White Bird

Film von Marc Forster (2023)

White Bird ist ein Filmdrama von Marc Forster. Der Film basiert auf dem gleichnamigen Jugendbuch von Raquel J. Palacio und erzählt von einem im Elsass lebenden, jüdischen Mädchen, das nach der Deportation der Eltern im Herbst 1942 von der Familie eines Klassenkameraden versteckt wird. White Bird soll im vierten Quartal 2023 in die US-Kinos kommen.

Film
Titel White Bird[1]
Originaltitel White Bird: A Wonder Story
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2023
Länge 120 Minuten
Stab
Regie Marc Forster
Drehbuch Mark Bomback
Produktion David Hoberman,
Todd Lieberman,
Raquel J. Palacio
Musik Thomas Newman,
Mark Siegel
Kamera Matthias Königswieser
Schnitt Matt Chesse
Besetzung
Chronologie
← Wunder

Handlung Bearbeiten

Der Teenager Julian Albans gerät immer wieder in Schwierigkeiten. Zuletzt wurde er der Schule verwiesen, weil er seinen Mitschüler Auggie Pullman gemobbt hatte. Als sie in New York unangekündigten Besuch von Großmutter Sara bekommen, einer gefeierten Künstlerin, die hier in Manhattan eine Retrospektive im Museum veranstaltet, erzählt diese ihm ihre eigene mutige Geschichte.

Als sie 15 Jahre alt war und damit ungefähr im Alter ihres Enkels heute, lebte sie in einer Stadt im Elsass. Auch wenn diese außerhalb der offiziellen Besatzungszone der Deutschen in Frankreich lag, wurden die Nazis dort immer präsenter, ebenso wie der Antisemitismus, den sie verbreiteten. Saras Mutter glaubte nicht, dass ihre Familie hier ebenso von einer Deportation in ein Vernichtungslager betroffen sein könnte, wie die Menschen in anderen Teilen Europas. Im Herbst 1942 bemerkte sie, dass sie sich irrte. Die Besatzer trieben alle jüdischen Einwohner zusammen.

Obwohl Saras Schule versucht, ausgewählte Schüler in Sicherheit zu bringen, werden sie von dem angehenden Faschisten Vincent, der eigentlich Saras Schwarm war, verraten. Sie kann einer Gefangennahme nur durch die Hilfe ihres Klassenkameraden Julien Beaumier entgehen, mit dem sie bisher kaum gesprochen hatte. Der Junge leidet an Kinderlähmung, und dessen Eltern heißen Sara in ihrer Familie willkommen. Da sie vermuten, ihre Nachbarn könnten Sympathisanten der Nazis sein, verstecken sie sie in ihrer Scheune.[2]

Literarische Vorlage Bearbeiten

 
Der Film basiert auf einem Jugendbuch von Raquel J. Palacio

Der Film basiert auf dem Jugendbuch White Bird von Raquel J. Palacio, das 2019 als Graphic Novel und als Hörbuch veröffentlicht wurde. Das Buch ist der Nachfolgeroman von Palacios Bestseller-Roman Wonder, der sieben Jahre zuvor erschien.[2] Die Geschichte, die Großmutter Sara in White Bird ihrem Enkel Julian erzählt, beginnt in ihren Kindheitstagen. Ihr Vater war ein angesehener Arzt, ihre Mutter Professorin, und sie lebten in einer Kleinstadt.[3] Das Buch wurde in einer deutschen Übersetzung von Erica S. Perl und André Mumot unter dem Titel White Bird – Wie ein Vogel im Carl Hanser Verlag veröffentlicht.

Produktion Bearbeiten

Regie und Drehbuch Bearbeiten

Regie führte Marc Forster. Die letzten beiden Regiearbeiten des Deutsch-Schweizers waren das Fantasy-Abenteuer Christopher Robin mit Ewan McGregor in der Titelrolle und die Tragikomödie Ein Mann namens Otto mit Tom Hanks in dieser. Palacios Buch wurde von dem US-amerikanischen Drehbuchautor Mark Bomback für den Film adaptiert.

Besetzung, Dreharbeiten und Filmschnitt Bearbeiten

Ariella Glaser spielt in der Hauptrolle die 15-jährige Sara. Olivia Ross spielt ihre Mutter Rose und Ishai Golan ihren Vater. Jem Matthews ist in der Rolle des Nazi-Kollaborateurs Vincent zu sehen, für den Sara eigentlich schwärmte. Orlando Schwerdt spielt Julien Beaumier, einen an Kinderlähmung erkrankten Klassenkameraden von Sara, der sie vor den Nationalsozialisten rettet. Gillian Anderson und Jo Stone-Fewings spielen dessen Eltern Vivienne und Jean Paul, die Sara in ihrer Familie willkommen heißen und in ihrer Scheune unterbringen.[2] In weiteren Rollen spielen Nadine Leon Gobet, Patsy Ferran und Stuart McQuarrie.

 
Die Dreharbeiten fanden unter anderem in der mittelböhmischen Stadt Kutná Hora statt

Bryce Gheisar spielt Julian. In dieser Rolle war er bereits in Wunder von Stephen Chbosky aus dem Jahr 2017 zu sehen und musste in dem Film wegen des Mobbings an Auggie Pullman die Schule verlassen. Helen Mirren ist in der Rolle der gealterten Sara zu sehen, Julians Großmutter.[2]

Die Dreharbeiten fanden von Anfang Februar bis Anfang Mai 2021 in Tschechien statt, unter anderem in der mittelböhmischen Stadt Kutná Hora. Weitere Drehorte waren die Stadt Liberec in Nordböhmen und die tschechische Hauptstadt Prag. Als Kameramann fungierte der Österreicher Matthias Königswieser, mit dem Forster bereits für All I See Is You, Christopher Robin und Ein Mann namens Otto zusammenarbeitete.[2]

Auch mit dem US-amerikanischen Filmeditor Matt Chessé arbeitete der Regisseur für die meisten seiner bisherigen Filme zusammen. Für seine Arbeit an Forsters Film Wenn Träume fliegen lernen wurde Chessé 2005 für einen Oscar nominiert.

Filmmusik und Veröffentlichung Bearbeiten

Die Filmmusik komponierten der vielfach für den Oscar nominierte Thomas Newman und Mark Siegel. Letzterer ist eigentlich als Musikproduzent tätig und betätigte sich erstmals als Filmkomponist.

Die Premiere des Films erfolgte am 30. Juli 2023 beim San Francisco Jewish Film Festival.[4] In den USA plant Lionsgate eine Veröffentlichung im vierten Quartal 2023.[2] Ein Termin für den Kinostart in Deutschland ist noch nicht bekannt.[5]

Literatur Bearbeiten

  • Raquel J. Palacio: White Bird: A Wonder Story, Hörbuch. Listening Library, 2019.
  • Raquel J. Palacio: White Bird – Wie ein Vogel: Von der Erfolgsautorin von Wunder: Übersetzung von Erica S. Perl und André Mumot. Carl Hanser Verlag, 2023. ISBN 978-3446275065

Weblinks Bearbeiten

Commons: White Bird – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. https://www.filmdienst.de/film/details/621322/white-bird
  2. a b c d e f Dennis Harvey: 'White Bird' Review: Teen Romance Flowers Amidst Nazi Persecution in a Refined YA Adaptation. In: Variety, 3. August 2023.
  3. R. J. Palacio: White Bird – Wie ein Vogel. In: georgbuechnerbuchladen.berlin. Abgerufen am 4. August 2023.
  4. White Bird. In: jweekly.com. Abgerufen am 4. August 2023.
  5. Heike Angermaier: Leonine mit neuen Terminen für Festivalhighlights. In: Blickpunkt:Film, 4. August 2023.