Wesley Snipes

amerikanischer Schauspieler

Wesley Trent Snipes (* 31. Juli 1962 in Orlando, Florida) ist ein US-amerikanischer Schauspieler.

Wesley Snipes (2018)

Leben Bearbeiten

Wesley Snipes wuchs bei seiner Mutter in New Yorks South Bronx auf. An der „High School for the Performing Arts“ in New York belegte er die Fächer Tanz, Gesang und Schauspielerei. Später studierte er an der „State University of New York“ Theaterschauspiel.

Obwohl er einige Nebenrollen in Filmen und Serien erhielt und in diversen Bühnenstücken am Broadway mitwirkte, konnte er lange Zeit nicht von seinem Beruf als Schauspieler, Tänzer und Sänger leben. Erst nach einer Gangleader-Rolle in Bad, einem Musikvideo von Michael Jackson, fiel er überregional auf und erhielt kurz darauf eine kleine Rolle in dem Footballfilm American Wildcats, wo er das erste Mal auch mit Woody Harrelson zusammenarbeitete. Eine größere Rolle wurde ihm als von Klaus Maria Brandauer trainiertes Boxtalent Roland im Film Streets of Gold (1986) zuteil. Es folgten weitere Nebenrollen als Baseballspieler an der Seite von Charlie Sheen in Die Indianer von Cleveland oder als Polizist in King of New York – König zwischen Tag und Nacht mit Christopher Walken.

Anfang der 1990er Jahre spielte Snipes die Rolle des Drogendealers Nino in New Jack City. Gute Kritiken bekam er neben Samuel L. Jackson und Annabella Sciorra für Spike Lees Jungle Fever. Im Jahre 1990 spielte er im Filmdrama Mo’ Better Blues an der Seite von Denzel Washington mit. Der kommerzielle Durchbruch gelang ihm erst 1992 mit dem Basketballfilm Weiße Jungs bringen’s nicht (wieder mit Woody Harrelson), in dem er sich mit Geldproblemen auseinandersetzen muss, und mit dem Actionthriller Passagier 57.

Seit Auf der Jagd ist ihm jedoch, abgesehen von Blade samt Fortsetzungen, kein nennenswerter Hit mehr gelungen. In To Wong Foo, thanks for Everything, Julie Newmar übernahm er die Rolle einer Dragqueen. In den 2000er Jahren war Snipes primär in Direct-to-DVD-Produktionen zu sehen und produziert seither selbst Filme.

Für seine schauspielerische Leistung im Film One Night Stand wurde er 1997 mit dem Coppa Volpi, dem Darstellerpreis der Filmfestspiele von Venedig, ausgezeichnet.

Am 12. Oktober 2006 wurde Snipes wegen Steuerbetrugs angeklagt. Er entzog sich zunächst dem Haftbefehl, wurde aber am 8. Dezember 2006 in Florida festgenommen; ihm drohten bis zu 16 Jahre Haft. Er soll von 1999 bis 2004 eine viel zu niedrige Einkommensteuer gezahlt und sich zudem durch falsche Angaben fast zwölf Millionen US-Dollar an Rückzahlungen erschlichen haben. Am 24. April 2008 wurde Snipes wegen Steuerbetruges zu drei Jahren Haft verurteilt. Nachdem Snipes dagegen Berufung eingelegt hatte, blieb er gegen Zahlung einer Kaution zunächst auf freiem Fuß.[1]

Am 16. Juli 2010 schließlich wies ein Berufungsgericht in Atlanta seinen Einspruch gegen das vorinstanzliche Urteil zurück,[2][3] woraufhin sich Snipes an den Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten wandte. Snipes’ Antrag, bis zu dessen Entscheidung in Freiheit leben zu dürfen, erteilte ein Bezirksgericht in Ocala am 1. Dezember 2010 eine Absage und entschied, dass er sich am 9. Dezember desselben Jahres im Gefängnis einfinden müsse.[4] Snipes trat seine Haftstrafe fristgerecht im Bundesgefängnis McKean im Nordwesten Pennsylvanias an.[5] Der angerufene Oberste Gerichtshof entschied am 6. Juni 2011, sich nicht mit dem Fall zu befassen.[6] Snipes wurde letztlich am 2. April 2013 aus dem Gefängnis entlassen,[7] um den Rest seiner Strafe bis zum 19. Juli 2013 im Hausarrest zu verbüßen.[8][9]

2013 bekam er auf Wunsch von Action-Ikone Sylvester Stallone das Angebot auf eine Rolle im dritten Teil der Expendables-Trilogie, das er annahm. Es folgten einige Film- und Fernsehrollen. Sein Schaffen umfasst mehr als 60 Film- und Fernsehproduktionen.

Snipes hatte eine kurze Beziehung mit der Oscar-Preisträgerin Halle Berry. Er betreibt Kampfkunst und trägt u. a. den fünften Dan (Godan) in Shōtōkan-Karate. Er ist seit 2003 in zweiter Ehe mit der Malerin Nakyung „Nikki“ Park verheiratet und ist Vater von insgesamt fünf Kindern (vier Söhnen und einer Tochter).[10]

Synchronsprecher von Wesley Snipes ist, bis auf wenige Ausnahmen, Torsten Michaelis.

Filmografie Bearbeiten

Auszeichnungen Bearbeiten

Filmpreis[11] Kategorie Titel Ergebnis
MTV Movie Awards Bester Kampf Blade Nominiert
Bester Bösewicht Demolition Man
Bestes Duo mit Woody Harrelson Weiße Jungs bringen’s nicht
Bester Bösewicht New Jack City
Bester Kuss mit Tyra Ferrell Weiße Jungs bringen’s nicht
Internationale Filmfestspiele von Venedig Bester Schauspieler (Coppa Volpi) One Night Stand Gewonnen
Hollywood Walk of Fame 7020 Hollywood Blvd Gewonnen
Independent Spirit Awards Bester Nebendarsteller Waterdance Nominiert
Image Award Herausragender Hauptdarsteller in einem Fernsehfilm oder einer Miniserie America’s Dream Gewonnen
Herausragender Hauptdarsteller in einem Spielfilm New Jack City Gewonnen
CableACE Award Bester Schauspieler in einer Serie Vietnam War Story Gewonnen
Blockbuster Entertainment Awards Bestes Duo – Action/Abenteuer Auf der Jagd Nominiert
Beliebtester Schauspieler – Horror Blade Gewonnen
Black Reel Award Bester Schauspieler (Spielfilm) Undisputed Nominiert
Network/Cable – Bester Schauspieler Disappearing Acts
Bester Nebendarsteller Gesetz der Straße – Brooklyn’s Finest Gewonnen
WorldFest Houston Gold Special Jury Award – Bester Schauspieler (Preis wurde geteilt) Waterdance Gewonnen

Weblinks Bearbeiten

Commons: Wesley Snipes – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Wesley Snipes bleibt auf freiem Fuß. Am 23. Mai 2008 auf welt.de
  2. Wesley Snipes’ Appeal Denied. Am 16. Juli 2010 auf tmz.com
  3. Wesley Snipes droht Gefängnis. Am 17. Juli 2010 auf focus.de
  4. Steuersünder Wesley Snipes muss Haftstrafe antreten. Am 2. Dezember 2010 auf spiegel.de
  5. Hollywoodstar tritt dreijährige Haftstrafe an. Am 9. Dezember 2010 auf focus.de
  6. Bill Mears: High court dismisses actor’s appeal on tax evasion conviction. Am 6. Juni 2011 auf edition.cnn.com
  7. Actor Wesley Snipes released from prison. Am 7. April 2013 auf edition.cnn.com
  8. Insassen-Suchmaschine (Memento des Originals vom 8. Februar 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bop.gov des Federal Bureau of Prisons (abgerufen am 16. Juli 2014)
  9. Wesley Snipes released from Prison. Am 5. April 2013 auf tmz.com
  10. Fünf Fakten zu Wesley Snipes. like-online.de, abgerufen am 5. Februar 2015.
  11. IMDB.com Wesley Snipes – Awards, abgerufen am 13. März 2016.