Waldmühlbach

Ortsteil von Billigheim, Baden-Württemberg, Deutschland

Waldmühlbach ist ein Ortsteil der Gemeinde Billigheim im Norden Baden-Württembergs.

Waldmühlbach
Gemeinde Billigheim
Wappen von Waldmühlbach
Koordinaten: 49° 22′ N, 9° 17′ OKoordinaten: 49° 21′ 38″ N, 9° 16′ 55″ O
Höhe: 265 m
Fläche: 9,47 km²
Einwohner: 655 (31. Dez. 2008)
Bevölkerungsdichte: 69 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1973
Postleitzahl: 74842
Vorwahl: 06265
Waldmühlbach (Baden-Württemberg)
Waldmühlbach (Baden-Württemberg)

Lage von Waldmühlbach in Baden-Württemberg

Luftbild von Waldmühlbach am 19. Dezember 2020 von Süden nach Norden

Geographie Bearbeiten

Waldmühlbach ist der östlichste Ortsteil der Gemeinde Billigheim und liegt zwischen Billigheim und Roigheim.

Geschichte Bearbeiten

Die erste urkundliche Erwähnung Waldmühlbachs stammt aus dem Jahr 1108. Der Propst des Würzburger Neumünsterstifts übertrug seinen Besitz in Waldmühlbach an das Kloster Comburg[1]. Waldmühlbach entwickelte sich um eine einzelne Hofanlage. 1305 verkaufte das Kloster Waldmühlbach an das Julianenstift in Mosbach. 1358 gelangte Waldmühlbach an Kurmainz und war seither Teil der Kellerei Allfeld.

Im Dreißigjährigen Krieg wurde auch die Gemarkung Waldmühlbach weitgehend verwüstet. Um 1700 ging der Sitz der Kellerei von Allfeld nach Billigheim über. Kurmainz war Landesherr. Die Zenthoheit im Ort lag hingegen beim Herzogtum Württemberg. Waldmühlbach gehörte zur Zent Möckmühl.

Im Reichsdeputationshauptschluss wurde 1803 aus der kurmainzischen Kellerei Billigheim die Grafschaft Leiningen-Billigheim gebildet. Die Grafschaft kam 1806 ans Großherzogtum Baden. Jedoch behielt der Graf als Standesherr einige Vorrechte. Bis 1830 waren die Bauern dem Standesherrn fronpflichtig und bis zur Revolution 1848/1849 auch steuerpflichtig.

Am Anfang des 19. Jahrhunderts gingen die historisch geprägten Strukturen am Ort verloren. Im Großherzogtum Baden entwickelten sich Freiräume und Waldmühlbach wurde eine selbstverwaltete Gemeinde.

1952 wurde der Ort vollständig an eine öffentliche Wasserversorgung angeschlossen.

Am 31. Dezember 1973 wurde Waldmühlbach in die Gemeinde Billigheim eingegliedert.[2]

Religionen Bearbeiten

Durch die lange Zugehörigkeit zu Kurmainz ist Waldmühlbach größtenteils katholisch geprägt. Heute sind 70 % der Bevölkerung katholisch, 15 % evangelisch. Es existiert eine katholische Pfarrgemeinde am Ort. Seit der Mitte des 17. Jahrhunderts ist Katzental eine Filialgemeinde. Die Pfarrgemeinde ist jetzt Teil der Seelsorgeeinheit Billigheim-Schefflenz.

Einwohnerentwicklung Bearbeiten

Jahr Einwohnerzahl
1894 674[3]
1933 609[4]
1939 586[4]
1945 651[5]
1961 681[2]
1970 671[2]
2007 633[6]

Wappen Bearbeiten

 

Die Blasonierung lautet: In halbgespaltenem und geteiltem Schild oben vorne in Gold ein vierspeichiges schwarzes Mühlrad, hinten in Silber ein blauer Wellenschrägbalken, unten in Blau ein rot bewehrter, rot bezungter silberner Adler.

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

Die katholische Pfarrkirche St. Nikolaus in der Ortsmitte wurde 1886 nach Plänen von Ludwig Maier als dreischiffige Basilika im Stil des Historismus mit Anklängen an Gotik und Romanik erbaut. Das der Kirche gegenüberliegende Schul- und Rathaus stammt von 1837. Es war bis 1965 das Schulhaus des Ortes. Bis 1881 war in dem Gebäude gleichzeitig das Rathaus.

Literatur Bearbeiten

  • Arbeitskreis Heimatbuch Waldmühlbach (Hrsg.): Mein Waldmühlbach – Heimatbuch 2008. ISBN 3-88260-080-2.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Waldmühlbach – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Württemberger Urkundenbuch Band I., Nr. A13, Seite 400–401
  2. a b c Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 484.
  3. Neumanns Orts-Lexikon des Deutschen Reichs@1@2Vorlage:Toter Link/www.ubka.uni-karlsruhe.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  4. a b Michael Rademacher: Mosbach. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  5. Mitteilungen des Württ. und Bad. Statistischen Landesamtes Nr. 2: Ergebnisse der Einwohnerzählung am 31. Dezember 1945 in Nordbaden
  6. http://www.billigheim.de