. December 1880. Alfred Hölder, Wien 1882. S. 50.
  2. Heinz Pohl: Kärntner Online-Ortsnamenbuch
  3. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
  4. Carinthia I, 1955, S. 117.
  5. Carinthia I, 1922, S. 116.
  6. K. K. Statistische Central-Commission: Orts-Repertorium des Herzogthumes Kärnten. Auf Grundlage der Volkszählung vom 31. Dezember 1869. Carl Gerold’s Sohn, Wien 1872. S. 62.
  7. K. K. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Orts-Repertorien der im Österreichischen Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder. Neubearbeitung auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. December 1890. V. Kärnten. Alfred Hölder, Wien 1894. S. 50.
  8. K. K. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Gemeindelexikon der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder. Neubearbeitung auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. December 1900. V. Kärnten. K. K. Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1905. S. 66.
  9. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Spezialortsrepertorium der Österreichischen Länder. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910. V. Kärnten. Verlag der Staatsdruckerei, Wien 1918. S. 32.
  10. Bundesamt für Statistik (Hrsg.): Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 7. März 1923. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1930. Abschnitt Kärnten, S. 12.
  11. handschriftlicher Nachtrag im Ortsverzeichnis 1923 (Bundesamt für Statistik (Hrsg.): Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 7. März 1923. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1930.) mit der Signatur II 28238 der Universitätsbibliothek Klagenfurt. Abschnitt Kärnten, S. 12.
  12. Österreichisches Statistisches Zentralamt: Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 21. März 1961. Österreichische Staatsdruckerei, 1965. S. 253.
  13. a b c Statistik Austria (Hrsg.): Ortsverzeichnis 2001 Kärnten. Wien 2004. S. 111.
  14. a b Amt der Kärntner Landesregierung, Landesstelle für Statistik: Kärntner Ortsverzeichnis. Gebietsstand 1. 1. 2014. Klagenfurt, 2014.