Volker Nielsen

deutscher Politiker, MdL

Volker Nielsen (* 11. Dezember 1964 in Meldorf) ist ein deutscher Politiker (CDU), Diplom-Verwaltungswirt, Bürgermeister der Gemeinde Sankt Michaelisdonn im Kreis Dithmarschen sowie seit 2017 Mitglied des Schleswig-Holsteinischen Landtags, dem er bereits von 2004 bis 2005 als Abgeordneter angehörte.

Volker Nielsen

Leben Bearbeiten

Nielsen wuchs mit zwei Geschwistern in Barlt, Gudendorf und Sankt Michaelisdonn auf. Bis zum Jahr 1981 besuchte er die Realschule in Sankt Michaelisdonn. Anschließend wechselte er auf das Technische Gymnasium in Meldorf und bestand dort im Jahr 1984 sein Abitur. Nach Tätigkeiten in lebensmittelverarbeitenden Betrieben und einem Praktikum beim Amt für Land- und Wasserwirtschaft in Heide studierte er an der Fachhochschule für Verwaltung und Dienstleistung in Kiel-Altenholz Verwaltungswissenschaften; im Jahr 1988 schloss er sein Studium als Diplom-Verwaltungswirt ab. Bis zur Wahl zum Landtagsabgeordneten im Jahr 2017 folgten verschiedene Tätigkeiten in der Kommunalverwaltung; zuletzt war Nielsen Leiter der Innenrevision in Itzehoe. Er ist evangelisch-lutherisch, verheiratet und hat drei Stiefkinder.

Kommunalpolitische Ämter Bearbeiten

1989 trat Nielsen in die CDU ein. 1990 wurde er das erste Mal in den Gemeinderat von St. Michaelisdonn gewählt und ist seit 2003 Bürgermeister der Gemeinde. 1998 wurde Nielsen in den Kreistag des Kreises Dithmarschen gewählt. Von 2013 bis 2019 war er Vorsitzender der CDU-Kreistagsfraktion und Hauptausschussvorsitzender. Von 2013 bis 2018 und seit 2019 ist er Erster stellvertretender Landrat des Kreises Dithmarschen.[1]

Von 2003 bis 2007 war Nielsen Erster stellvertretender Amtsvorsteher des Amtes Kirchspielslandgemeinde Eddelak-Sankt Michaelisdonn, das sich 2008 mit dem Amt Kirchspielslandgemeinde Burg-Süderhastedt zum Amt Burg-Sankt Michaelisdonn zusammenschloss.

Er wurde 2001 zum stellvertretenden Kreisvorsitzenden der CDU Dithmarschen gewählt und war Ortsvorsitzender der CDU Sankt Michaelisdonn von 1997 bis 2014. Seit 2013 ist Volker Nielsen Vorsitzender des CDU-Kreisverbandes und weiter als Beisitzer Mitglied im CDU-Ortsvorstand seiner Heimatgemeinde St. Michaelisdonn.

Landtagsabgeordneter Bearbeiten

Im Jahr 2000 kandidierte Nielsen für den Landtag Schleswig-Holstein, erhielt trotz des zweitbesten CDU Erststimmen-Ergebnisses in ganz Schleswig-Holstein jedoch kein Mandat. Im Mai 2004 rückte er für Thorsten Geißler nach und gehörte dem Landesparlament bis zum Ablauf der Legislaturperiode im März 2005 an.

Am 6. Februar 2016 wurde Volker Nielsen erneut als CDU-Landtagskandidat für den Landtagswahlkreis Dithmarschen-Süd nominiert; bei der Landtagswahl am 7. Mai 2017 gewann er 40,5 Prozent der Erststimmen und zog damit erneut in den Landtag ein.[2] Er ist seitdem Mitglied des Finanz- und Petitionsausschusses.[3]

Bei der Landtagswahl 2022 konnte er mit 40,5 Prozent der Erststimmen erneut über das Direktmandat im Wahlkreis Dithmarschen-Süd in den Landtag einziehen.

Politische Schwerpunkte Bearbeiten

Gemeinde Bearbeiten

Als ehrenamtlicher Bürgermeister der Gemeinde St. Michaelisdonn hat sich Volker Nielsen seit Amtsantritt 2003 für viele Projekte eingesetzt:

  • Bau und Betrieb einer Freizeit-Draisinenbahn zwischen Marne und St. Michaelisdonn 2004, „Marschenbahndraisine“ und Weiterentwicklung dieser 2020 und 2022.
  • Planung und Bau des Golfplatzes „Golf am Donner Kleve“ ab 2004
  • Schaffung gemeindeeigener Naturschutzländereien am Ortsrand 2005
  • Kauf großflächiger Erweiterungsflächen für Gewerbebetriebe 2005, Erschließung 2021 und Erweiterung 2022
  • Ausweisung neuer Windeignungsgebiete in der Marsch der Gemeinde 2004, 2011, 2013 und 2019
  • Umwandlung von Nadelholzwäldern in „Klimawald“ mit heimischen Laubbäumen[4]
  • Gründung des gemeindeeigenen Unternehmens Gemeindewerke St. Michel-Energie GmbH 2009
  • Kauf von drei im Ort gebauten 3,2-MW-Windkraftanlagen durch die Gemeindewerke 2011, spätere Beteiligung an weiteren Anlagen im Ort
  • Erweiterung der Kindertagesstätte in mehreren Bauabschnitten von 2006 bis 2016
  • strategische Ortskernsanierung schrittweise ab 2014
  • Planung und Bau eines Multifunktionsgebäudes durch die Gemeinde in der Ortsmitte mit einer Allgemeinarztpraxis, ambulanten Pflegedienst, Tagesbetreuung für Senioren, Cafe- und Ladenbereich, barrierefreie Wohnungen, Physiotherapie und Kita
  • flächenschonende Innenverdichtung durch Bebauungsplanänderungen für moderne Wohnformen und Wohnungsbau an verschiedenen Bereichen des Ortes wie z. B. Genossenschaft „Grüne Insel“

Kreis- und Landespolitik Bearbeiten

Die Verbesserung der öffentlichen Straßen- und Hafeninfrastruktur für die Schleswig-Holsteinische Westküste zählt zu den Kernthemen Nielsens Engagement. Zudem ist seiner Überzeugung folgend die Erweiterung der Hafen- und Kaianlagen an der Elbe bei Brunsbüttel („Tiefwasserhafen“ für ein LNG- und Wasserstoffterminal) als wichtiger Baustein für die Vermarktung der vorhandenen freien Industrieflächen zu sehen.

Volker Nielsen ist der Meinung, der größte landeseigene Hafen Büsum habe Potenziale für Modernisierung und Erweiterungen. Außerdem habe Büsum, laut Nielsen, gute Rahmenbedingungen für Aquakulturansiedlungen. Er meint, dass die Westküste Schleswig-Holsteins als Standort für Unternehmen aufgrund des erheblichen Überschusses an Strom, Wind und Sonne gute Voraussetzungen habe. So sei die Ausweisung weiterer Gewerbegebiete wichtig und förderwürdig. Nielsen ist der Ansicht, dass eine Förderung der Infrastruktur gerade in Büsum und Friedrichskoog gerade für den Tourismus von Bedeutung sei.[5]

Nielsen empfiehlt für die gesamte Küstenfischerflotte und für Werftkapazitäten Investitionen in den Landeshafen Büsum. Volker Nielsen setzt sich für den Erhalt der Kreis- und Gemeindestrukturen in Schleswig-Holstein ein. Zusammenschlüsse von Gemeinden und Kreisen können seiner Überzeugung nach nur auf freiwilliger Basis geschehen. Das gewachsene ehrenamtliche Engagement der Bürger sowie deren Selbstverständnis für die Demokratie vor Ort ist seiner Meinung nach hoch anzuerkennen.[6]

Weblinks Bearbeiten

Commons: Volker Nielsen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Landrat des Kreises Dithmarschen. In: Kreis Dithmarschen. Kreis Dithmarschen, abgerufen am 18. Februar 2022.
  2. Kieler Nachrichten, Kiel, Schleswig-Holstein, Germany: Landtagswahl Schleswig-Holstein 2017 – Alle Wahlkreis-Ergebnisse im Überblick – Kieler Nachrichten. (Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 10. Mai 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kn-online.de) Abgerufen am 13. September 2017 (deutsch).
  3. LIS-SH Gesamtbestand: Amts- und Mandatsträger SH. Abgerufen am 15. August 2021.
  4. Klimawald: Wälder, die natürlichen CO2-Speicher. Stiftung Klimawald, abgerufen am 28. März 2022 (deutsch).
  5. CDU Dithmarschen: Volker Nielsen. In: CDU Kreisverband Dithmarschen. CDU Kreisverband Dithmarschen, abgerufen am 25. März 2022 (deutsch).
  6. Profil auf der Webseite der CDU Dithmarschen, abgerufen am 15. Januar 2018.